Tierfotos (Vögel) mit dem XF 100-400 wirken immer unscharf

[Mike1718]

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Ich fotografiere seit Kurzem mit dem XF 100-400 an der X-T3 und habe damit auch eigentlich Viel Spaß. Vor allem Vögel lassen sich damit super ablichten. Jedes mal wenn ich aber im Internet auf Flickr schauen, wirken meine Bilder dagegen richtig Schei.... . Alles ist nicht so knackscharf und meine Bilder sind gefühlt 50 Meter weiter entfernt. Ich fotografiere zwar aus der Hand, aber denke mal, das lässt sich doch auch irgendwie besser machen?

ISO habe ich meist auf maximal 3200 im dichten Wald ansonsten unter 1000. Blende bei 7,1 - 8,0 je nachdem wenn der Vogel nah ist auch bei 5,6. 

Meist ist das Objektiv bei 400 mm also voll ausgezogen. Belichtungszeit auch je nach Helligkeit bei maximal 1/2000. Objektiv ist auf 5 - unendlich. 

Ausgabe ist in Raw Komprimiert, Auslöser MS, Autofokus meist AF-S Single Point

Es ist wirklich frustrierend, vor allem gibt es unzählige Videos, die ich mir bisher angeschaut habe, aber eine Lösung finde ich dennoch nicht.

bearbeitet 24. Mai 2022 von Mike1718

[Dare mo]

Ich bin sicherlich kein Wildlife-Profi, ganz im Gegenteil, da gibt es sicherlich ganz andere Fachleute hier. Aber ich möchte mal vermuten, dass es daran liegt, dass Du AF-S und Einzelfokuspunkt gewählt hast.

AF-S und Single Point ist nicht optimal, weil dies für statische Fotomotive gedacht ist. Bei AF-S fokussiert die Kamera, wenn Du den Auslöser halb durchdrückst (oder eben über die AF-On Taste) und wenn sich dann der Vogel bewegt, passt der Fokus nicht mehr. Dafür ist AF-C besser, denn hier fokusiert die Kamera, nach dem halb durchdrücken des Auslösers weiter, solange bis du ihn ganz durchdrückst. Das heißt, wenn der Vogel sich bewegt, wird der Fokus weitergeführt.

Desweiteren solltest Du einen größersen Fokuspunkt (z.B. Zone) wählen. Weil bei bewegten Motiven, diese leicht aus dem Fokusfeld rausbewegen können und der Fokus nun ganz wo anders hinzielt. Mit AF-C und Zone hast Du also die bessere Chance, dass der Fokus nachgeführt wird und die Kamera  das anvisierte Ziel halten kann.

AF-S fokusiert einmal und ist in prinzip sehr genau, AF-C ist nicht ganz so exakt wie im AF-S Modus, dafür fokussiert die Kamera hier aber kontinuierlich bis zum Auslösen. Darum kann man ganz grob sagen, AF-S für statische Motive und alles was sich bewegt oder bewegen könnte, ist AF-C die bessere Wahl.

Darum würde ich mal als erstes vermuten, dass hier die Ursache liegen kann, dass die Schärfe nicht passt. 😉

 

Hier die Auszüge dazu aus der BDA ab Seite 68-71 😉

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bearbeitet 24. Mai 2022 von Dare mo
BDA Ausschnitte eingefügt

[skahde]

Bei 3200 ASA im Wald würde ich auch mal checken, ob die Rauschreduktion komplett aus ist (-3 nicht 0), sonst wirken JPEGs und Vorschauen unscharf. Wenn es um die RAWs geht ist grundsätzlich mehr Licht kein Fehler. Je besser die Bedingungen, desto besser die Bilder. Beim AF ist die Fokuspriorität eingeschaltet? Das reduziert schon mal die Menge an unscharfen Aufnahmen auf der Karte. 

[Ginger]

Und ist der OIS am Objektiv ausgeschaltet?

[Ginger]

Und wenn Englisch kein Problem ist gibt es einen schönen Artikel im Netz mit dem Titel 'Fujifilm X-T4 and Birds in Flight Review', darin sind die wichtigsten Einstellungen sehr schön erläutert. Vielleicht sind nicht alle notwendig, um gute Ergebnisse zu erzielen, einige Basics davon sind aber unabdingbar.

[Mike1718]

vor 8 Stunden schrieb Ginger:

Und ist der OIS am Objektiv ausgeschaltet?

Hab ich eigentlich immer an da die X-T3 ja kein IBIS hat. Rauchreduktion ist tatsächlich nur auf 0, das stelle ich gleich mal um. Bei dem AF-C mit Zone hab ich öfters das kleine Vögel hinter Ästen oder dazwischen schnell unscharf gestellt werden. 

[Macongo]

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Ich gehe jetzt mal einfach davon aus dass du die Kamera nicht auf ein Stativ setzt und dann stundenlang auf den Vogel wartest, sondern unterwegs freihand versuchst mal das eine oder andere Vögelchen abzulichten. Warum man den OIS bei nem 400er Zoom ausschalten sollte, verstehe ich nicht. Ich möchte denjenigen sehen der freihand seine Kamera + Zoom-Objektiv voll ausgefahren so ruhig halten kann das der OIS überflüssig oder kontraproduktiv wirkt.

Das mit Zone und AF-C ist alles nur blanke Theorie so wie es Fuji in seinem Handbuch beschreibt - da werden ideale Bedingungen für AF-C und Zone beschrieben, die in der Realität selten auftreten. Klappt bei Vögeln gegen den Himmel oder ähnliches, aber im Wald vergiss es einfach. Da wird alles mögliche automatisch scharf gestellt nur nicht dein Vögelchen. Hab ich auch schon alles durchprobiert. Diese ganzen Fokus-Automatiken setzen ja voraus, dass man in etwa wüsste wie sich das Motiv bewegen würde (Motiv kommt auf dich zu, bewegt sich einigermaßen vorhersehbar, der Hintergrund ist möglichst einfarbig, ruhig und kontraststark, oder das Motiv ist so groß dass es das halbe Bild ausfüllt) - nichts davon trifft auf Vögel im Wald zu.

Am zuverlässigsten gerade bei Vögeln im Wald ist immer noch Einzelpunkt-Fokus, Fokusfeld auf kleinst-mögliche oder zweitkleinste Größe und dann idealerweise auf den Kopf des Vogels zielen. Am besten noch Serienaufnahmen aktivieren und dann beten dass auch was richtig gut scharfes dabei ist 😉

Die Bilder die dann von Vögeln gezeigt werden, sind meist Ausschnittvergrößerungen, deswegen sieht das so aus als ob die Leute meist 50m näher dran sind als du 😉 Ausserdem bisschen oder z.T. auch reichlich bearbeitet und nachgeschärft. Bei den 26 MPx der X-S10 ist allerdings auch noch genug Reserve um tatsächlich ansehnliche Ausschnittsvergrößerungen hinzubekommen, mache ich auch so. Ich schneide bei Vögelchen meist auf 4K aus, dann sieht das auf meinem 65" TV auch noch gut aus ohne das der TV die Bildgröße skalieren muss. 

Am besten machst du Vogelbilder im April, da sind sie alle schon voll aktiv, die Bäume haben meist noch keine oder kaum Blätter die stören können und man hört, sieht und findet die Kollegen auch wesentlich leichter und heller ist es deswegen auch im Wald, sprich ISO 3200 wird nicht wirklich benötigt. Ich stell die Belichtungszeit meist fest zwischen 500/s und 1000/s, dann sind die ISO-Zahlen auch noch im erträglichen Bereich.

Klar, du kannst natürlich auch den aufwendigeren Weg gehen, der allerdings sehr viel Zeit, Geduld und Nerven braucht. Sprich erstmal auskundschaften wo sich gewisse Vögel im Wald überhaupt bewegen, dann möglichst nah ran mit Tarnzelt im Wald, Stativ und auf den perfekten Moment warten.

[Mike1718]

vor 15 Stunden schrieb skahde:

Bei 3200 ASA im Wald würde ich auch mal checken, ob die Rauschreduktion komplett aus ist (-3 nicht 0), sonst wirken JPEGs und Vorschauen unscharf. Wenn es um die RAWs geht ist grundsätzlich mehr Licht kein Fehler. Je besser die Bedingungen, desto besser die Bilder. Beim AF ist die Fokuspriorität eingeschaltet? Das reduziert schon mal die Menge an unscharfen Aufnahmen auf der Karte. 

Ich weiß nicht warum aber alleine durch den Tipp mit der Rauschreduktion sehen die Bilder jetzt um einiges besser aus. 

[Maikäfer]

Ich arbeite ähnlich wie @Macongo

Single AF, Serie, auf den Kopf Zielen, wenn nötig  mehrere Serien in direkter Folge. AF Feld zweitkleinste Grösse. Und die Blendenzahl nicht zu klein, wenn der Vogel sich rasch aus der Schärfeebene hinaus bewegt. 

AF-C und Zone: find ich auch nicht besonders leistungsfähig. Und Üben, üben....Ich habe mittlerweile wenig Ausschuss. In den ersten Fuji Wochen verzweifelte ich fast an fliegenden Vögeln.

Ich bin mit der X-S10 und den 50-140 unterwegs, das  100-400 scheint sich aber ähnlich zu verhalten.

Der Telekonverter hat mit schnellem AF Probleme. 

[Macongo]

vor 2 Stunden schrieb Maikäfer:

Ich arbeite ähnlich wie @Macongo

....

Der Telekonverter hat mit schnellem AF Probleme. 

Ich bin seit April diesen Jahres mit dem X-S10, XF 70-300 und dem TC 1.4 unterwegs, Probleme mit schnellem Autofokus sind mir bisher nicht aufgefallen. Immerhin konnte ich damit sogar mal mehr oder weniger zufällig eine Schwalbe im Flug festtackern😉 ...und Schwalben sind schon heftig in ihren Flugbewegungen. Zugegebenermaßen kam der TC 1.4 aber noch nicht besonders oft zum Einsatz, im Wald ist minimum Blende 8,0 z.T. doch schon grenzwertig. Bei welchen Situationen siehst du die Probleme mit dem TC1.4? Man will ja vorbereitet sein...😉

bearbeitet 25. Mai 2022 von Macongo

[Maikäfer]

vor einer Stunde schrieb Macongo:

 Bei welchen Situationen siehst du die Probleme mit dem TC1.4? Man will ja vorbereitet sein...😉

die schnelle Treffsicherheit ist ohne besser - aber je nach Situation geht´s auch mit TK. Ruhig am Himmel fliegender Vogel, das geht. Kleiner Vogel  im Baum sitzend und genau auf das Auge fokussiert geht auch.

Ein Reiher der plötzlich im Schilf startet - das wird mit TK schwieriger. Auch bei vorfokussiertem Vogel ! Selbst wenn bei der Bildkontrolle der AF genau auf dem Vogel sitzt, ist der Ausschuss hoch. Die Verschlusszeit war sicher nicht zu gering. Ich habe auch den Eindruck das Single AF Serie mit E-Verschluss besser trifft als mit meschanischen-Verschluss. Das ist meine Erfahrung mit dem 50-140, das an sich einen recht flotten AF hat. 

Und die Bilder sind mit TK weicher. Je nach Motiv stört es oder nicht, oder tut sogar der Stimmung gut. Man muss für sich ausprobieren was man mag.

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