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Ich denke, ein guter Lerneffekt ist hier, dass man immer wieder mal nachschauen sollte, ob sich ISO, Blende oder Zeit versehentlich verstellt haben, nachdem die Belichtung einmal eingestellt wurde. Das passiert leider auch mir immer wieder mal, etwa beim Wechsel zwischen Quer- und Hochformat. Ich kann das also aus eigener Erfahrung durchaus nachvollziehen.

Bei den aktuellen Kameras verwende ich deshalb gern die selektive Funktionssperre, die man mit einem langen Druck der OK-Taste aktivieren und deaktivieren kann. Dabei blockiere ich Blende, Zeit und ISO sowie die Taste oder Geste, die ich der DR-Funktion zugewiesen habe. Damit ist es dann nicht mehr möglich, dass sich eine einmal eingestellte Belichtung ungewollt verstellt. Man darf nur nicht vergessen, die Sperre zu aktivieren.

Grundsätzlich sollte man auch das RGB-Histogramm mit den Blinkies auf eine Taste oder Geste legen, um die Funktion jederzeit anzeigen zu können. Auf diese Weise hat man jederzeit auf Knopfdruck eine Rückversicherung, ob die eingestellte Belichtung noch zum Motiv und den herrschenden Lichtverhältnissen passt.

Ich fotografiere seit vielen Jahren praktisch ausschließlich manuell (in den 90er-Jahren mit Diafilm und seit spätestens 2014 mit der X-Serie), weil das die zuverlässigste und effizienteste Methode ist, um die optimale Belichtung zu bestimmen und einzustellen. Einmal eingestellt, entfällt das ständige Nachregeln und -korrigieren, das sonst bei jeder Änderung im Motiv oder des Bildausschnitts notwendig wäre. Und man hat den Vorteil der Spotbelichtungsmessung und damit des Zonensystems (11 Zonen über die Lichtwaage von –5 bis +5 EV).

Aber natürlich ist man nie vor versehentlichen Einstellungsänderungen im Eifer des Gefechts sicher. Nobody is perfect.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 7 Stunden schrieb RAWky:

Hätte eine Belichtungszeit von 1/500 statt 1/250 gereicht

Zweifellos hätte das gepasst. Oder eben ISO zurück auf 160. Man muss solche ungewollten Änderungen halt auch merken, und das geht am besten, indem man sich angewöhnt, immer wieder auf die Anzeigen zu schauen. So wie ein regelmäßiger Blick auf den Tacho vor Strafzetteln bewahrt.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor einer Stunde schrieb Rico Pfirstinger:

(…) weil das die zuverlässigste und effizienteste Methode ist, um die optimale Belichtung zu bestimmen und einzustellen. Einmal eingestellt, entfällt das ständige Nachregeln und -korrigieren, das sonst bei jeder Änderung im Motiv oder des Bildausschnitte notwendig wäre. (…)

… das heißt im Umkehrschluss, dass wenn ich z. B. die Blende manuell vorwähle und Zeitwahl der Kameraautomatik überlasse, ich ungenauere Werte erhalte?

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Gerade eben schrieb zwanzignullzwei:

… das heißt im Umkehrschluss, dass wenn ich z. B. die Blende manuell vorwähle und Zeitwahl der Kameraautomatik überlasse, ich ungenauere Werte erhalte?

Die Werte kommen dann von einer auf Mittelgrau ausgelegten Automatik und sind selten optimal, das ist reiner Zufall. Diese Werte muss man dann manuell korrigieren (mit dem Korrekturrad), und sie halten oft nur wenige Sekunden oder Sekundenbruchteile. Dann bräuchte man also auch noch AE-Lock, aber das blockiert bei vielen X-Kameras auch die Autofokusfeldauswahl und andere AF-Funktionen.

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vor 21 Minuten schrieb Rico Pfirstinger:

Die Werte kommen dann von einer auf Mittelgrau ausgelegten Automatik

Apropos Mittelgrau (auch wenn das eventuell hier nicht hergehört, dann bitte löschen/ignorieren):

Wenn ich eine Graukarte abfotografiere erhalte ich in der RAW-Datei RGB-Werte, bei denen der Grün-Wert rund doppelt so hoch ist wie Rot und Blau. Also z.B.: R=500, G=1100, B=550, idealisiert dann R=512, G=1024 und B=512.

In JPEG gewandelt wird daraus ein mittleres Grau mit RGB (80,80,80), alle Werte gleiches Niveau.

Warum ist die Dichte des Grünfilters vor dem Sensor nicht eine EV dichter? Das Grün-Histogramm ist um einen +1EV versetzt, verschenkt man da nicht eine Blende Dynamik, im JPEG gehts ja auch. Oder ist ein X-Trans-Special?

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Bei Bayer ist Grün ja schon doppelt, bei X-Trans sogar mehr als doppelt so oft vorhanden. Außerdem lässt Grün am meisten Licht durch, deshalb auch weitgehend für Auflösung und Details zuständig.

Fotografier mal feine Details, die nur von schwachem blauen oder roten Licht beleuchtet werden. Schwierig für den AF, viel Rauschen und schwieriges Demosaicing für den RAW-Konverter.

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Die Grünfilter lassen immer am meisten Licht durch, das ist bei Bayer nicht anders als bei X-Trans. Der wesentliche Grund dafür ist der, dass die Durchlasskurve der Grünfilter relativ breit ist – sie muss die Durchlasskurven der Rot- und Blaufilter überlappen, damit Farbnuancen zuverlässig differenziert werden können.

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  • 2 months later...

Thema Belichtung, dazu 3 Fragen:

1. muss bei der Belichtung, selbst bei RAW Aufnahmen mit aktuellen Kameras, nicht immer noch das "alte" Zonensystem mit einbezogen werden?

Es ist doch Lichtverschwendung, die hellen Bildteile einfach auf Neutralgrau zu belichten. Es reicht doch, den hellsten Bildteil, der noch Zeichnung haben soll, auf Zone VII zu belichten - also auf +2EV in unserer Belichtungsanzeige. Auch bei heller Haut kann man diese ja besser mit Zone 6 belichten, also +1EV.

Mit Capture One kann man in Grenzen auch sehr gut die Lichter noch zurückholen bei RAW Aufnahmen.

Einfach alles auf Neutralgrau zu belichten hat einige Nachteile: meist wird das zu dunkel, und das verstärkt Rauschen in den Schatten, weiter: ich verliere Auflösung (die ist in den Lichtern größer als in den Schatten) und last not least: die Farbsättigung stimmt bei unterbelichteten (und überbelichteten) Bildern nicht mehr: ich müsste also eigentlich neben einer Helligkeitsanpassung auch eine Farb-Sättigungsanpassung vornehmen.

Da ist doch eventuell die Zonentabelle, mit all den speziellen Eigenschaften der Zonen, Gold wert für eine bessere Belichtungsentscheidung.

 

2. Mit der Spot Messung die hellste Stelle im Bild finden, ist theoretisch der Königsweg - aber findet man mit seinem Spot diese Stelle auch? Finde ich zum Beispiel bei einem Portrait auf der Haut mit meinem Spot auch wirklich immer das hellste Glanzlicht? Also belichte ich besser mit Hilfe des Histograms und der Überbelichtungswarnung - und benutze die Spot Messung, um Bildteile nach dem Zonensystem zu bestimmen, je nachdem, wieviel Zeichnung ich genau haben will in den hellen Bereichen.

Hierzu müsste ich aber wissen, ab welcher Zone diese Überbelichtungswarnung anschlägt. Dann müsste ich wissen, wieviele Reserven ich trotz Überbelichtungswarnung habe: Capture One holt da ja aus RAW Bildern noch so einiges an Lichtern zurück!

 

3. Die JPG Einstellung für RAW Shooter finde ich genial, vielen Dank dafür! Sie hat allerdings einen entscheidenden Nachteil, der noch nicht besprochen und einbezogen wurde: bei sehr hellem Sonnenlicht kann ich auf meinem Display ein kontrastarmes Bild noch viel weniger erkennen. Vielleicht sollten wir einmal eine kontrastreiche Einstellung für absolut helles Sonnenlicht ausarbeiten - dass man dann wenigstens noch fokusieren kann - und dann mit einer FN Taste beide Modi umschaltbar machen.

 

Gruß George

 

 

 

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Niemand belichtet helle bildwichtige Bereiche auf mittelgrau. Das wäre unsinnig im Kontext mit dem Ziel einer "perfekte Belichtung". Das Zonensystem kann man aber durchaus mitverwenden, um eine saubere Belichtung zu bekommen, allerdings muss man dabei bedenken, dass aktuelle Fuji-Modelle zumindest ab Zone 8 und höher gerne fehlerhafte Werte anzeigen, nämlich eine geringere Überbelichtung als tatsächlich der Fall ist. Bis Zone 8 sollte es aber passen. Solche Tricks sind ja alt, schon vor 30 Jahren haben wir im Winter mit Spot direkt auf den Schnee gemessen und dann einen entsprechenden Korrekturwert passend zum eingesetzten Film appliziert. Das hat immer funtktioniert, schließlich gibt es bei Diafilm keine große Toleranz und auch kein "Versuch und Irrtum". Da musste man für das gesamte Event stets die optimale Belichtung einstellen, die Ergebnisse gab es ja erst Tage später aus dem Fachlabor. Wehe, wenn da der Schnee dann grau gewesen wäre oder, oft noch schlimmer, ausgefressen und strukturlos.

Naturgemäß testet man die Reserven der eigenen Kamera im Zusammenhang mit dem eigenen RAW-Konverter selber mit entsprechenden Testbelichtungsreihen aus, und zwar für verschiedene typische Motive, zum Beispiel Landschaft mit Himmel und Wolken. Nicht umsonst sprechen wir auch von ISOlosen RAW-Konvertern, wenn es etwa darum geht, wie gut ein Konverter beim massiven Aufhellen von Schatten arbeitet. Am Ende zählt nun einmal das Gesamtsystem, und das ist immer nur so gut wie das schwächste Glied. Unterschiedliche Reserven gibt es auch bei der Lichter-Rückgewinnung, da werden ja von den Konvertern gerne auch mal nicht vorhandene Daten "generiert", also mehr oder weniger interpoliert und somit geraten.

Gerade bei hellem Gegenlicht mit viel Sonne und Kontrast erkennt man eigentlich nur etwas mit flachen Kontrasteinstellungen. Ansonsten gibt es auch noch die nukleare Option mit dem Ausschalten der Belichtungsvorschau im M-Modus. Und bei hellem Auflicht braucht man ohnehin keine kontrastarmen Einstellungen, da nimmt man dann eben die Werkseinstellungen. Die Blinkies reichen in solchen Fällen dann sicher aus, um eine sinnvolle Belichtung ohne Ausbrennen zu erzielen.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Vielen Dank!

Dann war ich mit: den hellsten Bereich mit noch gewünschter Zeichnung in Zone VII ( +2EV) setzen, ja auf der sicheren Seite.

Die Info, dass die aktuellen Kameras jenseits von Zone VIII unsicher werden bei der Überbelichtungsanzeige - das ist natürlich eine wichtige Information!

Ich selber möchte allerdings dieses ETTR auch nicht bis zum Extrem ausreizen, da ich mir sehr unsicher bin, ob ich bei einem zu sehr aufgehelltem Bild auch die exacten Farben wiedergewinne, wenn ich die Belichtung dann im Konverter wieder zurücknehme. Daher beziehe ich gerne auch noch das Zonensystem mit ein.

Das Zonen System soll man auch auf Farb-Helligkeiten beziehen können: https://photography.tutsplus.com/de/tutorials/understanding-using-ansel-adams-zone-system--photo-5607

- Und dass bei der Lichter-Rückgewinnung die Konverter manchmal interpolieren, war mir auch noch nicht bewußt! 

Fazit also vom Ganzen: Vorsicht mit diesen sogenannten Reserven, zu denen manchmal geraten wird.

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Es ist in der Tat sinnvoll, solche Dinge nur bei Bedarf ganz auszureizen oder auch zu überreizen – und nicht etwa ohne Not "aus Prinzip". Warum sollte man für einen minimalen (und evtl. gar nicht mehr sichtbaren ) Grenznutzen auf der anderen Seite des Spektrums sichtbare Tonwerte riskieren?

Man muss eben immer abwägen, wo es mehr zu gewinnen und wo es mehr zu verlieren gibt – und dann eine Belichtung wählen, mit der man dieses Kosten/Nutzen-Verhältnis für die eigenen Bedürfnisse optimiert.

Deshalb ist es wichtig, dass man sich mit seiner Ausrüstung praktisch beschäftigt und ihre jeweiligen Grenzen konkret auslotet. Das geht natürlich am besten im Modus M, wo man ein (Test-)Motiv auch einfach mit verschiedenen Belichtungen als Reihe aufnehmen kann, um dann im Konverter zu sehen, wie weit man es treiben konnte bzw. wo nach der RAW-Bearbeitung die persönliche Schmerzgrenze liegt. Das ist ja alles auch sehr subjektiv, deshalb ist es nicht sinnvoll, hier feste Werte anzugeben. Was für den einen bei überbelichtete Wolken noch okay ist, ist für den anderen nicht mehr akzeptabel.

Es ist aber eben auch nicht arg kompliziert, mit einer kleinen Belichtungsreihe für sich herauszufinden, wie weit man etwa bei typischen Hauttönen oder hellen Wolken oder funkelndem Schnee in die Blinkies gehen kann und mit dem Konverter seiner Wahl immer noch ein subjektiv akzeptables Ergebnis bekommt. Solche Erfahrungswerte sind recht sinnvoll – vielleicht vergleichbar mit dem Wissen, wie weit der Tacho im Auto bei verschiedenen Geschwindigkeiten vorgeht.

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Bereits mit der ersten X100 und folgenden Modellen wie XP1 und XE1 habe ich sehr gerne und mit guten Ergebnissen  mit DR 200 und DR 400 fotografiert. Ich habe es sehr geliebt, auf diese Art einen höheren Tonwertumfang  bereits beim Erstellen des Fotos zu sichern.

Jetzt mit der XT4 stellt sich die Frage ob - einfach mal generalisiert, obwohl es selbstverständlich auf den jeweiligen Einzelfall ankommt - DR Modus oder „dynamic highlight priority“  vorzuziehen ist…

wie siehst Du das?

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Ich denke in der Tat, dass da auch persönliche Vorlieben eine große Rolle spielen, und eben der jeweilige Einzelfall. Es geht hier ja um das Verwenden ISO-äquivalenter Einstellungen bei kontrastreichen Motiven, um das Sucherbild gegenüber den Werkseinstellungen um mehr als 2 EV aufzuhellen und somit mehr zu erkennen, ohne dabei etwas an der RAW-Belichtung zu ändern.

Bei extrem kontrastreichen Motiven hat hier DR-P STRONG einen Vorteil gegenüber DR400% mit ST-2 und HT-2 (und natürlich beide Varianten jeweils mit Eterna). Einfach weil DR-P STRONG intern eine ST und HT Einstellung von -4 emuliert, die man manuell so gar nicht aufrufen kann. Wenn man es also vom Motiv her brauchen kann, ist DR-P STRONG manchmal praktischer, weil noch flacher in der Darstellung. In beiden Fällen (DR-P STRONG und DR400%) muss man ISO um 2 EV erhöhen, um die Äquivalenz auf RAW-Ebene herzustellen, da gibt also keinen Unterschied. Somit bleibt es bei der "Geschmacksentscheidung", ob man ein noch flacheres (kontrastärmeres) Sucherbild haben möchte. Falls ja, dann DR-P anstatt DR.

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vor 3 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

Ich denke in der Tat, dass da auch persönliche Vorlieben eine große Rolle spielen, und eben der jeweilige Einzelfall. Es geht hier ja um das Verwenden ISO-äquivalenter Einstellungen bei kontrastreichen Motiven, um das Sucherbild gegenüber den Werkseinstellungen um mehr als 2 EV aufzuhellen und somit mehr zu erkennen, ohne dabei etwas an der RAW-Belichtung zu ändern.

Bei extrem kontrastreichen Motiven hat hier DR-P STRONG einen Vorteil gegenüber DR400% mit ST-2 und HT-2 (und natürlich beide Varianten jeweils mit Eterna). Einfach weil DR-P STRONG intern eine ST und HT Einstellung von -4 emuliert, die man manuell so gar nicht aufrufen kann. Wenn man es also vom Motiv her brauchen kann, ist DR-P STRONG manchmal praktischer, weil noch flacher in der Darstellung. In beiden Fällen (DR-P STRONG und DR400%) muss man ISO um 2 EV erhöhen, um die Äquivalenz auf RAW-Ebene herzustellen, da gibt also keinen Unterschied. Somit bleibt es bei der "Geschmacksentscheidung", ob man ein noch flacheres (kontrastärmeres) Sucherbild haben möchte. Falls ja, dann DR-P anstatt DR.

Herzlichen Dank für die rasche Antwort!

Es gab 2018 auf dpreview einen Diskurs, ob die DR und DR-P Änderungen im jpeg (u.a. ja ,  im Sucher erscheint)  und als jpg gespeichert wird, 

a) eine Verringerung des verfügbaren Dynamikumfangs im raw zur Folge hat

b) dies in der Nachbearbeitung überhaupt noch rückgängig zu machen ist

Bei Motiven, welche keine sehr raschen Auslösungen erfordern ,  ist sicherlich das Histogramm und selektives Anmessen der bildwichtigen  Teile entscheidend und dann ggf. Manuelle Einstellung möglich.

Wenn durch die „Dynamikerweiterungen“ DR 200/400 und DR-P tatsächlich unwiderruflich die raw Datei in der zur Nachbearbeitung verfügbaren Dynamik um 1-2 EV gekürzt würde, so müsste man den (prinzipiell positiven) damit verbundenen Schutz vor ausgebrannten hellen Teilen in Situationen mit spontanen Schüssen zwar begrüßen, würde jedoch in allen anderen Situationen teuer mit 1-2 EV weniger verfügbarem DR bezahlen… 

Letztlich steht ja das Original-raw als Basis für das jpeg zur Verfügung und wird bei der DR 200/400 bzw DR-P“nur“ zu  einem zumeist sehr passenden jpeg weiter verarbeitet… Deshalb meine Frage:

c) warum wird -falls eingangs erwähnte Behauptungen zu den raws unter DR-200/400 und DR-P stimmen sollten - das ursprüngliche raw nicht ohne die Veränderungen durch die DR-Einstellungen abgespeichert, um den vollen Dynamikumfang zu erhalten?

Vorausgesetzt, daß man beides abspeichert, wäre es doch sinnvoll:

1) sehr gut optimierte jpegs sofort OOTC verfügbar zu haben

und zusätzlich

2) weiterhin separat die raws mit vollem Dynamikumfang zur Weiterverarbeitung nutzbar, wenn man Zeit hat und das Foto es lohnen sollte ?

Ich erinnere mich, daß Du in Deinem Buch dazu Einiges geschrieben hast, was ich allerdings nach vergangenen 2 Jahren nicht mehr aktiv erinnern kann, ich sollte es also mal wieder zur Hand nehmen. Aber das ist derzeit einige 100km weit weg von mir. Daher meine spontane Frage…

Ach sooo… noch eine Frage:

Im Rahmen des o.a. Disputes wurde auch behauptet, die angeblich unwiderruflich geringere Dynamik des raws würde eher durch Mängel diverser Raw Entwickler als durch die raw-Datei von Fujifilm selber verursacht…. Das zu wissen, wäre ja durchaus interessant…

 

bearbeitet von hybriderBildersucher
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DR speichert das RAW bekanntlich mit 1 oder 2 EV weniger ISO ab als angezeigt. Deshalb machen wir ja die ISO-äquivalenten Settings: damit der Live-View und das JPEG um 1 bis 2 Stufen heller angezeigt werden als die eigentliche RAW-Belichtung. Das ist einer der Schlüssel, um die perfekte Belichtung kontrastreicher Motive mit spiegellosen WYSIWYG-Kameras auch praktisch umsetzen zu können.

Das Thema ISO-lose RAW-Konverter hatten wir hier ja schon mehrmals, sogar in einem eigenen Thread. Das hat allerdings nichts mit irgendwelchen (offenbar recht seltsamen) Diskussionen auf DPR zu tun, sondern bezieht sich wirklich nur auf die Fähigkeiten und Unfähigkeiten unterschiedlicher Konverter im Zusammenhang mit unterschiedlichen RAW-Dateiformaten. ;) Dazu steht auch einiges in Fuji X Secrets und noch mehr in meinen Fujilove Gear Talk Beiträgen. 

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vor 8 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

DR speichert das RAW bekanntlich mit 1 oder 2 EV weniger ISO ab als angezeigt. Deshalb machen wir ja die ISO-äquivalenten Settings: damit der Live-View und das JPEG um 1 bis 2 Stufen heller angezeigt werden als die eigentliche RAW-Belichtung. Das ist einer der Schlüssel, um die perfekte Belichtung kontrastreicher Motive mit spiegellosen WYSIWYG-Kameras auch praktisch umsetzen zu können.

Das Thema ISO-lose RAW-Konverter hatten wir hier ja schon mehrmals, sogar in einem eigenen Thread. Das hat allerdings nichts mit irgendwelchen (offenbar recht seltsamen) Diskussionen auf DPR zu tun, sondern bezieht sich wirklich nur auf die Fähigkeiten und Unfähigkeiten unterschiedlicher Konverter im Zusammenhang mit unterschiedlichen RAW-Dateiformaten. ;) Dazu steht auch einiges in Fuji X Secrets und noch mehr in meinen Fujilove Gear Talk Beiträgen. 

Nochmals herzlichen Dank für die Antwort.

werde mir meine Erinnerung der entsprechenden Kapitel in Deinem „X secrets“ Buch wohl noch einmal auffrischen müssen.

 

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On 11/3/2021 at 1:31 AM, GeorgeTheMerlin said:

Thema Belichtung, dazu 3 Fragen:

1. muss bei der Belichtung, selbst bei RAW Aufnahmen mit aktuellen Kameras, nicht immer noch das "alte" Zonensystem mit einbezogen werden?

<skip>

So wie ich es verstehe, nein, das von Ansel Adams beschrieben Zonensystem sollte nicht für digitale Photographie benutzt werden. 

Jim Kasson had das hier analysiert:

The Zone System and digital cameras

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vor einer Stunde schrieb SrMi:

So wie ich es verstehe, nein, das von Ansel Adams beschrieben Zonensystem sollte nicht für digitale Photographie benutzt werden. 

Jim Kasson had das hier analysiert:

The Zone System and digital cameras

Das Zonensystem ist eine Geschichte voller Missverständnisse … Wenn jemand fragt, ob das Zonensystem auf die Digitalfotografie anwendbar sei, könnte man das so verstehen, als ginge es darum, dessen Regeln 1:1 auf die Digitalfotografie anzuwenden. Das wäre natürlich Blödsinn, denn diese beziehen sich auf den Negativfilm, der sich völlig anders verhält als ein Sensor. Insofern hat Jim Kasson völlig recht, aber geht dennoch in die Irre. Sinnvollerweise kann es nur darum gehen, die Grundideen, die hinter dem Zonensystem stehen, auf die Digitalfotografie zu übertragen, und das ist sehr wohl möglich.

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Sehe ich auch so. Das Zonensystem zu verstehen finde ich pädagogisch wertvoll, um mit Belichtung umzugehen und differenzierter zu belichten, als nur die Orientierung am Belichtungsmesser. Da hatte neulich jemand in einem Forum geschrieben: Komisch, der Belichtungsmesser sagt, alles perfekt, trotzdem ist das Bild zu dunkel. Hier kann das Zonensystem helfen, die Zusammenhänge zu verstehen. Es ist für mich eine Groborientierung, und das funktioniert als solche. Ansonsten gibt es für uns ja noch das Histogram und die Blinkies und die optimierte Ansicht für RAW Shooter.

Kurz: sklavisch am Zonen System festzuhalten, dürfte falsch werden. Dann ist es auch richtig, das zu kritisieren. Aber das Zonensystem verstanden zu haben und die Grundideen mit einzubeziehen, das führt schon weiter, vor allem so ein Überblicksverständnis über alle Zonen.

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Das Zonensystem ist natürlich super, weil man sich für bestimmte wiederkehrende Motive bzw. Motivteile passende Helligkeitswerte zurechtlegen kann, die dann immer wieder reproduzierbar erreicht werden. Voraussetzung ist, dass man richtig misst und dass die Firmware der Kamera korrekt arbeitet.

Der Vorteil der Belichtungsmessung und der entsprechenden Zonenskala im M-Modus ist ja, dass sie im Gegensatz zu Histogramm und Blinkies unbeeinflusst von JPEG-Settings und DR-Einstellungen arbeitet. Eben wie ein Belichtungsmesser, dem die Kameraeinstellungen ja auch egal sind.

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Bei den hellsten Bereichen, die man vor dem Clippling bewahren will, sind die Blinkies zusammen mit dem Histogramm und der WYSIWYG-Anzeige und den JPEG-Setttings für RAW-Shooter sicherlich die beste Wahl.

Bei den anderen, also den dunkleren Helligkeitswerten helfen aber keine Blinkies und auch kein Histogramm. Auch der Live-View ist oft trügerisch, da er vom Eindruck her oft vom Umgebungslicht abhängig ist. Und Zebras haben wir unverständlicherweise nur im Video-Modus. Dabei wären die beim Fotografieren genauso praktisch, um etwa einen Helligkeitsbereich für schöne Hautöne bei Porträts festzulegen. Somit bleibt einem nur die Spotmessung mit der Zonenanzeige im Modus M, um einzelne Motivteile einer bestimmten Helligkeit zuzuordnen. 

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  • 2 weeks later...

Ich habe hier mal ein praktisches Beispiel vom letzten Sonntag. Es ist nämlich tatsächlich so, dass ich meine Regeln und Empfehlungen auch selbst in der Praxis einsetze – nicht, weil sie so toll sind, sondern weil ich es mir möglichst einfach machen möchte.

Ausgangspunkt war ein Hunde-Shooting bei übler Kälte, gruseligem Wind und ständig wechselndem Wolkenbild und somit Hintergrundlicht. Nun ist es so, dass man gerade bei der Arbeit mit Tieren keine Zeit mit Einstellungsänderungen verschwenden möchte. Das heißt, man möchte nichts an der Blende ändern, nichts an der Verschlusszeit, nichts am ISO-Wert und nichts am Blitz-Output. Denn jede Änderung kostet Zeit, und jede Sekunde ist eine Sekunde, in der der Hund die Lust verliert, unkonzentriert wird, die Position wechselt, oder einfach aufsteht und verschwindet. Das will man nicht, vor allem dann nicht, wenn es übel kalt und windig ist und man ohnehin schon seit 2 Stunden im nasskalten Gras liegt.

Ganz normale praktische Rahmenbedingungen aus dem Fotoalltag also, und trotzdem soll es natürlich eine "perfekte" RAW-Belichtung werden. Diese stellt man manuell ein, und zwar noch ganz ohne Hund, denn der hat eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. Bildwichtige Lichter sind der Hintergrund mit den Wolken, aus denen hin und wieder (es ist windig) kurz die Sonne hervorlugt. Und das Ganze spiegelt sich dann nochmal im Wasser.

Zum Einsatz kam eine GFX100 mit Basis-ISO 100 und dem GF32-64mmF4 bei 33mm und Offenblende. Die Messung mit Histogramm und Blinkies ergab bei ISO 100 und f/4 (Offenblende) sowie 1/800s, wobei hier noch etwas Sicherheitsabstand eingebaut wurde, falls die Sonne kurz herauskommt. Die Belichtung möchten wir ja zwischendurchnicht anpassen, weil das Zeit kostet – und wenn der Blitz im HSS-Modus operiert, erfordert jede Änderung bei der Belichtungszeit auch eine entsprechende Änderung beim Blitz-Output, also immer gleich zwei User-Interaktionen.

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So sieht die RAW-Belichtung mit Provia-Werkseinstellungen entwickelt aus, hier bereits mit Blitz – einem AD200 von Godox, der von einem Assistenten gehalten wurde. Diese Belichtung war zu dunkel, um im Sucher noch etwas zu sehen und sauber auf das Auge zu fokussieren. Denn im Sucher sieht man das Bild ja ohne die Blitzkomponente, und da es sich um eine Gegenlichtsituation handelt, ist das Hundegesicht im Sucher dann sehr, sehr dunkel. 

Da wir an der "perfekten" Belichtung nichts ändern wollen, gibt es nun die üblichen zwei Optionen:

  1. Wir schalten die manuelle Belichtungsvorschau aus
  2. Wir verwenden ISO-äquivalente Einstellungen

Option 1 scheidet hier aus praktischen Gründen aus, denn dadurch bekäme ich zwar ein helleres Sucherbild (zumindest mit Spotmessung auf das Fokusfeld, das wiederum mit kleinster Fokusquadratgröße auf das Auge gerichtet wird), aber das JPEG würde trotzdem genau so aussehen wie oben abgebildet. Und das wiederum ist recht dunkel – unpraktisch, wenn man nach einer Aufnahme schnell die Schärfe prüfen möchte, um zu sehen, ob man das Motiv wirklich "im Kasten" hat.

Bleibt also Option 2. Dabei wird ISO von 100 auf 400 erhöht und DR parallel dazu von 100% auf 400%. Die RAW-Belichtung bleibt dabei gleich, denn wir ändern nichts an Blende, Zeit und Blitz-Output. Das JPEG sieht mit den ISO-äquivalenten Einstellungen dann so aus:

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Dieses Ergebnis ist mehr als hell genug, um die Schärfe zu prüfen. Und auch ohne die Blitzkomponente sieht man im EVF im Gegenlicht noch genug vom Hund, um das Fokusfeld beim Fotografieren sauber auf das Auge richten zu können. Gerade bei Hunden mit schwarzem Fell ist das sehr wichtig, denn nicht jedes Tier ist wie in diesem Fall bei der Fellfarbe so kooperativ. Ganz besonders knifflig sind schwarzweiß gemusterte Exemplare.

Die RAW-Datei habe ich dann in Lightroom entwickelt, dort sah das Ergebnis nach dem Color Grading (Kodachrome-Look) schließlich so aus:

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bearbeitet von Rico Pfirstinger
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  • 1 month later...

Zoom hat in diesem Thread auch eine perfekte RAW-Belichtung als Basis geliefert: 

 

Hier meine schnelle Bearbeitung in Lightroom:

Man sieht, dass es sich wirklich um eine "perfekte" RAW-Belichtung handelt, da man aus dem bildwichtigen Himmel noch alle Details herausholen und darstellen kann.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 15 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

Zoom hat in diesem Thread auch eine perfekte RAW-Belichtung als Basis geliefert: 

 

Hier meine schnelle Bearbeitung in Lightroom:

Man sieht, dass es sich wirklich um eine "perfekte" RAW-Belichtung handelt, da man aus dem bildwichtigen Himmel noch alle Details herausholen und darstellen kann.

Schön düster :)

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