fuji x secrets Demo in Schwabach

[Rico Pfirstinger]

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bearbeitet 27. Januar 2024 von Rico Pfirstinger

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[Sunhillow]

Wie schön, dass den "Wir-Sind-Das-Volk"-Rufern überall gezeigt wird, dass sie eine Minderheit sind!
Auch wenn die Farben etwas an Cross Processing erinnern   ... aber das passt hier

[Rico Pfirstinger]

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Hier habe ich außerdem für die Rezepte-Freunde noch ein Album mit den Acros SOOC JPEGs angelegt:

https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/RAP8q8Y010

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[Rico Pfirstinger]

vor 11 Minuten schrieb Sunhillow:

Auch wenn die Farben etwas an Cross Processing erinnern   ... aber das passt hier

Korrekt, ich habe ein Agfacolor-Profil aus den 40er Jahren als Basis für mein eigenes Preset genommen.

[hanshinde]

@Rico Pfirstinger

Danke für die Fotos! Ich war auch dabei (habe es aber nicht auf die Bilder geschafft).

 

[Maikäfer]

Schöne Fotos ! Tut gut die vielen Schilder zu lesen, getragen von Menschen aller Altersgruppen. Außerdem gefällt mir das Farb-Rezept sehr gut.

[Gast]

DANKE!

[Leicanik]

Ich wollte die Bilder jetzt nicht alle einzeln anklicken, darum ein großes Danke fürs Zeigen dieser Doku.
(Das Farbprofil ist nicht ganz so meins, aber das ist Geschmacksache.)

[Ergebnis]

6000 in Schwabach ist grandios. Wir waren vor einer Woche in Erlangen etwa 4000. Es werden also noch mehr als zu Beginn.

[Rico Pfirstinger]

vor 6 Minuten schrieb Ergebnis:

6000 in Schwabach ist grandios. Wir waren vor einer Woche in Erlangen etwa 4000. Es werden also noch mehr als zu Beginn.

Nürnberg wurde anscheinend abgesagt, ich denke, da sind viele dann einfach nach Schwabach ausgewichen – trotz Bahnstreik. Es gibt in Deutschland ja nicht so viele Gelegenheiten, wo man Menschen in der Öffentlichkeit aus kurzer Distanz fotografieren kann und die nichts dagegen haben. 

[Rico Pfirstinger]

Wie eingangs kurz erwähnt, war der Plan, mit ACROS in Schwarzweiß zu fotografieren. Damit ACROS seinen Charakter ausspielen kann, muss das eingebaute Noise Shaping ausreichend Bildrauschen (Photonenrauschen) zugeführt bekommen. Damit dieses Rauschen entsteht, braucht man höhere ISO-Werte (was zu einer knapperen Belichtung und somit mehr Photonenrauschen führt).

Mit DR400% habe ich automatisch mindestens ISO 500 und gleichzeitig einen Überbelichtungsschutz bei den Lichtern von 2 EV. Dass Lichter nicht ausfressen, ist sehr wichtig, denn das "Noise Shaping"-Korn (oder auch das künstliche Korn des GRAIN EFFECT) wird ab den X-Kameras der 4. Generation nur auf Bereiche angewendet, die nicht komplett ausgefressen sind. User von Kameras der dritten Generation haben dieses Problem nicht.

Wir haben also ein echtes Incentive, helle Bereiche (etwa den Himmel oder Hauswände) nicht ausfressen zu lassen, um unschöne "Kornabrisse" zu vermeiden. Die Bildwirkung wäre dann ähnlich wie unschöne Tonwertabrisse.

Ich habe auf C4 ein neues Setting "STREET" abgelegt, mit drei verschiedenen AUTO-ISO-Einstellungen, die sich lediglich durch die maximal erlaubte Verschlusszeit unterscheiden: 1/60s, 1/200s und 1/500s. Im Endeffekt habe ich das ganze Event jedoch mit AUTO-ISO 2, also 1/200s fotografiert. Mit dem vorderen Einstellrad kann ich hier in Sekundenschnelle zwischen den drei Auto-ISO-Einstellungen und somit den maximal erlaubten Verschlusszeiten wechseln. Das ISO-Rad muss dafür natürlich auf C stehen und das vordere Rad entsprechend für ISO konfiguriert sein. 

Die Blende verstelle ich mit dem Blendenring, die Zeit wird von der Kamera automatisch ermittelt, die Belichtungskorrekur erfolgt ebenfalls mit dem vorderen Einstellrad. Dieses Rad muss man nur einmal drücken, um zwischen dem Korrekturmodus und dem Auto-ISO-Modus zu wechseln. Das Rad stand die ganze Zeit über im Korrekturmodus.

Der Vorteil ist, dass man sehr schnell arbeiten kann, weil man nur die Blende am Ring anpassen und ggf. die Belichtungskorrektur nachregeln muss. Der Nachteil ist, dass man keinerlei präzise Belichtung bekommt, da Gesichtserkennung und Fokusfeldposition (auch in der Mehrfeldmessung) ständig die Gewichtung verändern, wenn sich im Bildausschnitt etwas ändert oder man selbst den Bildausschnitt ändert. Man muss also von Anfang an jeden Anspruch auf eine "perfekte" Belichtung aufgeben. Diesen Anspruch haben wir hier allerdings auch nicht, im Gegenteil: Wir wollen ja Bildrauschen einfangen – wegen unserem Noise Shaping, das einen organischen Korneffekt ergibt. Wir müssen nur darauf achten, die hellen Stellen nicht komplett ausfressen zu lassen, wobei uns die Fixeinstellung von DR400% ungemein hilft. Bei Motiven, in denen DR400% gar nicht gebraucht wird, richtet es in diesem Fall keinen Schaden an. Richtig, es wird dann 2 Blenden unterbelichtet – normalerweise eine Todsünde, aber in diesem Fall eben nicht, da wir ja mindestens ISO 500 mit dem dazu gehörenden Rauschen (Filmkorn) haben wollen. 

Trotzdem ergibt es sich natürlich, dass mehrere direkt hintereinander gemachte Bilder desselben Motivs unterschiedlich belichtet werden, sofern man die Belichtung vorher nicht mit AE-Lock fixiert oder Serienbildaufnahmen macht bzw. SHUTTER AE sowohl für AF-S als auch für AF-C auf ON stellt (was ich immer mache). SHUTTER AE bedeutet ja eigentlich SHUTTER AE LOCK, da hakt es also schon bei der englischen Übersetzung. Von der deutschen Übersetzung will ich gar nicht erst anfangen.

Für das ACROS Noise Shaping muss HIGH ISO NR auf -4 stehen, damit möglichst viel Rauschen durchgelassen wird. Außerdem habe ich eine Monochrom-Farbe eingestellt (leichter Sepia-Look) und MONOCHROMATIC COLOR deshalb auf WC +2 gestellt (also etwas Warm Color). Magenta/Green (MG) blieb auf Neutral.

Das RAW-Format habe ich auf COMPRESSED gestellt, das spart Speicherplatz und kostet hier keinerlei sichtbare Qualität. Die JPEGs standen auf FINE und Größe S (3:2). Das entspricht etwa 4K (ca. 10 MP) und passt bestens zur geplanten Nutzung.

Die Idee war also, bereits direkt aus der Kamera (SOOC) brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Noch wichtiger war jedoch, bereits in der Kamera im Sucher (EVF und LCD) das fertige Bild vorab zu sehen (WYSIWYG), um vor dem Auslösen einen guten Eindruck von den Kontrasten zu bekommen, die Belichtung entsprechend anzupassen und Motive oft überhaupt erst als solche zu erkennen.

Das entspricht auch dem, was neulich im Forumsvideo zum Thema JPEG-Rezepte von TBJ empfohlen wurde. 

 

[Rico Pfirstinger]

Einige OT-Beiträge wurden entfernt. Ihr kennt ja die Regel, hier geht es um Fotografie und nicht um Politik bzw. politische Lager. Wenn mich jemand auf eine Traktor-Demo mitgenommen hätte, hätte ich dort natürlich auch Fotos gemacht. Das sind ja alles dankbare und interessante, da zudem zeitgeschichtlich durchaus relevante Motive und Themen. 

Mehr zum Fotothema "Demos" gibt es in den bekannten Bilder-Threads, etwa:

oder aktuell:

Alles im Bereich Menschen / Streetfoto.

bearbeitet 28. Januar 2024 von Rico Pfirstinger

[Rico Pfirstinger]

Kommen wir nun zur praktischen SOOC-Anwendung, also die beliebten "Rezepte".

Ihr wisst ja: Fertig gebackene Rezepte gibt es bei mir eher keine, da ich in diesem Fall ein Freund des "Selberkochens" bin. Hier ein Beispielbild, so wie es SOOC aus der Kamera kam und somit auch im EVF zu sehen war:

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[Rico Pfirstinger]

Durch das Vorschalten eines Farbfilter kann man die Kontrastverteilung der Schwarzweißaufnahme oft deutlich verändern. Voraussetzung dafür ist, dass die farbige Vorlage ein möglichst großes Farbspektrum abdeckt, insbesondere was Rot- und Blauanteile betrifft.

Mit einem vorgeschalteten (digitalen) Rotfilter sieht die Aufnahme folgendermaßen aus:

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Man sieht, dass der blaube Himmel deutlich dunkler geworden ist. Gleichzeitig wurden Rotanteile aufgehellt. Man sieht auch, dass das Bildrauschen (Korn) im abgedunkelten Himmel deutlich prominenter zum Vorschein kommt. 

Wem dieser Effekt zu stark ist, der kann als Kompromiss den Gelbfilter vorschalten. Damit bekommt man dann ein Mittelding zwischen der Normalaufnahme und dem Rotfilter.

[Rico Pfirstinger]

Nun stellt sich die Frage, ob man solche Motive nicht lieber in Farbe sehen möchte. Da die RAW-Dateien zur Verfügung stehen, ist das nachträglich kein Problem. So sieht das Motiv mit Provia-Werkseinstellungen aus:

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[Rico Pfirstinger]

Man kann das auch anders entwickeln, etwa mit einem Retro-Look direkt aus der Kamera. Hier habe zum Beispiel auf der Basis von Eterna Bleach Bypass den folgenden Look gefunden:

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[Rico Pfirstinger]

Was wurde hier angepasst? Der Screenshot gibt Aufschluss:

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Mit die wichtigste Anpassung ist hier der auf das Maximum vom 10.000 Kelvin erhöhte Weißabgleich, und im Anschluss daran noch eine kleine WA-Verschiebung Richtung Blau.

[Rico Pfirstinger]

Diese Einstellungen kann man nun im X RAW STUDIO als Preset speichern oder einfach per Copy/Paste auf andere, ähnliche Motive anwenden, etwa hier:

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Wichtig bei einem Retro-Look ist, dass das Ergebnis nicht zu scharf wirkt. Deshalb habe ich die Schärfung auf -4 reduziert und gleichzeitig grobes Filmkorn eingefügt. 

[Rico Pfirstinger]

Das Problem bei "Rezepten" mit einer manuellen WA-Anpassung ist, dass der angepasste Kelvin-Wert je nach der ursprünglichen Farbtemperatur des Motivs ebenfalls angepasst werden muss. Man kann also nicht einfach stur mit 10.000 K arbeiten, wenn sich die Farbtemperatur der Motive ändert. Sonst bekommt man nicht mehr den angestrebten Look.

Hier, in einer ähnlichen Auflicht-Situation, hat es noch gut mit immerhin 9100 K gepasst:

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 Hier sind wir nun schon bei 8500 K und einer anderen WA-Verschiebung, mit Blau +2 und Rot +1:

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bearbeitet 28. Januar 2024 von Rico Pfirstinger

[Rico Pfirstinger]

So ein Preset, gerade wenn es sich weit aus dem Fenster lehnt und einen eindeutigen Charakter zeigt, passt also nicht zu jedem Bild oder Motiv, selbst wenn man an einem Ort zur gleichen Zeit im gleichen Licht fotografiert. Es reicht schon, wenn man Auflicht / Streiflicht / Gegenlicht wechselt oder Dinge vs. Menschen fotografiert.

Hier noch ein Beispiel mit 8000 K, Rot -2 und Blau -1:

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[Rico Pfirstinger]

Hier eine gute Stunde später mit 9500 K, Rot -1 / Blau 0:

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Man kann innerhalb der Kamera eine Menge mit dem JPEG-Engine anstellen. Bei "one fits all"-Rezepten bin ich jedoch skeptisch. Auch Kontrasteinstellungen und Farbsättigung habe ich deshalb für jedes einzelne Bild nach Gusto in der Kamera optimiert. 

bearbeitet 28. Januar 2024 von Rico Pfirstinger

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