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Hi Forum, 

ich hab da mal eine Anfängerfrage: Mal angenommen ich habe eine APS-C Kamera mit einem Sensor mit 26MP Auflösung (6.240x4.160) und ich nehme mir vor, in den Zoo zu gehen, um einen Elefanten (Objekthöhe 2,5 m) aus 25 m Entfernung zu fotografieren. Der Elefant steht frontal zu mir und ich möchte ihn komplett mit seiner 1 m Breite (von Ohr zu Ohr) von Kopf bis Fuß formatfüllend auf dem Bild haben. Alles rings herum ist mir also unwichtig. Und nehmen wir an, ich hätte nur Objektive mit Festbrennweiten.

Jetzt zur Frage: Wie kann ich anhand dieser Daten zu Hause schon ausrechnen, welches Objektiv ich für diese Situation mit in den Zoo nehme? Es ist mir klar, dass das nicht viel mit der Praxis zu tun hat. Mich interessiert einfach nur die Theorie dahinter in Bezug auf Optikberechnungen (Bildgröße, Objektgröße, Abbildungsmaßstab usw). Gibt es vielleicht eine App dafür? 

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Sportliche Frage Neueinsteiger 😉  

Also als Praktiker würde ich ja das 70-300 mit in den Zoo nehmen, aber das erfüllt deine Vorgabe nicht. 
Ausrechnen kann man das bestimmt, ich aber nicht. 

Fakt ist, deine Angaben zur Auflösung sind nicht relevant. Nur Sensorformat und Bildwinkel/ Brennweite sind entscheidend. 

Vom Gefühl würde ich das XF 56 antesten, weil das XF 90 vielleicht ein wenig eng vom Bildwinkel würde für den ganzen Elefanten.
Vielleicht noch als Zwischending das 80er Makro (habe ich aber nicht), vermute aber das würde auch eng.
Sonst gäbe es dann nur das XF 200, da müssten wir meiner Einschätzung nach schon die Brenizer Methode wählen um den Elefanten ganz drauf zu bekommen. 

Bin gespannt wer das ausrechnet, vielleicht @mjh?

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Das ist ein simpler Dreisatz: Die Bildhöhe auf dem Sensor verhält sich zur Höhe des Motivs wie die Brennweite zur Entfernung. Ein Elefant von vorne ist ein Hochformatmotiv; die lange Seite des Sensors misst 23,5 mm, und wenn wir also noch ein bisschen Luft lassen, könnte das Bild des Elefanten etwa 20 mm hoch sein.

Damit bekommen wir die Gleichung

20 mm / 2,5 m = f / 25 m

woraus nach einfachen Umformungen

f = 20 mm * 25 m / 2,5 m

f = 200 mm

wird.

Wenn man stattdessen mit der angenommenen Breite des Elefanten von 1 Meter rechnet, könnte das Bild etwa 13 mm breit werden (die Schmalseite des Sensors misst 15,6 mm):

13 mm / 1 m = f / 25 m

f = 13 mm * 25 m / 1 m

f = 325 mm

Mit dieser längeren Brennweite wird der Elefant zugunsten einer formatfüllenden Abbildung in der Breite in der Vertikalen beschnitten – die Füße werden abgeschnitten, wenn der Kopf vollständig im Bild sein soll.

Der beschriebene Dreisatz gilt streng genommen nur bei einer Fokussierung auf Unendlich, aber die Abweichung ist gering genug, dass wir sie vernachlässigen können.

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vor 11 Stunden schrieb RainerHarz:

Mich interessiert einfach nur die Theorie dahinter in Bezug auf Optikberechnungen (Bildgröße, Objektgröße, Abbildungsmaßstab usw). Gibt es vielleicht eine App dafür? 

Hier zB ist ein Rechner:  http://www.bodovanlaak.de/photo/berechnungen/Gegenstandsweite.aspx

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Sehr cool Community, vielen Dank für die tollen Antworten. 

@mjh ah, ein Dreisatz war der richtige Ansatz. Danke Dir. Wenn ich den Elefanten also im Hochformat mit f 200 fotografiere, dann sehe ich den Elefanten von Kopf bis Fuß / Boden auf dem Bild. Wenn ich den Dreisatz dann auch für die Bildbreite nehme, komme ich auf (13/x=200/25) mit x=1,62m. Damit sind die Ohren des Elefanten auch auf dem Bild. Klasse.

@fujirai Vielen Dank für die Link. Unter "Erforderliche Brennweite" bekommt man 211 mm. Da mjh noch einen kleinen Sicherheitsrand um den Elefanten gelassen hat, sind beide Ergebnisse identisch. Klasse

@AS-X Dein Zoombereich bis 300 war ja auch korrekt und erst Recht das XF200. Was ist die Brenizer Methode? Ich google mal 🙂 

Ich glaube, ich weiß jetzt auch, warum ich so gerne mit Zoomobjektiven fotografiere 🙂 

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vor einer Stunde schrieb RainerHarz:

Dein Zoombereich bis 300 war ja auch korrekt und erst Recht das XF200. Was ist die Brenizer Methode? Ich google mal 🙂 

Ich glaube, ich weiß jetzt auch, warum ich so gerne mit Zoomobjektiven fotografiere 🙂 

Wie schrieb ein geschätztes Forenmitglied sinngemäß mal so schön, Zoomobjektive sind einfach toll wenn einen ein Motiv hinterrücks überfällt 😉
(Anmerkung: Oder wenn man nicht so gut in Mathe ist 😂)

Mit Brenizer war da natürlich Quatsch. Ist aber trotzdem mal ein googeln wert.
Im Prinzip ein Panorama mit einem für das Motiv eigentlich zu starkem Tele, das Ganze mit offener Blende sorgt für starke Freistellung. Also vielleicht falls der Elefant im Querformat mit dem XF 200 drauf soll doch eine Option 😉

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vor einer Stunde schrieb snow:

Mal davon abgesehen, dass der Zoo wohl DIE Location ist, wo Fußzoom nicht funzt :D

Ich habe erst vor wenigen Tagen wieder eine Geschichte von jemandem gelesen, der in einem Zoo zu einer Löwenfamilie geklettert ist. OK, das war das Letzte, das er in seinem Leben getan hat, aber es geht, wenn man will.

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vor 4 Minuten schrieb mjh:

Ich habe erst vor wenigen Tagen wieder eine Geschichte von jemandem gelesen, der in einem Zoo zu einer Löwenfamilie geklettert ist. OK, das war das Letzte, das er in seinem Leben getan hat, aber es geht, wenn man will.

und jetzt die wirklich wichtige Frage:

konnte man die Bilder retten?

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Hallo Michael, @mjh

 

ich fürchte ich brauche nochmals Deine Hilfe. Ich habe mir schon einen Wolf gegoogelt, aber die Gleichung B/G=f/g kann ich nirgends finden. 

Diese Gleichungen konnte ich immer wieder finden: B/G = b/g oder B/G=(b-f)/f die dann umformuliert wird zur Linsengleichung/Abbildungsgleichung 1/f=1/b+1/g wird. 

Wie kann man erklären, dass der Abbildungsmaßstab A = B/G auch f/g ist? Kommt man darauf, wenn man den Stahlensatz auf der Gegenstandsseite anwendet? Komisch aber, dass man das dann nicht in den Gleichungen findet. Aber wahrscheinlich habe ich nur Tomaten auf den Augen oder einen Knoten im Hirn. 

Edited by RainerHarz
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Am 3.9.2022 um 00:55 schrieb mjh:

Das ist ein simpler Dreisatz: Die Bildhöhe auf dem Sensor verhält sich zur Höhe des Motivs wie die Brennweite zur Entfernung. Ein Elefant von vorne ist ein Hochformatmotiv; die lange Seite des Sensors misst 23,5 mm, und wenn wir also noch ein bisschen Luft lassen, könnte das Bild des Elefanten etwa 20 mm hoch sein.

Damit bekommen wir die Gleichung

20 mm / 2,5 m = f / 25 m

woraus nach einfachen Umformungen

f = 20 mm * 25 m / 2,5 m

f = 200 mm

wird.

Wenn man stattdessen mit der angenommenen Breite des Elefanten von 1 Meter rechnet, könnte das Bild etwa 13 mm breit werden (die Schmalseite des Sensors misst 15,6 mm):

13 mm / 1 m = f / 25 m

f = 13 mm * 25 m / 1 m

f = 325 mm

Mit dieser längeren Brennweite wird der Elefant zugunsten einer formatfüllenden Abbildung in der Breite in der Vertikalen beschnitten – die Füße werden abgeschnitten, wenn der Kopf vollständig im Bild sein soll.

Der beschriebene Dreisatz gilt streng genommen nur bei einer Fokussierung auf Unendlich, aber die Abweichung ist gering genug, dass wir sie vernachlässigen können.

Vielen Dank für die Antwort.  Ich hatte an anderer Stelle im Forum die Frage plaziert:

Wie weit entfernt ist Objekt bei bekannter Brennweite, bekannter Sensor Größe und bekannter Größe des Objekts...schweigen im Walde.

Ich drehe deinen Dreisatz - berücksichtige die Größe des Objekts auf dem Bild und MEINE Frage ist AUCH beantwortet 😏

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vor 2 Stunden schrieb Maikäfer:

Vielen Dank für die Antwort.  Ich hatte an anderer Stelle im Forum die Frage plaziert:

Wie weit entfernt ist Objekt bei bekannter Brennweite, bekannter Sensor Größe und bekannter Größe des Objekts...schweigen im Walde.

Ich drehe deinen Dreisatz - berücksichtige die Größe des Objekts auf dem Bild und MEINE Frage ist AUCH beantwortet 😏

Letztes Jahr habe ich, ausgehend von einer Leserfrage, in DOCMA 98 solche Fragen behandelt und die Rechenwege beschrieben. Einen Teil davon kann man auch online nachlesen: https://www.docma.info/blog/rechnen-wir-es-aus. Im Print-Artikel gehe ich darüber hinaus auch auf Entfernungsberechnungen ein, und wie man herausfindet, mit welcher Brennweite sich ein Gemälde mit fotografischen Mitteln nachstellen lässt (am Beispiel von Caravaggios Das Abendmahl in Emmaus – ein tückisches Beispiel, weil der Künstler da ganz bewusst eine teilweise falsche Perspektive verwendet).

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Derartige Rechner sind auch In Fotoapps zur Vorplanung von Fotoshootings wie z. B. PhotoPills integriert. Da braucht man nur sein Kameramodell (wegen der Sensorgrösse) und Entfernung bzw. Objektgröße eingeben und die gesuchten Werte werden automatisch ergänzt.

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Hallo Michael @mjh

also nach Studium Deines Artikels: "Perspektive und Brennweite" in der Docma Ausgabe 98 fiel bei mir endlich der Groschen 🙂 

Der Satz: "Die Bildweite können Sie näherungsweise durch die Brennweite (f) ersetzen" führt zur Lösung:

Nachdem B/G=b/g also Bildgröße/Gegenstandsgröße = Bildweite/Gegenstandsweite folgt, wenn man b=f setzt:

B/G = f/g oder Bildgröße/Gegenstandsgröße = Brennweite/Gegenstandsweite

Daher hattest Du auch in Deinem ursprünglichen Post #3 auch geschrieben: "Der beschriebene Dreisatz gilt streng genommen nur bei einer Fokussierung auf Unendlich, aber die Abweichung ist gering genug, dass wir sie vernachlässigen können." Denn nur dann kann man näherungsweise b=f setzen, nicht aber, wenn das Objekt sehr nah ist. Bei 25 m Abstand ist f schon so gut wie b, also quasi eine Fokussierung auf Unendlich. 

Hab ich das alles so richtig gefolgert? 

Edited by RainerHarz
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