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Was ist ein Fehler und was ist kreativ?


rednosepit

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vor 26 Minuten schrieb - Geo -:

Ich fĂŒr meinen Teil weil mir Bilder dann manchmal einfach besser gefallen oder auch einfach Spass dabei habe 😉

Es wird niemand (freiwillig) machen, weil er es dann schlechter findet und zudem nicht einmal Spaß macht.

FĂŒr das Bessergefallen und Spaßhaben wird es auch GrĂŒnde geben, aber wenn man sich darĂŒber keinen Kopf machen möchte, wird man es auch nicht herausfinden. 😉

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vor 35 Minuten schrieb grillec:

Sensorflecken hab ich jedenfalls noch nie als Stilmittel in einem Bild gesehen, die absichtlich dort gelassen wurden, um es aufzuwerten. Es gibt also auch Abstufungen.

Gehört in die Kategorie, Speicherkarte nicht eingelegt, Objektivdeckel vorn dran gelassen usw. Technisches Versagen, also. 😉

Man kann sicher nicht jeden Fehler als Stilmittel "verkaufen".

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Ein wahrlich philosophisches Thema :) ...

Vor etlichen Jahren - so ca. 35 Jahren - hatte ich einen Bekannten, der auch Kunst "produzierte". Mal als Kupferstich (ich habe heute noch eines seiner kleinen "Originale").
Er experimentierte auch mit der Fotografie - genauer der Sofortbild-Fotografie - indem er wĂ€hrend des Entwicklungsprozessses die chemische Schicht mechanisch mit einem Schraubendreher oder Ähnlichem manipulierte.
Da er anfangs nicht wissen konnte, wo sich die Motive auf dem Foto befinden, hat er es dem Zufall ĂŒberlassen, was dabei heraus kam.
Diese Kunstrichtung hat sich im Nachhinein wohl nicht durchgesetzt - sonst hÀtten wir davon bestimmt schon gehört ;) ...
Es war halt sein Versuch, die Grenzen der Kunst auszuloten und im Erfolgsfall eine neue "Kunstgattung" zu schaffen.

Viele der heutigen Kunstrichtungen sind auf solche Weise entstanden, aber es sind bestimmt nur die wenigsten von unzĂ€hlig vielen Versuchen ebenso vieler "KĂŒnstler", die sich schließlich in einer bestimmten Art und Weise (kommerziell) durchgesetzt haben.

Die Impressionisten wurden seinerzeit belÀchelt, sie könnten ja gar nicht richtig malen, weil die Strukturen total unexakt waren, bzw. man sich ja erst beim genaueren Betrachten der gemalte Gegenstand oder das Motiv an sich erst erschloss, bzw. erst erkennbar war.
Heute hĂ€tte ich auch gerne solch ein "StĂŒmperwerk" aus dieser Zeit im Original :) !

Kunst ist immer Interpretationssache und wechselt stark mit dem sogenannten Zeitgeist.

Genauso, wie es in frĂŒheren Jahren genauso Auftragsarbeiten gab, wo die Wirklichkeit durch die geschickte PinselfĂŒhrung den Willen des Auftraggebers  angepasst wurde (oder warum sehen alle Gesichter auf den Portaits der Adeligen und Herrschern aus den vergangenen Jahrhunderten immer irgendwie gleich aus mit blasser Haut und Glubschaugen?).

Kunst kann so vielfÀltig sein. Und je nachdem wer gerade die "Deutungshoheit" in Sachen Kunst in der Scene oder den Medien inne hat, kann sie mal so und mal so ausfallen.
Ob es nun vermenschlichte Hunde in einer Runde am Tisch sitzend und menschliche Kleidung tragend sind, oder ganz andere Motive und Stilrichtungen.
Es gibt immer welche, die solche Kunst nicht als solche akzeptieren und das aus den verschiedensten GrĂŒnden - mal durch politische oder mal theologischer Verblendung.

Wichtig fĂŒr den schaffenden KĂŒnstler ist doch, dass er mit seinen Werken zufrieden ist - obwohl viele der heute teuer gehandelten Werke ihren Schöpfern zu Lebzeiten kaum den Lebensunterhalt sicherten.

WÀhrend meinen AnfÀngen im Berufsleben hatte ich auch einen Kunden, der sein Geld als EDV-Beauftragter in einem Industrieberieb verdiente, aber seine Freizeit mit Malerei zu brachte.
Als er dann seine eigene Austellung hatte, kamen natĂŒrlich viele Kunstinteressierte und solche die das Interesse aus Zeitvertreib in die Ausstellung brachte.
Da gab es dann einige "Damen", die sich ĂŒberhaupt nicht vorstellen konnten, dass solch ein KĂŒnstler auch einem profanen Beruf nachgehen musste.

Um den Bogen wieder zur Eingangsfrage zu bekommen: Ja - ZufÀlle mit schlechter handwerklicher Fotografie können auch Kunst sein.
Es muss nur der "Richtige" die passenden Beschreibungen oder Interprtationen zur Hand haben, damit es sich verkauft.

Ansonsten ist es brotlose Kunst ;)!

 

 

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Was sind denn „Fehler“, die ein Bild besonders machen können? Lila Flares vermutlich nicht, aber Blendenflecken können ganz smart aussehen. Sonnensterne sind eigentlich auch Fehler, weil sie nur mit dem Objektiv provoziert werden können und entsprechen nicht dem natĂŒrlichen Seheindruck. Das alles sind „Bildstörungen“...

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vor 4 Minuten schrieb uli-P:

Was sind denn „Fehler“, die ein Bild besonders machen können? Lila Flares vermutlich nicht, aber Blendenflecken können ganz smart aussehen. Sonnensterne sind eigentlich auch Fehler, weil sie nur mit dem Objektiv provoziert werden können und entsprechen nicht dem natĂŒrlichen Seheindruck. Das alles sind „Bildstörungen“...

Vignetierung, Bokeh, RaumkrĂŒmmung durch UWW, Farbverschiebung durch das Objektiv, Rauschen, BewegungsunschĂ€rfe, komplett unscharf, Unterbelichtung, Überbelichtung, schiefer Horizont.

Alles Bildfehler wofĂŒr wir viel Geld ausgeben um die zuvermeiden und mit denen hier im Forum schon wunderschöne Bilder gezeigt worden sind. Es muss halt den Betrachtern gefallen und nicht als Fehler auffallen. Das regelmĂ€ĂŸig so hinzubekommen ist die Hohe Kunst.

Peter

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Hallo

Kunst ist es , wen andere Sau viel Geld fĂŒr meine Bilder bekommen wen ich tot bin .

Bekommen sie nichts war es auch keine Kunst .

In beiden FĂ€llen habe ich nichts davon , deswegen schaffe ich fĂŒr mich nur Brotlose Kunst .

Ich fotografiere fĂŒr mich und fĂŒr andere , finden die es toll und schön ist es Kunst . Die Herstellung und die Techniken sind Handwerk . Was in das Bild zu bringen was man nicht sieht aber sofort empfindet wen man darauf schaut , das ist Kunst .

Gruß

Oli

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vor 3 Minuten schrieb TauCeti:

Das sieht man dem Ergebnis aber nicht an.

Ich sehe Kunst vom KĂŒnstler aus und nicht von der Kunstmarktseite. Und der KĂŒnstler sieht es dem Ergebnis an, weil er es ja so gemacht hat.

Ich kann ja auch mal eben ein bisschen Fett in eine Wanne kippen. Sieht man evtl. auch keinen Unterschied zu Beuys Werk. Aber er wĂŒrde es sehen, bei seinem Werk und ich bei meinem. Und damit war es bei ihm wohl Kunst und bei mir wĂ€re es Versagen.

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vor 7 Stunden schrieb Allradflokati:

... (oder warum sehen alle Gesichter auf den Portaits der Adeligen und Herrschern aus den vergangenen Jahrhunderten immer irgendwie gleich aus mit blasser H

 

... was im ĂŒbrigen so definitiv nicht stimmt.

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Gerade eben schrieb platti:

Ich denke, hier wird Mode, bzw. eine Modeerscheinung mit Kunst verwechselt.

Man wird wohl kaum bestimmte Kunstepochen definieren können, wenn Mode und Kunst ĂŒberhaupt nichts miteinander zu tun hĂ€tten. Beides beeinflusst sich gegenseitig. 

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vor 18 Stunden schrieb Lenz Moser:

Also Handwerkskunst. Aber gemeint ist hier wohl etwas anderes. Sonst wĂ€re jeder Klempner der Rohre verlegen kann, ein KĂŒnstler. :)ï»ż

...

Neinnein, ich meinte das schon anders, nÀmlich so:

vor 32 Minuten schrieb EmHa:

Versagen ist es, wenn man es nicht anders kann. KĂŒnstlerisch ist es, wenn man es nicht anders will. 

Wenn ich in meinem Unvermögen irgendwas mit Ölfarben irgendwie male, dann ist das Ergebnis schlicht zufĂ€llig und es lĂ€ge mir fern, ihm einen Stil anzudichten. Weil ich das Handwerk (des Malens mit Ölfarben, Wasserfarben, Zeichnen mit Bleistiften, Linolschnitt, usw. usf.) nicht behersche, kann ich nicht heute den einen und morgen den anderen Stil verfolgen. Und meiner Meinung nach schon gar keinen neuen erschaffen.

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vor 3 Minuten schrieb EmHa:

Man wird wohl kaum bestimmte Kunstepochen definieren können, wenn Mode und Kunst ĂŒberhaupt nichts miteinander zu tun hĂ€tten. Beides beeinflusst sich gegenseitig. 

Was Ă€ndert das daran, dass hier der Eindruck entsteht, dass ĂŒber Mode oder Modeerscheinungen im fotoechnischen Bereich und nicht ĂŒber Kunst debattiert wird?

 

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vor 20 Minuten schrieb EmHa:

Und damit war es bei ihm wohl Kunst und bei mir wÀre es Versagen.

Das liegt ganz einfach daran, dass von dir niemand Kunst erwartet. Dazu muss man sich erst als KĂŒnstler etablieren und wenn man dies geschafft hat, ist alles was man macht Kunst und sei es, seine eigene Kacke in Konservendosen abzufĂŒllen.

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vor 22 Stunden schrieb rednosepit:

...
Ich kam dadrauf, weil ich im DXO Filmpack mal Presets angeklickt habe, wo eigentliche Fehler irgendwie das gesamte Bild aufzuwerten scheinen.

...

Danke fĂŒr Deinen Gedankenanstoß ...

Ein Look/Preset kann es dem Betrachter einfacher machen, ein Bild als gut/modern/kĂŒnstlerisch zu identifizieren. Er spart sich so die eigentliche Auseinandersetzung mit dem, was er da serviert bekommt. Das scheint irgendwie eine Strömung der Zeit zu sein, doch gab es das schon immer (Vignetten in der Fotografie beispielsweise) auch in anderen Bereichen - um Speisen, die je nach FĂ€higkeiten des Kochs/der Köchin sehr unterschiedlich ausfallen können,  geschmacklich aufzuwerten wurde ein "Look" in Form von MaggiwĂŒrze hinzugefĂŒgt....


Die handwerklichen Grundregeln sind aus meiner Sicht zunĂ€chst mal auch dazu da, um jemandem der unzureichende Fertigkeit hat ein Bild zu produzieren und/oder kein Empfinden fĂŒr ein Bild hat, etwas an die Hand zu geben, damit er seine FĂ€higkeiten und sein Auge schult. Anhand der Regeln lĂ€sst sich ein Ergebnis kontrollieren, was jedoch nicht bedeutet – wie Du auch schreibst – daß das ein regelkonformes Bild gut sein muss... 

Es kommt m.E. immer auch auf das Ziel an wozu das Bild gemacht wird, geht es um ein Bild, das verstanden wird (wenn ja, von wem?) und gefÀllt, oder geht es um mein mir eigenes Bild, das ich auf meine mir eigene Art (sofern ich die habe und erkenne) mache.





 

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vor 23 Minuten schrieb Michael Jordan:

Ein Look/Preset kann es dem Betrachter einfacher machen, ein Bild als gut/modern/kĂŒnstlerisch zu identifizieren.

Oder den Betrachter in die Irre fĂŒhren.

Um ein Foto interessanter erscheinen zu lassen, kann man es mehr oder weniger verfremden. Wodurch das Foto aus dieser Welt entrĂŒckt wird. In eine, die es gar nicht gibt und dadurch erscheint es etwas interessanter. Das fĂ€ngt schon mit Filmsimulationen (also im wesentlichen falsche Farben), Teiltonungen, sinnlose Umwandlung in Schwarzweiß usw. an.

Aber ein belangloses Foto bleibt spÀtestens bei nÀherer Betrachtung weiterhin belanglos, da helfen auch keine Verfremdungen. 

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"Korrekt" ist der falsche Begriff dafĂŒr. Es mĂŒsste eher "dem Motiv entsprechend/angemessen" heißen. Wenn Du z.B. bei Licht mit sehr harten Kontrasten fotografierst, wirst Du auch mir deinem Auge nicht alle Tiefen und Lichter mit Zeichnung sehen. Warum soll das dann auch dem Foto zwingend so sein? NatĂŒrlich kann man das so machen, wenn man möchte. Aber eine Über- oder Unterbelichtung ist nicht per se ein Fehler. Gerade diese Bereiche zwingen den Betrachter dazu seine Fantasie zu nutzen. Man will ja mit Fotografie visuell kommunizieren. Möchte man z.B. etwas geheimnisvoll darstellen, so ist Unterbelichtung ein beliebtes Mittel dafĂŒr. Selbst in der Werbung, wo man Produkte eher im "besten" Licht zeigen möchte.

 

Klar ist es hilfreich "handwerklich sauber" zu arbeiten. Ich fotografiere oft so, dass absichtlich Lensflares entstehen. Handwerklich gesehen ist das ein optischer Fehler. Dennoch mag ich es. Ich fotografiere aber auch Polaroid und Lomo, teilweise mit abgelaufenen Filmen. Da sind zufĂ€llige Fehler ausdrĂŒcklich erwĂŒnscht. Das Problem dabei ist, dass oft viel "Mist" raus kommt, bis man etwas Interessantes raus bekommt. Andererseits kommen so oft Bilder zustande, die einem so nie im Leben eingefallen wĂ€ren. Viele KĂŒnstler, nicht nur Fotografen, nutzen Techniken und Materialien, die ganz bewusst zufĂ€llig wirken. So schafft man Unikate.

 

Interessant finde ich die Frage, warm diese ganzen digitalen Presets, die analoge Fotografie nachahmen und auch Objektive, die eben nicht perfekt abbilden, so beliebt sind. Zum einen wird es sicher Nostalgie sein. Zum anderen finde ich, dass digitale Bilder oft einfach viel zu sauber, fast klinisch sind. Will man zeigen, wie etwas aussieht, ist das sicher vorteilhaft. Will man aber zeigen wie man sich z.B. an einem schönen sonnigen und warmen Nachmittag im Urlaub gefĂŒhlt hat, dann ist diese technisch saubere Abbildung nicht wirklich entsprechend. Da blendete einen vielleicht das Sonnenlicht, die Schatten waren hart, das Weiß war nicht wirklich weiß, usw.

Hinzu kommt, dass Farben fĂŒr uns auch Temperaturen verdeutlichen und Bedeutungen haben.

 

Ich gebe dir zwar Recht, dass solche Stilmittel oft Moden unterliegen und irgendwann "abgenutzt" sind. Es liegt aber an dir sie zu nutzen, oder eben nicht. Auch diesen Gedanken von "ehrlicher Fotografie" oder "wo ist die Grenze" solltest Du dir meiner Meinung nach aus dem Kopf schlagen. Es gibt keine Grenzen. Experimentiere, mach was dir Spaß macht, was dir gefĂ€llt. Wenn Du damit nicht deine Brötchen verdienst, hast Du auch nichts verloren. Kannst aber "gewinnen".

Ist es wichtig, ob etwas kĂŒnstlerisch ist, oder was Kunst ist? Bisher habe ich keine allgemeingĂŒltige und scharfe Definition davon gefunden. Eigentlich ist es auch nur ein Marketingbegriff, denn damit kann man Dinge oder Menschen kĂŒnstlich aufwerten. Wie Du selbst schon geschrieben hast, gibt es Kunst, mit der Du nichts anfangen kannst. Das geht jedem so. Über Geschmack lĂ€sst sich nun mal nicht streiten. Der Geschmack kann sich aber Ă€ndern. Bei mir hat sich mein Geschmack zu bestimmten Kunstwerken geĂ€ndert, als ich (z.B. durch eine FĂŒhrung) oder eine Doku erfahren habe, was eigentlich dahinter steckt. manchmal aber auch nicht. So what?

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vor 53 Minuten schrieb wembly:

Doch, oft sieht man es sehr wohl. SpÀtestens, wenn man sich andere Fotos des Forografen ansieht.

 

Gruss

Heinz

Dann hat man ja zusĂ€tzliche Information. Ich meinte, wenn man sich "das Werk/GewĂŒrge" anschaut, nicht das "Gesamtwerk"

Dann ist es selbstverstĂ€ndlich leichter, einen KĂŒstler von einem Versager zu unterscheiden.

Schwieriger wird es bei KĂŒnstler oder Scharlatan😎

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Kunst  und perfekt beherrschtes Handwerk kann und muss man unterscheiden. 

Ich habe das GlĂŒck, mit mittelalterlichen (Kunst-)SchĂ€tzen zu arbeiten. WĂ€hrend viele von mittelalterlicher Kunst sprechen, ist das zumeist gar nicht zutreffend, da es in den meisten FĂ€llen mehr oder minder perfekt ausgefĂŒhrte Auftragsarbeit ist, in der sich der Handwerker nicht selbst verwirklicht und damit sein inneres Wesen prĂ€sentiert (was bspw Kunst wĂ€re), sondern entsprechend der jeweils aktuellen Konventionen (also auch Mode und "Zeitgeist") und FĂ€higkeiten (eigenes Können und dingliches Vermögen) Dinge ausarbeitet (was Handwerk ist). Manche Betrachter haben die Neigung, das besonders gute Handwerk (insbesondere, wenn es alt ist) mit Kunst zu verwechseln.

Warum manche Hersteller dann auch mit Auftragsarbeiten aus dem Handwerk hinaus treten und zu anerkannten KĂŒnstlern werden (siehe Rembrandt bspw), liegt womöglich daran, dass sie innerhalb des Handwerks auch Neues und Persönliches schafften, ohne dabei das eigentliche Handwerk massiv zu stören.

Ich wage es mal so: Jemand, der ein Foto macht, dass aktuellen Sehgewohnheiten passt, diverse Regeln der Gestaltung, Belichtung und Komposition beachtet, liefert womöglich ein super Handwerk ab. Wenn dann allerdings persönliche Verwirklichung ("die eigene Note" und so) mit hinein kommt, dann wechselt das in den Bereich der Kunst. Ob "Fehler" zu dieser persönlichen Note gehören können oder mĂŒssen, kann man nicht sagen. Wichtig ist, dass Kunst in dem Fall nicht unbedingt auch perfekt beherrschtes Handwerk bedeutet. Letzteres ist allerdings hilfreich, wenn der KĂŒnstler gern seine persönliche Note auch zielgerichtet reproduzieren möchte und damit eben weiß, wie das geht. Der alte Spruch, dass man Regeln beherrschen muss um sie zielgerichtet zu brechen, kommt da ins Spiel. Kurz gesagt: Das Persönliche, das ĂŒber das Handwerk hinausgeht bzw dieses transzendiert, macht ein "Werk" zur Kunst. 

Ob dies oder jenes dann Betrachtern gefÀllt, also einen gesellschaftlichen Erfolg hat oder nicht, ist damit immer noch nicht gesagt. 

 

Das ist jetzt alles eine persönliche und verÀnderbare EinschÀtzung der Diskussion

(jetzt brauch ich erstmal einen Kaffee)

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vor 41 Minuten schrieb TauCeti:

Dann hat man ja zusĂ€tzliche Information. Ich meinte, wenn man sich "das Werk/GewĂŒrge" anschaut, nicht das "Gesamtwerk"

Dann ist es selbstverstĂ€ndlich leichter, einen KĂŒstler von einem Versager zu unterscheiden.

Schwieriger wird es bei KĂŒnstler oder Scharlatan😎

Einer der mit Beleidigungen nur so um sich  wirft. GewĂŒrge, Versager, Scharlatan, klingt nach einem dessen Interesse in der Abwertung des GegenĂŒber liegt.

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vor einer Stunde schrieb TauCeti:

Dann hat man ja zusĂ€tzliche Information. Ich meinte, wenn man sich "das Werk/GewĂŒrge" anschaut, nicht das "Gesamtwerk"

Dann ist es selbstverstĂ€ndlich leichter, einen KĂŒstler von einem Versager zu unterscheiden.

Schwieriger wird es bei KĂŒnstler oder Scharlatan😎

Vincent van Gogh war Zeit seines Lebens "ein Versager". Als grosser KĂŒnstler wurde er erst nach seinem Tode anerkannt.

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vor 30 Minuten schrieb Crischi74:

Einer der mit Beleidigungen nur so um sich  wirft. GewĂŒrge, Versager, Scharlatan, klingt nach einem dessen Interesse in der Abwertung des GegenĂŒber liegt.

Ja genau.

Es ĂŒberrascht mich allerdings auch nicht, dass in einem Forum fĂŒr ein kĂŒnstlerisches Medium, so niveaulos stammtischartige Begriffe wie "Kacke in Konservendosen" in die Diskussion "Fehler oder kreativ?" geschmissen wird. Um an dieser Diskussion teilzunehmen, kommt selbstverstĂ€ndlich auch der Fettflecken in den Sinn, auch wenn sonst ĂŒber das Lebenswerk von Beuys kaum etwas anderes zur Kenntnis genommen wurde. 

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