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Was macht ein gutes Foto zu einem guten Foto und wie beschreibt man ein gutes Foto?


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Über Fotografie und die Definition eines guten Fotos sollte man in der Regel nicht mit den Fotografierenden diskutieren. Man kann höchstens die Meinungen derjenigen anhören, für die die Fotos gemacht werden.

Wenn Fotografierende Fotos primär für andere Fotografierende erstellen, bleibt die Präsentation oft auf Workshopebene, in extremen Fällen rückt die Ausrüstung in den Vordergrund und Fotografie wird zu deren Leistungsschau, somit letztendlich zum Selbstzweck und versinkt in der Belanglosigkeit für Selbstdarsteller (oder, wie man heute sagt: Influenzer oder Contentcreators)

 

 

 

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vor 11 Stunden schrieb Uwe1956:

Diesen Autor hatte ich hier auch schon gelegentlich zu passender Gelegenheit verlinkt. Sein Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber immer wieder eine Quelle der Inspiration. Für den, den es interessiert. Auch etwas für verregnete Wintertage, wenn man alles lesen möchte:

https://haukefischer.fr/accueil/

https://haukefischer.fr/accueil/tutorials/

 

Besonders interessant fand ich die Streitschrift: Das Dilemma der Tech-Lemminge

Einleitung: "Fotografie heute dreht sich nur noch um Spezifikationen. Egal, wie du es drehst und wendest, nahezu alle Gespräche mit Kamerabesitzern, online, Youtube und erst recht in den Foren – specs specs specs. Wichtig wichtig dynamic range, AF-Geschwindigkeit und Pickelreinheit der Optiken, wenn die auf eine Backsteinwand oder einen Gartenzwerg gerichtet ist. Mein all-time Brüller ist der unausrottbare Mythos der « Farbwissenschaft » 🤪  Wenn du über das Gefühl sprichst oder schreibst, das dir die Kamera beim fotografieren vermittelt, bist du bestenfalls gestrig. Recht flott allerdings überheblich, ohne Emphatie, besserwisserisch und was weiss ich nicht noch alles. "

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Nun, wenn die, die der Meinung sind, dass es ein Regelwerk gäbe, das zu einem guten Foto führte, nur und ausschließlich gute Fotos machten, dann hätte ich auch schon seit langem fleißig diese Regeln gelernt. 
Aber selbst bei den anerkannten großen Meistern der Fotografie, gefällt mir nicht alles. 

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vor 11 Stunden schrieb Randyderzweite:

Entschuldigung! Dachte, das wäre eine offene Diskussion hier. Ich bin aber gespannt, ob der Flo dazu was anderes sagen wird.

War nicht böse gemeint, war so gedacht wie Dein zweiter Satz, denn Deine Antwort kenne ich ja.  🙂

 

Im Grunde kann man doch bis hierher schonmal festhalten: Die Frage nach dem "guten Bild" hat erstaunlich konstruktives hervorgebracht.

(Einordnung von objektiv und subjektiv bis hin zum Umstand des Kontextes eines Bildes)

 

Auch schön, weil es da etwas milder erstmal um "das bessere Bild" geht:

https://haukefischer.fr/accueil/neues-equipment-macht-bessere-bilder/

Zitat aus dem letzten Absatz:

Darst dich fühlen, wie William EGGLESTON – bei dessen Bildern ist alles von vorne bis hinten scharf und dennoch steigst du beim Angucken quasi umgehend dahinter, um was es ihm geht, was ihm wichtig war. Denk drüber nach.

(sowas würde ich auch unter objektiv verbuchen, wenn man etwas so gestalten kann, das Wissen dazu hat, das es so unmissverständlich transportiert wird. Reverse kann man dieses Wissen des Fotografen als Betrachter dann auch sofort erkennen, sofern man denn ebenfalls dieses Wissen hat.)

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vor 18 Minuten schrieb EmHa:

Nun, wenn die, die der Meinung sind, dass es ein Regelwerk gäbe, das zu einem guten Foto führte, nur und ausschließlich gute Fotos machten, dann hätte ich auch schon seit langem fleißig diese Regeln gelernt. 

Ich sehe in diesem thread eigentlich keinen, der Regeln/ Gestaltungselemente/ Stilmittel im Sinne einer Anleitung zum guten Bild verstehen würde. So einfach ist es dann tatsächlich nicht. Aber gute Bilder enthalten eben oft Regeln die dem guten Bild förderlich sind. Darum lernt man diese "Regeln" ja hoffentlich auch um, wenn man diese gezielt einsetzen kann, die Wahrscheinlichkeit auf ein gutes/ besseres Bild zu erhöhen. Das kann von simplen Dingen wie "gerader Horizont" oder "achte auf den Hintergund" bis hin zu Komplexen Farblehren gehen. 

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Ein Aspekt scheint mir bei der Diskussion ein wenig in den Hintergrund zu geraten, nämlich die Frage nach dem Zweck. Welchem Zweck dient ein Foto? Soll es dokumentieren, soll es eine Reportage begleiten/visualisieren, soll es werben oder direkt verkaufen, soll es Lebensgefühl oder Stimmungen vermitteln? Dient ein Bild der Dekoration oder zur Unterstützung einer Innenarchitektur. Soll es das Wesen des Menschen oder seine Oberfläche visualisieren? Oder soll es gar schockieren? Wenn das Foto seinen Zweck erfüllt, dann ist es im Hinblick auf die erstellte Aufgabe gut oder gar erfolgreich. Dabei muss das Bild aber weder gefällig, noch preisverdächtig oder gar museumsreif sein.

Für die generalistische Bewertung „gut“, sehr gut“ oder gar „mangelhaft“ sind (technische) Produkte oft besser geeignet.

bearbeitet von Don Pino
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vor 9 Minuten schrieb Don Pino:

Welchem Zweck dient ein Foto?

Wurde auch schon angesprochen, Zweck oder Kontext eines Fotos / Gesamt-/ Lebenswerkes.

Krass gesagt: dem Kriegsberichterstattungsfoto kreidet man einen schiefen Horizont oder etwas Unschärfe usw. nicht an. Wenn der eintauchende Eisvogel komplett unscharf ist oder das Strandbild ist völlig schief und unterstützt die Bildaussage nicht, dann sind es widerum opjektive Kriterien. Also die objektiven Kriterien sind "schwimmend gelagert", aber sie sind da.

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vor 16 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Also die objektiven Kriterien sind "schwimmend gelagert", aber sie sind da.

Hier dreht sich die Diskussion im Kreis. Objektive Kriterien definiere ich als handwerkliche und technische Kriterien. Alles andere ist vielfältig und subjektiv. Aber ich denke, die unterschiedlichen Standpunkte sind klar geworden.

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Der Artikel ist auch sehr passend und trifft es mit dem Begriff "Objektivität" sehr gut:

https://haukefischer.fr/accueil/bildkomposition-praxisbeispiel/

Zitat:   ...und daraus resultieren ganz schlicht hinterher die besseren Bilder.

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vor 16 Stunden schrieb Uwe1956:

Oft ist der Kontext entscheidend oder die Gewichtung einzelner Kriterien ist unterschiedlich.

Der Kontext kann im Zusammenhang damit, ob etwas gut ist, eine wesentliche Bedeutung haben.

Er ist gefallen. = nicht gut
Es hat ihm gefallen. = gut 

😉

bearbeitet von 2prinz.de
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Ich habe es (derzeit) ein bisschen aufgegeben, dazu eine feste Meinung zu haben. Es ist, so finde ich, einfach nicht endgültig zu beantworten. Rede ich mit 1. Gleichgesinnten, die ebenso viel Fotografieren bzw sich generell mit dem Thema auseinander setzten, kommt das was völlig Anderes bei raus als wenn in z.B. 2. einer WatsApp Gruppe Bilder von Erlebten geteilt werden. Oder 3. die Reisenden.

Gruppe 1: da kommt dann bekanntermaßen Alles zusammen wie Inhalt, technische Umsetzung und Aussage. Dort finden sich dann auch Fotos Jenseit der Dokumentation des selbst aktiv erlebten. Weites Feld. Nach meinem Eindruck sind das Menschen, die das ganze Bild angucken. Also auch bis an den Rand, Details usw. Und die im Hinterkopf auch die Möglichkeiten und Grenzen der Technik ablaufen lassen. Zumindest unbewusst.

Gruppe 2: bewertet ein Foto in erster Linie danach was es emotionell bei ihnen auslöst. Egal ob der Sonnenuntergang ausgefressen ist oder dem Pony die Beine fehlen. Dort liegt der selektive Blick auf die eine dem Betrachter wichtige Bildaussage. Egal wie Mangelhaft der Rest des Bildes ist. Da werden dann grobe Mängel übersehen und Alle freuen sich. Dürfen sie auch, ich bin da tolerant geworden und zwinge Niemanden meine Betrachtungsweise auf. Sowas macht auch deren Freude kaputt - was hätte ich davon ?

3. die Reisenden, da erlebe ich, das sich hier Alles tummelt. Von wirklich gut (auch mit Emotionen)  bis auf fast nur auf Emotionen reduziert. 

Was ist nun gut ? Was ich gut finde weiß ich,  Und auch da denke ich nicht so eng. Technisch gut gemacht oder auch mal  Provokant schlecht - aber das geplant mit Aussage. Auf jeden Fall muss es immer was Berühren in mir. Kleine Unsauberkeiten, die hätten vermieden werden können und als störendes Bildelement sich ins Auge bohren - das mag ich nicht. Wichtig ist mir Vielfalt. Ein gutes Bild 100mal gesehen, das wird irgendwan auch langweilig. Aber gar nicht so einfach, selber solche Bilder zu gestalten. Gibt einfach schon soooo viel.

Hier im Forum erwarte ich allerdings schon, das Fotos zu den Themen mit einem höherem Anspruch an sich selbst eingestellt werden. Also nicht nur gute Idee haben, sondern auch eine überlegte und gute Umsetzung. Ob es dann den Geschmack trifft, das ist dann noch was anderes. Es wird immer sehr gut gemachte Bilder geben (Anerkennung für diese), die einen nicht berühren und etwas weniger Gute, die aber ins Herz treffen. Mut zu Neuem mag ich auch. Auch wenn das nicht gerade meine Stärke ist. Vielleicht wenn ich mal mehr Zeit habe.

 

 

 

bearbeitet von Maikäfer
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vor 4 Stunden schrieb RAWky:

Über Fotografie und die Definition eines guten Fotos sollte man in der Regel nicht mit den Fotografierenden diskutieren....

 

 

 

Mit Fotografierenden sollte man am Besten und aus Höflichkeit über gar nichts diskutieren, lenkte man sie doch anderenfalls nur von einer Tätigkeit ab, mit der sie gerade beschäftigt sind: nämlich zu fotografieren. 😉

bearbeitet von Logan Roy
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vor 22 Stunden schrieb Randyderzweite:

Fazit: Die Diskussion wird viele Meinungen hervorbringen, aber keine neuen Erkenntnisse. 

(Aus meinen Posting #5) Wir drehen uns tatsächlich im Kreis und das wird sich auch nicht ändern. 

Man kann bezüglich "gut" oder "schlecht" Regeln aufstellen, bis der Arzt kommt, es wird immer Betrachter geben, die eine andere Sichtweise haben, und das ist auch gut so. Es nützt auch nichts, wenn man glaubt, eine "mehrheitliche Meinung"* identifizieren zu können. Eine Fotografie löst immer eine Emotion aus, selbst wenn es Emotionslosigkeit ist. 

Und Gefühle unterliegen nunmal nicht demokratischen Regeln. Es bleibt dabei, ein Foto kann immer gut und schlecht gleichzeitig sein, die Frage ist nur: für wen? 

bearbeitet von FXF Admin
Zitat aus ausgeblendetem Beitrag gelöscht
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vor 24 Minuten schrieb Logan Roy:

Mit Fotografierenden

Ich hatte die Alternativen Fotograf*innen und den maskulinen (von mir sonst immer geschlechtsneutral verwendeten, aber wer weiss ...) Fotografen. Fotografen oder Fotografinnen sind es aber in der Regel nicht die diskutieren. Die, die was anständiges gelernt haben, machen so was nicht.

Vielleicht wie bei der Feuerwehr in Berufsfotografen und Freiwillige Fotografen fraktionieren?

Du hast Recht, Fotografierende ist unglücklich gewählt ...

bearbeitet von RAWky
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vor 40 Minuten schrieb Maikäfer:

Was ich gut finde weiß ich,

Das sehe ich auch so und ich lass mich da auch gern mal überraschen, wenn etwas auf irgendeiner  SD Karte ist oder an einer Wand hängt, wovon ich noch nicht wusste, dass ich es gut finde oder gut finden könnte.

Wenn es so einfach wäre, dann wären ja wenigstens alle Experten einer relativ gleichen Meinung, was aber nachweislich auch nicht so ist. Im Gegenteil , da gehen auch bei diesen die Meinungen oft völlig auseinander, wenn es um das gleiche Foto oder die gleiche Serie geht.

Als ich mich damals mit meiner Mappe bei der DEFA beworben habe, hat der erstmal die Hälfte meiner im jugendlichen Leichtsinn aufgenommen s/w Bilder raus geschmissen und mir gesagt, was der Unterschied zwischen Bildern und Fotografien ist. Das was ich nur noch rein hatte, damit es sozusagen "voll" wird, präsentierte er mir als leuchtendes Beispiel, erklärte mir, dass es ein super Bild ist, weil es in der kleinen 7X10cm Größe schon wirkt wie ein großes, weil die eben durch die Größe schon eine Wirkung haben, die vieles inhaltliche kompensieren kann. Wo er Recht hat, hat er Recht, denn die Art der Präsentation macht nämlich auch etwas aus, genau wie die Größe, in der man ein Bild betrachtet.

Kleine Bilder haben es demnach schwerer gut zu sein. Das aber mal nur so aus dem Nähkästchen.

Für mich ist ein gutes Foto einfach eins, dass es schafft viele in seinen Bann zu ziehen, egal welcher Natur der Betrachter ist, welchen Bildungsstand er hat, welchem Geschlecht er angehört usw. da können dann die Experten so lange dran rütteln wie sie wollen. da bringt auch diese ganze Recherche nichts zu irgendwelchen Beiträgen.

Dieses Bild hat es eben geschafft, egal ob man da "mathematisch" eine Liste abhaken kann oder eben überall ein Strich auf dieser Liste ist.  Manchmal kann ein solches Bild auch viele technische Unzulänglichkeiten überspielen und wenn es das auch noch schafft, dann ist es wirklich gut. Für sind in der Fotografie solche Regeln Orientierungen und keine Gesetze, weil es eben gerade in diesen Bereichen sehr künstlerisch zugeht und ich fände es schade, wenn mal eine(r) was neues Gutes erfindet, den man dann einfach mit diesen "objektiven" Richtlinien übertölpelt. So etwas hat für mich in der Kunst nichts verloren, wo sich Leute ausdrücken, auf ihre ganz eigene Art. Man kann es schlecht finden, aber muss auch die akzeptieren, denen es super gefällt. Und da das ja bei allen Kunstwerken nahezu so ist, wird das hoffentlich auch so bleiben, auch wenn einige  da in Stein gemeißelte Kriterien aufstellen möchten. Ich bin da wirklich für die sogenannte "künstlerische Freiheit" zu der jeder eine schlechte oder gute Meinung haben darf. Und in der Fotografie ist es glaube sowieso schon nicht leicht etwas neues zu erfinden und es wäre schade, wenn einer es dann wirklich tut und seine vielleicht guten wegweisenden neuen Bilder, von einem Regelbuch erschlagen werden, so dass viele dann gar nicht die Möglichkeit hätten sich selbst ein Bild davon zu machen.

Es gibt dafür so viele Beispiele in der Geschichte, wie sich die Kunst entwickelt hat und auch viele wo sich erst viel später entwickeln konnte, weil sie nicht "den Regeln" entsprach. 

Natürlich findet man dazu pro oder Kontra immer eine super begründete Expertenmeinung, wobei man ja nicht weiß, wer überhaupt ein Experte ist und wer nicht. da wird Quelle um Quelle angeführt von dem und den. man müsste glaube auch nicht lange suchen, um genau das Gegenteil zu finden, auch von einem Professor etc.

 

 

 

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Ich denke es muss auch nicht das unbedingte Ziel sein hier zwingend auf einen Nennen kommen zu müssen. Ganz besonders mit den verlinkten "Perlen" hat jeder, der sie noch nicht kennt und gelesen hat, eine Menge zu tun und kann daraus viel schöpfen und man kriegt eine Idee davon was mit "Objektivität" gemeint sein kann und was es mit den "Regeln" auf sich haben könnte.

Also.. Zitat: "Raus aus der visuellen Legasthenie" ff.  🙂

Daran angelehnt würde es für mich vllt. vorsichtig so definieren:

Die "Objektivität" bei einer Bildkritik/ -beschreibung erklärt, warum ein Bild funktioniert, warum es wirkt. Welche Regeln, Stilelemente und handwerklichen Dinge sind förderlich. Komposition erkennen können. Die eigenen Emotionen dabei hinten angestellt.

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vor 31 Minuten schrieb Randyderzweite:

(Aus meinen Posting #5) Wir drehen uns tatsächlich im Kreis und das wird sich auch nicht ändern. 

Man kann bezüglich "gut" oder "schlecht" Regeln aufstellen, bis der Arzt kommt, es wird immer Betrachter geben, die eine andere Sichtweise haben, und das ist auch gut so. Es nützt auch nichts, wenn man glaubt, eine "mehrheitliche Meinung"* identifizieren zu können. Eine Fotografie löst immer eine Emotion aus, selbst wenn es Emotionslosigkeit ist. 

Und Gefühle unterliegen nunmal nicht demokratischen Regeln. Es bleibt dabei, ein Foto kann immer gut und schlecht gleichzeitig sein, die Frage ist nur: für wen? 

Durch diese Argumentation drehen wir uns im Kreis. Natürlich gibt es immer einige, die alles anders sehen. Und wenn jede hervorgerufene Emotion ein Foto aufwertet, dann sind ja am Ende alle Fotos gut.

Aber die Diskussion sollte sich um Qualität drehen und nicht im Kreis. Juroren (oder auch Fotografen und Fotografinnen) mit Expertise können ihre Aussagen begründen, die auch für einen Nichtexperten einleuchtend sind. Wer sich verbessern möchte, und ich denke, darum geht es auch in diesem Thread, möchte wissen, an welchen Schrauben er drehen muss, um das Ziel zu erreichen. Die Aussage alles ist Geschmack und Emotion, bringt uns doch nicht weiter. Und wer mit dem zufrieden ist, was er oder sie erreicht hat, für den oder die ist alles in Ordnung. 

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vor 11 Minuten schrieb DRS:

Für mich ist ein gutes Foto einfach eins, dass es schafft viele in seinen Bann zu ziehen, egal welcher Natur der Betrachter ist, welchen Bildungsstand er hat, welchem Geschlecht er angehört usw. da können dann die Experten so lange dran rütteln wie sie wollen. da bringt auch diese ganze Recherche nichts zu irgendwelchen Beiträgen.

Doch doch, die bringen eine ganze Menge, und wie! Sie vermitteln allesamt Wissen wie man die Chancen ungemein erhöhen kann ein, wie Du schreibst, ein gutes Foto zu machen welches das Zeug dazu hat viele in ihren Bann zu ziehen. Ohne diese Wissen bleibt jeglicher Versuch reine Glückssache.

 

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vor 4 Minuten schrieb Uwe1956:

Durch diese Argumentation drehen wir uns im Kreis. Natürlich gibt es immer einige, die alles anders sehen. Und wenn jede hervorgerufene Emotion ein Foto aufwertet, dann sind ja am Ende alle Fotos gut.

Aber die Diskussion sollte sich um Qualität drehen und nicht im Kreis. Juroren (oder auch Fotografen und Fotografinnen) mit Expertise können ihre Aussagen begründen, die auch für einen Nichtexperten einleuchtend sind. Wer sich verbessern möchte, und ich denke, darum geht es auch in diesem Thread, möchte wissen, an welchen Schrauben er drehen muss, um das Ziel zu erreichen. Die Aussage alles ist Geschmack und Emotion, bringt uns doch nicht weiter. Und wer mit dem zufrieden ist, was er oder sie erreicht hat, für den oder die ist alles in Ordnung. 

Ich weiß, Vollzitate sind doof. Aber das ist meiner Meinung nach top zusammengefasst und möchte das hiermit voll unterstreichen!

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Es gibt ja auch andere Lebensbereiche, bei denen sich die Qualität nicht direkt messen lässt. Ein stürzender Eiskunstläufer z.B.  löst auch Emotionen hervor. Seine Leistung wird trotzdem schlechter bewertet. Und um individuelle "Fehlentscheidungen" einzelner Juroren möglichst auszuschliessen, sind es immer mehrere Juroren, die ihre Bewertung auch ausdiskutieren, um auf einen Nenner in der Beurteilung zu kommen. 

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vor 21 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Die "Objektivität" bei einer Bildkritik/ -beschreibung erklärt, warum ein Bild funktioniert, warum es wirkt.

Wenn Du ein JPG auf dem Display anschaust, schaust Du aber keine Fotografie an. Eine Fotografie ist etwas physisches. Sich in einem Forum über Wirkung einer Fotografie auszutauschen gelingt nur dann, wenn man von der selben Sache redet.

Beispiel: Ein Rothko (das ist ein amerikanischer Künstler) auf einem Computer anzusehen hat nichts damit zu tun, vor so einem Monument zu stehen und es in der Realität zu betrachten. Das "Gekleckse" eines Pollock (auch ein amerikanischer Künstler) mit dem Titel "White Light" scheint für jedermann reproduzierbar - bis zu dem Moment, an dem er es selbst versucht (ich weiss wovon ich rede, bei uns hängt so ein "Pollock" auf dem Gästeklo).

Fotografien, die als Bilder an der Wand hängen sind nicht zu vergleichen mit Bildern, die als JPG auf einem Display erscheinen. Die Qualität eines JPGs könnte man aber eventuell "berechnen" lassen. Ist das dann der Unterschied zwischen Original-JPG und dem von verschiedenen Beautifier-KI-PlugIns bearbeitendem Perfect-JPG?

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vor 3 Stunden schrieb Don Pino:

Hier dreht sich die Diskussion im Kreis. Objektive Kriterien definiere ich als handwerkliche und technische Kriterien. Alles andere ist vielfältig und subjektiv. Aber ich denke, die unterschiedlichen Standpunkte sind klar geworden.

Zunächst einmal:

Ich finde es wirklich gut, wie hier alle sehr konstruktiv und sachbezogen Diskutieren und das Thema von allen möglichen  Seiten bzw Standpunkten aus beleuchten! 

@Don Pino

Ich würde es nicht als „im Kreis drehen“ bezeichnen, und so hart wolltest Du es sicherlich auch nicht verstanden wissen (?)

Es sind viele wichtige Aspekte bzw Facetten dieser Fragestellung erarbeitet worden und ich bin davon überzeugt, daß jeder irgendetwas aus dieser schönen gemeinsamen Diskussion als interessante Anregung mitnimmt.

Also hat man eher gemeinsam eine Wanderung durch diesen vielfältigen Themenbereich gemacht - ähnlich eines gemeinsamen Fotowalk, wo jeder das Umfeld, welches man durchstreift, anders (aber eben authentisch-subjektiv erlebt, mit seinen vorgeprägten Sinnen wahrnimmt,  seine Fotos dementsprechend macht. Und letztlich sind alle irgendwie „richtig“. 

Und doch führt dann bei der gemeinsamen Beschau und Analyse der dabei gemachten Fotos irgendwo im Hinterkopf zu der (nur schwer zu beschreibenden) Erkenntnis, daß eben bei einigen der Fotografen, die sehr ähnliche Motive wahrgenommen und umgesetzt haben, eine bessere und bei Anderen eine weniger gute Wirkung haben.

Es gibt also irgendwie doch etwas, ins jeweilige (gestalterische) Komponente, was (obwohl nur schwer und mit sorgfältiger Bildanalyse fassbar) als „gut“ bezeichnet werden kann, ähnlich dem gekonnten Garen und Abschmecken durch einen  erfahrenen und um bestmöglichen  Geschmack  suchenden Koch ! 

Ich finde diesen meinen Vergleich durchaus als passend, denn bis auf gelegentlich mal außergewöhnliche GERÄTE, die er/sie nutzt, kommt es neben guten handwerklichen Fähigkeiten auf einen Plan, viel Erfahrung (sie man weitergeben kann) und immer wieder auch spontane, kreative Ideen an, und auch immer wieder den Mut, Neues zu wagen.

Gelegentlich suche ich nach einem mir sehr gelungen und meine Sinne befriedigendem Mahl mal den kurzen Kontakt im Restaurant, nicht nur, um mich mit positivem Feedback zu bedanken, sondern auch  möglicherweise wenigstens eine weitere Kleinigkeit dazuzulernen. 

Und DAS ist dann immer wieder das, was man als „kleinen, aber greifbaren, durchaus objektiv wirksamen“ Faktor für ein gutes Mahl ansehen.

In meinem ersten längeren posting ganz am Anfang habe ich versucht, ein paar ziemlich unspektakuläre Standard-Genres der Fotografie als Beispiel  dafür zu erwähnen, daß es schon irgendwelche fassbaren Kriterien für „gut“ und „weniger gut“ oder gar „schlecht“ gibt.

In Versuchsmodellen sucht man, Antworten zu finden, indem man möglichst wenige (im Idealfall wirklich nur einen Faktor) kontrolliert verändert, um auf dessen Relevanz zu schließen.

Daher eignen sich bei Versuchen bisweilen einfache Modelle (wie ich sie mit den unspektakulären Beispielen beschrieb), um bestimmten Wirkungen auf die Spur zu kommen und deren Relevanz objektiv zu ergründen. Dann verändert man den nächsten Faktor und kommt möglicherweise höher angesiedelten Gesamtzusammenhängen auf die Spur. 

Es ist also m.M.n. nicht so, daß wir uns im Kreis  drehen.

Vielmehr müssen wir einfach akzeptieren, daß die Frage „gut oder schlecht?“ zunächst nicht durch die Betrachtung des großen Gesamtzusammenhangs zu beantworten ist, sondern durch Betrachtung, Herauslösung und Analyse zunächst der einzelnen kleineren Faktoren, bevor man zum großen Ganzen kommt…

 

Damit will ich nichts von dem Geschriebenen hier  infrage stellen, sondern nur als kleinen Beitrag meine Überzeugung  äußern, daß irgendwo und nur mühsam identifizierbar  tatsächlich -neben vielen subjektiven Faktoren- auch objektiv Kriterien für die Qualität von Fotografie existieren.

 

Freue mich auf weitere rege Diskussion hier!

 

.

 

 

 

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Ich frage mich gerade, warum sich ein Teil der Fotografierenden eigentlich so sehr nach Regeln und Normen zu sehnen scheint. Gerade die (Hobby)Fotografie wird doch von den allermeisten als Möglichkeit gesehen, abseits vom Alltag etwas eigenes schaffen zu können, kreativ zu sein, eigene Ideen verwirklichen zu können.

Ich gebe zu, dass ich selbst auch solche Phasen durchlaufen habe und vermute daher, dass die Ursache die eigene Unsicherheit ist. Es fehlt eine sichere Orientierung, man sucht das gewisse Etwas, was die Bilder bekannter Fotografen haben, man möchte fotografieren können, wie die Vorbilder. Da muß es doch irgendeinen Trick geben! 

Der Trick ist: Sehen, Üben, Fotografieren, spielerisch ausprobieren, mal was riskieren, Feedback suchen, auch Selbstkritik. 

Die Qualität liegt doch nicht in der Technik und in den Regeln. Wir befassen uns mit Dynanic Range und AF-Methoden, um bessere Bilder zu machen, dabei nehmen uns die Kameras hier inzwischen 98 Prozent der Arbeit ab, das Thema ist praktisch unrelevant! Wir suchen das Optimum im Goldenen Schnitt und in Drittelregeln und vergessen dabei die Kreativität. Gut ist, was die Menschen interessiert, was neu und spannend ist. Das Normale und Langweilige möcht ich den "armen Auftragfotografen" überlassen, die sich sicher oft genug schwarz ärgern über ihre Kunden, die im Mainstream hängengeblieben sind. 

 

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