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Fotografie und Bildbearbeitung: Segen oder Fluch?


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Hallo.

 

Meine Bildbearbeitung hält sich in engen Grenzen, ich arbeite ausschliesslich mit Lightroom und meine Bearbeitung pro Bild liegt fast immer unter einer Minute. Ich nutze allerdings oft meine selbst erstellten "Voreinstellungen" direkt beim Import. Oft bleibt dann nur noch das Geraderichten und ein wenig Crop zu tun, und das Bild entspricht meiner Vorstellung.

 

Für ausschweifende Photoshop-Bearbeitungen fehlt mir nicht nur das Knowhow, sondern auch das Interesse. Ich habe nichts gegen solche Bearbeiter - es gibt wahre Künstler darunter - aber für mich hat es nichts damit zu tun, was für mich Fotografie ausmacht. Ich möchte meine Sichtweise festhalten, meine Reaktion auf eine bestimmte Situation, eine Person oder einen Ort. Das ist natürlich höchst subjektiv, und ich erwarte von keiner Kamera, dass sie meine Ideen versteht und entsprechend umsetzen kann.

 

Daher speichere ich die Bilder ausschliesslich im RAW-Format und bearbeite dann (s.o.) so, dass ich meine Vorstellung bestmöglich erreiche. Dabei weiß ich in 90 Prozent der Fälle bereits bei der Aufnahme, welche Bildwirkung (sw oder farbig, hoher/niedriger Kontrast, low/high key etc.) ich erreichen will und stelle die Kamera so ein, dass ich möglichst nahe heran komme.

 

Der Einheitslook vieler heute publizierter Bilder spricht mich nicht an, viele Experimente allerdings auch nicht. Aber vielleicht sehen meine Bilder auch gerade deshalb anders aus...

 

Was das "nach Rezept kochen" angeht, vergleiche ich das mit meinen Presets in LR. Mit denen erhalte ich konsistente Ergebnisse, mit denen ich z. B. bei Studioshootings immer wieder denselben Look erreiche, sofern ich das Licht gleich aufbaue. Für persönliche Portraitserien ist das extrem hilfreich. Will ich einen neuen Look probieren, fange ich entweder von vorne an (eher selten) oder verändere ein möglichst passendes Preset in eine andere Richtung. Das wäre dann eher das kreative Verändern eines Rezeptes nach eigenen Vorstellungen...

 

GrĂĽĂźe

Matthias

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Na ja, heute fotografiert halt jeder. Wenn man tausende von den ewig gleichen Bildern gesehen hat, wie zerfurchte s/w-Gesichter von Asiaten, Personen von hinten auf der Straße in schwarz-weiss (manche nennen das Streetfotografie), verschwommene Wasserfälle, die orangen Felsen des Sowieso-Valley im Abendlicht in den USA, den Markt von Bangkok, usw., dann muss man "schreien", damit die eigenen Bilder noch wahrgenommen werden. D.h. Bilder machen, die formal oder inhaltlich ins Auge springen.

Das trifft es für mich ziemlich genau auf den Punkt. Ich habe mich sattgesehen am überambitionierten, nachträglich auf Hochglanz polierten "makellosen" Bildermeer. It says nothing to me about my life (um eine Textzeile von The Smiths zu bemühen, die auf die Musikplaylists der angesagten Radiostationen zielt). Aber der Massengeschmack ist und bleibt Geschmack und, alte Binsenweisheit, darüber lässt sich schlecht streiten. Es gibt natürlich auch "für einen wie mich" Ausnahmen von der Regel und ich gestehe ein, dass ein Foto auch unheimlich gewinnen kann, wenn es mit Geschick nachträglich auf eine andere Ebene gehoben wird (zum Beispiel finde ich Harlems Bild #1595 im Baum- Thread sehr gelungen. Dort ist es die täuschend gut gemachte Illusion einer alten Schwarzweißfotografie, die es für mich aus der Masse hebt). Aber das ist eher die Ausnahme.

 

Was ich schade finde, ist, dass die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten des "picture enhancement" von großen Teilen der Fotoschaffenden so euphorisch und meiner Ansicht nach unreflektiert gefeiert und verteidigt werden. Wird die pharmazeutische Leistungssteigerung im gesellschaftlichen Kulturbereich Sport mittlerweile geächtet, die allgegenwärtigen Geschmacksverstärker im Essen gemeinhin mit billig-food assoziiert und sich über inhaltsleeren aber rhetorisch einwandfrei präsentierten Polit-Sprech echauffiert, erhält die Glutamatisierung der Alltagsfotografie hingegen tosenden Beifall.

 

just my two cents

bearbeitet von photona
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Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich Reuters entschlossen hat, ab sofort nur noch JPEGs zuzulassen, also verfälschte Bilder der Realität. Die bisherige Praxis, eine realitätsnahe Sichtweise des menschlichen Auges per TWK aus dem RAW zu entwickeln, wurde den Fotografen verboten. 

 

Könnte es sein, dass die RAW-Formate der Kamerahersteller aussterbende Formate sind und es ausreichend ist, sich nur noch auf JPEGs einzuschießen?

Schon das Problem, dass ein neues Kameramodell einen neuen RAW-Konverter (Update) erfordert, nervt mich.

Und wird es in mehreren Jahren noch RAW-Konverter fĂĽr alte RAW-Dateien geben?

bearbeitet von utz
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Könnte es sein, dass die RAW-Formate der Kamerahersteller perspektivisch aussterbende Formate sind und es ausreichend ist, sich nur noch auf JPEGs einzuschießen?

Schon das Problem, dass ein neues Kameramodell einen neuen RAW-Konverter (Update) erfordert, nervt mich.

 

Das kann schon sein. Allerdings nicht wahrscheinlicher als die Möglichkeit, dass die Welt morgen untergeht.

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Was ich schade finde, ist, dass die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten des "picture enhancement" von großen Teilen der Fotoschaffenden so euphorisch und meiner Ansicht nach unreflektiert gefeiert und verteidigt werden. 

 

Deine Meinung ist Dir natĂĽrlich unbenommen und als solche zu respektieren. Ist aber auch nicht neu. Vgl. etwa hier:

 

Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und der Faulen.
– Charles Baudelaire –
 
Jetzt sind es eben die Bildbearbeiter ...
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Deine Meinung ist Dir natĂĽrlich unbenommen und als solche zu respektieren. Ist aber auch nicht neu. Vgl. etwa hier:

 

Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und der Faulen.
– Charles Baudelaire –
 
Jetzt sind es eben die Bildbearbeiter ...

 

 

Nun, die Geschichte dĂĽrfte Baudelaires Meinung ja widerlegt haben. RĂĽckblickend ist nicht erkennbar, dass Fotografie und Malerei je wirklich ernsthaft in Konkurrenz zueinander standen. Jedes ist ein Handwerk fĂĽr sich, eine je eigene Ausdrucksform.

 

Das Ausdrucksmittel Fotografie verliert durch die zunehmende Verbreitung von im Nachhinein angewendeten prozesshaften Bearbeitungstechniken, die, wenn auch digital, im Wesen eher der Malerei zuzuschreiben sind, jedoch umso mehr an Kontur, je mächtiger und je einfacher anzuwenden diese Techniken sind. Etwas überspitzt könnte man vielleicht formulieren, dass die Fotografie dabei ist, in der (digitalen) Malerei aufzugehen.

 

Ob das nun als gut oder schlecht gewertet wird, entscheidet am Ende das eigene ästhetische Empfinden und der Anspruch, den man als Fotograf (oder doch eher als "digital painter"?) an sich stellt.

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Nun, die Geschichte dĂĽrfte Baudelaires Meinung ja widerlegt haben. RĂĽckblickend ist nicht erkennbar, dass Fotografie und Malerei je wirklich ernsthaft in Konkurrenz zueinander standen.

FĂĽr die Malerei als Kunst gilt das schon; den Maler als Dienstleister fĂĽr Portraits etc. hingegen gibt es praktisch nicht mehr.

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FĂĽr die Malerei als Kunst gilt das schon; den Maler als Dienstleister fĂĽr Portraits etc. hingegen gibt es praktisch nicht mehr.

Ich meine das auch nicht in Hinblick auf kommerzielle Verwertbarkeit, sondern in mehr oder weniger nüchterner Betrachtung einer künstlerisch-handwerklichen Ausdrucksform als solcher. 

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Ich habe so meine Phasen, mal bearbeite ich mehr, mal bin ich zu faul dazu. Gewisse minimale Dinge mache ich praktisch immer.

Wenn bei der Aufnahme schon vieles stimmt, dann braucht's auch kaum Nachbearbeitung. 

Ja, das war jetzt eine ultra flache Plattitüde. Und trotzdem wahr. Schönes Licht ist durch keine Bearbeitung zu ersetzen.

Und auch andersrum kann ein Schuh draus werden: Wenn Mir ein Foto (eins von meinen) erst nach massiver Bearbeitung ansatzweise gefällt, dann habe ich bei der Aufnahme was falsch gemacht.

 

Was ich u.a. sagen wollte ... so toll die Möglichkeiten der Nachbearbeitung sind, was ein "wirklich gutes" Foto ausmacht, das ist ganz selten die BEA ...

 

Ich will hier aber nicht den Moralisten und Puristen raushängen lassen. Gar nicht. Manchmal sehe ich Fotos (von solchen "Puristen", die strikte gegen BEA sind), die (in meinen Augen) durch wenige Klicks in LR, C1, whatever viel gewinnen würden.

 

P.S. Am Sonntagnachmittag findet wieder das Treffen der anonymen Snapseed-Missbraucher statt. Vielleicht sieht man sich ja ;-)

 

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Ich meine das auch nicht in Hinblick auf kommerzielle Verwertbarkeit, sondern in mehr oder weniger nĂĽchterner Betrachtung einer kĂĽnstlerisch-handwerklichen Ausdrucksform als solcher.

Nun, viele Maler wurden durch die Fotografie arbeitslos. Abgesehen davon hat auch die Malerei als Freizeitbeschäftigung einen Niedergang erlebt. Malerei und Fotografie waren durchaus Konkurrenten. Es ist ein bisschen so wie mit den Pferden: Nach dem Aufstieg des Automobils sind Reit- und Kutschpferde nicht gänzlich verschwunden, aber ihre Rolle im Individualverkehr haben sie verloren.

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...Es ist ein bisschen so wie mit den Pferden: Nach dem Aufstieg des Automobils sind Reit- und Kutschpferde nicht gänzlich verschwunden, aber ihre Rolle im Individualverkehr haben sie verloren....

 

...lass das ja nicht Rico hören...   :)

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Nun, viele Maler wurden durch die Fotografie arbeitslos. Abgesehen davon hat auch die Malerei als Freizeitbeschäftigung einen Niedergang erlebt. Malerei und Fotografie waren durchaus Konkurrenten. Es ist ein bisschen so wie mit den Pferden: Nach dem Aufstieg des Automobils sind Reit- und Kutschpferde nicht gänzlich verschwunden, aber ihre Rolle im Individualverkehr haben sie verloren.

Das ist lustig. Den Vergleich mit der Verdrängung der Pferdekutschen durchs Auto wollte ich vorhin auch bemühen, aber mit dem Hinweis, dass das eben nicht vergleichbar ist. Gemalt werden wird hingegen immer, solange es Menschen und Malwerkzeuge gibt. (wenn ich mir den Output meiner Kinder ansehe, bin ich da ziemlich sicher). Das tut/tat man ja in erster Linie um des Malens Willen, um sich auszudrücken und weil es Spaß macht. Bei den Transportmitteln steht eindeutig der wirtschaftliche Nutzeffekt im Vordergrund (ok, manche brauchen auch ein dickes Auto, um sich ausdrücken zu können).

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Gemalt werden wird hingegen immer, solange es Menschen und Malwerkzeuge gibt. (wenn ich mir den Output meiner Kinder ansehe, bin ich da ziemlich sicher).

Und wenn die Kinder keine Kinder mehr sind, hören sie damit auf. Fast alle. Vor 100 bis 200 Jahren wurde von einem gebildeten Menschen erwartet, dass er oder sie malen und zeichnen konnte und davon Gebrauch machte (und halbwegs kompetent ein Musikinstrument spielte). Diese Zeiten sind vorbei.

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Und wenn die Kinder keine Kinder mehr sind, hören sie damit auf. Fast alle. Vor 100 bis 200 Jahren wurde von einem gebildeten Menschen erwartet, dass er oder sie malen und zeichnen konnte und davon Gebrauch machte (und halbwegs kompetent ein Musikinstrument spielte). Diese Zeiten sind vorbei.

Wobei anzumerken ist, dass nur ein vergleichsweise kleiner und elitärer Kreis in den Genuss einer solchen musischen Erziehung kam. Und ich wage zu behaupten, dass der Anteil der Kinder, die heute eine Musik- und Kunstschule besuchen, sogar höher ist.

 

Abseits aller bĂĽrgerlichen Bildungsideale war die kĂĽnstlerisch ambitionierte Fotografie aber keinesfalls der "Tod der Malerei". Wie auch, es sind im Schaffensprozess (und nur um den geht es, anders als bei Transportmitteln) gundverschiedene Ausdrucksformen, die in ihrem Wesen nicht miteinander konkurrieren.

 

In der Anfangszeit der Fotografie mag diese von vielen kommerziell tätigen Malern als Konkurrenz wahrgenommen worden sein, weil die Portraitaufträge zurückgingen und sie ihre Felle davonschwimmen sahen. Kein begabter Zeichner mit Spaß an der Sache wird aber aufhören zu zeichnen, nur weil er mit einem Fotoapparat schneller zu einem Bild kommt. Wohingegen, um den Faden zum Thema wieder etwas aufzugreifen, die Verlockungen und Möglichkeiten immer mächtiger werden und immer mehr dazu genutzt werden, um Fotos mit den Mitteln der Malerei zu Digitalgemälden zu stilisieren.

bearbeitet von photona
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Wohingegen, um den Faden zum Thema wieder etwas aufzugreifen, die Verlockungen und Möglichkeiten immer mächtiger werden und immer mehr dazu genutzt werden, um Fotos mit den Mitteln der Malerei zu Digitalgemälden zu stilisieren.

 

Was wiederum nichts Schlechtes ist, die Gestaltungstechniken zweier Kunstformen zu kombinieren.

Es erweitert die Ausdrucksmöglichkeiten und ich sehe nicht, was daran unredlich sein sollte, um wieder zur Ausgangsfrage zurückzukehren.

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Gehen wir doch einen Schritt oder 10 Jahre in der Zeit zurĂĽck. Was haben wir damals gemacht?

1. einen SW Film in die Kamera gelegt und belichtet

2. den Film zum Ausarbeiten in ein Labor gebracht und gewartet

3. beim Betrachen des Negativs und speziell des Positivs zum Weinen begonnen (weil wir vom Labor abhängig waren)

4. den Film selbst entwickelt und jetzt wurde es interessant, denn jetzt kam die Wahl der Qual mit den Entwicklern

5. sollen wir eher hart oder weich entwickeln, wollten wir Kontraste oder einzelne Details zu Lasten des Kontrastes?

6. usw. usw.

Was hat sich also zu heute geändert?

Eigentlich ist alles gleich geblieben, nur sehr viel einfacher.

Die Zeit der Entwicklung verbringen wir mehr oder weniger vor dem Monitor und nicht mehr in pechschwarzen Räumen.

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Was hat sich also zu heute geändert?

Eigentlich ist alles gleich geblieben, nur sehr viel einfacher.

Die Zeit der Entwicklung verbringen wir mehr oder weniger vor dem Monitor und nicht mehr in pechschwarzen Räumen.

 

So ist es.

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Aber ĂĽberall steckt auch ein wenig Wahrheit drin.

 

Das wĂĽrde aber fĂĽr die Malerei und die Musik dann auch gelten.

Mit Stift bzw. Pinsel und Farbe irgend etwas auf Papier oder Leinwand kritzeln kann auch jeder Dummkopf und auf dem Klavier rumhämmern ebenfalls.

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Was wiederum nichts Schlechtes ist, die Gestaltungstechniken zweier Kunstformen zu kombinieren.

Es erweitert die Ausdrucksmöglichkeiten und ich sehe nicht, was daran unredlich sein sollte, um wieder zur Ausgangsfrage zurückzukehren.

 

Wie ich weiter vorne schon schrieb,ob das nun als gut oder schlecht gewertet wird, entscheidet am Ende das eigene ästhetische Empfinden und der Anspruch, den man als Fotograf (oder doch eher als "digital painter"?) an sich stellt.

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Vielfach ist es einfach so, dass gerade jene Debattenteilnehmer die Bildbearbeitung als unnötig oder schlecht einstufen, weil sie selbst nicht viel davon verstehen oder ihre Ergebnisse damit unvorteilhaft wirken – nach dem bekannten Motto "was ich nicht kann/brauche, das braucht gefälligst auch kein anderer".

 

Eine solche Strategie vermeidet kognitive Dissonanz, weil man mit ihr das eigene Unvermögen zur "reine Lehre" umetikettieren kann, als "Fotografie pur". Auf diese Weise wird aus dem Unvermögen per Deklaration eine Überlegenheit, und das ohne dass man dafür auch nur einen Cent oder eine Minute Zeit in Fortbildung und Weiterentwicklung investieren musste. Es ist einfacher, ganze Bereiche der Fotografie per se zu verdammen, sodass man sich mit ihnen gar nicht erst auseinandersetzen muss – ist schließlich alles "bäh".

 

Und wie die Zitate aus vergangenen Epochen zeigen, haben solche Pauschalurteile durchaus Tradition. Es menschelt einfach überall. Es ändert jedoch nichts daran, dass alles erlaubt und sinnvoll ist, solange es aus der Sicht der Macher und/oder der Rezipienten dem Ergebnis dient. 

bearbeitet von flysurfer
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Vielfach ist es einfach so, dass gerade jene Debattenteilnehmer die Bildbearbeitung als unnötig oder schlecht einstufen, weil sie selbst nicht viel davon verstehen oder ihre Ergebnisse damit unvorteilhaft wirken – nach dem bekannten Motto "was ich nicht kann/brauche, das braucht gefälligst auch kein anderer".

 

Eine solche Strategie vermeidet kognitive Dissonanz, weil man mit ihr das eigene Unvermögen zur "reine Lehre" umetikettieren kann, als "Fotografie pur". Auf diese Weise wird aus dem Unvermögen per Deklaration eine Überlegenheit, und das ohne dass man dafür auch nur einen Cent oder eine Minute Zeit in Fortbildung und Weiterentwicklung investieren musste. Es ist einfacher, ganze Bereiche der Fotografie per se zu verdammen, sodass man sich mit ihnen gar nicht erst auseinandersetzen muss – ist schließlich alles "bäh".

 

Und wie die Zitate aus vergangenen Epochen zeigen, haben solche Pauschalurteile durchaus Tradition. Es menschelt einfach überall. Es ändert jedoch nichts daran, dass alles erlaubt und sinnvoll ist, solange es aus der Sicht der Macher und/oder der Rezipienten dem Ergebnis dient. 

 

Die von Dir ins Feld geführte  "Strategie" hört sich ein wenig nach "Pegida" an. Die wäre ziemlicher Schwachsinn, und eine solche mag ich den meisten Teilnehmern hier nicht unterstellen. Bei vielen habe ich eher den Eindruck, sie haben sich auseinandergesetzt, weil sie einem gehäuft auftretenden Phänomen  begegnen - und rümpfen erst danach die Nase.

 

Und bitte (das meine ich ernst): Kein Zweck heiligt jedes Mittel.

 

GruĂź

Klaus

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Es gab einige wunderbar erklärte, differenzierte Beiträge bis hierhin.

Die vielen Debattenteilnehmer, die hier alles verteufeln was besser macht, sehe ich irgendwie nicht.

Der Blick fehlt mir einfach.

Eine Ăśberschrift die polarisiert, hat nicht zu einer Polarisation gefĂĽhrt.

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