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Ich verstehe die Anspielungen bzgl. "Toleranz" auch nicht, zumal es hier nicht um Glaubensfragen geht, man also gar nicht "missionieren" kann. Es geht schlicht und einfach um Fakten: Wir arbeitet die Kamera, und wie kann man diese Arbeitsweise sinnvoll nutzen? Tatsächlich ist es umgekehrt doch oft ein Glaube an tradierte Überzeugungen, die der Akzeptanz neuer Erkenntnisse im Weg steht. Siehe etwa die im anderen Thread erwähnten quasi-religiösen Diskussionen zum Thema ISO-Einstellung und Rauschen. Kennen wir alles aus verschiedenen Foren.

 

Die DR-Funktion ist einfach eine komfortable Krücke, um eine manuelle Tonwertkorrektur im Rahmen der RAW-Entwicklung (= Erstellung des fertigen Bildes) zu automatisieren, dafür stehen drei feste Stufen zur Verfügung: DR100%, DR200%, DR400%. Wem auch das noch zu viel ist, der kann sogar auch noch die Auswahl der automatisierten DR-Entwicklungsstufe automatisieren, mit DR-Auto, die aber aufgrund von Fuji erkannter Unzulänglichen nur noch zwei der drei vorhandenen Stufen automatisch selektiert: DR100% oder DR200%. Wenn Fuji diese Unzulänglichkeiten schon selbst erkannt hat und die eigene DR-Automatik deshalb kastriert hat, ist das ein ziemlich deutlicher Hinweise darauf, dass DR-Auto seine Tücken hat. Welche das sind, habe ich beschrieben, was einige Mitleser jedoch nicht davon abgehalten hat, trotzdem das Gegenteil zu behaupten. Das stiftet Verwirrung, aber so ist das halt – wer es nachprüfen möchte, kann das selbst jederzeit tun, er braucht dazu nur eine X-Kamera und knapp 3 Minuten Zeit. Danach weiß er selbst, wie schlau oder dumm die DR-Automatik ist und kann seine Schlüsse daraus ziehen.

 

Dass man aus den gewonnen Fakten Empfehlungen ableitet, versteht sich von selbst. Schließlich wird auch hier im Forum andauernd nach solchen Empfehlungen gefragt: Was sind die "perfekten Einstellungen" für dies, das und jenes?

bearbeitet von flysurfer
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Eine bewusste Entscheidung für "bewusstloses" Fotografieren führt ja dennoch zu "bewusstlosem" Fotografieren. "Bewusstloses" Fotografieren ist hier definiert als eine Kameraeinstellung, die nicht zu vorher klar definierten Ergebnissen führt. Anders gesagt: Mal passt die automatische Entscheidung der Kamera, mal passt sie nicht. DR-Auto führt zu solchen unvorhersehbaren Ergebnissen, denn die Automatik ist in ihrer derzeitigen Form einfach sehr dumm und berücksichtigt nicht einmal eine eingestellte Belichtungskorrektur. Man könnte es also auch Zufallsfotografie nennen. Problematisch ist das jedoch nur dann, wenn man keine RAW-Dateien nutzt und sich so der Möglichkeit einer nachträglichen Korrektur beraubt (die im digitalen Lightroom ja sogar automatisch erfolgt). Wer DR-Auto nimmt, stimmt einfach zu zu, dass die Kamera mal auch mal eine ISO-Stufe knapper belichtet als notwendig. Das sollte man durchaus auch bewusst tun – eigentlich sollte man beim Fotografieren alles bewusst einstellen und nicht unbewusst. Sonst gehört man zur "denn sie wissen nicht was sie tun"-Fraktion. Aber natürlich kann ich eine X-Kamera auch ganz bewusst auf P oder sogar SR+ stellen.

 

Habe ich schon erwähnt, dass ich dieser Einstellung immer noch nicht zustimme? So unberechenbar ist DR-Auto nämlich nicht, zumindest nicht wo ich es genutzt habe. Allerdings hatten wir diese Diskussion bereits - ohne Konsens.  

 

mfg tc

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Habe ich schon erwähnt, dass ich dieser Einstellung immer noch nicht zustimme? So unberechenbar ist DR-Auto nämlich nicht, zumindest nicht wo ich es genutzt habe. Allerdings hatten wir diese Diskussion bereits - ohne Konsens.  

 

 

Das beschriebene Verhalten von DR-Auto ist ja eine Tatsache, auch mit Firmware 3 hat sich daran nichts geändert. Vielleicht wird Fuji sich ja mal dazu durchringen, die DR-Automatik vom aktuellen Live-Histogramm und nicht von einer Szenen-Kontrastumfangsmessung abhängig zu machen, die die aktuell eingestellte Belichtung des Motivs gar nicht berücksichtigt. Dann wäre die Automatik praktikabler, da man ihre Funktion dann so beschreiben könnte, dass sie den Dynamikumfang automatisch erhöht, wenn Lichter ansonsten ausbrennen würden. Und ihn wieder reduziert, sobald alles auch ohne Lichtererweiterung ins Histogramm passt. Dies ist derzeit aber nicht der Fall, man könnte Fuji so eine Logik allerdings mal vorschlagen. DR-Auto würde dadurch aufgewertet. 

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Es ist doch ein super Hinweis, den wir dankbar aufnehmen sollten, dass die DR-Automatik ein Glücksspiel ist und wie man zu einem kontrollierten Ergebnis kommt. Wer die DR dem Zufall überlassen will, der kann es tun. Wer das nicht will, der tut es nicht.

 

Genau dies ist aber zuallererst mal eine Behauptung und kein "Hinweis". Die DR-Automatik hat nur einen Nachteil, sie ist auf 1EV Genauigkeit quantisiert und bei max. 2 EV auch schon am Ende. Damit ist sie aber immer noch die beste am Markt - also kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen.  

 

mfg tc

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Genau dies ist aber zuallererst mal eine Behauptung und kein "Hinweis".

 

Das ist eine Tatsache, die jeder selbst nachprüfen kann, wenn er 3 Minuten Zeit hat. Ich selbst mache das (und manches andere) nach jeder neuen Firmware-Version, denn man weiß ja nie, und die Hoffnung stirbt zuletzt. :) Sollte jemand mit (s)einer Kamera zu anderen Ergebnissen kommen, ist das natürlich eine interessante Geschichte, der ich bei entsprechenden Hinweisen gerne nachgehe.

 

Die Quantisierung wiederum kann man mit einer nachträglichen Pull-Entwicklung auch auf 1/3 EV genau durchführen, aber natürlich scheuen viele den Aufwand der Klick-Methode, wenn Zeit ein Faktor ist. Bei der X100T und X30 kommt hinzu, dass jetzt WYSIWYG zur Verfügung steht, was der Bequemlichkeit dient.

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Die für mich gute Nachricht: Gruppe 2) ist hier offensichtlich in der Überzahl

Die sind nicht in der Überzahl, sondern nur lauter als die anderen.

 

 

Ich bin jedenfalls raus.

Boah, liegt euch eigentlich der Festtagsbraten noch so schwer im Magen, oder warum seid ihr teilweise so schlecht drauf?

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Ach, die preisgekrönten Landschaftsfotografen … Kein seriöser Handwerker würde zugeben, sich mit seinem Handwerkszeug nicht auszukennen; darin, dass er weiß, was er tut, liegt ja sein professioneller Stolz. Und dann gibt es Künstler … Von William Turner wird berichtet, er hätte bedenkenlos auch zu nicht farbbeständigen Pigmenten gegriffen, weil beispielsweise ein bestimmtes Rot gerade so gut die Farbe der untergehenden Sonne wiedergab – zur Hölle mit den Bedenkenträgern und ihrem Fachwissen über Farbstoffe und deren Chemie. Und wenn das frisch gemalte und verkaufte Gemälde dann schon Wochen später ganz andere Farben zeigte, stellte sich Turner gegenüber den Beschwerden der Kunden taub. Aber dafür war Turner eben Turner; seine Bilder haben heute noch prominente Plätze in den Museen, auch wenn ihre Farben nicht mehr so aussehen wie einst in Turners Atelier.

 

Nun sollte sich jeder fragen, ob das Zeug zu einem kompetenten Handwerker in ihm steckt, oder ob er ein verkappter Künstler vom Range William Turners ist.

bearbeitet von mjh
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Mir gings dabei um was Anderes.

Ich hab nur wieder sehen können, wonach sich die Publikationen richten ;-)

 

Natürlich will Fuji mit dieser Publikation mehr Kameras verkaufen, dazu nimmt man dann gerne Testimonials von X-Photographers. 

 

Übrigens habe ich auf DPR gerade ein schönes Video zur Nikon D750 gefunden, in dem ganz wunderbar die Leistungsfähigkeit des dort verbauten isolosen Sony-Sensors gezeigt wird. Interessant ist auch, dass Nikon selbst die isolosen Eigenschaften des Sensors in diesem Modell mit einem neuen "flachen" Bildmodus ausnutzt, das die normale, kontrastreiche Gradation mit einer lineareren  ersetzt.

 

Natürlich vermeiden sowohl DPR dabei als auch Nikon das Wort "isolos", stattdessen wird das Ganze lieber mit "diese neuen Sensoren" umschrieben. Für DPR wäre eine zu konkrete Diskussion, weil sich damit die Testlabor-ISO-Vergleichaufnahmen als nicht besonders aussagekräftig erweisen und man außerdem Canon vergrätzen würde. Für Nikon wäre es schlecht, weil es viele Kunden verwirren würde, die wollen schließlich eine ISO-Einstellung, die sie seit Jahrzehnten kennen.

 

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Ich habe keine vernünftigen Zweifel an der Richtigkeit der Darstellung des Autors, dass die DR-Automatik nicht immer zuverlässig arbeitet. Auch der Einwand tc´s stützt dies, wenn er schreibt, dass sie „damit immer noch die Beste am Markt (ist)“. Damit wird ja im Umkehrschluss gesagt, dass sie nicht immer perfekt arbeitet.

 

Und noch was Kurzes zum Diskussionsstil: Wenn man von sich selbst das Bild eines handwerklich guten Fotografen hat und auch weiterhin die DR-Automatik nutzen möchte, dann gefährdet der Beitrag das eigene Selbstbild. Dann muss ich das Bild, das ich von mir als Fotograf gemacht habe, entweder an die Realität anpassen und mir eingestehen, dass ich jedenfalls in Bezug auf die DR ein Stück weit „nur“ Knipser bin. Oder – und das ist die unschöne Variante – versuche ich das innere Gleichgewicht wieder herzustellen, indem ich gegen den Autor vorgehe: indem ich seine Darstellung ignoriere, relativiere oder ihn persönlich herabwürdige. Das wird aber weder der Sache gerecht, noch der Person. Wir sind aber alle „auf dem Weg“ als Fotografen und sollten auch so miteinander umgehen. Soweit meine „Küchenpsychologie“ für dieses Jahr  :)

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Eine Frage ist, inwiefern es notwendig ist, handwerklich maximal sauber zu arbeiten. Die heutigen Kameras sind ja so gut, dass sie viele Fehler verzeihen – so wie moderne Fahrwerke und ESP im Auto auch sehr viele Fehler kompensieren. Und das soll auch so sein, es kann ja nicht darum gehen, den Benutzer jedes Mal maximal zu bestrafen, wenn er einen Fehler macht oder die Kamera suboptimal (hinsichtlich der erreichbaren BQ) bedient.

 

Wir gut ist "gut genug"? Wenn einem 80% bei einem Motiv reichen (oder man den Unterschied zu 100% nicht wahrnimmt), kann man sich Fehler erlauben, die im Bereich von 20% liegen. Man kennt das: Da wird mit "Fokussieren und Verschwenken" gearbeitet, da werden Blendenwerte mit viel Beugungsunschärfe eingestellt, da werden Belichtungszeiten gewählt, bei denen es zu Bewegungsunschärfe kommt, da werden ISO-Werte vorgegeben, die gar nicht benötigt werden, da werden DR-Einstellungen vorgenommen, die der gewünschten Bildwirkung nicht entsprechen, da wird mit der Spotmessung auf eine weiße Wand gezielt und ohne Korrektur belichtet. Nobody is perfect.

 

Verschlechtert eine zu hohe DR-Einstellung die Bildqualität um 20%? Eher nicht, ich schätze vielleicht 5-10%. Eine zu kleine Einstellung kann es hingegen ruinieren. Aber selbst das ist Ansichtssache, und man findet sogar in diesem Forum in der Galerie Aufnahmen, die technisch missraten sind, jedoch trotzdem von einigen für gut befunden wurden. Manche "sehen" es anscheinend gar nicht, wenn aus große Wolken zu weißen, ausgefressenen Flächen mutieren. Wen das nicht stört, der darf natürlich weiterhin mit DR100% auf die Schatten belichten. 

 

Fehler kommen also immer wieder vor, und es ist der Sinn eines Forums, sie zunächst als Fehler zu identifizieren (im Gegensatz zu "das haben wir schon immer so gemacht") und dann zu überlegen, ob – und wenn ja – wie man sie vermeiden oder vermindern könnte. Dazu gehört durchaus auch die Überlegung, um welchen Preis man sie vermeiden möchte, wo man also die Grenze zieht. 100 Prozent handwerkliche Perfektion sind praktisch oft sehr schwierig zu erreichen, der Aufwand steht vielleicht in keinem sinnvollen Verhältnis zu den letzten gewonnen Prozentpunkten, die der unbeschlagene Betrachter im Ergebnis ohnehin nicht sieht.

 

Es geht also in der Praxis durchaus auch darum, eine Abwägung zu treffen – eine informierte Entscheidung, basierend auf Sachkenntnis und Erfahrung. Die Sachkenntnis steuern u.a. Foren, Blogs, Bücher, Workshops bei. Für die Erfahrung muss der Einzelne selbst sorgen, und die Entscheidung, was in welcher Situation wie eingestellt oder gemessen oder gemacht wird, muss er am Ende auch selber treffen, oft auch situationsbezogen. Lieber nur ein 75%-iges Bild als gar kein Bild, weil die Sonne schon im Meer versunken ist, bis man die Szene perfekt durchgemessen hat. ;) Solange die Entscheidung INFORMIERT getroffen wird, kann dabei dann nicht viel schiefgehen, das Ergebnis ist immer ein Kompromiss.

bearbeitet von flysurfer
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DR-Auto ist bekanntlich dumm, aber natürlich immer noch die beste Option, wenn man keine Zeit oder Lust hat, den DR-Wert selbst zu wählen oder sauber ETTR auf die Lichter zu belichten. Das bedeutet andersrum: Wer stets per Histogramm (oder Spotmessung und anschließender Standardkompensation) auf die bildwichtigen Lichter belichtet, sollte stets mit DR100% arbeiten. Nicht mit DR200%, nicht mit DR400% und auch nicht mit DR-Auto. Das wäre dann nämlich doppelt gemoppelt.

 

Solange alle Bildinformationen im RAW enthalten sind, ist per adaptivem ISO jede Art der Belichtung möglich. Diese "eigentliche Belichtung" erfolgt dann jedoch erst bei der RAW-Konvertierung, wie im oben verlinkten Nikon-Video schön zu sehen ist. Da wurde aus einem viel zu dunklen "Negativ" ein ausgewogenes "Positiv" mit extrem viel Dynamikumfang. Das ist toll, wenn man das will. Aber vielleicht will man ja auch etwas anderes. Anything goes.

 

Da die Kamera-Automatik nicht Gedanken lesen kann, muss man einfach selbst dafür sorgen, dass genug (aber nicht zu viel) Licht auf den Sensor trifft, um mit den Bilddaten (dem RAW, dem Negativ) anschließend bei der Belichtung im Konverter das zu machen, was einem vorschwebt. Beispiel:

 

16078509076_21fec8bbad_k.jpg

 

15917008770_a97a9d9ad4_k.jpg

 

Wie sehen hier zweimal DIESELBE Aufnahme, also ein und dieselbe Belichtung, aber mit verschiedenen "Laborabzügen". Die Bildwirkung ist sehr unterschiedlich, einmal mit extrem wenig und einmal mit extrem viel Dynamikumfang. Eine DR-Automatik kann natürlich nicht erraten, welche der beiden Bildwirkungen der Fotograf im Sinn hat, wenn er das Motiv ins Visier nimmt. Und es ist auch riskant und aufwändig, eine der beiden Extreme ohne RAW direkt als SOOC-JPEG zu schießen. Ich weiß natürlich, wie es annähernd ginge, aber der Aufwand steht für mich in keinem Verhältnis zum dann immer noch suboptimalen Resultat.

 

Deshalb bietet sich eine manuelle Einstellung von DR und Belichtung an. Wenn man sich für die fertigen Bilder alle Optionen offenhalten will, nimmt man einfach DR100%, belichtet auf die bildwichtigen Lichter und macht (sprich belichtet) den Rest zuhause in Lightroom oder einem anderen Konverter. Dank isolosem Sensor geht das ja ganz toll, siehe auch das Video. Anything goes.

bearbeitet von flysurfer
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Für die SOOC-JPEG (aka "Ich speichere kein RAW, weil die JPEGs sind eh gut genug"-Fraktion) hier die Einstellungen, die man bei einer X-T1 aus meiner Sicht bräuchte, um die beiden obigen Bildwirkungen jeweils annähernd "straight out of camera" zu bekommen, was freilich nicht bedeutet, dass man die JPEGs später nicht trotzdem noch in Lightroom oder einem ähnlichen Programm weiter optimieren müsste.

 

 

Bildversion 1:

  • Filmsimulation BW+Rotfilter
  • Schattenkontrast +2
  • Lichterkontrast +2
  • Rauschunterdrückung -1
  • Schärfe +1 (oder +2)
  • DR100%
  • ISO 200 (oder Auto-ISO mit Basis 200)
  • Manuelle Belichtung (Modus M)
  • Belichtungseinstellung via Live-Histogramm per ETTR gerade so, dass es am rechten Rand keine Aufsteilung gibt
  • Bild machen
  • SOOC JPEG betrachten und ggf. den Kontrast in Lightroom oder Aperture etc. am PC weiter verstärken

 

 

Bildversion 2:

  • Filmsimulation Pro Neg. Std
  • Schattenkontrast -2
  • Lichterkontrast -2
  • Rauschunterdrückung 0 (oder -1)
  • Schärfe 0 (oder +1)
  • Farbe +1 (oder +2)
  • DR400%
  • ISO 800 (oder Auto-ISO)
  • Belichtungsautomatik (Modus A, S oder P)
  • Belichtungseinstellung via Live-Histogramm per ETTR gerade so, dass es am rechten Rand keine Aufsteilung gibt
  • Anschließend basierend auf dieser Belichtungseinstellung eine zusätzliche Belichtungskorrektur um +2 EV eingeben
  • Bild machen
  • SOOC JPEG betrachten (das Ergebnis hat eine maximal flache Gradation mit einer breiten Verteilung der Tonwerte, sodass bei der JPEG-Kompression so wenig Tonwerte wie möglich unter den Tisch fallen) mit ggf. den Kontrast in Lightroom oder Aperture etc. am PC anpassen.

 

 

Wie man sieht, sind die jeweiligen Einstellungen recht umfangreich, zeitintensiv und miteinander nicht kompatibel. Man müsste die Aufnahme also in jedem Fall zweimal mit den jeweils unterschiedlichen Einstellungen machen, was hier auch praktisch ginge, weil das Motiv einem nicht wegläuft. Bei flüchtigen Motiven müsste man sich jedoch entscheiden, allerdings stehen die Chancen ganz gut, dass es sich bereits verzogen hat, ehe man auch nur die Einstellungen für eine der beiden Varianten vorgenommen hat. ;)

 

Deshalb ignoriere ich in solchen Fällen lieber sämtliche JPEG-Einstellungen (das spart Zeit und "krumme Gedanken") und belichte nur ein RAW mit DR100% nach dem einfachen ETTR-Prinzip. Mit der neuen Firmware 3 würde ich bei der X-T1 hier auch den Natural Live View verwenden, um bei der Bildgestaltung besser zu sehen, was in den Schattenpartien los ist. Aus diesem einen RAW entwickle (belichte) ich dann bei der RAW-Konvertierung in Lightroom beide Bildversionen – in Ruhe zuhause am großen Bildschirm. Das ist isoloses Fotografieren in seiner reinsten Form: maximal einfach und zugleich maximal flexibel. Auf jeden Fall einfacher, als Vergleichbares SOOC erzeugen zu wollen, obwohl das natürlich gute Fingerübungen sind, wenn man das JPEG-Engine seiner Kamera verstehen lernen will. Solche Übungen kann man aber genauso gut auch mit dem eingebauten RAW-Konverter machen.

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Natürlich vermeiden sowohl DPR dabei als auch Nikon das Wort "isolos", stattdessen wird das Ganze lieber mit "diese neuen Sensoren" umschrieben. Für DPR wäre eine zu konkrete Diskussion, weil sich damit die Testlabor-ISO-Vergleichaufnahmen als nicht besonders aussagekräftig erweisen und man außerdem Canon vergrätzen würde. Für Nikon wäre es schlecht, weil es viele Kunden verwirren würde, die wollen schließlich eine ISO-Einstellung, die sie seit Jahrzehnten kennen.

 

 

Coole Weihnachtsüberraschung (finde ich): DPR hat nun (nach jahrelanger Ignoranz) die Flucht nach vorne angetreten und sich offen auf die Seite von Nikon (und gegen Canon) gestellt: http://www.dpreview.com/reviews/nikon-d750/13 Sogar das Wort "isolos" fällt einmal (in Klammern), DPR verwendet jedoch lieber den analogen Begriff "ISO-Invarianz", der für Vergleiche natürlich besser ist, weil man dann sagen kann, dass Nikons (aka Kameras mit Sony-Sensoren) hochgradig ISO-invariant sind, Canons hingegen... nun ja.

 

Ich vermute, das Ganze hängt auch damit zusammen, dass DPR bald einen echten Test für den Dynamikumfang einführen möchte. Der bisherige Test wird nun explizit unter JPEG Dynamic Range geführt, siehe http://www.dpreview.com/reviews/nikon-d750/14

 

DPR hat schon vor vielen Monaten angekündigt, dass sie nach einer Methode suchen, um die DR verschiedener Kameras auf RAW-Basis vergleichend testen zu können. Ich hoffe deshalb, dass es bald soweit ist.

 

Die verlinkten Texte erklären übrigens auch nochmal das Konzept der isolosen Fotografie und seine Vorteile. Besser spät als nie.

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Mal 'ne praktische Frage für morgen, Stichwort ISO-los an Sylvester: bietet sich bei Feuerweksaufnahmen DR 200 oder 400 an, auf dunklen Himmel belichten und dann die Belichtung hoch korrigieren, um eventuell überbelichtetes Feuerwerk zurückholen zu können? Oder DR100, um die Skyline in der Nacht verschwinden zu lassen? Um's Ausprobieren vor Mitternacht wird man wohl nicht herumkommen, zumal die Hamburger ja nicht die Finger vom Feuerwerk lassen können, sobald es dunkel wird...

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Ich lese schon lange in diesem Forum. Im Augenblick besitze ich eine X10 und bin sehr zufrieden mit der Kamera. Beim lesen von manchen Beiträgen bin ich mir aber nicht mehr sicher ob ich dieser Kamera noch würdig bin. Für mich ist fotografieren eine schöne Angelegenheit um seine Freizeit sinnvoll zu verbringen. Für andere scheint es eine Religion zu sein. Eine Kamera ist doch im Endeffekt nur mittel zu Zweck, den wahre Freude am Hobby entsteht nicht aus Kenntnis technischer Daten sonder an der Ausführung.

 

MFG

Jogber

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...

Deshalb ignoriere ich in solchen Fällen lieber sämtliche JPEG-Einstellungen (das spart Zeit und "krumme Gedanken") und belichte nur ein RAW mit DR100% nach dem einfachen ETTR-Prinzip. Mit der neuen Firmware 3 würde ich bei der X-T1 hier auch den Natural Live View verwenden, um bei der Bildgestaltung besser zu sehen, was in den Schattenpartien los ist. Aus diesem einen RAW entwickle (belichte) ich dann bei der RAW-Konvertierung in Lightroom beide Bildversionen – in Ruhe zuhause am großen Bildschirm. Das ist isoloses Fotografieren in seiner reinsten Form: maximal einfach und zugleich maximal flexibel. Auf jeden Fall einfacher, als Vergleichbares SOOC erzeugen zu wollen....

So mache ich das auch, wobei ich mit der Natural Live View Einstellung nicht klar komme. Mit dem Histogramm welches mir dort angezeigt wird, kann ich nichts anfangen. Du hattest (meine ich) das ja auch mal geschrieben, das man mit dem vorsichtig sein muss.

Aber ein Histogramm,auf das ich mich nicht verlassen kann, kann ich nicht gebrauchen. Ich bin auf das Histogramm Pro Neg Std (Schatten und Lichter -2) zurückgekehrt. Aber vielleicht kapiere ich auch irgendetwas nicht?

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@ flysurfer & jmschuh:

 

Danke für die guten, auch für "Hobbyknipser" wie mich verständlichen Erklärungen. Viele der Zusammenhänge sind mir bewusst, aber längst nicht alle.

Zur Not kann man auch aus einem "schwarzem" JPG z. B. mit LightZone ein brauchbares Foto machen, so lange es nicht überbelichtet ist. Mein Beispiel dazu hat hier leider nichts verloren, weil mit einer Lumix Bridge entstanden...

 

Ich hoffe bzw. wünsche mir, dass weder Du noch jmschuh in 2015 "zurücktreten" bzw. weniger oder nichts mehr schreiben.

Auch und gerade für mich als Newbie wäre das sehr schade!

"God fortsättning", sagt man in Schweden  :)

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Mal 'ne praktische Frage für morgen, Stichwort ISO-los an Sylvester: bietet sich bei Feuerweksaufnahmen DR 200 oder 400 an...

 

DR100%, ansonsten schau mal hier beispielsweise:

https://www.fuji-x-forum.de/topic/14764-feuerwerks-aufnahmen-mit-der-x100/?do=findComment&comment=201984

 

mfg tc

bearbeitet von tabbycat
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Für Feuerwerk würde ich wohl DR400% nehmen, wenn neben den Raketen auch noch dunkle Gebäude, Landschaft etc. mit aufs Bild sollen. Wenn die ausgeblendet werden, geht DR100% genauso. Im Endeffekt wird das ja wohl eh eine Bulb-Belichtung, oder? Also ist nur die Blende ausschlaggebend, und vom RAW her gibt es zwischen DR400%/ISO 800 und DR100%/ISO 200 eh keinen Unterschied. Also zählt wieder mal nur die gewünschte JPEG-Bildwirkung für den Hintergrund, dessen Helligkeit ich nicht kenne. 

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So mache ich das auch, wobei ich mit der Natural Live View Einstellung nicht klar komme. Mit dem Histogramm welches mir dort angezeigt wird, kann ich nichts anfangen. Du hattest (meine ich) das ja auch mal geschrieben, das man mit dem vorsichtig sein muss.

 

Bei der T1 ist der NLV ja anders als bei der X100T und X30. Kommt also drauf an. Fuji schafft es ja nur sehr selten, ein Feature gleichmäßig über alle Modelle zu verteilen. So haben wir nun Modelle ohne, mit ein bisschen und mit ein bisschen mehr NLV.

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Ich lese schon lange in diesem Forum. Im Augenblick besitze ich eine X10 und bin sehr zufrieden mit der Kamera. Beim lesen von manchen Beiträgen bin ich mir aber nicht mehr sicher ob ich dieser Kamera noch würdig bin. 

 

Die X10 ist um Dimensionen komplexer als alles, was hier bisher besprochen wurde. Auch deshalb hat Fuji mit EXR Schluss gemacht – fast keiner konnte es erklären und fast keiner hat's verstanden. 

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Für Feuerwerk würde ich wohl DR400% nehmen, wenn neben den Raketen auch noch dunkle Gebäude, Landschaft etc. mit aufs Bild sollen. Wenn die ausgeblendet werden, geht DR100% genauso. Im Endeffekt wird das ja wohl eh eine Bulb-Belichtung, oder? Also ist nur die Blende ausschlaggebend, und vom RAW her gibt es zwischen DR400%/ISO 800 und DR100%/ISO 200 eh keinen Unterschied. Also zählt wieder mal nur die gewünschte JPEG-Bildwirkung für den Hintergrund, dessen Helligkeit ich nicht kenne.

 

Auch Dir vielen Dank. Die Häuser möchte ich eher nicht mit drauf haben. Sehe das Problem, dass der Himmel im Zentrum von HH sehr hell sein wird. Also vielleicht ND-Filter?

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