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Hallo Gemeinde,

gerne bin ich in der Natur auf Vogeljagd, nehme auch gerne links und rechts Eindrücke mit. Für die Eindrücke ist auch dies oder das eingepackt, aber ich kann fast schon sagen, dass das Sigma 500/4 mein Immer-Drauf-Objektiv ist.

Tja leider sind die geliebten Ziele in der Luft, in den Bäumen oder einfach nur scheu. Größe und Entfernung erfordern öfters ein starkes Zuschneiden und so stellt sich doch die Frage nach einer Ergänzung um einen Telekonverter. Wer meine Beiträge zu Telekonverter gelesen hat, wird sich natürlich fragen: Warum macht er das? Naja – es ist eine Mischung aus Neugier, Spieltrieb, Hoffnung, Wissensdurst. Und so geht der Blick auch etwas in andere Nutzungsrichtungen.

Meine Erfahrung und Bewertung bisher fand immer unter dem Aspekt der freihändigen Tierfotografie statt, so dass ein wesentlicher Begrenzer die Belichtungszeit ist und jedes Fehlen an Blende zu lasten einer höheren ISO/Gain geht. Und der Einsatz von TC hat leider diesen unangenehmen Nebeneffekt. Aber wie sieht die Sache aus, wenn Zeit keine Rolle spielt? Angeregt von dieser Frage habe ich einen Test mit Telekonvertern von Canon und Fuji durchgeführt. Natürlich kann ich keinen statistisch relevanten Test liefern, da ich nur je einen TC zur Verfügung habe. Im Laufe zeigten sich dennoch gewisse Trends, dazu zu gegebener Zeit.

Vielleicht ist für die/den Eine/n interessant

Boot

 

Folgende Fragen wollte ich mit der Testreihe nachgehen:

Was bringt die besten Ergebnisse im Beschnitt bei statischen Motiven?

  • Sind die Teleconverter mit der Kombination kompatibel?
  • Wie verhält sich der Autofokus?
  • Gibt es einen grundsätzlichen Unterschied in der Transmission / Qualität zwischen den VF-Convertern von Canon und den APS-C-Convertern von Fuji?
  • Welchen Einfluss hat die Blende auf die Bildqualität?
  • Welchen Einfluss hat die Entfernung des Motivs?

        Auf Basis der Ergebnisse wollte ich im zweiten Schritt wissen,

  • ob die optische Vergrößerung oder der Zuschnitt das bessere Bildergebnis liefert?
  • hat die Stärke des Zuschnitts einen Einfluss auf das Ergebnis?

Bestätigt sich meine Erfahrung zur Tierfotografie oder nicht? Auf diesen Teil gehe ich heut nicht ein.

 

Das Setup

  • Basis Fuji X-T3; Sigma 500/4 Sports (Canon); Fringer ProII, Stativ, Drahtauslöser
  • Focus: AF-S ISO: 160 DR: 100% RAW/ Film-Standard
  • Konverter: Fuji XF1,4; Fuji XF2,0; Canon EF1,4 III; Canon EF2,0 III
  • Beleuchtung: Mittag, leicht bewölkter Himmel.
    Die Verhältnisse sollten eher der kritischeren Situation morgens/abends im offenen Wald/Waldrand/Lichtung entsprechen.

Motive

Holzbank, ca. 5 Meter Entfernung und eine Schautafel ca. 70Meter Entfernung
 

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Sind die Teleconverter mit der Kombination kompatibel

Canon-Konverter: Ja, 100%ig kompatibel. Brennweite und Blende wurden angepasst.
Fuji-Konverter: Bedingt, keine Anpassung der Daten für Brennweite und Blende.

Mechanisch sitzt der Canon-Konverter besser. Beim Abnehmen der Konverter hakte der Verschluss des XF1,4. Leider gibt es bereits einen Faden wegen deren Qualität. 

 

Wie verhält sich der Autofokus?

Der AF-S hat in allen Belichtungssituationen (Blende 4 bis 11) ohne Problem gearbeitet. AF-C habe ich nicht getestet.

 

Gibt es einen grundsätzlichen Unterschied in der Transmission / Qualität zwischen den VF-Convertern von Canon und den APS-C-Convertern von Fuji?

Nein. Die sich ergebenen Belichtungszeiten bei fixer ISO und umgekehrt resultierender ISO bei fixer Belichtungszeit deckten sich.
Der Qualitätsunterschied liegt eher im Bereich der Streuung. Bei den 1,4 liegt Fuji, bei 2,0 Canon vorn.

 

Welchen Einfluss hat die Blende auf die Bildqualität?
Welchen Einfluss hat die Entfernung des Motivs?

Zum Test hatte ich nur die vier größten Blendenstufen genutzt. Der Einfachheit rede ich von Stufe 1 bis 4.

  • Stufe             1 /     2 /    3 /      4    entspricht:
  • Sigma pur 4,0 / 4,5 /  5,0 /   5,6
  • 1,4             5,6 /  6,3 /  7,1 /   8,0
  • 2,0             8,0 / 9,0 / 10,0 / 11,0

Hier gab es für mich eine Überraschung. Da die TC den Ausschnitt aus dem Zentrum vergrößern, hatte ich damit gerechnet, dass der Einfluss der Blende in allen Fällen identisch ist. Während das Sigma die erwarte Zunahme der Schärfe zeigte, wurde bei Einsatz der TC bereits mit Stufe 2-3 ist die maximale Schärfe erreicht. Der Effekt ist bei 70m ausgeprägter als bei 5m.

  • Maximale Schärfe 5m / 70m
  • Sigma                       4   /  4
  • XF1,4                        4   /  2
  • EF1,4                        3   /  2
  • XF2,0                       3   /  2
  • EF2,0                       4   /  2


    Fuji 1,4 50m
     
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Ob die optische Vergrößerung oder der Zuschnitt das bessere Bildergebnis liefert?

Die Frage ist, ob ich mit dem TC einen Vorteil gegenüber dem nativen Sigma erzielen kann. Entsprechend habe ich aus den vorigen Bildern, das Bild mit der besten Qualität Sigma/1,4 (Fuji) /2,0 (Canon) ausgewählt. Zum Vergleich habe ich die Bilder des Sigma und des 1,4XF TC so geschnitten, dass der Ausschnitt dem EF2,0 entspricht. Anschließend erfolgte der Export mit 6240px (lange Kante).

                                           

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Bei 5m als auch bei 50m fiel das Sigma gegenüber den Telekonvertern deutlich ab.

Das 1,4XF und EF2,0 liegen dicht beieinander. Beim 70m Abstand zeigt sich beim EF2,0 deutlichere CA, so dass insgesamt XF1,4 vorne liegt.

 

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Hat die Stärke des Zuschnitts einen Einfluss auf das Ergebnis?

Was ist, wenn selbst mit TC zu schneiden wäre? Ändert sich etwas grundsätzlich dadurch, dass in Relation immer weniger native Sensorpixel zur Verfügung stehen? Machen sich dadurch optische Grenzen des Objektivs weniger bemerkbar? Basis bilden die gleichen Fotos des vorigen Abschnitts, nur der Zuschnitt ist deutlicher.

 

                                                      

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Der Zuschnitt hat keinen Einfluss auf die relative Qualität.

 

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Fazit

Wenn die Situation es zulässt mit niedriger ISO zu arbeiten, bringt der Einsatz des TC einen sichtbaren Qualitätsgewinn gegenüber dem Zuschnitt. Weitere Unterschiede sind eher gering und liegen potentiell im Bereich der Serienstreuung. Von den vier Konvertern vor mir gewinnt der XF 1,4.

Was jedoch nicht im Bereich der Serienstreuung liegt, sind die fehlende Anpassung der Exif-Daten und die hakelige Entriegelung der Fuji-Konverter. Ob die Datenanpassung mit Fuji-Objektiv erfolgen würde, kann ich nicht testen.

 

Extra Frage

Kann man durch den Fringer als Zwischenring 2 Konverter verwenden? Ja es funktioniert - hier mit der Vergleich ohne und mit  beiden 2er TC

 

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Teil 2 folgt....

 

bearbeitet von Boot
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Teil 2 – Tierfotografie

Mein Hauptnutzung liegt in der Tierfotografie. Wie schon in der Einleitung geschrieben, sind die Rahmenbedingungen nicht die Besten, um ein Bild ideal auszuleuchten. Bereits mit dem Sigma und seiner sehr guten Offenblende ergibt sich häufig trotz Belichtung im Bereich f4 - ISO 640 – 1/500s die Notwendigkeit der elektronischen Aufhellung.
 

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Und selbst mit Anlegen des Objektivs, Gewehrschusshaltung und Luft anhalten ist bei mir bei 1/250s schluss und der Ausschuss durch verwackeln ist größer 50%. Dass es überhaupt noch funktioniert ist dem ersten elektronischen Vorhang geschuldet (Danke Fuji), denn selbst die Erschütterung des Verschlusses macht sich hier bemerkbar.

Doch der erste Teil hat mir eines bereits gezeigt:

Mittags, bei strahlender Sonne, im offenen Gelände sieht die Welt anders aus. In diesen Situationen ist häufig eine Belichtung im Bereich 1/2000 bis 1/4000 und niedriger Iso gegeben. Und so möchte ich behaupten (und revidiere für diese Situationen bereits meine bisherige Meinung), dass die Ergebnisse des statischen Test übertragbar sind und der Einsatz eines TC Vorteile gegenüber dem elektronischen Beschnitt bringt.

 

Zum Test

Das Setup entspricht Teil 1, die Bilder wurden auch Serie mit dem statischen Test geschossen. Die Durchführung orientierte sich an für die Praxis relevanten Rahmenbedingungen und nicht am technischen Optimum. Da Zeit die entscheidende Rolle spielt, erfolgte der Test bei Belichtungszeiten von 1/500, 1/1000 und 1/2000 Sekunden.

 

Setup

siehe Teil 1. Etwas von der Praxis entfernt, aber i.S. vergleichbarer Bilder erfolgte auch hier der Einsatz von Stativ und Drahtauslöser.
Anpassung im Setup: Blende: Offen ISO: Auto

 

Vorauswahl

Die Vorauswahl erfolgte bereits im ersten Teil, so dass ich nur noch die Fotos Sigma, 1,4XF und EF2,0 zur Auswertung genutzt habe.

 

Vergleich

Ich habe zwei Vergleiche durchgeführt

  • Freihand-Simulation, d.h. ich habe die Wirkung der erhöhten Brennweite auf die Bewegungsunschärfe berücksichtigt.
  • Good-Will: Ich habe eine Chance zu stabilisieren und verlängere die Belichtungszeit bei erhöhten Risiko der Bewegungsunschärfe.

Der Zuschnitt und Entwicklung erfolgten wie im ersten Teil. Die Übersichtsbilder bezüglich des Zuschnitts widerhole ich an dieser Stelle nicht.

 

Freihand-Simulation

Ich habe die Belichtungszeiten für die TC gegenüber dem Sig entsprechend deren Faktor angepasst. Bei 70m hatte ich leider nicht geschaltet. Hier wurde beim Sig überbelichtet. Daher gibt es keinen Unterschied in der Belichtungszeit zwischen 1,4XF und EF2,0

Die Auto-Anpassung ergab nicht ganz den erwarteten Anstieg (). Leider war das Licht nicht ganz stabil. Ich denke trotzdem, dass der Vergleich nicht zu stark verfälscht wurde. Bei 70m/ XF weicht die ISO jedoch so deutlich von der erwarteten Änderung ab, dass es zu einer klaren Verfälschung geführt hätte. Ich habe ein alternatives Bild mit einer Iso von 640 ausgewählt, so dass das Wechselspiel zum Rauschverhalten der realistisch bleibt.

5m

  • Sig 1/500s → Iso 250
  • 1,4xf 1/1000s –> Iso 1000                                                  -> 4:1
  • EF2,0 1/2000s –> Iso 5000 (4000)                                    -> 20:1 (16:1)

70m

  • Sig 1/1000s → Iso 160
  • 1,4xf 1/2000s –> Iso 2500 (640)  1/500s --> Iso 500   -> 3,1:1 (4:1)
  • EF2,0 1/2000s –> Iso 1250                                               -> 8:1    (16:1)

1,4XF: Bei der Struktur im 5m Vergleichsbild zeigt der 1,4XF einen eindeutigen Zugewinn, welcher auf der hellen Fläche des 70m Bildes durch das Rauschen teilweise neutralisiert wird. Meiner Meinung nach überwiegt der Zugewinn der Feinstruktur gegenüber dem Rauschen deutlich, so dass der 1,4XF zu einer besseren Bildqualität als ein Zuschnitt führt.

EF2,0: Die Zunahme des Bildrauschens und die deutliche CA führen zu einer deutlichen Verschlechterung der Bildqualität.
 

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Good-Will

Die Auswahl und der Vergleich ist so verändert, dass ich eine begrenzte Anpassung der Belichtungszeit vorgenommen habe. Es soll den Versuch simulieren, dass im Interesse einer möglichst niedrigen ISO die Belichtungszeit bei Einsatz der TC auf das Praktisch machbare zu strecken. Bei 70m gilt wieder die Einschränkung für das XF.

5m

  • Sig 1/2000s → Iso 500
  • 1,4xf 1/500s –> Iso 500                                                    -> 1:1
  • EF2,0 1/1000s –> Iso 2000                                              -> 4:1

70m

  • Sig 1/2000s → Iso 320
  • (1,4xf (1/1000) –> Iso 500)                                             -> 1,6:1 (1:1)
  • EF2,0 1/1000s –> Iso 1250                                             -> 4:1

Die vorherige Aussage betätigt sich im wesentlichen. Durch das einsetzende Rauschen bei Iso 320 vergrößert sich der Vorteil des XF1,4 nochmals und Nachteil des EF2,0 wird etwas verringert, ohne jedoch in die Nähe der Qualität der anderen Beiden zu gelangen.
 

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Fazit

Ob des Ergebnisses war ich doch über den Zugewinn beim XF1,4 überrascht und muss/möchte meine bisherige Aussage teilweise revidieren. In dieser Konstellation, wenn ein starker Zuschnitt notwendig ist, bringt der XF1,4 sichtbare Vorteile.

Bei den 2er TC überwiegen die Nachteile aus CA und der starken Erhöhung des Bildrauschens deutlich, so dass hier der Zuschnitt im Vorteil ist.

In der Auswirkung auf das Rauschverhalten vermute ich einen positiven Effekt durch die verfügbare Offenblende von f4 statt f6,3 beim 150-600 und den deutlichen Unterschied zu meiner bisherigen Erfahrung.

Die zweite Überraschung – und für die Nutzung sehr positiv – war, dass ich für eine maximale Bildqualität nur 0,5 Blendenstufen abblenden muss. Auch hier hatte ich mit dem 150-600 andere Erfahrungen gemacht. Es scheint sinnvoll jede TC/Objektiv–Kombination bezüglich des Blenden-/Schärfeverlaufs zu testen. Aus dem Verlauf des Objektivs lässt sich nicht auf die Kombi schließen.

Die dritte Erkenntnis ist der deutliche Unterschied in der Auswirkung im Nahbereich und in der Ferne. Eigentlich hatte ich den Ansatz eher pro forma gemacht, da ich es in dieser Form nicht erwartet hätte.

 

 

 

Ich hoffe, dass euch dieser kleine Bericht hilft. Für mich brachte es doch ein paar Überraschungen und ein kleines Gepäckstück mehr...

Boot

bearbeitet von Boot
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  • 2 weeks later...

Danke für den ausführlichen Test! Es freut mich, dass ich - eher zufällig und mangels Alternative - die empfohlene Kombination auch nutze, allerdings an der X-T4. Bei Vogelfotografie nutze ich, sofern genug Licht vorhanden ist, gerne die Kombi mit dem XF1,4x und erkenne zuhause am Bildschirm keine Unterschiede in der BildQ. Da, wie Du richtig schreibst, die 700mm nicht in den EXIF Daten stehen, rätsele ich oft im nachhinein, ob der Konverter nun gerade dran war oder nicht. Auch habe ich, wie Du, die Erfahrung gemacht dass selbst bei Offenblende schon sehr scharfe Bilder möglich sind und nur wenig abblenden nötig ist. Meistens fotografiere ich im Bereich f4.5 -f5.

Was ich super spannend fände wäre ein ausführlicher Test mit dem Metabones oder Viltrox Speedbooster. Damit würde das gute Stück zum 355mm f 2.8 mutieren. Ich weiß nicht, ob im Forum jemand diese Kombi schon ausprobiert hat?

bearbeitet von motiv1410
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  • 2 months later...
Am 2.5.2021 um 15:44 schrieb Boot:

Teil 2 – Tierfotografie

Mein Hauptnutzung liegt in der Tierfotografie. Wie schon in der Einleitung geschrieben, sind die Rahmenbedingungen nicht die Besten, um ein Bild ideal auszuleuchten. Bereits mit dem Sigma und seiner sehr guten Offenblende ergibt sich häufig trotz Belichtung im Bereich f4 - ISO 640 – 1/500s die Notwendigkeit der elektronischen Aufhellung.
 

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Und selbst mit Anlegen des Objektivs, Gewehrschusshaltung und Luft anhalten ist bei mir bei 1/250s schluss und der Ausschuss durch verwackeln ist größer 50%. Dass es überhaupt noch funktioniert ist dem ersten elektronischen Vorhang geschuldet (Danke Fuji), denn selbst die Erschütterung des Verschlusses macht sich hier bemerkbar.

Doch der erste Teil hat mir eines bereits gezeigt:

Mittags, bei strahlender Sonne, im offenen Gelände sieht die Welt anders aus. In diesen Situationen ist häufig eine Belichtung im Bereich 1/2000 bis 1/4000 und niedriger Iso gegeben. Und so möchte ich behaupten (und revidiere für diese Situationen bereits meine bisherige Meinung), dass die Ergebnisse des statischen Test übertragbar sind und der Einsatz eines TC Vorteile gegenüber dem elektronischen Beschnitt bringt.

 

Zum Test

Das Setup entspricht Teil 1, die Bilder wurden auch Serie mit dem statischen Test geschossen. Die Durchführung orientierte sich an für die Praxis relevanten Rahmenbedingungen und nicht am technischen Optimum. Da Zeit die entscheidende Rolle spielt, erfolgte der Test bei Belichtungszeiten von 1/500, 1/1000 und 1/2000 Sekunden.

 

Setup

siehe Teil 1. Etwas von der Praxis entfernt, aber i.S. vergleichbarer Bilder erfolgte auch hier der Einsatz von Stativ und Drahtauslöser.
Anpassung im Setup: Blende: Offen ISO: Auto

 

Vorauswahl

Die Vorauswahl erfolgte bereits im ersten Teil, so dass ich nur noch die Fotos Sigma, 1,4XF und EF2,0 zur Auswertung genutzt habe.

 

Vergleich

Ich habe zwei Vergleiche durchgeführt

  • Freihand-Simulation, d.h. ich habe die Wirkung der erhöhten Brennweite auf die Bewegungsunschärfe berücksichtigt.
  • Good-Will: Ich habe eine Chance zu stabilisieren und verlängere die Belichtungszeit bei erhöhten Risiko der Bewegungsunschärfe.

Der Zuschnitt und Entwicklung erfolgten wie im ersten Teil. Die Übersichtsbilder bezüglich des Zuschnitts widerhole ich an dieser Stelle nicht.

 

Freihand-Simulation

Ich habe die Belichtungszeiten für die TC gegenüber dem Sig entsprechend deren Faktor angepasst. Bei 70m hatte ich leider nicht geschaltet. Hier wurde beim Sig überbelichtet. Daher gibt es keinen Unterschied in der Belichtungszeit zwischen 1,4XF und EF2,0

Die Auto-Anpassung ergab nicht ganz den erwarteten Anstieg (). Leider war das Licht nicht ganz stabil. Ich denke trotzdem, dass der Vergleich nicht zu stark verfälscht wurde. Bei 70m/ XF weicht die ISO jedoch so deutlich von der erwarteten Änderung ab, dass es zu einer klaren Verfälschung geführt hätte. Ich habe ein alternatives Bild mit einer Iso von 640 ausgewählt, so dass das Wechselspiel zum Rauschverhalten der realistisch bleibt.

5m

  • Sig 1/500s → Iso 250
  • 1,4xf 1/1000s –> Iso 1000                                                  -> 4:1
  • EF2,0 1/2000s –> Iso 5000 (4000)                                    -> 20:1 (16:1)

70m

  • Sig 1/1000s → Iso 160
  • 1,4xf 1/2000s –> Iso 2500 (640)  1/500s --> Iso 500   -> 3,1:1 (4:1)
  • EF2,0 1/2000s –> Iso 1250                                               -> 8:1    (16:1)

1,4XF: Bei der Struktur im 5m Vergleichsbild zeigt der 1,4XF einen eindeutigen Zugewinn, welcher auf der hellen Fläche des 70m Bildes durch das Rauschen teilweise neutralisiert wird. Meiner Meinung nach überwiegt der Zugewinn der Feinstruktur gegenüber dem Rauschen deutlich, so dass der 1,4XF zu einer besseren Bildqualität als ein Zuschnitt führt.

EF2,0: Die Zunahme des Bildrauschens und die deutliche CA führen zu einer deutlichen Verschlechterung der Bildqualität.
 

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Good-Will

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5m

  • Sig 1/2000s → Iso 500
  • 1,4xf 1/500s –> Iso 500                                                    -> 1:1
  • EF2,0 1/1000s –> Iso 2000                                              -> 4:1

70m

  • Sig 1/2000s → Iso 320
  • (1,4xf (1/1000) –> Iso 500)                                             -> 1,6:1 (1:1)
  • EF2,0 1/1000s –> Iso 1250                                             -> 4:1

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Bei den 2er TC überwiegen die Nachteile aus CA und der starken Erhöhung des Bildrauschens deutlich, so dass hier der Zuschnitt im Vorteil ist.

In der Auswirkung auf das Rauschverhalten vermute ich einen positiven Effekt durch die verfügbare Offenblende von f4 statt f6,3 beim 150-600 und den deutlichen Unterschied zu meiner bisherigen Erfahrung.

Die zweite Überraschung – und für die Nutzung sehr positiv – war, dass ich für eine maximale Bildqualität nur 0,5 Blendenstufen abblenden muss. Auch hier hatte ich mit dem 150-600 andere Erfahrungen gemacht. Es scheint sinnvoll jede TC/Objektiv–Kombination bezüglich des Blenden-/Schärfeverlaufs zu testen. Aus dem Verlauf des Objektivs lässt sich nicht auf die Kombi schließen.

Die dritte Erkenntnis ist der deutliche Unterschied in der Auswirkung im Nahbereich und in der Ferne. Eigentlich hatte ich den Ansatz eher pro forma gemacht, da ich es in dieser Form nicht erwartet hätte.

 

 

 

Ich hoffe, dass euch dieser kleine Bericht hilft. Für mich brachte es doch ein paar Überraschungen und ein kleines Gepäckstück mehr...

Boot

Danke für diesen ausführlichen Test / Bericht, sehr hilfreich !

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