Staeble und die Objektive für die Paxette

[Anthracite]

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Nachdem sich unser Forenmitglied stmst2011 jetzt auch ein Staeble Choro zugelegt hat, dachte ich mir, mache ich mal einen Staeble-Fan-Thread auf.

 

Die Braun Paxette ist eine Sucherkamera mit Zentralverschluss der Firma Braun, die in einigen Modellen ein wechselbares Objektiv hat, z. B. bei der Paxette II von 1953 und der Super Paxette II von 1956. Die erhältlichen Objektive sind zwar meistens recht lichtschwach, aber dafür schön klein und handlich und von ordentlicher Qualität.

 

Der Anschluss der Objektive ist das verbreitete M39, allerdings mit dem ungewöhnlichen Auflagemaß von 44mm. Das originale Leica-M39 hat 28,8mm, und einige russische Objektive haben M39 mit 45,5mm wie bei M42. Damit passen die M39-Adapter nicht, und M42 mit Reduzierring auf M39 wie bei den Russen geht auch nicht. Was aber geht, ist ein M39-Adapter mit einem M39-Zwischenring von 15mm Länge.

 

Da die Paxette eine Sucherkamera ohne Spiegel war, konnten die Objektive weit in den Anschluss hineinragen, was sie auch tun mussten, um Vignettierungen durch den Zentralverschluss zu vermeiden. Deshalb sind die Objektive trotz Adapter und Zwischenring recht kompakt an der Fuji.

 

Die meisten Objektive kamen von der Firma Staeble, die bis 1969 bestand.

 

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X-A1 mit Staeble Choro 38/3,5

 

Das Choro ist eine ungewöhnliche Konstruktion. Das Objektiv ist nur das silberfarbene Anhängsel vorne (der Rest in Schwarz ist Adapter), und die eigentliche Optik verschwindet komplett im Anschluss. Nur die große Sonnenblende schaut vorne heraus.

 

Konstruktiv dürfte es ein Tessar sein. Es ist in der Mitte ab Offenblende scharf, muss aber Tessar-typisch für scharfe Ränder deutlich abgeblendet werden (auch an APS). Dafür ist es klein (idie eigentliche Optik ist beim Choro geradezu winzig), preiswert und auch ohne Mehrschichtvergütung relativ kontrastreich (für die damalige Zeit).

 

Mein Staeble Telon kann ich euch erst zeigen, wenn meine Fuji vom Service zurückkommt.

 

[Anthracite]

Da ich momentan nur eine auf Infrarot umgebaute Fuji zur Verfügung habe, kann ich euch nur Schwarz-Weiß-Bilder zeigen.

Vielleicht kann jemand anders ein paar Farbbilder einstellen.

 

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Das zweite Bild war schon in der Dämmerung, wo es an Licht mangelte, deshalb musste ich Offenblende nehmen. Man sieht auch in Forenauflösung, dass die Mitte scharf ist, zum Rand hin die Schärfe aber nachlässt.

[Anthracite]

Noch zwei.

 

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Jetzt ein Bild in Farb-Infrarot, wegen der Dämmerung wieder bei Offenblende.

Die Infrarotleistung ist übrigens - wie bei allen Tessaren - einwandfrei.

 

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[Uwe Richter]

Meine Staeble-Bilder findet ihr in meinen flickr Alben.

Die Adaption hatte ich vor einiger Zeit mal im "Perlen für die Fuji"-Fred gepostet:

 

Superduo by Uwe Richter, auf Flickr

 

Steble Braun Color Ultralit 2,8 / 50mm

 

https://www.flickr.com/photos/u-ri-bo/albums/72157676828357301

 

Staeble Lineogon 3,5 / 35mm

 

https://www.flickr.com/photos/u-ri-bo/sets/72157690608384015

[praktinafan]

Konstruktiv dürfte es ein Tessar sein. Es ist in der Mitte ab Offenblende scharf, muss aber Tessar-typisch für scharfe Ränder deutlich abgeblendet werden (auch an APS). Dafür ist es klein (idie eigentliche Optik ist beim Choro geradezu winzig), preiswert und auch ohne Mehrschichtvergütung relativ kontrastreich (für die damalige Zeit).

 

 

Das Choro ist ein Dreilinser, drei Linsen in drei Gruppen.

[stmst2011]

Staeble-Choro 38mm

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[stmst2011]

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Staeble-Choro 38mm

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[stmst2011]

Staeble-Choro 38mm: Crop, Bearbeitung in LR

Gustav

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[Anthracite]

Das Choro ist ein Dreilinser, drei Linsen in drei Gruppen.

Ah, interessant. Hast du eine Quelle oder hast du mal eines zerlegt?

[Anthracite]

Ein Staeble kann ich noch zeigen: Das Staeble Telon 85/5,6. Das kleinste und leichteste 85er, das mir bisher untergekommen ist. Es war mehr oder weniger Beifang zum Choro 38/3,5.

 

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Und hier ein Gruppenbild meiner 85er:

 

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Das Telon 85/5,6 links ist das kleinste der drei, der Unterschied zum lichtstärkeren Rodenstock 85/4 in der Mitte ist aber gering. Mit Adapter wird der Unterschied größer. Wesentlich dicker und größer ist das deutlich lichstärkere Nikon 85/1,8 AF-D ganz rechts. (Zum Größenvergleich für die Fujisti: Das Nikon 85/1,8 ist etwas kleiner und leichter als das Fuji 56/1,2.)

[Anthracite]

Jetzt noch ein paar Bilder mit dem Telon 85/5,6. Wie schon oben gesagt, ich habe derzeit nur eine auf Infrarot umgebaute Fuji, deshalb nur Schwarz-Weiß und IR.

(Für IR ist das Telon übrigens nicht so toll, obwohl es immerhin keinen Hotspot gibt, da man da oft Landschaftsaufnahmen macht, und bei Entfernung = Unendlich reicht die Auflösung für die Anforderungen eines 16MP-APS-C-Sensors nicht aus. Auf Porträtentfernung ist es besser.)

 

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[Anthracite]

Noch zwei Bilder:

 

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OK, das letzte Bild ist jetzt nicht regelkonform, da es mit der Nikon D600 gemacht worden ist, aber ich wollte wenigstens ein Farbbild zeigen.  (Die Nikon ist aber keine geeignete Kamera für das Telon, da man es dann nur als Fixfokus-Objektiv an der Naheinstellgrenze betreiben könnte, wenn man nicht möchte, dass der Spiegel anschlägt. Man könnte zwar die Hinterlinseneinfassung des Telon entfernen, aber auf Unendlich käme man dann immer noch nicht.)

[Fula]

Ich kann nun auch dank Uwes Anleitung die 3 Paxette-Objektive, die bei Papas Paxette dabei waren, benutzen.

Ich hab dann mal mit dem Telexon 5,6/85 angefangen.

Da der Blendenring etwas schwer geht, ohne die Entfernung zu verstellen und nicht schön hell war,  habe ich es bei f5,6 belassen.

Mehr als 5,6 brauchs auch fast net.

 

DSCF4258-SW by Olaf, auf Flickr

bearbeitet 8. März 2018 von Fula

[Uwe Richter]

Dann hoffe ich doch mal, dass du mit allen dreien viel Spaß hast und wir noch einige schöne Bilder sehen werden!

[Fula]

Dankeschön Uwe!

Ich werde mich bemühen mit den schönen Bildern.

Ich habe auch mal kurz das 3,5/35 Lineogon getestet (Blendenreihe). Bei  3,5 ist es etwas weich, bei 4 schon angenehm scharf, bei 5,6 am Höhepunkt und bei 8 baut es schon wieder ab. Aber schon sehr kontrastreich für das Alter, da habe ich jüngere, die können dagegen nicht anstinken.

Bei dem geht auch der Fokusring recht schwer, scheinbar etwas verharzt, Blendenring geht wie am ersten Tag.

[Uwe Richter]

Dankeschön Uwe!

Ich werde mich bemühen mit den schönen Bildern.

Ich habe auch mal kurz das 3,5/35 Lineogon getestet (Blendenreihe). Bei  3,5 ist es etwas weich, bei 4 schon angenehm scharf, bei 5,6 am Höhepunkt und bei 8 baut es schon wieder ab. Aber schon sehr kontrastreich für das Alter, da habe ich jüngere, die können dagegen nicht anstinken.

Bei dem geht auch der Fokusring recht schwer, scheinbar etwas verharzt, Blendenring geht wie am ersten Tag.

Das war bei mir auch so, aber in dem Lineo war nichts verharzt. Es lief nur schwer im Gehäuse. Ein Tröpchen WD40 und es war und ist, wie neu.

[Uwe Richter]

Als gerade ein wenig die Sonne raus kam, dreht ich gleich eine kleine Runde über den nahegelegenen Friedhof.

 

Alle Color Ultralit 2,8 / 50mm

 

... von -UweRichterPhotography-

 

... by Uwe Richter, auf Flickr

 

... by Uwe Richter, auf Flickr

[Uwe Richter]

Ach ja ... wer mehr von meinen Staeble-Fotos sehen möchte, darf natürlich auch gerne hier reinschauen:

 

https://www.fuji-x-forum.de/topic/34998-mein-„superduo“-projekt/

[Anthracite]

Ich war mal wieder mit dem Staeble unterwegs.

 

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Staeble Chror 38/3,5. Das Bild dürfte bei Blende 8 gemacht worden sein.

[waldi]

Jetzt habe ich auch einen Staeble Choro 38mm und da hätte ich eine Frage bezüglich des zwischenrings, wo kriegt man den zu kaufen, b.z.w wie wird der Choro im ganzen adaptiert ?

Habe fuji M-1 und pro1

bearbeitet 28. September 2018 von waldi

[Anthracite]

Hallo waldi

als Zwischenring habe ich den Leica 14020 K, auf Ebay ersteigert für drei Euro. (Es ist also gar nicht mal teuer, Leica-Besitzer zu werden 🤪.) Zusammen mit einem M39-Adapter kannst du damit das Objektiv anschließen.

Es kann sein, dass der Leica-Zwischenring minimal zu lang ist. (Er hat 15,5mm, 15,2mm werden benötigt.) Abhängig von den Toleranzen deines M39-Adapters musst du dann eventuell minimal etwas abfeilen, um sauber Unendlich zu erreichen (max. 0,3mm abfeilen).

Das Objektiv muss dann noch sauber ausgerichtet werden, damit die Blendenbeschriftung und Entfernungsskala oben sind. Dafür hat jeder M39-Adapter drei Madenschrauben.

 

 

[Anthracite]

Staeble Choro 38/3,5.

Panorama aus zwei Infrarotbildern.

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[Anthracite]

Nochmal Choro 38/3,5

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bearbeitet 3. November 2018 von Anthracite

[Anthracite]

Die Tage hatte ich das Staeble Telexon 135/3,8 an der Fuji X-T100.

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Insgesamt eine gute, erfreuliche Leistung, wenngleich nicht perfekt. Im Zentrum gute Schärfe, und das Bokeh ist durchweg angenehm. Zum Rand hin gibt es chromatische Aberrationen.

Nach ersten Tests habe ich das Gefühl, dass sich das Objektiv an Vollformat besser machen wird. Vielleicht sollte ich es mal auf Nikon F umbauen.

 

[Anthracite]

Ich zitiere mich mal selber

Am 9.10.2018 um 10:38 schrieb Anthracite:

als Zwischenring habe ich den Leica 14020 K, auf Ebay ersteigert für drei Euro. (Es ist also gar nicht mal teuer, Leica-Besitzer zu werden 🤪.) Zusammen mit einem M39-Adapter kannst du damit das Objektiv anschließen.

Es kann sein, dass der Leica-Zwischenring minimal zu lang ist. (Er hat 15,5mm, 15,2mm werden benötigt.)

Eine Anmerkung hierzu:

Für Infrarot (ich hatte bei Fuji zuerst nur eine auf Infrarot umgebaute X-A1) lässt sich der Zwischenring 14020 K verwenden, für die normale Fotografie im sichtbaren Licht (ich habe jetzt zusätzlich eine Fuji X-T100) ist er in der Tat etwas zu lang. Unendlich wird nicht ganz erreicht bzw. wird nur abgeblendet scharf.

Besser passt der Zwischenring Leica 17675 X, der minimal kürzer ist. Damit kann geringfügig über Unendlich hinaus fokussiert werden. Allerdings ist der 17675 gebraucht schwerer erhältlich als der 14020.

Hier noch ein paar Bilder vom Wochenende mit dem Staeble Choro 38/3,5 (erstaunlich scharf im Zentrum; der 24MP-APS-Sensor ist dort auch Offenblendig kein Problem; am Rand ist die Schärfe bei f/8 ok).

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