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vor 12 Stunden schrieb TommyS:

Der Spruch war ein Blender, an den Saturn (oder der Satan?) sich nicht immer gehalten hat.

Wer solche WerbesprĂŒche 1:1 glaubt, der glaubt auch an den Weihnachstmann ;) ...

Die Zeitschrift MAD hatte damals auch so eine "augenzwinkernde" Masche nach den Preiserhöhungen: "Jetzt nur noch ..." 😁

Auch bei einem GebrauchtwagenhĂ€ndler, der in großen Lettern auf seinen GebĂ€uden "Gebrauchtwagenkauf ist Vertrauenssache" stehen hatte, bin ich seinerzeit auch nicht gutglĂ€ubig zur Besichtigung in die Fahrzeuge eingestiegen.

bearbeitet von Allradflokati
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vor 15 Stunden schrieb TommyS:

Der Spruch war ein Blender, an den Saturn (oder der Satan?) sich nicht immer gehalten hat.

Wenn man bedenkt, wie alt und unmodern das Wort 'geil' geworden ist, hat sich der Werbespruch extrem lange gehalten.
Da ist die Zielgruppe also auch mit gealtert.

bearbeitet von grillec
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Der Typ mit dem Saturn Spruch, hat doch einfach nur seinen Job gemacht, viel interessanter ist es doch, wie er vom Publikum angenommen wurde, egal in welcher Form darĂŒber geredet wird und  auch wie lange in diesem Fall. Außerdem ist es wohl nichts, was einem schlaflose NĂ€chte bereiten mĂŒsste, wenn man voraussetzt , dass am anderen Ende auch noch jemand denken kann.

Im schlimmsten Falle kauft die ganze Bevölkerung ĂŒberteuerte Elektronik, was ja schĂ€tzungsweise nicht ganz so der Fall war.  Das wird fĂŒr meine Begriffe ein bisschen ĂŒberbewertet, denn es ist Werbung und das dĂŒrfte sich schon bei vielen herumgesprochen haben, dass man mit einem Topfen Wundermittel nicht sein ganzes Bad blinke blank putzten kann, nur weil es einem in einem Spot so offeriert wird, genauso wie man mit einem Spritzer Voltaren keinen hinkenden Opa zum Leistungssportler macht.

Man glaubt es schon von vornherein nicht, aber man könnte darĂŒber diskutieren, wie weit das gehen kann mit der Beschönigung, auch wenn sie völlig an den Haaren herbei gezogen ist.

Bei "Geiz ist Geil" verhĂ€lt sich das ja ganz anders, weil es eine Floskel  ist und kein Versprechen. Damit kann man ja nur selbst suggerieren, dass alles billig ist und daran trĂ€gt man dann als mĂŒndiger BĂŒrger auch selbst die Schuld.  Ich kenne jetzt persönlich auch gar keinen, der solche Werbeaussagen nicht wenigstens ein bisschen hinterfragt. (Zum GlĂŒck)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Praktiker (Baumarkt) hat sich mit seiner Werbung selbst abgeschafft. "20 Prozent auf alles – außer Tiernahrung". Geiz ist geil, hatte auch eher unerquickliche Folgen.

Nicht jede Werbung ist dumme Werbung, nur die Grenze zwischen werbewirksam und schÀdlich ist nicht immer abzusehen.

72-Stunden Deo..... darĂŒber hat auch keiner nachgedacht. Ich warte auf die 14-Tage Wirksamkeit bei Zahnpasta, endlich weniger Arbeit jeden Tag.

 

Da Mediamarkt nie PĂ€dagogen an der Kasse hatte mussten sie irgendwann wirklich 19% vom Preis abziehen weil der Kunde es nicht rechnen konnte und der Kassierer (m/w/d) die Schnauze voll hatte. Die angeblich geschenkte Mwst. hat gezeigt wie schlau der Endverbraucher ist. Werbekonzepte mĂŒssen sich anpassen und tun dies auch.

Onliner wie Zalando wundern sich ĂŒber die hohen RĂŒcksendequoten. Wenn dann die zurĂŒckgesendeten Taschen und Kleider nach Rauch riechen oder noch TaschentĂŒcher in den Handtaschen mit zurĂŒck gehen, weiß man das die Feier doch gut und gĂŒnstig war.

Schöne neue Welt, schöne leere FußgĂ€ngerzonen.

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Ein gutes Thema mit interessanten BeitrĂ€gen. FĂŒr mich steht fest, dass es nur durch einen Aneinanderreihung der immer gleichen Filialisten kein echtes Einkaufserlebnis gibt.

Shopping wird zu lĂ€stigen Pflicht, man sucht was man braucht und wird (vielleicht) fĂŒndig anstatt zufĂ€llig zu finden was spontan begeistert. 

Die Ketten haben in gewissem Umfang durchaus ihre Existenzberechtigung, manchmal ist es genau das was man braucht, aber die in Monokultur angelegten FußgĂ€ngerzonen langweilen nur.
Wenn man nichts anprobieren möchte, ist man online oft besser dran. 
Da schließt sich fĂŒr mich auch der Kreis zu Saturn, ich habe vor einiger Zeit einen Geschenkgutschein von dort erhalten. Bei fast allem was mich interessierte, hĂ€tte ich aber draufzahlen mĂŒssen (ggĂŒ. dem Onlinehandel) und den Aufenthalt dort fand ich nur noch nervig. 
Kleine HĂ€ndler haben es hingegen nicht nur wegen der Onlinekonkurrenz schwer, sie mĂŒssten Ladenmieten bezahlen die fĂŒr inhabergefĂŒhrte LĂ€den oft nicht tragbar sind. Da mĂŒssen vielleicht auch neue Denkmodelle (auch bei den Vermietern) her. Ein langfristiger Leerstand in einer verweisten City ist ja auch kein Erfolgsrezept.  

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Ich bin mal gestern durch die Innenstadt von DĂŒsseldorf spaziert, vorbei an 'Foto Koch' und 'Leistenschneider' und fand, dass das nicht nach Endzeit aussieht. Das ist Umgestaltung und Aufbau wie in meiner Jugend. Menschen ĂŒber Menschen, Theater auf einer FreilichtbĂŒhne am helllichten Tag. Ein buntes Treiben inmitten von Baustellen. Über die zukĂŒnftige Nutzung des Kaufhofs wird öffentlich diskutiert. Es wird fotografiert was das Smartphone und die Speicherkarte der digitalen Kamera hergibt. Ein fröhliches Gewimmel mitten in einer riesigen Baustelle, die nun fast nach zwölf Jahren in die Endphase kommt. Auf einmal fallen neben dem Neuen die SolitĂ€re aus den Sechzigern auf. Am Schaufenster in den Schadow-Arkaden sich die Nase platt drĂŒcken - nicht weit neben dem Mittelformat von Fuji steht eine Rolleicord. Das es die noch gibt.

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@DRS u.a.
Als ehemaliger Werber möchte ich betonen, dass es sehr wohl eine "Verantwortung" oder auch so etwas wie Moral & Ethik in der Markenkommunikation geben kann, imho auch geben sollte. Ich habe gelernt, dass es schon seit langem nicht mehr  möglich ist, BedĂŒrfnisse zu wecken sondern lediglich ein vorhandenes BedĂŒrfnis in eine gewĂŒnschte Richtung zu lenken - kurz: Du musst generell bereit sein, Dir eine Kamera zu kaufen - ich kann als Werber nur Einfluß nehmen, ob es eine Sony oder Fuji wird - wenn dir dein Smartphone reicht, wird es weder die eine noch die andere.

Nun gibt es aber auch spĂ€testens seit Ende des 20. Jahrhunderts Werbung, die im Dienste des Produkts eine gewisse Haltung bewirbt. Ich glaube die ersten Kampagnen in dieser Richtung waren die von der BĂ€ckerinnung mit der Plakat- & Aufkleber-Aktion "Alles frisch!", gefolgt von Phillip Morris' "Ich rauche gern". In so einem Zusammenhang ist auch der Claim/Slogan "Geiz ist geil" zu verstehen - hier werden nicht die ĂŒblichen Maximalbehauptungen und Superlative wie "wir sind die besten"  in den Mittelpunkt gestellt, sondern die Befindlichkeit des Konsumenten, man will "den Verbraucher emotional abholen", ihm suggerieren, dass man ihn versteht und einer von den seinigen ist .

Das daraus resultierende Problem lĂ€sst sich gut mit einem Vergleich erklĂ€ren: Im momentanen tobenden Kampf um unsere Sprache und um Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Gleichbehandlung, Anti-Diskriminierung/Inklusion, Konsequenzen des Post-Kolonialimus und all das, was man mit "politischer Korrektheit" umschreibt, gibt es ein zentrales Argument: unsere Sprache spiegelt nicht nur sondern formt auch unsere Wahrnehmung und unser Denken. Wer Kanacke sagt, denkt auch weiterhin Kanacke. So zumindest die s.g. Sapir-Whorf-Hypothese. In wie weit die immer zutreffend ist, beschĂ€ftigt die Diskutanten noch heute - was man aber nicht abstreiten kann, ist, dass ein Spruch wie "Geiz ist geil" eine Werte-Errosion markiert und verfestigt. Es ist damit offenkundig normal, / gesellschaftlich akzeptabel, sich zu einer TodsĂŒnde zu bekennen - besser noch: Saturn hilft dir dabei, diese (ehemalige) SĂŒnde ganz ohne Sanktionierungen zu leben!

Und das ist eben ein Ergebnis, fĂŒr das man sich auch als professioneller Werber schĂ€men sollte!      

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vor einer Stunde schrieb Otis:

 Am Schaufenster in den Schadow-Arkaden sich die Nase platt drĂŒcken - nicht weit neben dem Mittelformat von Fuji steht eine Rolleicord. Das es die noch gibt.

Hallo,

Koch und Leistenschneider werden vermutlich durch ihr OnlinegeschÀft gut fahren.

Wie schön war es noch sein Objekt der Begierde in den HĂ€nden zu halten, dem mildtĂ€tig lĂ€chelnden Berater das Geld ĂŒber die Ladentheke zu schieben und dann Stolz wie Oskar aus dem Laden zu gehen, mit etwas schlechtem Gewissen... immer... weil man das angeschaffte GerĂ€t doch gar nicht so dringend brauchte.

Vorbei, der Laden in 60km Entfernung existiert nicht mehr, es wird auch keiner mehr kommen. Schade!

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vor 2 Stunden schrieb grimm:

@DRS u.a.
Als ehemaliger Werber möchte ich betonen, dass es sehr wohl eine "Verantwortung" oder auch so etwas wie Moral & Ethik in der Markenkommunikation geben kann, imho auch geben sollte. Ich habe gelernt, dass es schon seit langem nicht mehr  möglich ist, BedĂŒrfnisse zu wecken sondern lediglich ein vorhandenes BedĂŒrfnis in eine gewĂŒnschte Richtung zu lenken - kurz: Du musst generell bereit sein, Dir eine Kamera zu kaufen - ich kann als Werber nur Einfluß nehmen, ob es eine Sony oder Fuji wird - wenn dir dein Smartphone reicht, wird es weder die eine noch die andere.

Nun gibt es aber auch spĂ€testens seit Ende des 20. Jahrhunderts Werbung, die im Dienste des Produkts eine gewisse Haltung bewirbt. Ich glaube die ersten Kampagnen in dieser Richtung waren die von der BĂ€ckerinnung mit der Plakat- & Aufkleber-Aktion "Alles frisch!", gefolgt von Phillip Morris' "Ich rauche gern". In so einem Zusammenhang ist auch der Claim/Slogan "Geiz ist geil" zu verstehen - hier werden nicht die ĂŒblichen Maximalbehauptungen und Superlative wie "wir sind die besten"  in den Mittelpunkt gestellt, sondern die Befindlichkeit des Konsumenten, man will "den Verbraucher emotional abholen", ihm suggerieren, dass man ihn versteht und einer von den seinigen ist .

Das daraus resultierende Problem lĂ€sst sich gut mit einem Vergleich erklĂ€ren: Im momentanen tobenden Kampf um unsere Sprache und um Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Gleichbehandlung, Anti-Diskriminierung/Inklusion, Konsequenzen des Post-Kolonialimus und all das, was man mit "politischer Korrektheit" umschreibt, gibt es ein zentrales Argument: unsere Sprache spiegelt nicht nur sondern formt auch unsere Wahrnehmung und unser Denken. Wer Kanacke sagt, denkt auch weiterhin Kanacke. So zumindest die s.g. Sapir-Whorf-Hypothese. In wie weit die immer zutreffend ist, beschĂ€ftigt die Diskutanten noch heute - was man aber nicht abstreiten kann, ist, dass ein Spruch wie "Geiz ist geil" eine Werte-Errosion markiert und verfestigt. Es ist damit offenkundig normal, / gesellschaftlich akzeptabel, sich zu einer TodsĂŒnde zu bekennen - besser noch: Saturn hilft dir dabei, diese (ehemalige) SĂŒnde ganz ohne Sanktionierungen zu leben!

Und das ist eben ein Ergebnis, fĂŒr das man sich auch als professioneller Werber schĂ€men sollte!      

Ich finde deine Gedanken durchaus nachvollziehbar und lesenswert, aber kĂ€me fĂŒr mich dennoch zu einem anderen Schluss.

Ich denke der Geiz in „Geiz ist geil“ hat so wenig mit der biblischen TodsĂŒnde zu tun wie das Wort „geil“ mit der ursprĂŒnglichen Entsprechung. 
Ich wĂŒrde das als ein Bekenntnis konsumorientierter Menschen zum SchnĂ€ppchen sehen. Das mag jetzt nicht explizit nachhaltig sein, ich finde es aber auch nicht verwerflich.
Wenn der Werber so erreicht hat, dass das (vermeintliche) SchnĂ€ppchen durch BedĂŒrfnislenkung bei Saturn statt bei Otto gemacht wurde, hat er aus meiner Sicht nur seinen Job gemacht.  
Da hat ja auch in der Wahrnehmung ein Wandel stattgefunden. FrĂŒher wurde die gĂŒnstige Aldi Ware (der muss ja geizig oder arm sein) von vielen verschĂ€mt in die REWE TĂŒte gepackt, heute gehen die gleichen Leute selbstbewusst mit der Permanenttragetasche von Aldi in den REWE Markt. 

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vor 2 Stunden schrieb grimm:

Es ist damit offenkundig normal, / gesellschaftlich akzeptabel, sich zu einer TodsĂŒnde zu bekennen - besser noch: Saturn hilft dir dabei, diese (ehemalige) SĂŒnde ganz ohne Sanktionierungen zu leben!

DafĂŒr hat der Saturn-GrĂŒnder ein Fenster des Kölner Dom gestiftet. Am Saturn kann man es leicht erkennen.

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Das Fenster befindet sich irgendwo nicht weit vom Eingang auf der rechten Seite, meine ich mich zu erinnern. Man erkennt es, wie gesagt, am Saturn – und an den Namen der Stifter, dem Ehepaar Waffenschmidt.

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@AS-X Geiz als "Bekenntnis konsumorientierter Menschen zum SchnĂ€ppchen" zu interpretieren, ist brilliant. So etwas schreibt man ins Booklet, wenn man dem Kunden seine Ideen vortanzt. Finde ich ehrlich gesagt auch eine Leistung, diesen begrĂŒndenden Schönsprech - aber bei aller Nachvollziehbarkeit sehe ich das im konkreten Fall tatsĂ€chlich ganz anders. TodsĂŒnde ist natĂŒrlich ein grosses Wort, an ander Stelle nennt man die SĂŒnde auch Habgier statt Geiz, aber die Enttabuisierung dieses zunĂ€chst niederen Triebs, der auch persönliche Vorteilsnahme und "anderen nichts gönnen" beinhaltet, lag fĂŒr mich zweifellos in der Absicht des Texters, einem berufsbedingten Zyniker.   

Zum Thema Innenstadt/Ghosttown
Ich will diese interessante Diskussion nicht ins Off-Topic treiben --- auch ich habe berechtigte Kritik an den AuswĂŒchsen einer Generation "Snowflake" und ihren Alarmismus. Julie Burchill hat das ganz gut auf den Punkt gebracht: "An army of foot-stamping, self-obsessed giant toddlers, told by their thick parents how perfect they are since birth, and thus totally lacking the enquiring minds which inspire art and culture. They’ve never heard the word NO but ironically NO is all they contribute to the world." ABER ich gehöre auch nicht zu denen, die sich an Greta auf der Vogue stören oder den Friday For Future-Kids die Plastikflaschen in den Hals zĂ€hlen; diese Generation ist genau so gut UND schlecht, wie alle anderen Generationen zuvor - entscheidend ist die Gunst der Stunde, ihrer Stunde. Denn zu ihrem Unmut kommt hinzu, dass laut Umfragen und Stimmungsbildern immer mehr Deutsche (politische) VerĂ€nderungen wĂŒnschen - quer durch alle Altersgruppen. Mit etwas Optimismus kann man behaupten, dass die Zeichen selten gĂŒnstiger standen wieder so etwas zu entwickeln wie eine gesellschaftliche SolidaritĂ€t mit mehr Gerechtigkeit. Dazu zĂ€hlt es dann auch irgendwann, mit seinem Geldbeutel abzustimmen und aufzuhören auf der ewigen Suche nach dem besten Preis wieder mal Bezos Mondfahrt zu finanzieren statt Tante Erna oder Foto-Fipps eine Mark mehr und damit ein Auskommen zu sichern.

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bearbeitet von grimm
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vor 4 Stunden schrieb grimm:

Dazu zÀhlt es dann auch irgendwann, mit seinem Geldbeutel abzustimmen und aufzuhören auf der ewigen Suche nach dem besten Preis wieder mal Bezos Mondfahrt zu finanzieren statt Tante Erna oder Foto-Fipps eine Mark mehr und damit ein Auskommen zu sichern.

Absolute Zustimmung zu deinem Beitrag, aber auch hier muss sich meiner Ansicht nach der lokale Handel in vielen Bereichen anders aufstellen, um ĂŒberhaupt attraktiv zu sein. Da hat man jahrelang geschlafen und tut es zT heute noch. 

Wenn ich zB in einem GeschÀft persönliche Beratung und Service habe, dann ist mir das auch einen angemessenen Aufpreis wert.
Nun wird jeder diese Angemessheit anders definieren, bis hin zum sog. „Beratungsklau“ fĂŒr wenige Euro Unterschied. 
Mitunter sind die Unterschiede aber auch so heftig, bzw. die Onlineangebote so gĂŒnstig, das ein Kauf ĂŒberhaupt erst in ErwĂ€gung gezogen wird. 

Ein weiteres wichtiges Thema fĂŒr mich ist die RĂŒckgabeoption beim Onlinekauf. Hier gibt es auch Mißbrauch, den du ja zuvor auch beschrieben hast.
Aber ich kaufe zB nur was ich ich will, meine RĂŒcksendequote dĂŒrfte deutlich im einstelligen Prozentbereich liegen.
Mitunter erfĂŒllt das Produkt aber die Erwartungen nicht. Da habe ich keine Lust auf lange Diskussionen und zig (meist sinnlose aber langwierige) Nachbesserungsversuche die dann in Aussagen wie „Stand der Technik“ oder „Anwenderfehler“ enden. 
Da ist im Vergleich der Kundenservice bei Raketenbezos einfach vorbildlich problemlos. 

Thema Beratung: Die letzte Fujikamera die ich mir neu im GeschÀft (Fachhandel) angeschaut habe, taugte nur als Grabbelobjekt.
Trotz umfangreichen Equipments in Fenster und Regal, konnte leider kein geladener Akku aufgetrieben werden. Es war ein wenig wie bei dem alten Monty Python Sketch mit dem toten Papagei. 

In einem anderen FachgeschĂ€ft in meiner NĂ€he, stehen zwei Fuji Kameras und drei Objektive zur UVP im Fenster (darunter zwei XC Linsen die sonst nur gĂŒnstig im Set verkauft werden).
Das freundliche Personal ist nicht wirklich vom Fach und kann demzufolge auch keine einzige Frage zu den Produkten in der Vitrine beantworten. Damit meine ich jetzt nicht ISO-loser Sensor oder dergleichen, sondern rudimentÀre Basics.
Ich finde es schön das dort ein FotogeschĂ€ft statt einer Wettbude o.Ă€. ist, aber ĂŒber einen gelegentlichen Blick ins Fenster hinaus, bietet es mir leider keinen erkennbaren Mehrwert. 

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Mir zeigt sich auch nicht der Vorteil eines GeschĂ€fts in der Innenstadt gegenĂŒber dem Online-Handel.
Meist weiß ich auch schon vorher, was ich gerne kaufen möchte. Außerdem ist es eher mit Aufwand und Zeit verbunden, mich fĂŒr ein gesuchtes Objekt in die Innenstadt mit ÖPNV zu begeben - lĂ€ngerer Weg als mit dem eigenen Auto, mit dem man dort einen kostenpflichtigen Parkplatz suchen mĂŒsste, und auch nicht gĂŒnstig.
Muss weit vor Corona gewesen sein, seit ich zuletzt in der Innenstadt war.

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Worauf mein wortreiches Geschwafel hinauswollte, warum ich mit den Snowflakes und dem WOKE-tariat angefangen habe, ist, dass es kein ZurĂŒck (zum Normal, zu den alten VerhĂ€ltnissen,  zum "Business as usual") geben wird - siehe auch das Pandemie-Gerede vom New Normal. Und das ist eine grosse Chance, die Strukturen unserer StĂ€dten endlich wieder grundlegender in Ordnung zu bringen. In einzelnen Metropolen wurde schon das Thema (Laden)Miete inkl. Deckel & Subventionen auf die Tagesordnung gesetzt - hier ist die Politik gefordert in Zusammenarbeit mit Vertretern des Handels und dem interessierten Normalvolk neue Konzepte fĂŒr unsere InnenstĂ€dte zu verwirklichen ... Am Ende geht es eben auch um mehr als Geld. Denn, darin sind wir uns wohl einig, der Kauf in einem netten Laden mit netten bzw. interessierten VerkĂ€ufern ist allemal befriedigender als dem armen Paketboden einen schwitzigen Euro in die Hand zu drĂŒcken.

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Ich finde, in der heutigen Zeit haben zuverlÀssige, ehrlich arbeitende Paketboten ein Trinkgeld verdient ... Da ich einer der bevölkerungsreichsten Gegenden Europas lebe, dazu noch im 4.Stock und die Jungs auch nicht mehr die schnellsten sind, ist der Silberling eben entsprechend angewÀrmt, wenn sie oben erscheinen.

 

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vor 2 Stunden schrieb grimm:

Ich finde, in der heutigen Zeit haben zuverlÀssige, ehrlich arbeitende Paketboten ein Trinkgeld verdient ... 

 


 eh, ich auch. Nur gebe ich ihm oder ihr halt kein verschwitztes Geld 


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Am 16.8.2021 um 21:53 schrieb AS-X:

Da ist im Vergleich der Kundenservice bei Raketenbezos einfach vorbildlich problemlos. 

Dieser Kundenservice geht meines Wissens zu großen Teilen zu Lasten der Umwelt (z. B. massenweise Entsorgung von Retouren) und der vielen kleinen HĂ€ndler, die auf der Plattform anbieten. Von daher halte ich die KĂ€ufersicht fĂŒr sehr einseitig und bedauere jeden positiven Beitrag ĂŒber und jede Werbung fĂŒr diesen und Ă€hnliche ausgerichtete Onlineanbieter (sorry, Admin). Ich kann nichts, aber wirklich gar nichts Gutes an solchen Plattformen erkennen. Außer, dass sie unsere Bequemlichkeit bedienen. Den verursachten Schaden andererseits halte ich fĂŒr erheblich und vermutlich nicht mehr gutzumachen. 

TRost

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vor 12 Minuten schrieb TRost:

Dieser Kundenservice geht meines Wissens zu großen Teilen zu Lasten der Umwelt (z. B. massenweise Entsorgung von Retouren) und der vielen kleinen HĂ€ndler, die auf der Plattform anbieten. Von daher halte ich die KĂ€ufersicht fĂŒr sehr einseitig und bedauere jeden positiven Beitrag ĂŒber und jede Werbung fĂŒr diesen und Ă€hnliche ausgerichtete Onlineanbieter (sorry, Admin). Ich kann nichts, aber wirklich gar nichts Gutes an solchen Plattformen erkennen. Außer, dass sie unsere Bequemlichkeit bedienen. Den verursachten Schaden andererseits halte ich fĂŒr erheblich und vermutlich nicht mehr gutzumachen. 

TRost

Diese Sicht steht dir zu.

Ich behaupte zu den Kunden zu gehören, die das Fernabsatzgesetz nicht mißbrauchen, aber bei Bedarf ihr Recht in Anspruch nehmen (meine RĂŒcksendequote ist nicht hoch und immer begrĂŒndet). 

Ich gehe bez. meiner Bestellungen weiter davon aus, das nur die Artikel vernichtet wurden, die ohnehin aufgrund von MÀngeln so gar nicht hÀtten verkauft werden sollen. 

Da meine EinkĂ€ufe primĂ€r einen Bedarf bei mir decken sollen, gilt mein Gedanke bei einer RĂŒcksendung nicht zuerst dem armen HĂ€ndler (der sonst gerne gutes Geld mit mir verdient).  
Andererseits habe ich auch schon reichlich negative Erfahrungen mit dem lokalen Handel gemacht, die mich geradezu in die Arme von Amazon und Co getrieben haben („Das ist nicht defekt, das ist der Stand der Technik“; „Das ist kein Mangel / Konstruktionsfehler, es wurde falsch benutzt“, „Das GerĂ€t was Sie suchen gibt es gar nicht“ usw). 

Also ich kann nicht nur Gutes im Onlinehandel finden, aber doch eine ganze Menge. 

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vor 2 Stunden schrieb TRost:

Dieser Kundenservice geht meines Wissens zu großen Teilen zu Lasten der Umwelt (z. B. massenweise Entsorgung von Retouren) und der vielen kleinen HĂ€ndler, die auf der Plattform anbieten. Von daher halte ich die KĂ€ufersicht fĂŒr sehr einseitig und bedauere jeden positiven Beitrag ĂŒber und jede Werbung fĂŒr diesen und Ă€hnliche ausgerichtete Onlineanbieter (sorry, Admin). Ich kann nichts, aber wirklich gar nichts Gutes an solchen Plattformen erkennen. Außer, dass sie unsere Bequemlichkeit bedienen. Den verursachten Schaden andererseits halte ich fĂŒr erheblich und vermutlich nicht mehr gutzumachen. 

TRost

So stimmt es nicht ganz... Amazon hat schon Vorteil auch fĂŒr die kleinen HĂ€ndler auf der Plattform. NatĂŒrlich muss jeden klar sein, sobald ein Produkt richtig Geld bringt wird Amazon dieses auch anbieten darum muss man als kleiner Anbieter flexibel sein oder Produkte anzubieten, die Amazon nicht anbieten kann bzw. kopieren muss. DafĂŒr bekommt man eine top Plattform und auch sehr gute Logistik. Man kann am Ende die Ware an Amazon schicken und muss nichts mehr machen... das Geld wird direkt aufs Konto gebucht. 

Das mit den Retouren ist nicht nur bei Amazon so... wobei sehr viele Sachen kann man als gebraucht kaufen und dabei wirklich gut Geld sparen. 

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