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Die Hände meiner Mutter

Jaja

Von Jaja
in Menschen

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Trulla

Trulla

Geschrieben
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vor 6 Minuten schrieb Jaja:

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Sorry, für die uneinheitliche Bildanmutung. Aber diese ist genauso uneinheitlich, wie unser Leben.

 

Gerade die Uneinheitlichkeit gefällt mir besonders. Sie war wunderschön.

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Jaja
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  Diese Hände haben auf der Flucht aus Ostpreußen über das Haff mit vier Jahren den neun Monate alten Bruder in den Armen verhungernd gehalten und ihn an
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TommyS

TommyS

Geschrieben
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Deine Serie gefällt mir - und offenbar vielen Anderen auch - genau so wie sie ist. Sie erinnert mich an meine Mutter, die mit 93 Jahren verstorben ist.
Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, sie zu fotografieren ...

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Jaja

Jaja

Geschrieben
  • Autor
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb TommyS:


Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, sie zu fotografieren ...

Jap. Als es meiner Mutter so schlecht ging, hatte ich fürchterliche Angst, dass es zu spät sein könnte für alles. Das war mir eine heilsame Lehre: 

Wir fotografieren alles andauernd. Aber die, die uns wichtig sind, selten. Ausser vielleicht noch die Kinder.  - Ist doch schade. Aber gut zu lesen, dass die Serie Erinnerungen weckt. 

Grüße Sylvie

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hybriderBildersucher

hybriderBildersucher

Geschrieben
Geschrieben (bearbeitet)

@Jaja

DIR brauche ich das NICHT zu erzählen... aber dieser wirklich wundervolle, ja fantastisch gestaltete Thread mit atemberaubend fesselnden Fotos ist ja offenbar fähig, Andere auf wichtige, elementare Aspekte menschlichen Lebens, Leidens und Sterbens, aber auch die enorme Wichtigkeit tragfähiger, belastbarer sozialer (und vor allem familiärer) Bindungen hinzuweisen.

Dir brauche ich das nicht zu erzählen - aber ich möchte aus meiner jahrzehntelangen (auch beruflichen) Erfahrung mitteilen, daß bei kritisch kranken Menschen (egal ob chronisch oder akut, egal, ob zuhause oder im Krankenhaus) dem persönlichen Bekannten/Verwandtenkreis ein extrem mächtiges "Werkzeug" zur Heilung zur Verfügung steht: Kontakt, Beistand, Trost, kleine Hilfeleistungen, Besuch, regelmäßige Telefonate, echtes Interesse, ... einfach "da sein".

GERADE bei Menschen in allen möglichen kritischen Situationen setzt das ENORME innere KRÄFTE in den Menschen frei. DAS wird nicht nur in der Medizin unterschätzt, sondern auch und besonders von vielen Angehörigen, die in solchen Situationen fast immer völlig hilflos sind. Und das vermeidet eines der höchsten Risiken: innere RESIGNATION mit Motivationsverlust beim Patienten bzw Angehörigen.

Selbst, wenn jemand auf einer Intensivstation scheinbar "nichts mitbekommt", so nimmt der Mensch Geräusche, Stimmen, Berührungen umso intensiver wahr. Sowohl bei den medizinischen Personen als auch erst recht bei bekannten Personen. 

Also sollten die angehörigen den Mut haben, immer ihre Macht der Motivation und des Durchbrechen der Einsamkeit zu nutzen und Kontakt suchen, behalten und sogar mit "komatösen" Patienten körperlichen Kontakt (Berührungen) aufzunehmen und irgendetwas zu erzählen. Auch das Unterbewusstsein spielt eine Rolle beim Heilungsprozess, und der Beistand bei der allmählichen Genesung ist oftmals tatsächlich bei hochkritischen Patienten ein wichtiger Faktor.

Also: MUT dazu haben, die eigene Unsicherheit und Befangenheit zu überwinden und "einfach für den Angehörigen da sein". Die Angehörigen sind nicht völlig ohnmächtig, sondern sie haben ein mächtiges, ganz persönliches Instrument, mit dem sie zusätzlich helfen können.

Ich möchte keine Diskussion entfachen, aber vielleicht können meine Worte den Einen oder Anderen Angehörigen motivieren, auch selber (!) in dieser schwierigen Situation durchzuhalten. Denn die Angehörigen sind ja auch unter Druck.

Ich habe bisher keine bessere Reportage zu dem Thema gesehen als diesen wunderbaren Thread mit so deutlichem Zeugnis, was Nächstenliebe bewerkstelligen kann - nur deshalb wollte ich nur kurz mal anmerken.

Und jetzt lasse ich wieder @Jaja  diese wunderbare Reportage fortführen. Diese Fotostrecke und die begleitenden Texte wären es wert, als Titelgeschichte im "Stern" oder "Spiegel" o.ä. zu erscheinen. Oder einen hochdosierten Preis verliehen zu bekommen.

Ich verneige mich vor "Jaja".

Und wünsche alles Gute!

 

.Kurzer Nachtrag:
In der letzten Folge der sehenswerten Reportagereihe "37 Grad" im ZDF kann man (abrufbar in der ZDF Mediathek) die Macht des sozialen Umfeldes sehr gut demonstriert bekommen: Dort werden zwei relativ junge Menschen vorgestellt, die beide jeweils eine Gliedmaße verloren haben. Und sehr kritisch krank waren. Sie haben Mut und Motivation aus sich selber, aber auch (das wird mehrfach von Ihnen selber betont) aus der Empathie und Zuwendung von Angehörigen, Freunden, und Kollegen geschöpft, um den Kampf zu gewinnen. SEHR sehenswert.

 

.

bearbeitet von hybriderBildersucher
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bilderfinder

bilderfinder

Geschrieben
Geschrieben

Hallo Sylvie,

dass deine hier vorgestellte Geschichte sehr berührend ist, haben schon viele geschrieben; ich kann mich dem nur anschließen, danke dafür! (Deine Mutter ist bestimmt dir sehr dankbar, dass du dich so sehr um sie kümmerst!)

Darüber hinaus finde ich, dass du es auch fotographisch ausgezeichnet umgesetzt hast mit dieser Mischung aus Porträts, Porträts mit Umgebung und Details. Auch die Entscheidung, mit dem Wohnungswechsel auch auf Farbe zu wechseln, finde ich stimmig. (Und wenn ich den Gesichtsausdruck deiner Mutter sehe, fühlt sie sich wohl!)

Weiterhin alles Gute!

Alois

 

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Jaja

Jaja

Geschrieben
  • Autor
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  • 3 months later...
Jaja

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Geschrieben
  • Autor
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Sie zu fotografieren gleicht jedesmal wirklich einer Art Verfolgungsjagd. Es gibt einfach Menschen, die unwahrscheinlich schwer zu "erwischen" sind...

Aber wenn man dann mal den einen Moment eingefangen hat, weiss man dann halt eben doch, wofür man fotografiert. 

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  • 4 weeks later...

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