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Streetfotografie

Timecatcher

Von Timecatcher
in Menschen

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Skorge

Skorge

Geschrieben
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Werbung (verschwindet nach Registrierung)

vor 30 Minuten schrieb DRS:

Schade ist es jedenfalls, dass man solche Bilder sehr selten zu sehen bekommt, obwohl sie natürlich  genauso wie alles andere dazu gehören.

Das liegt auch an der Rechtslage. Bei uns u.a. § 22 KunstUrhG. Von Ausnahmeregelungen wie Panoramafreiheit kann in diesem Fall ja nicht die Rede sein.

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Fuji x100

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catweezle
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Havanna, Kuba (20)    

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  XT20, 56mm, f1,2, 1/5000, ISO400
HGBerlin
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Paris X-E2 + 27

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Alsbald

Alsbald

Geschrieben
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vor einer Stunde schrieb Zoka:

Bedeutet das also, dass jedes Nahaufnahmeporträt von der Straße in diesem Forum illegal ist?

Nein, ich hoffe nicht, dass es das bedeutet, denn es gingen uns dann viele Bilder von dir verloren, die gerade durch ihre Direktheit sehenswert - des Gesehen-Werdens wert - sind.

Aber kehren wir die Perspektive um (wie es oben bereits vorgeschlagen wurde): Wie sieht man als Betrachter dieses Bild? Wird darauf eine Person lediglich im Augenblick vager Trauer gezeigt oder offenbart die Aufnahme nicht eher eine Situation des Kontrollverlustes? Und ist nicht gerade Kontrollverlust in der Öffentlichkeit etwas, vor dem wir uns von kleine auf zu schützen versuchen? Wir wollen uns selbst so nicht sehen und wir wollen vor allem nicht, dass Fremde uns so sehen. Wären wir selbst es, die hier gezeigt werden, so würden die meisten von uns sich kompromittiert, bloßgestellt fühlen. So viel darf man voraussetzen. – Also hoffen wir auf Diskretion und darauf, dass wir in solchen Situationen darauf vertrauen dürfen, dass andere für uns diese Kontrolle übernehmen, notfalls auf dem Weg der Selbstzensur, zumindest immerhin der Selbstbeschränkung.

Eine andere Frage ist es, ob man den Weg wählt, die abgebildete Person um ihr Einverständnis - und zwar mit der Veröffentlichung des Bildes - zu ersuchen. Aber wer wollte jemanden, der offensichtlich gerade von seinen Empfindungen fortgerissen wird, mit einem solchen Ansinnen behelligen?

Bleibt die angesprochene "Rechtslage". Sie ist zum einen ein Fingerzeig, zum andern natürlich der Anlass zu neuem Unmut. Aber es ist in meinen Augen geboten, sie anzuerkennen, ihre Legitimität nicht von vorn herein zu bestreiten – was mittlerweile zu einem Habitus wird, der immer mehr um sich greift. Es lässt sich verstehen, dass sie zwar die einen einengt, dies aber in der Absicht, gleichzeitig die andern zu schützen.

Bei all dem beklage ich, dass uns solche Aufnahmen verlorengehen werden, denn man kann es nicht anders sehen: Das Dokumentarische in der Fotografie wird künftig einer Selektion unterliegen.

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Tommy43

Tommy43

Geschrieben
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Zoka:

Bedeutet das also, dass jedes Nahaufnahmeporträt von der Straße in diesem Forum illegal ist?

Nein. Wenn Du die Person nach ihrer Einwilligung zur Speicherung und/oder weltweiten Veröffentlichung so wie hier fragst fragst, natürlich nicht. Der Link zum Gesetz wurde ja schon gepostet. Warum das gerade in solchen Situationen schwierig ist und verständlich, dass man eher kein Einverständnis bekommt, hat @Alsbald ja schon dargelegt.
 

bearbeitet von Tommy43
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Alsbald

Alsbald

Geschrieben
Geschrieben (bearbeitet)

In der Endlosschleife

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

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Der Titel ist doppeldeutig, denn er thematisiert sowohl die nicht endenden Überlegungen zum Zulässigen in der Streetfotografie
als auch das Motiv dieser Aufnahme. Sie ist entstanden an der so genannten Eisbachwelle an der Münchner Prinzregentenstraße, dem Treffpunkt
von Surfern mit zumindest wehr gehobenem Können. Man kann ihnen aus nächster Nähe zusehen, applaudieren – oder sie eben fotografieren.
Wieder die Frage: Ist es erlaubt, solche Bilder einer zunächst überschaubaren, qua Internet aber theoretisch unendlich großen Öffentlichkeit
zu präsentieren? Ist es, wenn die abgebildete Person ihr Einverständnis gibt! (Das hatten wir schon.) Aber was gilt, wenn sie diese Zustimmung
nicht gegeben hat, man sie, wenn man nicht bis auf die Knochen nass werden wollte, gar nicht fragen konnte? Die Surferin
war ja im wörtlichen Sinn "unzugänglich", denn das Rauschen des Eisbachs macht hier jeglichen Verständigungsversuch zunichte und der Uferbereich
ist wegen der Gischt eine sehr nasse Zone.

An dieser Stelle beginnt der argumentative Ritt auf der Rasierklinge: Hat die Aufnahme überhaupt einen ("künstlerischen") Wert,
der über die bloße Abbildung der Person hinausgeht? Sollte die Person, die ja durchaus vorteilhaft, nämlich auf dem Gipfel ihres sportlichen Könnens
in Erscheinung tritt, nicht stillschweigend davon ausgegangen sein, dass sie an einem solch prominenten Ort ins Blickfeld von Kameras geraten würde?
Unter welchen Umständen genau kann man in einem solchen Fall von einer (gezielten oder flagranten?) Verletzung des Persönlichkeitsrechts sprechen?
Oder ist das, was sich hier abspielt, vielleicht mit einer öffentlichen Sportveranstaltung zu vergleichen?

Aus eigener Anschauung kann ich sagen, dass an einem gewöhnlichen Werktag an der Eisbachwelle Tausende Aufnahmen entstehen, von denen
wohl die meisten missglücken (und die Ausbeute auch bei mit trotz geeigneter Ausrüstung letztlich sehr gering war). Kann die Lösung des Problems
trotz dieser Tatsache wirklich in der kompletten Beschränkung der Streetfotografie bestehen? Oder gibt es vielmehr so etwas wie den "Tatbestand"
des stillen Einvertändnisses, etwa nach dem Motto: "Seht her, was ich kann – und zeigt es von mir aus, solange ihr mich mit der Aufnahme nicht bloßstellt"?

Wo sollte man diese Problematik diskutieren, wenn nicht an einem Ort wie diesem Forum? Sollte es wirklich so sein, dass wir ohne die Hilfe von Gerichten
nicht mehr entscheiden können, was wir tun dürfen und lassen müssen? Das nämlich scheint mir die Frage zu sein, um die es in Wirklichkeit geht.

X-H1, XF 55–200 mm (hier: 58 mm), f/5.6, 1/550 Sek., ISO 200

bearbeitet von Alsbald
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DRS

DRS

Geschrieben
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Alsbald:

Wo sollte man diese Problematik diskutieren, wenn nicht an einem Ort wie diesem Forum? Sollte es wirklich so sein, dass wir ohne die Hilfe von Gerichten
nicht mehr entscheiden können, was wir tun dürfen und lassen müssen? Das nämlich scheint mir die Frage zu sein, um die es in Wirklichkeit geht.

leider ist das nicht  nur die Frage, sondern auch die Antwort. Nehme ich mal das, was ich selbst erlebt habe und das, was mir öfter mal Kollegen berichten, dann ist es genau der Punkt, dass es eben nicht klar ist. Am Eisbach gestaltet sich das auch völlig anders, als wenn ich das hier diskutierte Bild nehme. Da würde es mich nicht wundern, wenn die betreffende Person einen verklagen könnte und ein Gericht je nach geschilderter Situation und Lage ihr auch  Recht gibt.  Auch wenn sie sich im öffentlichen Raum befindet, wo angeblich alles erlaubt ist. Bei deinem Bild muss man sich wohl nicht solche Gedanken machen, weil dass ja quasi eine Art Schaufenster ist und als Attraktion gilt und wohl auch nichts zeigt was diese Surfer da groß stören könnte, weil die sich ja quasi freiwillig dort präsentieren. In dem anderen Bild ist ja genau das Gegenteil der Fall, außer, dass es öffentlich möglich war, es zu fotografieren.

 

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Alsbald

Alsbald

Geschrieben
Geschrieben

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vor 51 Minuten schrieb DRS:

leider ist das nicht  nur die Frage, sondern auch die Antwort. Nehme ich mal das, was ich selbst erlebt habe und das, was mir öfter mal Kollegen berichten, dann ist es genau der Punkt, dass es eben nicht klar ist. Am Eisbach gestaltet sich das auch völlig anders, als wenn ich das hier diskutierte Bild nehme. Da würde es mich nicht wundern, wenn die betreffende Person einen verklagen könnte und ein Gericht je nach geschilderter Situation und Lage ihr auch  Recht gibt.  Auch wenn sie sich im öffentlichen Raum befindet, wo angeblich alles erlaubt ist. Bei deinem Bild muss man sich wohl nicht solche Gedanken machen, weil dass ja quasi eine Art Schaufenster ist und als Attraktion gilt und wohl auch nichts zeigt was diese Surfer da groß stören könnte, weil die sich ja quasi freiwillig dort präsentieren. In dem anderen Bild ist ja genau das Gegenteil der Fall, außer, dass es öffentlich möglich war, es zu fotografieren.

Sehr richtig! Der Hinweis auf den "öffentlichen Raum" schützt keinen Fotografen davor, zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn er ein Bild von einer Person in einer kompromittierenden Situation veröffentlicht. Und er schützt im Fall meines Bildes von der Surferin nicht einmal mich mit letzter Sicherheit. Allein das Wie zählt, das Wo ist unerheblich. Allerdings nimmt der Gesetzgeber eine Präzisierung vor, die zwar etwas unscharf ist, aber immerhin der Orientierung dient: siehe https://www.gesetze-im-internet.de/kunsturhg/__23.html  (hier insbesondere die Absätze 2 und 3).

Das wurde zwar alles schon x-mal durchgekaut, aber eine Auffrischung dann und wann schadet (auch mir) nicht. Was früher kein Problem war, ist durch die enorme Vervielfachung der Reichweite mittels Internet ein großes Thema geworden – nicht zuletzt durch die augenscheinlich weit verbreitete Streitlust, die durch dieses Medium überdies angefacht worden zu sein scheint.

Ich selbst habe längst vor der Tatsache resigniert, dass mein Gesicht Abertausenden Smartphone-Bildern nicht rechtzeitig entkommen konnte ...

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meridian

meridian

Geschrieben
Geschrieben (bearbeitet)

@Alsbald dort fotografieren und filmen hunderte von Menschen. Den Surfern ist es bewusst das es von meisten nicht nur ein Foto gibt. Solange man keine Situation veröffentlicht, die jemanden wirklich kompromittieren, wird es keine Probleme geben. 

Warum sollten die Surfer etwas dagegen haben, wenn man die in solchen Posen fotografiert und damit keine Geld verdient, wird kaum jemand etwas dagegen haben. Die Fotos zeigen eine tolle sportliche Leistung.

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Fuji X-T5, Fujinon 50mm f2.0 f16, 1/20s, ISO 125

bearbeitet von meridian
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DRS

DRS

Geschrieben
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb meridian:

Warum sollten die Surfer etwas dagegen haben, wenn man die in solchen Posen fotografiert und damit keine Geld verdient, wird kaum jemand etwas dagegen haben. Die Fotos zeigen eine tolle sportliche Leistung.

Ich sehe da auch in dieser Sache  kein wirkliches Problem, aber man kann gar nicht  so dumm denken, wie es kommen kann. und wer sich schon mal im Recht wähnte und gegen jemand mit richtig Geld im Background prozessiert hat, weiß, wovon ich spreche. Da bringt es einen dann auch  nichts mehr, wenn man am Ende vielleicht gewinnen sollte. Man merkt aber auch dass die Street Fotografie sehr viel vorsichtiger agiert, als noch vor Jahren. Schau dir doch mal hier die Bilder an. da ist das, über das wir hier anfangs diskutiert haben, doch schon fast ein wirklich außergewöhnliches Beispiel.

Obwohl die Welle jetzt auch schon sehr grenzwertig ist, was Street Fotos betrifft, wenn auch die reine Definition vielleicht noch hinkommt.

Sowas ist halt sicher, wo man nicht  mit Ärger rechnen muss...

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LaphBeg

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Blickwinkel um 90° gedreht:

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Besser kann man es kaum ausdrücken.

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