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Nachdem das Thema Auflösung das Forum derzeit mehr als alles andere zu beschäftigen scheint, kann ich hier ein aktuelles Beispiel zeigen, das mich dieser Tage konkret beschäftigt hat.

Es geht dabei um diese Aufnahme:

EXIFs etc. beim Blick auf das Bild. Diese Bildschirmversion ist ein JPEG mit 16K Auflösung, also 16000x8000 Pixel.

Die Aufgabe war jedoch eine andere, nämlich ein besonders hochauflösendes Wandbild mit 120 cm Breite (lange Kante) und 60 cm Höhe herzustellen. Solche Bilder kosten schon rein von der Herstellung untere dreistellige Summen, deshalb sollte und möchte man natürlich alles richtig machen.

Da wir eine Vorlage mit 300 ppi liefern möchten, ergibt sich aus der Wandbildbreite von 121 cm (120 cm echte Breite plus 2 x 0,5 cm Beschnitt zur Sicherheit) eine benötigte Bildauflösung von 14291 Pixeln in der Breite. Adobe Lightroom würde das auch automatisch so ausgeben, dazu muss man beim Export nur die Breite in Zentimetern (121) und die Auflösung in PPI (300) eingeben, schon würde ein passendes TIFF exportiert werden. Das Problem ist nur, dass die alte GFX100 nur ca. 100 MP liefert, also Bilder mit einer Breite von nur 11648 Pixeln. Da fehlen uns also ein paar Tausend Pixel. Das macht aber nichts, denn wir haben da Möglichkeiten, die ich im nächsten Post beschreibe.

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Der erste Schritt ist die Bearbeitung der RAW-Datei, die zunächst als RAF vorliegt. Da wir bei ISO 400 und dem vorliegenden Motiv und Licht durchaus schon sichtbares Photonenrauschen und auch ein wenig Ausleserauschen bekommen, habe ich die Datei in Lightroom mit der "Verbessern"-Funktion entrauscht und optimiert, wobei nicht die üblichen 50% als Entrauschungswert zum Einsatz kamen, sondern ein geringerer Wert zwischen 20 und 30 Prozent. Auf diese Weise bleiben besonders viele Details auch in den dunklen Schattenbereichen des Fells erhalten.

Nach der Bildbearbeitung habe ich die Schärfung im DNG-Bild auf NULL gesetzt, also zu diesem Zeitpunkt keine Schärfung durch Lightroom zugelassen. Das Bild wirkt dadurch zwar weich, aber auch maximal detailreich, und vor allem hat es keine Schärfungsartefakte.

Das so bearbeitete DNG habe ich dann als 16-Bit TIFF-Datei exportiert und in Topaz Photo AI 1.5 geöffnet. Dort habe ich das Bild bis zum Maximum von 32000x16000 Pixeln hochskaliert und dabei praktisch alles an Gimmicks ausgeschaltet, also kein Schärfen, kein Entrauschen, nur etwas Face Recovery (unterhalb der Default-Werte, ca. 50% statt 80%). Im Hochskalierungsmodul habe ich als Methode High Fidelity genommen und alle drei Regler ganz nach links bewegt. Dadurch bekommen wir ein sehr detailreiches Monsterbild mit sehr wenigen Skalierungsartefakten und vielen Details. Das Bild wirkt trotzdem etwas schärfer und auch vollkommen rauschfrei, weil die Upscaling-AI auch Detailschärfe verbessert und (leider) ein sanftes Entrauschen vornimmt.

Das Ergebnis wird wieder als 16-Bit TIFF aus Topaz exportiert und in Lightroom importiert. Dort erfolgt nun das Input Sharpening mit den normalen Lightroom-Reglern, inkl. Maskierungsregler, damit der Hintergrund davon nicht betroffen wird. Hier kann man jetzt durchaus etwas "aufdrehen", denn das LR-Schärfungsmodul reagiert auf TIFFs und JPEGs eher moderat. Trotzdem nicht übertreiben, was konkret bedeutet, dass man keine Schärfungsartefakte oder -kanten sehen sollte. 

Dieses 32K TIFF ist nun unser Master für alles, was tatsächlich an Bilddaten für veschiedene Einsatzzwecke benötigt wird. Für Flickr habe ich zum Beispiel eine um 50% reduzierte (4-faches Oversampling) JPEG-Datei mit 16Kx8K ausgegeben, sie sieht man oben im ersten Post. Dabei Ausgabeschärfung (Output Sharpening) in LR auf Standard für Bildschirmansicht gestellt.

Für den HD-Hochglanzdruck habe ich ein TIFF mit Breite 121 cm, 300 PPI und Druckschärfung Glanzpapier Standard exportiert, das ich dann nur noch dem Dienstleister übermitteln muss.

 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Alles wunderbar und verständlich. Danke 👍

Ich staune immer GFX Bilder im 100% Ansicht 🙂.

Das alles mache ich im PS und bei der Bildgröße unter "Neu berechnen" Menu im Photoshop standardmäßig Automatisch eingestellt ist, wo ich zur Sicherheit immer auf Bikubisch (glatte Verläufe) stelle. Mann kann es auch im Voreinstellungen für immer als Standard definieren.

Wobei wenn bei der Pixelmenge nicht besonders darauf geachtet werden muss. 😊

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bearbeitet von zoom
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Mit dem konventionellen Upscaling bekommt man halt weniger Details als mit AI-Methoden, deshalb macht man das heutzutage entweder in LR mit Super Resolution oder mit Topaz. LR fiel hier aus, weil Super Resolution und AI Denoise noch nicht kombinierbar sind. Das soll aber in Zukunft auch gehen. 

Außerdem wollte ich gerne das neue Topas 1.5 ausprobieren, da hat sich das gestern einfach angeboten. Und das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr ansprechend.

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vor 3 Minuten schrieb Rico Pfirstinger:

Mit dem konventionellen Upscaling bekommt man halt weniger Details als mit AI-Methoden, deshalb macht man das heutzutage entweder in LR mit Super Resolution oder mit Topaz. LR fiel hier aus, weil Super Resolution und AI Denoise noch nicht kombinierbar sind. Das soll aber in Zukunft auch gehen. 

Außerdem wollte ich gerne das neue Topas 1.5 ausprobieren, da hat sich das gestern einfach angeboten. Und das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr ansprechend.

Das ist ein einziger Bereich (AI - SR & Denoise) wo ich gegen AI nichts sage und es sehr hilfreich und nützlich finde (hast ja den besten Beispiel gezeigt), aber die von AI generierte "Foto"-Kram was in letzter Zeit in den sozialen Medien massiv verbreitet wird, finde ich einfach grauenhaft 😧.

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vor 2 Minuten schrieb zoom:

Das ist ein einziger Bereich (AI - SR & Denoise) wo ich gegen AI nichts sage und es sehr hilfreich und nützlich finde (hast ja den besten Beispiel gezeigt), aber die von AI generierte "Foto"-Kram was in letzter Zeit in den sozialen Medien massiv verbreitet wird, finde ich einfach grauenhaft 😧.

Das sind komplett unterschiedliche Anwendungen. Die eine Methode restauriert und füllt Details so gut es geht basierend auf Machine Learning, die andere generiert neue Inhalte und ersetzt damit bestehende. Oder generiert direkt Neues aus dem Nichts. Das ist dann wie Malerei, nur durchgeführt von einer Maschine und auf Wunsch fotorealistisch. 

Wenn man so will, ist das Demosaicing einer RAW-Datei nichts anderes als das Auffüllen von Datenlücken mit Hilfe von Algorithmen. Nun werden diese Algos eben durch AI verbessert, bleiben von der Funktion her aber buchstäbdlich "Lückenfüller".

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4 hours ago, Rico Pfirstinger said:

Mit dem konventionellen Upscaling bekommt man halt weniger Details als mit AI-Methoden, deshalb macht man das heutzutage entweder in LR mit Super Resolution oder mit Topaz. LR fiel hier aus, weil Super Resolution und AI Denoise noch nicht kombinierbar sind. Das soll aber in Zukunft auch gehen. 

Außerdem wollte ich gerne das neue Topas 1.5 ausprobieren, da hat sich das gestern einfach angeboten. Und das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr ansprechend.

Adobe's Super Resolution kann TIFF Dateien bearbeiten. Statt die TIFF dem Topaz zu übergebene, hättest Du die Datei ins Lightroom re-importieren können und dort die Auflösung erhöhen. Das ist momentan die einige Möglichkeit um Super Resolution und Denoise zu kombinieren. Ich weiss nicht ob diese Methode bessere oder schlechtere Resultate als Topaz erzeugt. 

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vor einer Stunde schrieb SrMi:

Adobe's Super Resolution kann TIFF Dateien bearbeiten. Statt die TIFF dem Topaz zu übergebene, hättest Du die Datei ins Lightroom re-importieren können und dort die Auflösung erhöhen. Das ist momentan die einige Möglichkeit um Super Resolution und Denoise zu kombinieren. Ich weiss nicht ob diese Methode bessere oder schlechtere Resultate als Topaz erzeugt. 

SR ist mit schon fertig demosaicten Dateien bisher nicht allzu gut umgegangen, aber man kann es sicherlich ausprobieren, zum Beispiel wenn man Topaz gar nicht hat. Ich wollte gestern auf jeden Fall das neue Topaz ausprobieren, und irgendwann (vermutlich eher früher als später) kommt sicherlich SR und Denoise in einem Wisch, was vermutlich sehr gute Ergebnisse liefern wird, weil dann wieder alles im Demosaicing stattfindet.

Auch das SR-Supersizing von DNGs aus PureRAW sieht leider nicht besonders elegant aus, funktioniert aber immerhin problemlos, ebenso SR mit Apple ProRAW-Dateien. 

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Das ist mehr als nur ein kleiner Unterschied. Beiden Upscalings lag dasselbe TIFF zugrunde.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 9 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

Funktioniert nun auf jeden Fall besser, die letzten Versionen haben bei mir gar nicht richtig funktioniert auf dem M1 MBP. Upgrade war kostenlos, meine Free Upgrades gehen bis Juni 24. Hat sich somit gelohnt.

Danke. 
Bei mir bereits seit der vorigen Version nicht mehr kostenlos, so dass ich da nicht mehr „up to date“ bin. Allerdings läuft Photo AI auf meinem M2 Mac mini problemlos und einigermaßen flott (was ich von älteren Topaz Programmen nicht sagen konnte). Ein Upgradegrund wäre für mich natürlich eine relevante Steigerung von Qualität und Tempo.

Deine grundsätzlichen Erfahrungen mit der beschriebenen Vorgehensweise kann ich anhand eigener Erfahrungen mit einer Stadtansicht aus der H2 bestätigen. Es war durchaus faszinierend was da noch geht. 

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Ich glaube das Bild mit 32K stößt langsam an seine Grenzen. Man kann es bestimmt ruhig noch auf 64K strecken, aber da muss der arme Topaz zu viele Lücken füllen (nicht gegebene Pixel auszaubern).

Dein Glass (45-100) scheint bei 100mm & f/4 in den feinen Details soft und kontrastarm zu sein (Kette am Hals, typische von der Optik stammende Unschärfe). Bisschen abblenden würde vielleicht gut tun (das natürlich auf kosten der Freistellung & Licht 😊). Wobei in einigen DPR Samples, das Objektiv in dem Bereich (100mm f/4) rasierscharf aussieht. 🙄

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vor 1 Stunde schrieb zoom:

Kette am Hals, typische von der Optik stammende Unschärfe

Man kann in so ein Bild natürlich so lange reinzoomen (Wortspiel 😉), bis man Unschärfe entdeckt. Wenn man sieht, was alles auf dem Bild ist, wie klein das große Pferd in der Landschaft ist, wie soll da eine solche feine Gliederkette auf die Entfernung noch schärfer aufgelöst werden? Ich finde es dagegen beeindruckend, was da dennoch noch zu sehen ist beim Croppen. Würde ich von daher nicht unbedingt dem Objektiv bzw. der Offenbkende anlasten. 

bearbeitet von Tommy43
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vor 15 Minuten schrieb Tommy43:

Man kann in so ein Bild natürlich so lange reinzoomen (Wortspiel 😉), bis man Unschärfe entdeckt.

Solange man derlei – wie hier – erst bei einer Kamera mit 768 MP Auflösung in einer 100%-Ansicht sieht, mache ich mir da wenig Sorgen. Viel "ärger" ist, dass die Schärfetiefenausdehnung offenbar zu flach ist, um Reiterin und Pferd pixelscharf zu zeichnen. Mit "lächerlichen" 100 MP ist das freilich auch noch nicht sichtbar. 

Das mit dem Abblenden ist im Prinzip ein guter Tipp, nur dass Blende 5.6 bei 768 MP auf 44x33 dann längst in der Beugung liegt, und das war's dass mit dem rattenscharfen Pixelpeepen. ;) Oh weh, oh Jammer! Dabei hatte ich mich jetzt schon so auf die GFX768S für 3999 EUR gefreut. ;) 

Es ist auch lustig, dass sie im Filmbereich mal eben einige Zigtausend Dollar für einzelne Primes hinlegen, die solche Kontrasteigenschaften haben und manche sich so etwas sogar von den Lens Rental Häusern individuell zusammenbauen lassen. Signature Primes nennt man so etwas dann zum Beispiel, um im Kino einen analogeren und organischeren Look mit weichen Kontrastübergängen und sanften Flares zu bekommen. 

 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 1 Stunde schrieb zoom:

Ich glaube das Bild mit 32K stößt langsam an seine Grenzen.

Ich glaube, 16K sind schon eine Grenze bei der echten Sensorauflösung, wenn man nicht auf Multishot gehen oder Pixel Binning verwenden möchte.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 6 Minuten schrieb Rico Pfirstinger:

Es ist auch lustig, dass sie im Filmbereich mal eben einige Zigtausend Dollar für einzelne Primes hinlegen, die solche Kontrasteigenschaften haben und manche sich so etwas sogar von den Lens Rental Häusern individuell zusammenbauen lassen. Signature Primes nennt man so etwas dann zum Beispiel, um im Kino einen analogeren und organischeren Look mit weichen Kontrastübergängen und sanften Flares zu bekommen. 

Ich hatte mal ein CINE Objektiv welches ich mit einem EF to NIKON Z & FUJI-X Adapter ausschließlich nur für Fotos für beide Systeme (FUJI & NIKON) genutzt hatte. Mit dem Bildqualität war ich extrem zufrieden, nur es war mir am ende zu schwer (dazu noch der Adapter).

Genau diese klinische Schärfe hat mir das wiederverkaufen erschwert, weil Kinomenschen gestochen scharfe Linsen anscheinend nicht mögen. Es hieß immer bei der Nachfrage dass "es nicht zu scharf 🌶️ sein dürfte". 🤭

 

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vor 4 Stunden schrieb zoom:

Genau diese klinische Schärfe hat mir das wiederverkaufen erschwert, weil Kinomenschen gestochen scharfe Linsen anscheinend nicht mögen. Es hieß immer bei der Nachfrage dass "es nicht zu scharf 🌶️ sein dürfte". 🤭

 

Diesen besonderen Schärfefimmel haben halt bestimmte Fotografenkreise, und gegen scharfe Objektive ist auch nichts einzuwenden, wenn der Charakter trotzdem stimmt. Die GF-Objektive liefern ja meistens in allen Bereichen ab, das macht den Erfolg des Systems zu einem guten Teil aus. Es gibt für XF vielleicht eine gute Handvoll bis maximal 10 Objektive, die so hochwertig abliefern wie praktisch alle GF-Objektive. Der Rest kann da nicht mithalten, und das ist für mich tatsächlich der entscheidende Unterschied zwischen APS-C und MF bei Fujifilm, nicht die Sensorgröße. Und dabei geht es nicht nur um Schärfe und Auflösung, sondern genauso um Charaker, Bokeh, 3D-Pop, Scharf/Unscharf-Übergänge und Kontrastverhalten.

Normaler Kinofilm war nie besonders scharf, schon weil Super 35  ungefähr so klein wie APS-C ist, und nun denkt euch mal ein APS-C großes Foto mit ISO 400 Negativfilm aufgenommen auf einer großen Leinwand, noch dazu verschlechtert durch mehrere Kopiervorgänge und Internegative. Mit den digitalen Kameras und der digitalen Projektion kam da plötzlich eine erstaunliche Schärfe ins Kino, obwohl zunächst nur mit 2K projiziert wurde. 4K hat man ja heute eher auf dem iPad als früher im Kino. ;) Nur haben das die Zuschauer gemerkt und fanden das künstlich, unnatürlich, nicht "cinematisch". Es war plötzlich ein anderes Medium, das nicht so recht zu den großen Geschichten und Gefühlen passen wollte, wie man sie im Kino erlebt.

Deshalb kam schnell der Gedanke auf, die extreme technische Qualität des digitalen Kinos mit optischen Mitteln zu "desterilisieren". Deshalb ist es ironisch, dass man für Netflix mit mindestens 4K drehen muss, während man für die große Leinwand auch weiterhin mit Super 35 bzw. den maximal 3,4K des alten ALEXA-Sensors bestens auskommt. Und bei Großproduktionen nimmt man inzwischen vorwiegend Large Format, was so ziemlich alles zwischen Kleinbild und Mittelformat abdeckt. Dafür entdeckte man in Lagerhäusen alte Objektive, die früher mal für 70mm-Filmproduktionen gebraucht wurden. Die wurden dann in neue  Gehäuse gesteckt und erleben einen zweiten Frühling in großen Kinoproduktionen. Begeisterung für "Altglas" gibt's also nicht nur bei den Fujijanern.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 5 Stunden schrieb zoom:

Genau diese klinische Schärfe hat mir das wiederverkaufen erschwert, weil Kinomenschen gestochen scharfe Linsen anscheinend nicht mögen. Es hieß immer bei der Nachfrage dass "es nicht zu scharf 🌶️ sein dürfte". 🤭

Ich mag sie auch nicht. Aber es gibt natürlich spezielle Anforderungen, wo sie unabdingbar ist ...

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Also, ich wünsche mir scharfe, saubere und technisch einwandfreie Bilder.

Damit meine ich natürlich nicht hinterher überschärft, sondern einfach nur scharf, wo die Schärfe sitzen soll. Ich verstehe auch nicht, warum man nachträglich Korn und  Bildfehler jeder Art einfügt. Beim Filmpack, das ich auch habe, gibt es das ja alles. Für mich ist das nur  Nostalgie. Das ist so als wenn sich Leute extra Plattenspieler anschaffen, weil sie das Knacksen und Knistern plötzlich mögen, das früher nur genervt hat. Ich erinnere mich auch noch mit Kopfschütteln an die Modeerscheinung, als sich einige Vaseline auf die Frontlinse schmierten um den Look der Bilitis - Filme nachzuäffen...

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vor 2 Stunden schrieb rednosepit:

Das ist so als wenn sich Leute extra Plattenspieler anschaffen, weil sie das Knacksen und Knistern plötzlich mögen, das früher nur genervt hat.

Ich habe gehört, dass inzwischen wieder mehr Vinylplatten als CDs verkauft werden. 

 

vor 2 Stunden schrieb rednosepit:

Ich verstehe auch nicht, warum man nachträglich Korn und  Bildfehler jeder Art einfügt.

Das macht man, weil es dann eben keine Bildfehler sind, sondern eine Bildbereicherung. Da gibt es genug Beispiele in Film und Fotografie. Der berühmte "blue streak" von anamorphen Objektiven ist legendär, und noch heute lacht man über JJ Abrams, der diesen Effekt bei seinem ersten Star Trek Film dermaßen heftig digital eingefügt hat (insbesondere in der Anfangssequenz), dass es unfreiwillig komisch wurde. Man kann eben alles übertreiben, und bei manchen Dingen sieht man sich auch ab, wenn sie zu häufig oder drastisch auftauchen.

Am Ende ist es wie beim Kochen: es kommt auf die Zutaten und ihre Dosierung an. So wie es einen Unterschied zwischen Fast Food mit viel Ketchup und Mayo und der "haute cuisine" gibt, kann man auch Bildwirkungen feiner oder gröber abstimmen. Manchen reichen "scharfe, saubere und technisch einwandfreie Bilder", und dagegen ist in vielen Bereichen auch überhaupt nichts einzuwenden. Andere haben jedoch andere Vorstellungen oder Ambitionen, ja vielleicht sogar einen eigenen Stil oder unverwechselbaren Look. In der Welt der Fuji-Fotografen könnte man da zum Beispiel Jonas Rask oder Marvin Kleinmeier aka "Bob Sala" nennen.

Künstlerischer Ausdruck hat viele Komponenten, darunter neben Motiv, Inhalt, Komposition, Bildwinkel, Perspektive etc. selbstverständlich auch technische Aspekte, wie etwa Filter, Bildbearbeitung, Gradation, Rauschen, Korn (real oder künstlich), optische Eigenschaften und Effekte (reale und künstliche) und so weiter. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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