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vor 8 Stunden schrieb Nineteen67:

Sollte man nicht in erster Linie dort ansetzen? Einen kulturellen Wandel einleiten?

Die Globalisierung als Fach in der Schule einführen und zwar schon in der Grundschule. Meine Frau macht ihr Staatsexamen in Geo. Sehr interessant und die Ansätze, das Thema den Kindern beizubringen, sind bereits vorhanden. Nur hört und sieht man davon in der Öffentlichkeit nicht viel weil, und da gebe ich den Medien die größte Schuld, diese das Thema nur zu einem geringen Teil publizieren (Fachmagazine mal ausgenommen) dabei könnte man über diesen Weg sehr viele erreichen. Aufgrund der Dringlichkeit des Handelns müsste das viel präsenter sein...stattdessen kann man lesen welcher möchtegern Promi nun einen neuen Partner hat. Die Alten lassen sich nur schwer von den Kindern dahingehend "aufklären".

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vor 24 Minuten schrieb Allradflokati:

anstatt die Technik der Brennstoffzellen weiter zu entwickeln?

das tun sie parallel. Die Brennstoffzelle wird kommen nur sollte man sich nicht der Illusion hingeben, man könne das dann auch gleich bezahlen, sprich, die Fahrzeuge kaufen. Ich sehe die Entwicklung in Richtung Elektro nur als Übergang, quasi als Forschen in eine Richtung um festzustellen, hier geht's nicht weiter wir brauchen Alternativen. Ein Hybridfahrzeug, was ca. 50% Kraftstoff einspart ist erstmal besser, als ein reiner Verbrennungsmotor.

bearbeitet von Taikido
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vor 1 Stunde schrieb Allradflokati:

Oh - mit Umweltschutz kann man Geld verdienen?
Und vielleicht Arbeitsplätze schaffen?
Und die Politiker sollen das bereits wissen?

.

Ja, die schwachsinnige Windenergie und ihre Subventionierung ist ein leuchtendes Beispiel.  Merke: ein Industrieland benötigt nur Strom wenn Wind in ausreichender Stärke weht.  

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vor 2 Minuten schrieb chironer:

Ja, die schwachsinnige Windenergie und ihre Subventionierung ist ein leuchtendes Beispiel.  Merke: ein Industrieland benötigt nur Strom wenn Wind in ausreichender Stärke weht.  

Wenn man so voreingenommen an Dinge herangeht, kann das ja nichts werden. 

Windenergie ist doch nicht schwachsinnig. 

Als schwachsinnig könnte man höchstens diejenigen bezeichnen, die z.B. nur auf Windenergie setzen wollen oder ganz auf diese verzichten wollen. 

 

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vor 44 Minuten schrieb EmHa:

Als schwachsinnig könnte man höchstens diejenigen bezeichnen, die z.B. nur auf Windenergie setzen wollen oder ganz auf diese verzichten wollen. 

Ich bin sicher ein Fan von Energiemixen, auch mit Sonne/Wind natürlich, aber der Zappelstrom ist nun mal nicht grundlastfähig und in diesem Land bereits deutlich überrepräsentiert. Vor allem sind die Anlagen nicht sehr umweltfreundlich, zumindest wenn man deren Zulassung nicht mit Augenmaß vornimmt. 

bearbeitet von tabbycat
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Solange Konsum und Wachstum über alles geht, solange der Wohlstand der einen die Armut der anderen ist, solange Überfluss nicht verteilt wird, solange man Überflüssiges produziert (wie zum Beispiel Rüstung, die nicht nur das Klima schädigt, sondern vor allem Leben und Lebensraum zerstört), solange werden Windräder die Welt auch nicht besser machen - aber wenigstens nicht schlechter.

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vor 11 Stunden schrieb Nineteen67:

Das hier ist echt eine der spannenderen Diskussionen in diesem Forum, viele interessante Denkanstöße für mich mit inbegriffen. 👍

Was mir auffällt:

Viele hoffen, dass es ohne Abstriche beim Konsum gehen wird, wenn ... ja wenn man einfach auf Fortschritt und Technik setzt. Die werden`s schon richten.

Mir kommen da Zweifel ....

Fortschritt und Technik haben uns in genau diese (missliche) Lage gebracht ... warum sollte sich das jetzt plötzlich umkehren?

Wenn wir statt Kohle nun Kobalt u. co. für Milliarden von Batterien abbauen, (ohne freilich einen funktionierenden Recyclingzyklus für all das Zeugs zu haben) ... dann verringert sich eventuell das "menschengemachte" CO2 in der Atmosphäre (in 500 bis 1000 Jahren wär`s wieder bei der Hälfte :wacko:) ... aber mit dem giftigen Zeugs für und aus den Batterien wäre ein neues Problem entstanden.

Der Lärm der Verbrennungsmotoren verschwindet aus den Städten ... klasse ... dafür wummern dann tausende von Rotoren in freier Natur und werfen nervige Schatten auf`s Land ...

Seit 1998 sind 70% der Insekten weltweit verschwunden ... aber wir wollen noch mehr Gentechnik auf den Feldern. Ich fürchte, wir werden demnächst von Hand bestäuben :rolleyes:

Was mir noch zu denken gibt:

Auch noch so GRÜNES Wachstum nimmt unsere Ökosphäre in Anspruch, generiert Wohlstand und damit Konsum (wozu sonst Wohlstand) ... und Konsum konsumiert ... Ressourcen aller Art! So wird sich nix ändern ...

Und wer sagt überhaupt, dass wir in einer GRÜNEREN Welt besser miteinander umgehen? Das Erwirtschaftete gerechter Teilen? Jedem gleiche Chancen bieten? Keine Kriege mehr führen, usw ... ? All diese wichtigen Dinge gehen ja nicht mit ökologischerem Denken und Handeln einher, sondern gehören zu einer ganz anderen Kategorie.

Sollte man nicht in erster Linie dort ansetzen? Einen kulturellen Wandel einleiten? Unser Bewusstsein neu ausrichten? (Wäre meine persönliche Herangehensweise).

Da sehe ich momentan Defizite ... und ich kann`s beurteilen, da ich an der Schule arbeite, wo das Bewusstsein der kommenden Generation ja entscheidend geprägt wird, (momentan leider falsch).  Das müsste im öffentlichen Diskurs eine größere Rolle spielen. Stattdessen hört man: "Digitalisierung (der Schulen) first, Bedenken second ..." was exakt das Gegenteil dessen ist, was wir brauchen.

Genug ... ich muss morgen früh aufstehen ... erster Schultag 🤨 ...

Das ist ja erstmal eine geballte Ladung an Fragen und Zweifeln und mutig sie hier zu artikulieren.

Ich fühle mich mal eingeladen meinen Senf dazu zu geben und will versuchen deine Fragen aus meinen Empfinden heraus zu konkretisieren und mal weitere Denkanstöße zu geben.

Konsum: dazu lese ich wie oben geschrieben einen ziemlich dicken Wälzer. Dieser Begriff ist ja gar nicht so leicht zu greifen und wurde und wird auch unterschiedlich definiert, gebraucht und bewertet.

Mal vereinfacht gesagt, es werde sehr viele nützliche Dinge produziert die unser Leben sinnvoll und angenehm machen können, z.B. Fotoequipment. Nicht jeder braucht so was, diejenigen sollten sich es auch nicht kaufen nur um es zu besitzen ...
Wir Menschen werfen Dinge und leider auch Lebensmittel auf den Müll ohne sie zu nutzen und in einem erschrecken hohem Maße, das ist eine Fehlentwicklung, das sollten wir sehr schnell ändern.
Dennoch wir leben über unsere Verhältnisse und des wegen sollten wir uns einschränken. Individuell betrachtet ist das dann halt auch sehr individuell😀 Die Fragen die sich mir auch in diesem Zusammenhang aufdrängen sind, woher kommen eigentlich all unsere Ansprüche an unser Leben. Wieso kommen wir auf die Idee dieses oder jenes haben zu müssen? Generation vor uns gab es das meiste was wir zu brauchen scheinen zu müssen noch überhaupt gar nicht. Wie wurden wir den sozialisiert, wer oder was hat uns beeinflusst, geprägt und manipuliert. Sie wir „Herr“ unserer Wünsche oder lassen wir uns Dinge einreden?
Meine Antworten lasse ich erstmal offen. Ich denke aber, dass Antworten darauf Teil der Lösung unsere Problem sind.

Es gibt ja Experten für Geschichte, Philosophie... die der Meinung sind, Jäger und Sammler waren die glücklichsten Menschen, die Mühsal fing mit der Landwirtschaft an.
Die Erkenntnisse der Menschheit, welche auch zur Entwicklung immer neuer technischer Anwendungen geführt hat, halte ich grundsätzlich für gut. Es kommt doch immer darauf an was man damit anfängt, wofür man Wissen und Technik einsetzt.
Sonnenenergie ist relativ unbegrenzt verfügbar und rein theoretisch reicht eine relativ kleine Fläche der Erdoberfläche (sagen wir mal Sahara) ganz locker aus um die Menschheit mit Energie zu versorgen. Besser ist es natürlich, wenn wir die Umwandlung von Strahlung in Wärme oder Strom dezentraler gestalten und das mixen mit Windkraft, Wasserkraft, Gezeitenkraftwerk, Wellenkraft und Geothermie und Biomasse ...
Satelliten mit allerlei Sensorik ermöglichen uns wichtige Beobachtungen was auf dem Planten geschieht und wie sich was entwickelt.
Fortschritte in der Medizin usw. usw. 

Ja man Technik nutzen um Menschen zu töten, um Natur zu zerstören, ...   - wir alle sind gefordert uns einzubringen Übel abzuwenden und uns um die Bewahrung unseres Planten zu kümmern. Das Leben ist kein Wunschkonzert, sagt mein Chef, kein Ponyhof andere, von nichts kommt nichts. Dumm, fett und faul geht die Welt zu Grunde - sorry das war jetzt das Wort zum Montag😀
Kurz, alles mit Maß und Ziel!

Wasserstofftechnik, ob verbrennen und elektrolytisch genutzt, wir mindestens seit den 80ern diskutiert und auch schon länger erforscht.
Wenn wir alles der unsichtbar lenkenden Hand des Marktes überlassen, wir das eine Nischenanwendung bleiben.
Wenn wir Frackinggas akzeptieren und kaufen wird es vermehrt auf den Markt kommen.
Wenn wir zulassen das rießen Gebiete in Kanada umgegraben und vergiftet werden um aus Sand Öl zu extrahieren, können wir noch länger immer größere Autos mit immer stärkeren Motoren fahren ...
Einen vergleichbaren Standard mit E-Autos zu erreichen, sollte nicht unser Ziel sein. Für mein E-Bike, mit dem ich nun schon fast 6000 km „Kurzstrecke“ mit dem Auto substituiert habe, finde ich Lithium-Batterien akzeptabel - andere vielleicht auch nicht.
Und ja, diese müßen eines Tages recycelt werden, ich glaube „die“ Sachsen sind da dran, die Technik dafür zu entwickeln.

Für mich ist es weniger die Frage, was machen wir zu erst, diese Zeit haben wir gar nicht.
Da sollte vieles parallel verlaufen.

Und manchmal denke ich, bis wir das alles in gute Bahnen lenken, das mit der Weltfrieden und dem ganzen Rest, vergehen noch mindestens 1000 Generationen ...

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vor 14 Stunden schrieb Photoweg:

Genaue Zahlen habe ich gerade nicht zur Hand und es hängt auch davon ab ob es um Rind-, Schweinefleisch oder Geflügel geht.

Im Grunde ist es eine Art Wirkungsgradbetrachtung. Ein Rind muss sehr viel fressen und wiederkäuen (u.a. Methanerzeugung, Treibhaus Gas mit mehrfachen Potenzial gegenüber CO2 aufgrund des optischen „Fensters“ im langwelligen Bereich das es durch Absorption verschließt) um Fleisch anzusetzen. Dafür bekommt es Kraftfutter, das muss angebaut werden, dafür wird auch Kunstdünger eingesetzt (auch dieser Energiebedarf ist zu berücksichtigen). Wenn man ausrechnet wieviele Kalorien muss ich an das Rind verfüttern und eine Kalorie in Form von Fleisch, das ich essen kann, zu erhalten, kommt halt eine Zahl heraus die je nach Randbedingungen, ich denke, bei 10 liegt (läßt sich googeln). Randbedingungen gibt es sicher viele - die Bio/Öko Rinder schneiden da etwas günstiger ab😀.

Dann spielt auch noch hinein was könnte ich auf der Fläche auf der ich jetzt kein Viehfutter mehr anbaue dafür an anderen Lebensmittel für Menschen anbauen (Bodenqualität, Klima spricht Temperaturen, Niederschlag ...) oder lasse ich vielleicht gleich lieber der Regenwald stehen ...
Ich hoffe mal das Prinzip ist soweit klar - konkrete Zahlen sind grundsätzlich wichtig - führen hier aber eher zu nicht zielführenden Diskussionen.

Europäische Landwirtschaftspolitik - gefällt mir gar nicht aus sehr vielen Gründen - Dieses Fass möchte ich (im Moment😀) nicht aufmachen 

Danke für deine ausführliche Darstellung.

Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich selbst studierter Landwirt bin und seit über 30 Jahren die Landwirtschaft von innen und außen kenne, ohne aber selbst praktizierender Landwirt zu sein. Manche Dinge erscheinen, vor allem durch die Art und Weise der Berichterstattung in den Medien, dem mit landwirtschaftlichen Themen nicht alltäglich konfrontierten Verbraucher, in einem anderen Licht, als wenn man unmittelbar damit zu tun hat. Ich will weder für die eine noch für die andere Seite hier eine Lanze brechen sondern einfach versuchen, die tatsächlichen Verhältnisse und Zusammenhänge, soweit mir geläufig, zu schildern und dabei vielleicht zu erreichen, dass man die ganze Diskussion um die Landwirtschaft auch einmal aus einer anderen Prespektive betrachtet, als unreflektiert das, was über die Medien vermittelt wird, als die einzige Wahrheit zu akzeptieren.

Grundsätzlich ist es richtig, dass man auf den Äckern, auf denen Viehfutter wächst, auch etwas anderes anbauen könnte. Andererseits wächst noch längst nicht überall dort, wo Getreide oder meinetwegen auch Mais wächst, auch Gemüse. Mal geben die Böden das nicht her, mal ist es aufgrund der regionalen klimatischen Verhältnisse nicht möglich. Ein anderes Mal lässt auch einfach die vorhandene Betriebsausstattung, vor allem hinsichtlich der verfügbaren Arbeitskräfte es nicht zu, da Gemüse deutlich arbeitsintensiver ist als Getreide. Hinzu kommt, ich hatte das viel weiter oben schon einmal angeführt, dass auf der Erde weit mehr als die Hälfte (ich habe gerade die genaue Zahl nicht bei Hand) der landwirtschaftlich genutzten Fläche absolutes Grünland ist. Da wächst nichts anderes als Gras. Wollen wir diese Flächen für die menschliche Ernährung nutzen, was wir tun, dann führt kein Weg daran vorbei, den Aufwuchs von diesen Flächen an Wiederkäuer zu verfüttern, deren Erzeugnisse (Milch, Fleisch...) dann für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Wenn alle kein Fleisch mehr essen, dann fällt mehr als die Hälfte der für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehenden Fläche weltweit weg. Hier in Europa wäre das vielleicht sogar darzustellen, weltweit betrachtet wäre es ein Desaster.

Das von dir erwähnte Rind frisst überwiegend Gras, Silage, Heu. Es bekommt auch Kraftfutter auf Getreide-, Raps- u./o. Sojabasis, richtig. Es entspricht aber nicht der Realität, wenn man, wie es auch in den Medien mitunter dargestellt wird, hergeht und die Rechnung aufmacht, dass um ein kg Rindfleisch zu erzeugen 10 kg Getreide benötigt werden. Rein rechnerich mag das zwar hinkommen, aber kein Rind der Welt frisst ausschließlich Getreide. Das würde es umbringen. Der Anteil an Kraftfutter liegt, je nachdem ob Milchkuh oder Mastrind, irgendwo bei zwischen etwa 5 und 15 % dessen, was das Tier frisst. Dann kommt häufig Maissilage zu einem gewissen Anteil dazu. Das konservierte Futter aus einer Pflanze, die bei weitem die produktivste ist, die für die Tierernährung angebaut wird. Keine bei uns heimische (C3 -) Pflanze vermag in der Vegetationsperiode so viel COeinzulagern und Kohlenhydrate daraus zu produzieren wie die C4 Pflanze Mais. Das spart Futterfläche. Außerdem hat Mais eine höhere Energiedichte als Gras, was auch wiederum Futterfläche einspart. Die ganze Diskussion um den stark zugenommenen Maisanbau bei uns hat erst begonnen, als im Rahmen grüner Energiepolitik die Biogasanlagen überall wie Pilze aus dem Boden schossen, für die Mais als Energieträger neben der eingesetzten Gülle dient. Damit hat diese grüne Politik der klassischen Landwirtschaft einen Bärendienst erwiesen. Betreiber von Biogasanlagen erwirtschaften damit dank hoher staatlicher Zuschüsse für die Stromerzeugung Einnahmen, von denen klassische Landwirte nur träumen können. Dieses viele Geld versetzt die Anlagenbetreiber in die Situation, deutlich höhere Landpachtpreise zahlen zu können als ihre Berufskollgen ohne Biogasanlage, was sie auch tun. Die anderen können nicht mehr mithalten und verlieren Pachtflächen, die sie u.U. benötigen, um ihren Betrieb weiterführen zu können. Von den sich ergebenden "Maismonokulturen" gar nicht erst zu reden. Man hat diesen Irrweg inzwischen erkannt und steuert um. Was ich sagen will ist, dass in der Landwirtschaft, wie auch in vielen anderen Bereichen, alles mit allem zusammenhängt und man nicht mal eben hier an einer Schraube drehen kann, ohne an ganz anderer Stelle möglicherweise unerwünschte Auswirkungen zu schaffen.

Du erwähnst das böse Wort Kunstdünger. Der Begriff hat sich in gewissen Zusammenhängen etabliert und wird immer dann gebraucht, wenn Außenstehende über die Düngepraxis in der Landwirtschaft schwadronieren. Meinetwegen. Künstlich ist an den allermeisten in der Landwritschaft eingesetzten Düngern eher nichts. Sie bestehen aus Mineralien, wie sie natürlicherweise vorkommen und deren Vorhandensein im Boden Pflanzenwuchs überhaupt erst möglich macht. Die Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens vor gut 100 Jahren, mit dessen Hilfe Luftstickstoff so gebunden werden kann, dass mit diesem Stickstoff in mineralsicher Form nun Pflanzen gedüngt werden können, hat in diesen hundert Jahren so manche Hungersnot zu verhindern geholfen. Nur, weil satt werden heutzutage bei uns selbstverständlich geworden ist, sollte man den Sinn einer Düngung darüber nicht vergessen. Auch in der biologischen Landwirtschaft muss gedüngt werden, um einen Gewinn zu erzielen. Ein Landwirt, ob konventionell oder biologisch wirtschaftend, ist vor allem auch Unternehmer. Er muss unternehmerisch denken, soll der Hof fortbestehen. Dabei darf er sich ökonomischen Prinzipien nicht verschließen. Und weil er da also nicht umhinkommt, wird er seinen Betrieb so ausrichten, dass er ihm unter den gegebenen Umständen seines Standorts den bestmöglichen Profit erbringt. Da hat der einzelne Landwirt gar nicht so viele Möglichkeiten. Und natürlich ist es in der Landwirtschaft, wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen so, dass es auch schwarze Schafe gibt. Beispiel Gülle: Ich kann es nicht verstehen, wie es überhaupt möglich ist, dass ein viehhaltender Betrieb eine genehmigungspflichtige derart große Tierhaltung gestattet bekommt, ohne über ausreichend Fläche zu verfügen, um die anfallende Gülle einer sachgerechten Verwendung zuzuführen, obwohl es definierte Höchstgrenzen für den Tierbesatz je Flächeneinheit gibt. Der sorglose Unternehmer sagt sich dabei, nun, wenn es meinem Betriebsertrag dient und ich offenbar darf, dann mach ich auch. Ist dem Landwirt, der sich an (vielleicht unzureichende) gesetzliche Rahmenbedingungen hält, ein Vorwurf zu machen?

Das Thema Regenwald und Landwirtschaft hatten wir weiter oben auch schon. Sojaanbau ausschließlich für die Tierernährung findet nicht statt, wäre vermutlich zu teuer und mit dem hohen Ölgehalt der Sojabohne könnten die meisten Tiere auch nichts anfangen. Vielleicht kann man die Frage nach Henne oder Ei in dem Zusammenhang stellen, das weiß ich nicht. Soja ist zunächst Pflanzenöllieferant. Aus diesem Grund wurde die Pflanze kulitiviert. Wenn man das Öl nun extrahiert hat, bleibt mit dem Pflanzenkuchen der physisch größte Teil der Bohne übrig (der "Löwenanteil", wie in mancher Publikation dargestellt). Den einer sinnvollen Verwertung zuzuführen hat zum Tierfutter geführt. Aufgrund des sehr hochwertigen pflanzlichen Eiweißes im Sojakuchen, oder später und nach weiterer Verarbeitung im Extraktionsschrot, das dem tierischen Eiweiß sehr ähnlich ist, ist dieser Rest aus der Ölprouktion hervorragend für die Tierernährung geeignet und wird inzwischen auch immer mehr für die menschliche Ernährung genutzt. Dies vor allem für diejenigen, die dem Fleischverzehr abgeschworen haben.

Ich will es nun gut sein lassen - muss auch wieder ein wenig arbeiten hier. Ich würde mich freuen, wenn anhand des Geschriebenen dem ein oder anderen ins Bewusstsein dringt, dass es auch in Zusammenhang mit Landwirtschaft und Ernährung kaum einfache Lösungen geben kann, da die Zusammenhänge komplex sind. Und die, die das Gegenteil behaupten, sind in meinen Augen ähnlich bedenkliche Populisten, wie wir sie schon in zu vielen anderen Bereichen bedauerlicherweise zu verzeichnen haben.

Schöne Grüße an alle

Tom

 

bearbeitet von beemer
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vor 16 Minuten schrieb Photoweg:

... Und manchmal denke ich, bis wir das alles in gute Bahnen lenken, das mit der Weltfrieden und dem ganzen Rest, vergehen noch mindestens 1000 Generationen ...

Ein langer Weg, nach vorn und nach hinten.

Wären wir doch auf den Bäumen geblieben. Äpfel klauen, ist einfach besser, als die Nachbarn zu fressen.

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vor 12 Stunden schrieb Nineteen67:

Seit 1998 sind 70% der Insekten weltweit verschwunden ... aber wir wollen noch mehr Gentechnik auf den Feldern. Ich fürchte, wir werden demnächst von Hand bestäuben :rolleyes:

 

Leider werden überall die Erkenntnisse dieser sogenannten Krefelder Studie breitgetreten, die aber mit einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht viel zu tun hat. Es geht auch darin nicht um einen weltweiten Rückgang der Insektenpopulation sondern nur um den im Raum Krefeld.  Wen es interessiert, hier ein Link, wo auf das Thema eingegangen wird und in dem auch über eine wirklich wissenschaftlich fundierte Untersuchung, das Thema betreffend, aus England berichtet wird: https://www.bauerwilli.com/englische-insekten/

Überhaupt ist das eine gute Seite, auf der aktuelle Themen rund um die Landwirtschaft aus der Landwirtschaft betrachtet werden.

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vor einer Stunde schrieb beemer:

Leider werden überall die Erkenntnisse dieser sogenannten Krefelder Studie breitgetreten, die aber mit einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht viel zu tun hat. Es geht auch darin nicht um einen weltweiten Rückgang der Insektenpopulation sondern nur um den im Raum Krefeld.  Wen es interessiert, hier ein Link, wo auf das Thema eingegangen wird und in dem auch über eine wirklich wissenschaftlich fundierte Untersuchung, das Thema betreffend, aus England berichtet wird: https://www.bauerwilli.com/englische-insekten/

Überhaupt ist das eine gute Seite, auf der aktuelle Themen rund um die Landwirtschaft aus der Landwirtschaft betrachtet werden.

Danke für den Link ... ja ... es ist ein Dilemma. Man googelt, man liest und findet verschiedenste Studien mit unterschiedlichsten Ergebnissen.

Sind nun 70% verschwunden? Oder doch nur 50 ... oder gar nur 20? Wer möchte behaupten, es zu wissen?

Eines weiß ich aber sicher - ich hatte das große Glück, mitten in der Natur aufzuwachsen ... war dort gerne mit einem Buch zur Bestimmung einheimischer Insekten und Vögel unterwegs. Viele Seiten aus diesem Buch bräuchte ich heute nicht mehr.

Hirschkäfer, Nashornkäfer, Maikäfer ... alle weg! Um nur mal die spektakulären Exemplare zu nennen. All die anderen, blau und grün schimmernden Krabbeltiere ... wo sind sie? Schmetterlinge? Was hätte ich damals alles fotografieren können. Heute nur noch vereinzelt Kohlweißlinge. Unser Garten ist wie ausgestorben, im Vergleich zu den 70er und 80er Jahren. Trändende Augen von den Mücken beim Radfahren ... früher ständig - inzwischen so gut wie nie ... ähnliches Bild auf den Autoscheiben.

Dompfaffen, Rotkehlechen, Blaukehlchen, die Nachtigall ... verschwunden. Kein Käuzchen ruft mehr, dafür gibt`s jetzt umso mehr Mäuse. Und das, obwohl sich die Gegend selber (da nicht als Bauland ausgewiesen), nicht gewandelt hat. Die Zeit ist dort tatsächlich seit mindestens 40 Jahren stehengeblieben. Und trotzdem diese Veränderungen.

Das ist mir zumindest ein Hinweis.

Wird also schon was dran sein, am Artenschwund ... 50.000 Tierarten ... jahrlich, heißt es. ARTEN !! JÄHRLICH !! Eigentlich ist das unvorstellbar traurig und niederschmetternd.

Ja ... ich weiß, wieder so eine Zahl. Aber wenn ich die anzweifle, dann dürfen auch die "Klimaleugner" erzählen, dass es erst wärmer wird und dann das CO2 ansteigt. Das können wir so lange weiterspielen, bis es sowieso egal ist.

Bauer Willis Recherche kann mich jedenfalls nicht trösten oder auch nur irgendwie beruhigen ... der Trend ist eindeutig.

 

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vor 8 Minuten schrieb Nineteen67:

Maikäfer ... alle weg

😉 die sind alle hier im bayrischen Wald .... letztes Jahr sind sie geflogen, dh. die nächsten noch kommenden 2 Jahre fressen die Engerlinge . Die Population hatte sich explosionsartig vervielfältigt

https://www.br.de/nachrichten/bayern/maikaefer-engerlinge-zerstoeren-wiesen-in-niederbayern,RWYedOW 

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vor 18 Minuten schrieb RK1:

😉 die sind alle hier im bayrischen Wald .... letztes Jahr sind sie geflogen, dh. die nächsten noch kommenden 2 Jahre fressen die Engerlinge . Die Population hatte sich explosionsartig vervielfältigt

https://www.br.de/nachrichten/bayern/maikaefer-engerlinge-zerstoeren-wiesen-in-niederbayern,RWYedOW 

Dann komm ich euch in drei Jahren besuchen :) ... würde gerne mal wieder welche sehen !

bearbeitet von Gast
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vor 39 Minuten schrieb Nineteen67:

Danke für den Link ... ja ... es ist ein Dilemma. Man googelt, man liest und findet verschiedenste Studien mit unterschiedlichsten Ergebnissen.

Sind nun 70% verschwunden? Oder doch nur 50 ... oder gar nur 20? Wer möchte behaupten, es zu wissen?

Eines weiß ich aber sicher - ich hatte das große Glück, mitten in der Natur aufzuwachsen ... war dort gerne mit einem Buch zur Bestimmung einheimischer Insekten und Vögel unterwegs. Viele Seiten aus diesem Buch bräuchte ich heute nicht mehr.

Hirschkäfer, Nashornkäfer, Maikäfer ... alle weg! Um nur mal die spektakulären Exemplare zu nennen. All die anderen, blau und grün schimmernden Krabbeltiere ... wo sind sie? Schmetterlinge? Was hätte ich damals alles fotografieren können. Heute nur noch vereinzelt Kohlweißlinge. Unser Garten ist wie ausgestorben, im Vergleich zu den 70er und 80er Jahren. Trändende Augen von den Mücken beim Radfahren ... früher ständig - inzwischen so gut wie nie ... ähnliches Bild auf den Autoscheiben.

Dompfaffen, Rotkehlechen, Blaukehlchen, die Nachtigall ... verschwunden. Kein Käuzchen ruft mehr, dafür gibt`s jetzt umso mehr Mäuse. Und das, obwohl sich die Gegend selber (da nicht als Bauland ausgewiesen), nicht gewandelt hat. Die Zeit ist dort tatsächlich seit mindestens 40 Jahren stehengeblieben. Und trotzdem diese Veränderungen.

Das ist mir zumindest ein Hinweis.

Wird also schon was dran sein, am Artenschwund ... 50.000 Tierarten ... jahrlich, heißt es. ARTEN !! JÄHRLICH !! Eigentlich ist das unvorstellbar traurig und niederschmetternd.

Ja ... ich weiß, wieder so eine Zahl. Aber wenn ich die anzweifle, dann dürfen auch die "Klimaleugner" erzählen, dass es erst wärmer wird und dann das CO2 ansteigt. Das können wir so lange weiterspielen, bis es sowieso egal ist.

Bauer Willis Recherche kann mich jedenfalls nicht trösten oder auch nur irgendwie beruhigen ... der Trend ist eindeutig.

 

Ich wollte mit dem, was ich geschreiben habe, nicht verharmlosen, sondern darauf hinweisen, dass man von einer lokalen Beobachtung nicht unbedingt auf ein weltweites Problem schließen kann und dass es andere Untersuchungen zum gleichen Thema gibt, die zu völlig anderen Ergebnissen gelangen. Auch im Zusammenhang mit dem offenbar festgestellten Rückgang der Fluginsektenpopulation, finden sich sofort diejenigen, die als erstes die Landwirtschaft beschuldigen, weil die ja die Erdoberfläche mit allen möglichen Giften überzieht. Vor 50, 60 Jahren wurden bei uns noch in großem Umfang Insektizide eingesetzt, deren Einsatz hier inzwischen längst verboten ist, wie DDT, E605, Lindan usw. Die sind längst verschwunden. Jedes PS-Mittel muss heute, um die Zulassung durch das Umweltbundesamt zu erhalten, langjährige Tests absolvieren, bei denen die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt untersucht werden. Lange nachdem diese wirklich hochgradig bedenklichen Mittel schon nicht mehr eingesetzt werden, stellen wir ein Insektensterben fest. Da fehlt mir der Zusammenhang mit den aktuell eingesetzten sogenannten Pestiziden, deren Einsatz bei weitem nicht so bedenklich ist, wie bei den seinerzeitigen. Ich meine, dass es sich zu viele zu einfach machen damit, den Verursacher nur bei der Landwirtschaft zu suchen. Mich würde interessieren, inwiefern "Lichtverschmutzung", Mobilfunk und andere Veränderungen in der modernen Welt Anteil am Artenrückgang haben. Überall, wo der Mensch etwas verändert, hat das Auswirkungen, die nicht unbedingt absehbar sind.

 

 Und ja, es muss etwas geschehen, da bin ich derseben Überzeugung. Aber wo anfangen, wenn wir so wenig wissen?

bearbeitet von beemer
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vor 50 Minuten schrieb Nineteen67:

Dann komm ich euch in drei Jahren besuchen :) ... würde gerne mal wieder welche sehen !

Die Maikäfer waren hier in Frankfurt auch reichlich anzutreffen. Genauso wie Hummeln und Bienen. Zumindest hier bei mir. 

Dafür gab es bis jetzt ungewöhnlich wenig Wespen in diesem Jahr. Aber, ganz gut so. 

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vor 13 Minuten schrieb hbl55:

Dann setz´Dich mal mit einem Stück Pflaumenkuchen ins Freie ;)

Ein Großteil ist schon im Untertaunus unterwegs... der Wein im Garten ist so verführerisch ;)

bearbeitet von forensurfer
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...und die Nachtigallen sind alle hier. Ich bin aufgewachsen in einem Dorf in der Eifel in den 60er/70er Jahren. Nachtigallen waren mir von dort nicht bekannt. Seit einiger Zeit lebe ich im Rhein-Main-Gebiet, keine 15 km von Frankfurt entfernt. Ich bin jedes Jahr aufs Neue erstaunt darüber, wie viele der Sänger hier offenbar heimisch sind.

bearbeitet von beemer
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vor 8 Stunden schrieb EmHa:

Wenn man so voreingenommen an Dinge herangeht, kann das ja nichts werden. 

Windenergie ist doch nicht schwachsinnig.

Dass für die projektierte Leistung eines Winkraftanlagenkomplexes ein konventionelles Kraftwerk gleicher Kapazität in Ruhemodus mitläuft weisst du?

bearbeitet von Gast
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vor 4 Stunden schrieb beemer:

Lange nachdem diese wirklich hochgradig bedenklichen Mittel schon nicht mehr eingesetzt werden, stellen wir ein Insektensterben fest. Da fehlt mir der Zusammenhang mit den aktuell eingesetzten sogenannten Pestiziden, deren Einsatz bei weitem nicht so bedenklich ist, wie bei den seinerzeitigen. Ich meine, dass es sich zu viele zu einfach machen damit, den Verursacher nur bei der Landwirtschaft zu suchen. Mich würde interessieren, inwiefern "Lichtverschmutzung", Mobilfunk und andere Veränderungen in der modernen Welt Anteil am Artenrückgang haben.

Windkraftanlagen. Irgendwo wurde dieses Jahr mal eine Studie publiziert, wie viele Tonnen Biomasse so ein Ding schreddert. War ein erkleckliches Sümmchen. 

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vor 4 Stunden schrieb beemer:

Auch im Zusammenhang mit dem offenbar festgestellten Rückgang der Fluginsektenpopulation, finden sich sofort diejenigen, die als erstes die Landwirtschaft beschuldigen, weil die ja die Erdoberfläche mit allen möglichen Giften überzieht.

Ich wollte auf keinen Fall die Landwirtschaft anklagen ... das wäre erbärmlich, denn die ist ja nur der Exekutor unserer Bedürfnisse. Und ich sehe es wie du, die Ursachen für`s Insekten - bzw. Artensterben insgesamt sind mannigfaltig und eventuell zu einem großen Teil sogar noch unbekannt.

Wir veranstalten eine Art gigantisches Experiment mit unserer Ökosphäre ... Ausgang unbekannt - hoffen wir das Beste :)

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vor 35 Minuten schrieb tabbycat:

Windkraftanlagen. Irgendwo wurde dieses Jahr mal eine Studie publiziert, wie viele Tonnen Biomasse so ein Ding schreddert. War ein erkleckliches Sümmchen. 

Eine etwas dubiose Studie des DLR, die haben den Windrädern etwa 1200 Tonnen tote Insekten unterstellt. Hört sich viel an, ist aber vielleicht 1 Promille dessen, was unsere Vögel fressen  oder an deutschen Autoscheiben kleben bleibt und soll wohl vom Hauptproblem ablenken : Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Verlust and Lebensraum.

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Gast
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