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Was ist Streetfotografie?


Gast

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Für mich ist diese Frage irrelevant und führt zu nichts. Ein Foto wird selten besser, wenn man es in eine imaginäre Schublade steckt. Bilder dieser Art gab es schon lange bevor dieser Begriff Mode wurde (Henri Cartier-Bresson, Vivian Maier, Robert Frank, ...). Auch sich darüber zu streiten, ob da unbedingt Menschen drauf sein müssen oder ob das auch in der Natur geht, ist daher wenig zielführend. Von den oben genannten Fotografen (und natürlich auch anderen bekannten Fotografen) haben sich vermutlich beim Fotografieren nie Gedanken darüber gemacht, ob ihre Bilder irgendeinem Genre angehören und noch weniger haben sie drauf geachtet ihre Bilder explizit so zu machen, dass sie einem speziellen Genre angehören. Ihr Ziel war es eher den Alltag von Menschen in einer bestimmten Zeit (z.B. 1950er Jahre) und einem bestimmten Gebiet (z.B. eine Stadt oder ein Stadtviertel) zu dokumentieren.

 

Viele meiner Bilder könnte man diesem Genre zuordnen, ich tue das allerdings nicht. Für mich sind das einfach Bilder von meinen Erlebnissen und meiner Sicht auf Dinge oder Menschen. Ich werde nicht zögern ein Foto zu machen und auch zu zeigen, auch wenn keine Menschen drauf sind, wenn ich meine, dass das Bild zu meiner Gesamtidee passt. Gerade in der Fotografie sind die "Grenzen" so fließen, dass ein Bild gleich mehreren Genres angehören kann. Also welchen Nutzen hat eine solche Abgrenzung? Ich mache lieber Bilder, auf die ich einfach Lust habe, statt mir den Kopf über so etwas zu zerbrechen.

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Stimme dir zu 100% zu .. na ja 99% ... Ich finde auch die Frage ist irrelevant im Bezug auf allen nachfolgenden von dir genannten Punkten, allerdings soll doch hier einfach nur ein Austausch von verschiedenen Ansichten bzw. Bewertungkritierien zu dem Thema stattfinden der doch durchaus interessant sein kann.

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Gast canis lupus

"Massenhaft", also viele, Definitionen zu "Street".

Hmm, wenn es viele Definitionen gibt, welche trifft denn dann zu?

 

Ja, du Schlauberger. Es gibt VIELE, tatsächlich, und man erkennt darin zumindest den Konsens, dass es um Dokumentationen im öffentlichen Raum geht, bei dem Menschen das zentrale Motiv sind.

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Stimme dir zu 100% zu .. na ja 99% ... Ich finde auch die Frage ist irrelevant im Bezug auf allen nachfolgenden von dir genannten Punkten, allerdings soll doch hier einfach nur ein Austausch von verschiedenen Ansichten bzw. Bewertungkritierien zu dem Thema stattfinden der doch durchaus interessant sein kann.

Interessant wofür? Es wird doch ständig darüber diskutiert, ob der Fotograf sich beim Fotografieren an eine schwammige Definition gehalten hat. Wozu soll das gut sein? Das ist doch wieder, ähnlich wie mit der Technik-Diskussion, eine Ablenkung von zu wenig inhaltlicher Tiefe.

Wenn ich ein Bild gut finde, ist es mir egal, ob irgendjemand anders es für Streetfotografie hält, oder nicht.

 

Machte ich das Beruflich, kann das schon etwas anders aussehen. Allerdings wäre mir ein Auftrag "machen Sie mal Streetfotografie" zu schwammig, und ich würde mit dem Auftraggeber versuchen seine Vorstellungen einzugrenzen.

Privat ist es mir völlig egal, welchem Genre andere meine Bilder zuordnen.

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Sehr interessantes Thema hier ... für mich ist Street wie schon oft hier angebracht das ungestellte Leben auf der Strasse. Die Schwierigkeit liegt für mich darin ein interessantes Foto zu gestalten. Es ist ja auf der Strasse, den Ort den viele von uns nur zu gut kennen. Da muss man entweder ein Szene erwischen die einfach nicht alltäglich ist oder mit dem Foto auf eine alltägliche Szene etwas besonderes festhalten was keiner sonst so gesehen hat. Dann wird es interessant ... Es müssen aber nicht immer Menschen auf dem BIld sein ... Das Bild trägt den "Namen Halloween is over" ;)

 

Wenn man das Bild im Thread "Trash" zeigt, passt es gut und man strapaziert den Thread "Street" nicht unnötig. Nach meiner Vorstellung ist das Bild auch nicht spannend genug für Street. Ich schaue es an und denke "na und". Diese meine Antwort genügt mir, das Bild nicht hochzuladen. 

bearbeitet von Giorgio Torelli
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@ GambaJo, vielleicht entdeckst du dabei ja auch für dich ein Kriterium worüber du vorher nicht nachgedacht hast, nicht relevant war oder nun neu bewertest ... das meinte ich mit Interessant ... der Rest ... geschenkt.

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Für mich ist diese Frage irrelevant und führt zu nichts. Ein Foto wird selten besser, wenn man es in eine imaginäre Schublade steckt. Bilder dieser Art gab es schon lange bevor dieser Begriff Mode wurde (Henri Cartier-Bresson, Vivian Maier, Robert Frank, ...). Auch sich darüber zu streiten, ob da unbedingt Menschen drauf sein müssen oder ob das auch in der Natur geht, ist daher wenig zielführend. Von den oben genannten Fotografen (und natürlich auch anderen bekannten Fotografen) haben sich vermutlich beim Fotografieren nie Gedanken darüber gemacht, ob ihre Bilder irgendeinem Genre angehören und noch weniger haben sie drauf geachtet ihre Bilder explizit so zu machen, dass sie einem speziellen Genre angehören. Ihr Ziel war es eher den Alltag von Menschen in einer bestimmten Zeit (z.B. 1950er Jahre) und einem bestimmten Gebiet (z.B. eine Stadt oder ein Stadtviertel) zu dokumentieren.

 

Viele meiner Bilder könnte man diesem Genre zuordnen, ich tue das allerdings nicht. Für mich sind das einfach Bilder von meinen Erlebnissen und meiner Sicht auf Dinge oder Menschen. Ich werde nicht zögern ein Foto zu machen und auch zu zeigen, auch wenn keine Menschen drauf sind, wenn ich meine, dass das Bild zu meiner Gesamtidee passt. Gerade in der Fotografie sind die "Grenzen" so fließen, dass ein Bild gleich mehreren Genres angehören kann. Also welchen Nutzen hat eine solche Abgrenzung? Ich mache lieber Bilder, auf die ich einfach Lust habe, statt mir den Kopf über so etwas zu zerbrechen.

 

 

 

Hm,

Für mich ist diese Frage irrelevant und führt zu nichts. Ein Foto wird selten besser, wenn man es in eine imaginäre Schublade steckt.

wenn ich recht verstehe , geht es in diesem Strang nicht darum, ob eine Foto besser oder schlechter wird, wenn man es in eine Schublade steckt, sondern darum, das Genre der Fotografie " Street" abzustecken und herauszufinden, was das eigentlich genau ist.

Selbst, wenn es schon Bilder, wie diese lange vorher gab, hat sich nunmal das Thema Street zu einem Genre entwickelt, genauso, wie Porträt und Landschaftsmalerei ( - fotografie ), Architektur und Naturfotografie, Sportfotografie und Stilleben....

 

 Auch sich darüber zu streiten, ob da unbedingt Menschen drauf sein müssen oder ob das auch in der Natur geht, ist daher wenig zielführend.

 

Das mag für Dich nicht zielführend sein, aber für mich ist es das zum Beispiel schon, denn für mich stellt es eben eine besondere Anforderung dar, wenn ich mir schon vorher überlege, was ich eigentlich will, was mich interessiert und nicht einfach nur drauflosknipse ( wogegen ich natürlich nichts sagen möchte, aber für mich persönlich wird es eben interessant, wenn ich mich auch noch mit einer Forderung auseinandersetzen "muss" ).

 

Viele meiner Bilder könnte man diesem Genre zuordnen, ich tue das allerdings nicht.

Das hat sich schon so mancher gedacht und hat sich von anderen Menschen sagen lassen müssen, dass seine Bilder eben nicht in diese ( in diesem Falle " Street" ) Kategorie passen.

 

Ich stelle mir die Frage, was Du sagen würdest, wenn im Infrarotstrahl lauter Bilder wären, die gar keine Infrarotbilder sind ( nur mal so als Beispiel ).

 

 

Ich will Dir natürlich Deinen Ansatz nicht ausreden ( jeder Mensch ist zum Glück frei für sich selbst Entscheidungen zu fällen ) aber ich möchte doch die Sätze, die auf mich etwas allgemeingültig wirken, in Frage stellen.

bearbeitet von Soleil
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  • 3 weeks later...
Gast X-Ercist

Sorry, Ihr Menschen, ein völlig neuer und von allem bis jetzt hier Geschriebenem unbelasteter Beitrag:

 

Street Fotografie heisst für mich, dass etwas passiert. Eine Begegnung, ein Austausch, ein Blick, eine Handlung, es muss SPANNUNG in dem Bild sein.

 

Die spannenden oder zumindest interessanten Momente sind in unserer überwachten, gleichgeschalteten, monotonen, konsumorientierten, sicherheitsbedürftigen,...kurz gesagt,  entsetzlich langweiligen, Öffentlichkeit sehr, sehr rar geworden. Zumindest habe ich den Eindruck, wenn ich die Bilder des street- threads an mir vorbei ziehen lasse. Wie es in Wirklichkeit ist, kann ich als Kleinstadtbewohner nicht beurteilen. Hier ist es immer langweilig auf der Strasse.

 

Es genügt nicht, einfach drauf zu halten mit der Knipse, der Anspruch, einfach das Leben auf der Strasse zu dokumentieren, ist zu wenig.

Wen interessiert das: Die ewig gleichen girlies die aufs handy glotzen, die Jugendlichen, die gelangweilt abhängen, die Penner mit ihren Plastiktüten, die alten Leutchen vor den ewige Jugend versprechenden Grossplakaten,---!

Ist das spannend, ist das interessant? Will das Deine Enkelin in 50 Jahren sehen? Nein, das interessiert sie nicht!

 

Und wenn schon nichts Spannendes passiert, lieber streeter, dann gib Dir wenigstens Mühe mit der Ästhetik. Schau auf die Kontraste, das Licht, den Bildaufbau, die sogenannte Komposition! Denk an das Picknick an der Marne von HCB: Dort passiert nix, aber die Ästhetik stimmt.

Versuch doch einfach, die Betrachter nicht zu langweilen! Reduziere die Zahl Deiner uploads, wenn es sein muss! Gib Dir Mühe und trau Dich was beim "shooten"! Du weisst doch selbst, wenn ein Bild gelungen ist, wenn es Ausdruck und Kraft hat! Lösch die anderen, Du brauchst sie nicht, niemand braucht sie!

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einfach das Leben auf der Strasse zu dokumentieren, ist zu wenig.

 

Ist das spannend, ist das interessant? Will das Deine Enkelin in 50 Jahren sehen? Nein, das interessiert sie nicht!

 

Eine steile These, die du da aufstellst.

Woher nimmst du die Gewissheit, dass solche Bilder die Menschen in 50 Jahren (oder mehr) nicht interessieren?

 

Schauen wir uns das fotografische Vermächtnis von HCB, Robert Doisneau und Vivian Maier an, dann finden sich dort viele Bilder, die heute in einschlägigen Foren als banal und überflüssig abgekanzelt würden.

Und doch ziehen sie uns in ihren Bann. Nicht alle, aber doch die meisten, weil sie uns eine Welt zeigen, die wir aus eigenem Erleben nicht kennen.

 

Den einen, entscheidenden Moment einzufangen, ist zwar schön und ein hehres Ziel, aber nicht zwingend für ein Straßenfoto.

Die berühmten Kuss-Szenen von Doisneau sind übrigens alle inszeniert und von Schauspielern dargestellt.

 

Ein "alltägliches" Foto vom gleichen Fotografen sieht z.B. auch mal so aus: http://blog.ricecracker.net/wp-content/uploads/2012/01/doisneau021.jpg

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Und wenn schon nichts Spannendes passiert, lieber streeter, dann gib Dir wenigstens Mühe mit der Ästhetik. Schau auf die Kontraste, das Licht, den Bildaufbau, die sogenannte Komposition! Denk an das Picknick an der Marne von HCB: Dort passiert nix, aber die Ästhetik stimmt.

Versuch doch einfach, die Betrachter nicht zu langweilen! Reduziere die Zahl Deiner uploads, wenn es sein muss! Gib Dir Mühe und trau Dich was beim "shooten"! Du weisst doch selbst, wenn ein Bild gelungen ist, wenn es Ausdruck und Kraft hat! Lösch die anderen, Du brauchst sie nicht, niemand braucht sie!

Und jetzt bitte diesen Teil mit "copy and paste" in fast alle anderen Themenfreds übertragen, ja?

 

Wobei die Schwierigkeit ja immer darin besteht, herauszufinden, was welchen Betrachter langweilt.

Das ist nämlich leider, oder zum Glück, nicht über einen Kamm zu scheren.

 

So wie hier auch. Der Gelangweilte scrollt weiter oder verlässt das Thema.

Der weiger Gelangweilte bleibt noch ein wenig und freut sich.

bearbeitet von UweRichter
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Hallo.

 

Ich kann mich Detlefs Sicht da uneingeschränkt anschliessen. Natürlich erscheinen viele Motive, die hier und anderswo zu sehen sind, als banal. Aber das waren viele Situationen, die uns heute faszinieren, nach der Einschätzung der Zeitgenossen auch. Das Aussergewöhnliche wird permanent dokumentiert, aber das ist eben nicht der Alltag, sondern Ausnahmesituationen - gute oder schlechte.

 

Und was gebraucht und nicht gebraucht wird, beurteilt hier niemand, schon gar nicht für die Bilder anderer. 

 

Hätten die Fotografen der Vergangenheit so gedacht und gehandelt, die "X-Ercist" es vorschlägt, hätten wir heute Bilder von royalen Hochzeiten, Politikern und (Stumm-) Fimstars. DAS wäre für mich langweilig; viel langweiliger, als etwas über den Alltag der Menschen vor 50, 100 oder 150 Jahren zu erfahren.

 

Grüße

Matthias

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Hallo

Ich bin vor dreißig Jahren durch Istanbul gezogen und versucht das leben einzufangen , vor 25 Jahren durch Damaskus und Amman , Jerusalem .

Vor 10 Jahren durch Marrakesch und Fes . Ich wusste nichts von der Streetfotografie und den ganzen drumherum . Ich wollte nur die Leute und das Leben einfangen .

Street ist eine Modeerscheinung , genauso wie Vegan . Früher gab es Menschen die haben kein Fleisch gegesen und sonst nicht Tierisches , War halt so .

Heute sind sie Vegan und machen einen Lächerlichen Kult daraus . Früher hat man das Leben der Menschen fotografiert und heute ist es Street und der gleiche Kult .

Ich esse immer noch Spagetti mit Knoblauch und Ölivenöl und werde nie Veganisch essen und ich werde weiter versuchen das Leben der Menschen einzufangen . Aber ich werde keine Street machen .

Ich lasse mich doch nicht in meinen schaffen einschränken durch irgendwelchen ungeschrieben regeln und Grundsatzdiskussionen  .

Zum Abschluss ein Bild , und zwar mit einer Nikon gemacht .

ATSA00012.jpg

 

Er wollte ausdrücklich mit auf den Bild und war zurecht Stolz auf seinen kl. Laden und Stolz das ich ihn Fotografieren wollte .

Und

ATSA00033.jpg

 

Da habe ich nicht gefragt .

Sonst ist so ein Bild nun mal nicht möglich . Aber auch sie waren nicht Pikiert das ich sie Fotografierte , sondern eher verwundert .

In diesen sinne .

Gruß

Oli

bearbeitet von 22944
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Es gibt einige s/w Fotos aus alten Tagen in der alle Personen in der Bahn Zeitung lesen. Da unterhält sich niemand mit dem anderen, so wie heute (fast) alle Personen mit dem Handy beschäftigt sind.

Warum finde ich die Fotos aus dem Alltag von damals interessant? Weil es wie ich finde zeigt, dass die Leute in der Bahn damals auch nicht kommunikativer ohne ihre Handys waren :cool:

 

Die Fotos für sich genommen hätte ich ohne den zeitlichen Bezug zu Heute nicht betrachtet. Die Szene war damals banal aber die Fotos sind dann nach so vielen Jahren doch noch interessant geworden.

Wenn ich mir nun eins aussuchen müsste um es z.B. in einer Fotoreihe für die damalige Zeit zu verwenden welches Bild würde ich dann nehmen? Das was die Stimmung im Alltag von damals am besten einfängt und was gegenüber anderen Fotos noch etwas besonderes hat, so dass der Betrachter länger davor stehen bleibt. Die Auswahl an Fotos dafür wäre im Gegensatz zu Alltagsszenen der heutigen und zukünftigen Zeit gering.

 

Ein einfaches "banales" Foto mit Teenager die auf ihren Handys starren kann also meiner Meinung nach schon in der Zukunft interessant werden, allerding reicht es für mich nicht aus diese Street-Szene als länger Betrachtens wert zu empfinden wenn einfach nur junge Leute auf ihr Handy starren ... weder jetzt noch in 20/30/50 Jahren wo es dann noch mehr nicht mehr zählbare Fotos dazu gibt. Das Foto muss dann schon irgendwie was besonderes haben ... ;)

bearbeitet von O'Gigis
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Für mich macht den großen Unterschied die pure Masse der Fotos (und Videos), die es heute gibt.

 

Während es vor 50 Jahren noch etwas vergleichsweise Ungewöhnliches war, wenn ein Hobbyfotograf vermeintlich banale Alltagsszenen auf Film gebannt hat, geschieht das heute mit einer derartigen Intensität, dass von den heutigen Fotos statistisch gesehen nahezu nichts übrig bleiben wird. Insofern genügt es aus meiner Sicht nicht, irgendeine banale Szene in der U-Bahn oder der Kölner Innenstadt abzulichten, um ein auch in 50 Jahren noch interessantes Foto zu produzieren.

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Hallo

Ich bin vor dreißig Jahren durch Istanbul gezogen und versucht das leben einzufangen , vor 25 Jahren durch Damaskus und Amman , Jerusalem .

Vor 10 Jahren durch Marrakesch und Fes . Ich wusste nichts von der Streetfotografie und den ganzen drumherum . Ich wollte nur die Leute und das Leben einfangen .

Street ist eine Modeerscheinung , genauso wie Vegan . Früher gab es Menschen die haben kein Fleisch gegesen und sonst nicht Tierisches , War halt so .

Heute sind sie Vegan und machen einen Lächerlichen Kult daraus . Früher hat man das Leben der Menschen fotografiert und heute ist es Street und der gleiche Kult .

Ich esse immer noch Spagetti mit Knoblauch und Ölivenöl und werde nie Veganisch essen und ich werde weiter versuchen das Leben der Menschen einzufangen . Aber ich werde keine Street machen .

Ich lasse mich doch nicht in meinen schaffen einschränken durch irgendwelchen ungeschrieben regeln und Grundsatzdiskussionen  .

Zum Abschluss ein Bild , und zwar mit einer Nikon gemacht .

Er wollte ausdrücklich mit auf den Bild und war zurecht Stolz auf seinen kl. Laden und Stolz das ich ihn Fotografieren wollte .

Und

Da habe ich nicht gefragt .

Sonst ist so ein Bild nun mal nicht möglich . Aber auch sie waren nicht Pikiert das ich sie Fotografierte , sondern eher verwundert .

In diesen sinne .

Gruß

Oli

 

Ja hoppla, das ist doch mal eine klugklare Antwort auf die Frage "Was ist Streetfotografie?" Eine Modeerscheinung - der Witz des Tages.

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Gast canis lupus

Für mich macht den großen Unterschied die pure Masse der Fotos (und Videos), die es heute gibt.

 

Während es vor 50 Jahren noch etwas vergleichsweise Ungewöhnliches war, wenn ein Hobbyfotograf vermeintlich banale Alltagsszenen auf Film gebannt hat, geschieht das heute mit einer derartigen Intensität, dass von den heutigen Fotos statistisch gesehen nahezu nichts übrig bleiben wird. Insofern genügt es aus meiner Sicht nicht, irgendeine banale Szene in der U-Bahn oder der Kölner Innenstadt abzulichten, um ein auch in 50 Jahren noch interessantes Foto zu produzieren.

 

Wenn es in 50 Jahren noch existiert, wird ein heute als "banal" angesehenes Street-Foto u.U. zur fotografischen Kunst avancieren und möglicherweise sogar in einem Museum hängen...       ;)

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Gast X-Ercist

Die Zeit, die Zeit.

 

Erstens nehme ich niemandem ab, dass er im Hinblick auf einen eventuell wertollen kulturhistorischen Beitrag hin auf der Strasse knipst. Ich gehe mal davon aus, dass der Spass am Knipsen die Hauptmotivation ist, auch wenn oft etwas anderes behauptet wird.

 

Zweitens kann er ja mit dem upload dann 50 Jahre warten, wenn er schon weiss, dass er gegenwärtig als banal betrachtete Motive aufnimmt, die dann eventuell in 50 Jahren... 100 Jahren..... !!!

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Früher hat man das Leben der Menschen fotografiert und heute ist es Street und der gleiche Kult .

 

Du sprichst etwas an, was mir schon lange auf der Seele brennt.
Straßenfotografie - oder neudeutsch Street - ist eine Erscheinung unserer Zeit, ganz ähnlich wie all diese, von dir genannten, hippen Trends und Bewegungen.
 
Die Fotografen, deren Bilder uns heute so faszinieren, waren keine Straßenfotografen, den Begriff und das Genre gab es noch gar nicht. Was sie gemacht haben war/ist Dokumentarfotografie und ihre Bilder entstanden im Rahmen von Reportagen zu sozialen oder allgemeinen gesellschaftlichen Themen, die dann in Magazinen veröffentlicht wurden.
Insofern waren diese Bilder, auch, wenn ie uns banal erscheinen, für den Betrachter/Leser aufschlussreich und verständlich, weil sie im Kontext mit der jeweiligen Story erschienen.
 
Dennoch üben diese Bilder auch auf uns eine Faszination aus, obwohl wir sie einzeln und aus dem Kontext herausgerissen sehen. Offenbar sind die Szenen doch interessant genug und benötigen gar nicht zwingend eine Geschichte um den Betrachter zu erreichen.
 
Eine ähnliche Wirkung geht ja auch von Vivian Maiers Bildern aus, die, vielleicht als einzige, Straßenfotografin im heutigen Sinne war.
Sie hat bekanntlich, anders als HCB, Doisneau, Robert Frank u.a. , ja nur zum eigenen Vergnügen und nur das, was sie interessant und/oder wichtig fand, fotografiert.
 
Die Fotografie hat sich inzwischen als Kunstform etabliert und auch die heutige Straßenfotografie hat sich von der Reportage gelöst und verselbständigt. An ihrem grundlegenden Charakter hat sich dadurch aber nichts geändert, sie ist und bleibt ein Teil der Dokumentarfotografie.
Und genau deshalb haben unsere heutigen Streetfotos die gleiche Berechtigung wie die Bilder der Magnum-Fotografen. Weil sie nachfolgenden Generationen einen Eindruck unseres Alltags vermitteln.
 
"Die ewig gleichen girlies die aufs handy glotzen", wie X-Ercist sie nannte, gehören genauso zu unserem Straßenbild, wie "die Penner mit ihren Plastiktüten" (was für ein Menschenbild hat jemand, der so über - offenbar in Not geratene - Mitmenschen spricht?).
Wenn wir solche Bilder nicht zeigen (dürfen), dann verfälschen wir die Realität und gaukeln der Nachwelt etwas vor, was in Wahrheit völlig anders war.
 
Auch Obdachlose und Bettler gehören dazu und sollten nicht ausgeblendet werden, denn die auffallend große Zahl sagt viel über unsere Gesellschaft aus.
Wenn wir Obdachlose, Bettler und andere Randgruppen nicht mehr fotografieren, dann hat das m.E. wenig mit Empathie und Respekt zu tun. Ich habe vielmehr den Eindruck, wir wollen einfach nicht in diesen Spiegel schauen.
 
Vielleicht kommt daher auch diese Skepsis gegenüber den Street-Fotografen?!
Ich weiß es nicht.
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Gast X-Ercist

no

"Die ewig gleichen girlies die aufs handy glotzen", wie X-Ercist sie nannte, gehören genauso zu unserem Straßenbild, wie "die Penner mit ihren Plastiktüten" (was für ein Menschenbild hat jemand, der so über - offenbar in Not geratene - Mitmenschen spricht?).
Wenn wir solche Bilder nicht zeigen (dürfen), dann verfälschen wir die Realität und gaukeln der Nachwelt etwas vor, was in Wahrheit völlig anders war.
 
Auch Obdachlose und Bettler gehören dazu und sollten nicht ausgeblendet werden, denn die auffallend große Zahl sagt viel über unsere Gesellschaft aus.
Wenn wir Obdachlose, Bettler und andere Randgruppen nicht mehr fotografieren, dann hat das m.E. wenig mit Empathie und Respekt zu tun. Ich habe vielmehr den Eindruck, wir wollen einfach nicht in diesen Spiegel schauen.
 

 

Nur weil ich nicht den politisch korrekten Ausdruck des Bildungsbürgertums für diese Bevölkerungsschicht verwende, musst Du nicht süffisante Nebenbemerkungen über mein Menschenbild machen. Das tut hier sowieso nichts zur Sache, weil wir nicht über Menschen reden, sondern über Bilder von Menschen.

 

DeLux, Du kannst von mir aus fotografieren und zeigen was Du willst, ich weiss nicht wie Du auf die Idee kommst, ich würde Dir das untersagen wollen. Ich bin auch nicht skeptisch gegenüber der street- Fotografie. Und  ich will auch nicht, dass Missstände ausgeblendet werden.

 

Ich würde nur gerne interessantere street- Bilder sehen als das was im thread meist geboten wird. Und wenn es schon eine gewisse Monotonie in der Motivwahl gibt, dann sollten die Bilder wenigstens gut gemacht sein.

 

Und, sorry, Deine aufklärerische Attitüde, den selbst erteilten historischen Auftrag, nehme ich weder Dir noch sonst jemandem ab.

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den selbst erteilten historischen Auftrag, nehme ich weder Dir noch sonst jemandem ab.

 

Ob du mir das abnimmst oder nicht, ist mir erstens herzlich egal und zweitens habe ich nie den Anspruch erhoben, einen "kuturhistorischen Auftrag" u erfüllen.
Ebenso wenig, wie Cartier Bresson, Robert Doisneau oder Josef Koudelka. Sie alle wollten oder wollen ihre Zeitgenossen auf etwas aufmerksam machen, nicht die nachfolgenden Generationen.
 
An einem Punkt stimme ich dir aber zu: Der überwiegende Teil der heutigen Streetfotos sind nicht mehr als die Kopie einer Kopie. Irgendwie versucht  "Jeder" Bilder wie HCB zu machen und da schließe ich den vielzitierten und als nachahmenswertes Beispiel genannten Thomas Leuthard ausdrücklich mit ein. Was er uns zeigt, sind im Wesentlichen altbekannte Motive, bei denen sich lediglich Ort und Zeit geändert haben. Neue Ideen kann ich nicht entdecken.
 
Auch er hat nicht verstanden, was die legendären Fotografen, denen man heute nachzueifern versucht, mit ihren Bildern bezwecken wollten. Sie wollten weder Kunst machen noch wollten sie andere Menschen in lustigen, peinlichen oder sonst wie außergewöhnlichen Momenten abschießen, sie wollten "nur" die Lebensumstände ihrer Mitmenschen dokumentieren.
 
Was mich selbst betrifft; ich mache gerne und regelmäßig Reportagen, Serien und auch einige Langzeit-Projekte stehen auf meiner Liste.
Einzeln betrachtet wirken diese Bilder ebenfalls banal und unwichtig, im Zusammenhag verlieren sie aber ihre Banalität und bekommen einen ganz anderen (Stellen-)Wert.
 
Insofern glaube ich schon, dass meine Bilder nicht sinnlos und unnütz sind, jedenfalls nicht sinnloser als der dreihundertfünfundzwanzigtausendste Sonnenuntergang am Mittelmeer oder das dreimillionste Bergpanorama der Schweizer Alpen.
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Man sollte das Thema nicht zu ernst nehmen. Street muss, wie ich finde, in erster Linie Spaß machen. Ob die Bilder "künstlerisch wertvoll" sind, werden nachfolgende Generationen entscheiden.

 

Das gilt für alle anderen Fotografie-Genres, zumindest solange wir von Hobby reden, ja auch. Ich mache meine Bilder in erster Linie für mich. Natürlich freut es mich, wenn sie auch anderen gefallen, aber das ist nicht der Hauptanspruch.

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Gast X-Ercist
Was mich selbst betrifft; ich mache gerne und regelmäßig Reportagen, Serien und auch einige Langzeit-Projekte stehen auf meiner Liste.
Einzeln betrachtet wirken diese Bilder ebenfalls banal und unwichtig, im Zusammenhag verlieren sie aber ihre Banalität und bekommen einen ganz anderen (Stellen-)Wert.
 
Insofern glaube ich schon, dass meine Bilder nicht sinnlos und unnütz sind, jedenfalls nicht sinnloser als der dreihundertfünfundzwanzigtausendste Sonnenuntergang am Mittelmeer oder das dreimillionste Bergpanorama der Schweizer Alpen.

OBIWAN!!! FOTOALUEGE!!! :D

 

Die Sache mit den banalen Einzelbildern und der gesteigerten Bedeutung, die ihnen als Serie zukommen kann, kennt wohl jeder, der schon mal an einem Langzeit- Projekt gearbeitet hat. Wäre es dann nicht angebracht, sie auch als Serie zu zeigen?

bearbeitet von X-Ercist
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Die Zeit, die Zeit.

 

Erstens nehme ich niemandem ab, dass er im Hinblick auf einen eventuell wertollen kulturhistorischen Beitrag hin auf der Strasse knipst. Ich gehe mal davon aus, dass der Spass am Knipsen die Hauptmotivation ist, auch wenn oft etwas anderes behauptet wird.

 

Zweitens kann er ja mit dem upload dann 50 Jahre warten, wenn er schon weiss, dass er gegenwärtig als banal betrachtete Motive aufnimmt, die dann eventuell in 50 Jahren... 100 Jahren..... !!!

 

 

Schliesst Du da vielleicht einfach von Dir auf andere?

 

Ich habe auch keinen "kulturhistorischen Auftrag", nehme aber den dokumentarischen Charakter meiner "Street"-Aufnahmen durchaus ernst. Ob Du mir das nun abnimmst oder nicht, spielt für mich keine Rolle (siehe Detlef).

 

Auch den von Dir als Widerspruch wahrgenommenen "Spaß am Knipsen" kann ich nicht so sehen - viele bekannte Fotografen, z. B. Elliott Erwitt - haben mehrfach betont, dass Fotografie ihr Beruf, aber eben auch ihr Hobby sei. Für mich ist das eine perfekte Konstellation und steht keineswegs im Widerspruch zum eigenen Anspruch an seine Bilder.

 

Das einzige, was ich in Deinem Beitrag ernst nehmen kann, ist der Hinweis auf den Upload, also die Veröffentlichung. Die bekannten Fotografen des letzten Jahrhunderts wurden in Zeitschriften oder Büchern veröffentlicht, also Medien, die eine gewisse Langlebigkeit mit sich bringen. Die Digitalfotografie und das Veröffentlichen in eher flüchtigen Medien wie dem Internet machen es jedoch schwierig, langfristig zugreifbares Material bereitzustellen.

 

Ich veröffentliche nur einen Bruchteil meiner Bilder im Internet, die Auswahl der besten sammele ich in Fotobüchern, von denen ich mehrere pro Jahr drucken lasse. Was langfristig damit passiert, weiss ich nicht. Da ich keine Kinder habe, werde ich irgendwann per Flohmarkt auf den Weg bringen. Den Rest kann ich dann nicht mehr kontrollieren.

 

Grüße

Matthias

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