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Meisterzwang für Fotografen


Gast

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vor 1 Stunde schrieb rednosepit:

Mir persönlich ist Freude wichtig und nicht sture Pflicht. Und ich habe mich mit Fuji dann so eingearbeitet, dass ich KB nicht vermissen muss. Ich glaube, da spielen Emotionen mit. Ich muss mein Werkzeug mögen. 

Da ist halt der Unterschied, der Kunde sagt was zu tun ist in welcher Qualität und wenn Sony die richtige Kamera ist, wir diese beim Rent geliehen und der Job fotografiert. Sehr oft wird vorher mit den Artdirektor gesprochen, teilweise werden Skizzen gefertigt usw. Es geht soweit das man das Licht theoretisch setzt. Da gibt's halt nicht ich mag Fuji oder Sony da zählen nur Resultate nichts anderes. Emotionen kann sich keiner erlauben, der Kunde zahlt für keine Emotionen und Vorlieben. Es gibt Fotografen die haben kaum selber Kameras vieles läuft über den Rent meist Großformat auch Licht wird fürs Shooting geliehen, die Kunst ist sich darauf einzustellen und auf den Punkt abzuliefern.

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ok, dann bin ich zum Glück total privilegiert. Ich arbeite für Redaktionen und Verlage. Für die sind Bilder extrem wichtig. Ich habe das Glück für Magazine zu arbeiten, die noch "echte" Bilder von "echten" Fotografen ganzseitig und mit Glück auch mal doppelseitig veröffentlichen. Da sind die Bilder nicht Beiwerk zum Verständnis, nein - sie sind wichtiger Bestandteil, Highlight des Magazins. Aber in all den Jahren hat noch nicht einer nach der Kamera gefragt. Ganz ehrlich nicht. Möglich, dass es in der Produktion von Werbung, der Gestaltung von Riesenplakaten anders ist.

Für mich ist wichtig, dass die Bilder gut werden, ich habe auch Freiheit, was ich gestalten möchte und wie. Ich soll sogar Ideen haben. Klar wird hinterher im Team aussortiert. Wenn Menschen abgebildet sind, müssen auch die sich auf dem Bild mögen. Nur nach meiner Kamera fragte bisher keiner. 

Ich glaube, ausleihen wäre nicht mein Ding, weil ich meine Ausrüstung im Schlaf beherrsche, mir vieles zurechtgefummelt habe. Und - ja wenn ich eine Kamera gerne in der Hand habe, dann fühle ich mich gut und das wirkt sich bei mir direkt auf die Kreativität aus. Ich bin nun einmal bei Fuji gelandet, weil ich das Bedienkonzept sehr mag und den Bildlook. Aber natürlich hätte es auch Canon, Sony oder Nikon sein können. Diese Spitzenkameras tun sich nichts, was die Bildqualität angeht.

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Hallo!

Habt Ihr mal einen Blick in die Inhalte einer Meister- oder Fachwirtweiterbildung geworfen? Egal welcher Beruf! Solltet Ihr mal machen es lohnt sich.

Wenn man sich zu einer Weiterbildung zum Meister/Fachwirt entschließt ist man bereit für mindestens 2 Jahre wertwolle Freizeit zu Opfern (meistens ein Abend und eigentlich immer den Samstag). Ja und Geld kostet der Kurs zur Verbreitung auch noch ca. 6tsd Euro plus Prüfungsgebühren (gibt aber Meister BAFÖG). Der Ausbilderschein muss auch noch gemacht werden ca. 600 Euro plus Prüfungsgebühren.

Aber was bekommt dafür! Bildung und man lernt Menschen kennen die den Beruf genauso lieben wie man selbst! Man lernt auch das es wichtig ist Verantwortung zu ÜBERNEHMEN. Man bekommt auch einen Blickwinkel was Unternehmerische belange angeht.

Wer einen Meister anstrebt sollte sein Handwerk beherrschen, weil davon geht ein Prüfungsausschuss aus. Ein Meistertitel hat aus einem schlechten Handwerker noch nie einen guten gemacht, aber aus einen Guten einen viel BESSEREN!

Gute Meister bilden auch aus und sind auch bestrebt sein Ihr wissen weiterzugeben. 

Ach so und Prüfungen darf man auch schreiben, so wie früher in der Schule. Nach der Basisqualifikation (Inhalte sind da noch für alle Berufe gleich). Vier Klausuren a 90 min auf zwei Tage verteilt! Fächer: Arbeitsrecht, BWL, Zusammenarbeit im Betrieb und Information und Kommunikation. Wenns nicht klappt gehts in eine mündliche Prüfung, hier gilt das Kirmes Motto jeder hat 3 Wurf!

Nachdem 2ten Jahr (Handlungsspezifischer Teil) gibt es nochmal 2 Klausuren an zwei Tagen 5 bzw. 6 std. . Dann folgt die Projektarbeit dafür hat man 30 Tage zeit. Mein Kurs hatte das wunderbare Thema: Einführung einer Damenschuhmarke im Testmarkt NRW (Pumps und Ballerina) man durfte 500tsd, Euro ausgeben (CD Entwicklung, Marketingkonzept etc...). Zum Abschluss gibt es noch eine Präsentation mit anschliessendem Fachgespräch. Sollte die Projektarbeit schlechter als 4 sein wird man nicht für die Präsentation und das Fachgespräch zugelassen (auch hier 3 Wurf). Das gleiche gilt auch für die Klausuren. Und das alles während man Vollzeit arbeitet!

Danach ist man so wie ich Medienfachwirt PRINT!

Nur mal so zur Info was hinter dem Titel Meister steckt!

Gruß

Uli

 

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vor 1 Stunde schrieb uli_m:

Nur mal so zur Info was hinter dem Titel Meister steckt!

 

Hi,

niemand, der das will und der die Zugangsqualifikation hat, wird ja daran gehindert, "seinen Meister" zu machen. Dieser Weg steht ja nach wie vor offen.

Mich würde an der Wiedereinführung eines "Meisterzwanges" vor allem stören, dass dieser den Zugang zu einer bestimmten Art von Fotografie reglementieren würde - dafür gibt es keinen Grund. Der zweite Aspekt, den ich für sehr fragwürdig halte, ist die diesem System aus Azubi / Lehrling / Geselle / Meister zugrundeliegende Annahme, dass Fotografie ein "Handwerk" sei. Das ist sie nämlich ganz sicher nicht. 

Viele Grüße, Christian 

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Stichwort Friedliche Koexistenz

oder?

Beide Wege haben ihre Berechtigung und verdienen absoluten Respekt.

Der eine nimmt den konventionellen Weg der Ausbildung, erfährt viel Wissen und eine hohe Qualifikation.

Der andere nimmt den risikoreicheren Weg des Autodidakten.

Keiner nimmt dem anderen etwas weg.

so what 🤓

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vor 14 Stunden schrieb snooopy:

Da ist halt der Unterschied, der Kunde sagt was zu tun ist in welcher Qualität und wenn Sony die richtige Kamera ist, wir diese beim Rent geliehen und der Job fotografiert. Sehr oft wird vorher mit den Artdirektor gesprochen, teilweise werden Skizzen gefertigt usw. Es geht soweit das man das Licht theoretisch setzt. Da gibt's halt nicht ich mag Fuji oder Sony da zählen nur Resultate nichts anderes. Emotionen kann sich keiner erlauben, der Kunde zahlt für keine Emotionen und Vorlieben. Es gibt Fotografen die haben kaum selber Kameras vieles läuft über den Rent meist Großformat auch Licht wird fürs Shooting geliehen, die Kunst ist sich darauf einzustellen und auf den Punkt abzuliefern.

Hi,

die von Dir geschilderte Szenerie trifft manchmal in der Werbung zu, wo zum Beispiel die Artdirektion die Vorgabe "Mittelformat" oder eine bestimmte Auflösung macht. Ob zu Recht oder nicht, sei dahin gestellt. Oft wird die Vorgabe auch getroffen, weil es irgendwie "cool" erscheint und die Produktion damit teurer wird. "Emotionen kann sich keiner erlauben"? – die ganze Branche besteht aus Emotionen, die Wichtigtuer fühlen sich wichtig, die Macher fühlen sich effektiv und die Fotografen fühlen sich "kreativ", auch wenn sie vielleicht nur ein Skribble nachfotografieren. 

Auf den meisten Feldern der Fotografie spielen solche Vorgaben jedoch überhaupt keine Rolle: Ob im Fotojournalismus, in der Unternehmens-, in der Event-, Architektur-, Theater-, Hochzeits, Industrie- oder sonstwie-Fotografie: die Wahl der Kamera, des Formats, des Formfaktors usw. obliegt den Fotografen und die nehmen, was ihnen richtig erscheint oder was sie haben, womit sie gut zurecht kommen und was ihnen das Leben erleichtert – auch emotional! 🙂

Viele Grüße, Christian 

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vor 11 Stunden schrieb christian ahrens:

...
Der zweite Aspekt, den ich für sehr fragwürdig halte, ist die diesem System aus Azubi / Lehrling / Geselle / Meister zugrundeliegende Annahme, dass Fotografie ein "Handwerk" sei. Das ist sie nämlich ganz sicher nicht. 
...

Hallo Christian.

Das (Hervorhebung von mir) sehe ich etwas anders: Auch der handwerkliche Teil der Fotografie, zu dem heute auch die Nachbearbeitung gehört, muß beherrscht werden. Der Beruf des Fotografen endet aber eben nicht bei der Beherrschung des Handwerks, er beginnt dort erst. Dies gilt aber in ähnlicher, wenn auch vielleicht abgeschwächter Form, für viele Berufe. Die kreative Umsetzung einer Idee setzt voraus, dass man sein Handwerkszeug beherrscht, wie auch immer das nun aussieht.

Als weiteren wichtigen Bestandteil sehe ich die Fähigkeit zum Umgang mit Menschen - seien es nun die Kunden, die zu Fotografierenden oder andere Beteiligte. Gerade als Selbständige ist eine gute "Selbstvermarktung" essenziell, damit die Kunden mit einem arbeiten möchten. In vielen Bereichen wären die Ergebnisse durchaus vergleichbar, aber natürlich arbeitet man lieber mit einem Dienstleister (im weitesten Sinne, hier: dem Fotografen), mit dem die Chemie stimmt und der sich als zuverlässiger Partner erwiesen hat.

Was das eigentliche Thema angeht: ich bin der Meinung, dass die Ausbildungsberechtigung der entscheidende Faktor sein sollte. Wer andere zum Beruf des "Fotografen" ausbilden will, sollte seine Kenntnisse und Fähigkeit mittels eines Meisterbriefs nachgewiesen haben. Für alle anderen, die "nur" mit der Fotografie ihr Leben bestreiten möchten, halte ich das für nicht mehr zeitgemäß, zumal es ja, wie "Rednosepit" schon mehrfach richtig anmerke, bei der Fotografie nicht um ein potentiell lebensgefährliches Unterfangen (für den Kunden) handelt.

[Disclaimer]
Ich bin ja nur Hobbyfotograf und hatte auch nie Ambitionen, professionell zu fotografieren - ich bin nicht der Typ für die Selbständigkeit. Einige meiner besten Freunde sind selbständig, wenn auch in anderen Bereichen, und ich könnte so keine Nacht ruhig schlafen. Ich bin froh, dass mir das früh genug klar wurde, habe aber höchsten Respekt vor denjenigen, die es schaffen, ihre Passion für die Fotografie so umzusetzen, dass sie ihren Lebensunterhalt sichert.

bearbeitet von Mattes
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Ein sehr guter Beitrag, Matthias. Du sprichst sehr wichtige Aspekte an (Umgang mit Menschen, Chemie zwischen Auftraggeber und -Nehmer, Selbstvermarktung), die den Nagel auf den Kopf treffen. Danke dafür und ein Kompliment von meiner Seite!

Cheers, Uli

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Am 14.6.2019 um 09:59 schrieb Mattes:

Das (Hervorhebung von mir) sehe ich etwas anders: Auch der handwerkliche Teil der Fotografie, zu dem heute auch die Nachbearbeitung gehört, muß beherrscht werden. Der Beruf des Fotografen endet aber eben nicht bei der Beherrschung des Handwerks, er beginnt dort erst.

Hi,

eben, das ist unstrittig. Und deshalb ist "Fotograf" für mich kein Handwerksberuf (wie Fliesenleger oder Maurer), sondern ein in erster Linie kreativer Beruf, der selbstverständlich technische und handwerkliche Seiten hat - sogar recht viele und sehr unterschiedliche. Die social und business skills sind gerade für Selbständige natürlich ebenfalls von großer Bedeutung.

Viele Grüße, Christian 

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  • 1 month later...

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