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vor 12 Minuten schrieb donalfredo:

Schwarzmalend, unheilverkündend, geradezu lustvoll die Apokalypse skizzierend, denn - was anderes geben die Daten nicht her, um Dieter Nuhr zu zitieren ...

vor einiger Zeit gab es einen Bericht, die sich angeschaut haben, wo er richtig und wo er daneben lag... Fazit: mehr richtig als falsch.

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vor 2 Stunden schrieb grillec:

Bei den meisten Läden, die in Innenstädten noch entstehen, scheint es sich gefühlt um Modegeschäfte zu handeln.

Das wäre dann noch ein vergleichsweise gutes Zeichen; wenn nur noch Handyläden einziehen, ist das der Beginn der Verwahrlosung; wenn Tesla kommt, geht es dagegen aufwärts.

Der Branchenmix in den Einkaufszentren ist praktisch derselbe wie der in den Innenstädten. Die Läden in Hamburgs Mönckebergstraße, Spitalerstraße, Jungfernstieg, Neuer Wall und Große Bleichen sind vielfach dieselben, die ich auch im nahegelegenen Alstertal Einkaufszentrum finde. Das hat einen Apple Store und Tesla ist auch schon da. Nur kein Fotofachgeschäft mehr – Wiesenhavern ist längst ’raus. Die Saturn-Filiale bliebe noch; sie wird oft dem Einkaufszentrum zugeschlagen, obwohl sie eigentlich gar nicht dazu gehört. Für Fotosachen muss man nach wie vor in die City, oder zumindest in citynahe Stadtteile.

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vor 5 Stunden schrieb DRS:

Ich finde sowas einfach nur schlimm, wenn jemand ohne mal nach links oder rechts zu schauen solche Behauptungen aufstellt. Ja die Jugend braucht eben 3 Smartphones im Jahr, die auch noch die "antiquierten" Eltern bezahlen, was ich persönlich auch nicht für intelligent und umweltfreundlich halte. Wobei ich auch glaube, dass das gerade nicht die Generation sein wird, die wieder im Einzelhandel einkauft. Die sind in einer Zeit aufgewachsen, wo man auch sein Begräbnis schon online bestellt. Es wird immer solche und solche geben und das in allen Generationen, man müsste sich da eher fragen, warum sie am Freitag nicht den Wald oder Strand aufräumen und dass es leider in unserem Land auch Ecken gibt, wo man ohne Auto kaum zurande kommt. Ja, da fährt man 50km zum Arzt und wenn man sich in der nächsten Stadt eine Kamera kaufen möchte, fährt man da mit dem Bus früh's hin und hat dann den ganzen Tag Zeit sie dort ausgiebig zu testen (wenn man's positiv betrachtet), weil abends um neun der nächste Bus fährt. Wenn ich in Hamburg, Köln, Paris oder Berlin wohnen würde, hätte ich überhaupt keinen Bedarf mein Auto zu benutzen, wie viele andere auch nicht. Ich lebe ja auch in einer relativ kleinen Stadt, wo der Einzelhandel nicht unbedingt auf dem Vormarsch ist. Von den drei Fotogeschäften gibt es keins mehr, dafür Parkgebühren wie in Frankfurt. Da hatten sich vor Jahren die Händler zusammengetan und die Parkgebühren für ihre Kunden übernommen, damit dieser Grund schon mal nicht mehr ins Gewicht fiel. Trotzdem hat kaum ein inhabergeführtes Geschäft überlebt und jetzt während der Pandemie haben die letzten auch noch die Segel gestrichen.

Ich glaube, dass man als Geschäft durchaus in einer kleinen Stadt überleben kann. Natürlich darf man den Onlinehandel nicht ignorieren, aber man kann mit einer gesunden Mischung aus Onlinegeschäft, innovativen Ideen und Service durchaus auch noch ein gutes Ladengeschäft führen. Es gibt genügend Dinge, die einem online nicht geboten werden können und die den Unterschied ausmachen. Während aber der Onlinehandel ständig versucht diese Lücke zu schließen mit "Passbild hochladen und Brille aufsetzen" habe ich das Gefühl dass viele Einzelhändler sich eher mit Jammern beschäftigen als nach einer Lösung zu suchen, die es ja sicherlich auch gibt. Beispiele existieren da auch genügend. Natürlich spielen da auch viele Faktoren hinein, sodass man nie sagen kann, wie alles zustande kam und wer letztendlich schuldig oder unschuldig war.  Manchen ist auch behördlich so schwer gemacht worden, dass sie einfach keine Kraft ode lust mehr hatten. Manchen hat man einen Discounter neben den Laden gesetzt, manche konnte die Mieten nicht mehr erwirtschaften usw.

 

Auch dafür gibt es wohl kein Patentrezept, denn man muss ja selbst wissen, wo man verkauft und was da für Voraussetzungen gegeben sind. Bei uns hier müsste der "antiquierte Bequeme"  angesprochen werden, weil der eindeutig  in der Überzahl ist und seit jeher sein Geld in diese Geschäfte trägt. Dem wurde jetzt aber in dieser verrückten Zeit nicht selten von seinen "fortschrittlichen" Enkeln erklärt, dass es online viel einfacher und billiger geht.

Ich kann deine Replik auf mein Statement zu Post #31 nicht so ganz zuordnen. Du hast mein Zitat ganz schön aus dem Zusammenhang gerissen. Zum Thema stationärer Einzelhandel/ Onlinehandel  etc. schrieb ich doch gar nichts? Ebenso wenig von Jugendlichen, die mehrere Smartphones im Jahr brauchen (Ähm… Was für Leute kennst du?). Magst du mir erklären, was für schlimme „Behauptungen“ ich angeblich aufgestellt habe?

Nochmals zu meinem Statement: In #31 schrieb jemand, dass er die Radfahrer-Priorität in größeren Städten doof findet und dass die Stadtplaner aufwachen und bemerken sollten, dass er als Käufer hochpreisiger Artikel gerne mit Autofahrerpriorität in die Stadt fahren möchte, da Käufer hochpreisiger Artikel nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Nun ja. Ich gehöre zu dieser anscheinend prekären gesellschaftlichen Gruppe, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fährt und auch (sehr) hochpreisige Produkte in diesen öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert. Meine Autos bleiben für solche Ausflüge in der Garage oder am Stadtrand. Deshalb schrieb ich, dass diese Mentalität („Ich habe ein Auto, ich will damit in die Innenstadt, Radfahrerpriorität macht es mir schwer…“) zum Glück vom Aussterben bedroht ist. Weiterhin schrieb ich, dass die junge, gebildete Generation diesen Wandel unbeirrt vorantreibt. Ich bin ja auch dabei. Wir sind viele. Dass der notorische Autofahrer das blöde findet und sich an seine liebgewonnenen Gewohnheiten klammert, ist doch klar. Macht aber nichts.

Nun hast du berechtigterweise angemerkt dass es auch Menschen gibt, die auf dem platten Land leben und dass es dort mit der Verkehrsanbindung mau aussieht. Na ja, da ist das Auto doch ein gutes Hilfsmittel, oder? Einfach am nächsten Bahnhof oder außerhalb der Stadt parken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter in die Stadt. Oder mit dem Taxi. Es ist mir schon klar, dass jetzt von allen Seiten wieder Einwände kommen dahingehend, dass das bei ihnen in der Gegend noch nicht gut gelöst sei, dass Bus/Zug/ Bahn nur alle Stunde fahren undsoweiterundsofort. Das mag natürlich sein und es ist vieles verbesserungswürdig. Aber das soll uns nicht daran hindern, nach vorne zu schauen. Eines ist jedenfalls klar: Die autogerechte Stadt der Nachkriegszeit ist passé.

Nur nochmals zur Sicherheit: Meine Äußerungen sind im Zusammenhang mit städtischer Aufenthaltsqualität zu sehen, nicht im Zusammenhang mit der Frage, wo man einkauft.

bearbeitet von Parallaxe
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Selbst in großen Städten wie Berlin sieht es mau aus mit Fachgeschäften, und wenn sind sie schlecht erreichbar und das ist dann auch eine Tagestour, denn der ÖPNV, hier die BVG, ist in den Außenbezirken eine reine Zumutung. Da gilt ab 9Uhr dann 20min Takt weil da ja niemand mehr fährt….Danke. Ohne Auto geht hier nix und ich kenne auch keinen der darauf verzichtet, ganz im Gegenteil, dank Corona haben die Autokolonnen massiv zugenommen, die BVG ist nicht mehr ganz so überfüllt. Die wäre auch überhaupt nicht im Ansatz in der Lage die Autos auch nur annähernd zu ersetzen. Das funktioniert vielleicht innerhalb des Ringes, aber sonst nicht. Auch radeln hier sehr wenige, denn die Strecken sind dann doch etwas länger und wer will dann noch mit einem wertvollen Kauf durch das BVG Chaos oder 1,5h radeln? Niemand. Außer Mediamarkt und Saturn gibt es ja nichts und die führen Fuji auch nicht. Fahre ja sogar aus Überzeugung schon tausend Jahre BVG, aber Einkäufe erledige ich so sicher nicht. Und die Preise sind auch meist utopisch oder einfach nur frech, Beratung Fehlanzeige, Fachwissen schon gar nicht, behandelt wird man wie der letzte Husten. Foto Koch und Erhardt bestelle ich online, da Amazon ja nun auch nicht alles hat, aber das ist günstig, schnell, mit Service. War erst neulich wieder im Laden, Peek & Cloppenburg, einfach wegen Anprobieren und weil es auf dem Weg lag….die Verkäuferin erboste sich lautstark wie sehr es sie ankotzt, diese ganzen Leute die sich die Klamotten leisten können…..naja es hat richtig Spaß gemacht der Einkauf. Nein, warum sollte ich mir das mit meinem sauer verdienten Geld antun? Bestelle fast alles online, allerdings natürlich überlegt, im Vergleich und auch so das nicht unnötig irgendwas durch die Gegend gekarrt wird. Das macht Amazon halt gern, man macht eine Bestellung und möchte alles in einem Paket, gern später, aber die schicken trotzdem 5. Niemand wird die Entwicklung aufhalten, wenn die Läden leer sind und die Center auch, gibt es wenigstens Platz für dringendere Dinge, z.b. bezahlbaren Wohnraum. Ich sehe da genausowenig Verlust, wie wo anders. Als nach der Gesundheitsreform bei uns schlagartig 20000 Stellen bundesweit weg fielen, hat es auch niemanden interessiert, es war halt so, wir sind halt keine Autoindustrie. Das ist Kapitalismus, wer denkt sein Einkaufsverhalten ändert irgendwas am Wesen dieser Gesellschaftsform, sieht plüschige Einhörner. Hier ist jeder nur sich selbst der Nächste, oder um es mit den Worten der FDP zu sagen, wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Diese Diskussionen sind ein wenig der Kampf gegen Windmühlen. Das erinnert ein wenig an die Energiewende und den Atomausstieg, wir schalten unsere AKW ab, damit wir dann AKW Strom importieren müssen, was ein Schwachsinn. Fachhändler werden überleben, wenn sie einen Mehrwert bieten. Angebot, Kompetenz, Beratung, Service darf auch ruhig etwas kosten. Nur findet man genau das noch seltener, als die Läden selber.

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Wir werden die Entwicklung nicht zurückdrehen.

Als ich Kind war, hatten wir sechs! Lebensmittelgeschäfte in einem Dorf mit 1800 Einwohnern. Dazu zwei Bäckereien, zwei Geschäfte mit Mode und Kurzwaren, einen Schreibwarenladen und einen Elektroladen, zwei Schuhgeschäfte inklusive Reparatur, zwei Frisöre. Dazu fünf Kneipen. Heute gibts davon noch: eine Kneipe. 
Mein Vater hat damals die ersten Einkaufsmärkte auf dem freien Feld (Famila) mit aufgebaut. Heute sind es Amazon und Co., die die Innenstädte und großen Märkte killen.

Innenstädte werden in Zukunft nur noch für Freizeit, Dienstleistungen, Religion, Essen und Trinken, Kunst und Kultur gebraucht. Entsprechend müssen sie ggf. umgestaltet werden.
 

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Im Einzelhandel der späten 60er und frühen 70er mußte ich immer genau wissen was ich wollte. Für so kleine Lumpenstrümpfe wie wir es waren, hat kein Einzelhändler nur irgendetwas zum Ansehen aus dem Regal genommen. Mit vollerer Geldbörse habe ich mich in diesen Läden aber auch nie recht wohlgefühlt. 
Kaufen ist für mich eine nötige Last, der ich mich möglichst schnell entledige.
Ich wünschte mir Kleinstädte, Stadtteile, Dörfer mit kreativen und kommunikativen Angeboten für ihre Bewohner und Gäste. Es sollte doch da schön sein, wo man wohnt und arbeitet. Allein das wäre schon schön, dass man nicht am Tage etliche Kilometer zur Arbeit zurücklegen muß, die Kita am andern Ende der Stadt usw. Das ist doch ein Irrsinn, an den wir uns gewöhnt haben, nur weil es irgendwie befriedigend ist, im eigenen Auto zu sitzen. Das ist doch eine Aufwand, der der allgemeinen Effizienz in den modernen Volkswirtschaften nicht mehr entspricht. Es gibt keine Lagerplätze - alles wird auf den Punkt geliefert und verarbeitet - hochkomplexe Liefer- und Produktionsketten. Dazwischen stört eigentlich nur der Mensch. Wir verstopfen die Straßen, fahrend und parkend. Was brauchen wir wirklich für ein schönes Leben? 

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vor 20 Minuten schrieb Tommy43:

 

Innenstädte werden in Zukunft nur noch für Freizeit, Dienstleistungen, Religion, Essen und Trinken, Kunst und Kultur gebraucht. Entsprechend müssen sie ggf. umgestaltet werden.
 

Aber das wird ja wieder durch die Städte (Verwaltung, etc.) voll verschlafen. Aufgewacht wird erst, wenn es mal wieder zu spät ist. Die Autofahrer aus den Städten völlig zu verbannen, indem man Parkplätze entfernt und die Parkgebühren extrem erhöht......und gleichzeitig der ÖPNV die Preise erhöht, führt mal wieder völlig an der Realität vorbei. So lockt man nicht die Leute in die Stadt zum shoppen.

bearbeitet von Snapper
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vor 14 Stunden schrieb Cubix:

 

Wir haben zwei Fotoläden hier in Kiel, bei dem einen wurde ich schon Anfang der 2000er nicht zuvorkommend behandelt, das war leider auch kein Einzelfall und lag nicht an mir 😎. Anderen Fotofreunden erging es genauso. 
Der zweite Laden war Foto Doose, die heissen jetzt Foto Wiesenhavern. Und wo hier drüber gesprochen wurde, ist es mir auch aufgefallen: die sind auch powered by KameraExpress!

Meine X-Pro3 habe ich letztendlich im Internet bestellen müssen, sonst hätte ich immer noch keine. Beide Läden waren nicht in der Lage oder wollten es nicht, mir eine Dura silber zu zeigen. Auch eine Black war gerade nicht da. Im einen Laden wurde meine Adresse und Telefonnummer aufgeschrieben zwecks Meldung, wenn wieder eine vor Ort ist, eine Antwort habe ich nie erhalten. Dabei ist die X-Pro3 nicht einmal eine völlig exotische 📷 oder so neu, dass sie kaum zu kriegen ist. Mir hätte auch eine Black zur Ansicht gereicht, um dann die silber im Laden zu bestellen, wenn mir die Kamera zusagt. Aber wer keine hat und sich auch nicht meldet, will nicht verkaufen… Ich wollte nicht erneut hinfahren und hinterherlaufen.

Und so hab ich sie letztendlich im Netz gekauft.

Ich habe mit Foto Wiesenhavern (Kiel) nur gute Erfahrungen gemacht. Die bestellen mir (zur Ansicht) alles was ich will (innerhalb von 2 Tagen). Das müssen sie aber fast nie, da sie eigentlich sehr gut bestückt sind. Angerufen haben sie bisher auch immer, wenn sie gesagt haben, das sie es machen. 

Ich kaufe eigentlich alle meine Fotosachen dort.

Den zweiten Laden, den du erwähnst (Anfang der 2000er...) kenne ich auch und kaufe dort auch schon lange nicht mehr.

Als ich noch analog mit Leica fotografiert habe, wollte ich dort 2 Objektive kaufen. Der Angestellte guckte mich von oben bis unten an, und fragte mich dann, ob ich mir sicher bin das ich mir das leisten kann. Das war mal echt cool 🤢 Den Laden habe ich nie wieder betreten.

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vor 6 Minuten schrieb Snapper:

.....und gleichzeitig der ÖPNV die Preise erhöht,

Richtig. ÖPNV müsste eigentlich superattraktiv gemacht werden. Durch  intelligente Konzepte, sei es durch Ausbau, sei es durch Vollfinanzierung aus dem Steuersäckel. Mein Sohn ist Raum-/Stadtplaner und forscht zu solchen Konzepten und deren Annahme durch die Bevölkerung auch im ländlichen Raum, wo das ja noch deutlich schwieriger ist. Komplexes Feld aber spannend.

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vor 5 Stunden schrieb Zwillingslinde:

Diese so intellektuelle Generation macht auch in England in zwei Semestern seinen Master of Law in Völkerrecht und kann kein Englisch... Bin ich froh, daß ich das Fiasko dieser großartigen Generation nicht mehr erleben muß.. 

Hm... was sind das für merkwürdige junge Leute, die du kennst? Und was haben die mit meinen Aussagen zu tun? Das klingt ein bisschen frustriert.. Bei mir im familiären Umfeld und in meinem Arbeitsbereich sieht das ganz anders aus. Das sind tolle, engagierte Menschen mit Esprit.

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vor 52 Minuten schrieb Otis:

Ich wünschte mir Kleinstädte, Stadtteile, Dörfer mit kreativen und kommunikativen Angeboten für ihre Bewohner und Gäste. Es sollte doch da schön sein, wo man wohnt und arbeitet. Allein das wäre schon schön, dass man nicht am Tage etliche Kilometer zur Arbeit zurücklegen muß, die Kita am andern Ende der Stadt usw. Das ist doch ein Irrsinn, an den wir uns gewöhnt haben, nur weil es irgendwie befriedigend ist, im eigenen Auto zu sitzen.

Wenn man die Leute fragt, in was für einer Gegend sie gerne wohnen würden, oder einfach nachschaut, welche Stadtteile in einer Großstadt besonders beliebt sind, dann sind das keine reinen Wohngebiete. Als ideal wird eine Durchmischung der Nutzung empfunden, also neben Wohnungen auch Schulen und Kitas, Geschäfte des täglichen Bedarfs, Arztpraxen, Dienstleistungs- und Kleingewerbe, ein Kino, eine Bücherhalle, Kneipen, Restaurants und Bars etc.. In einem solchen Stadtteil muss man meist nur kurze Wege zurücklegen, braucht also nicht unbedingt ein Auto. Die gemischte Nutzung hat aber noch einen anderen Vorteil: Die Menschen lernen sich kennen und entwickeln ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Im reinen Wohngebiet verlässt man morgens die Wohnung und gleich darauf den Stadtteil; nachdem man abends zurückgekehrt ist, unternimmt man dort nichts mehr. Auf diese Weise lernt man nicht einmal mehr seine direkten Nachbarn kennen. (Am besten schafft man sich einen Hund an: Hundebesitzer müssen mit ihren Tieren regelmäßig ’raus, langweilen sich dabei und kommen dann mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch.) In einem Stadtteil mit gemischter Nutzung trifft man die Leute ständig – schon auf der Straße, aber auch in den Geschäften, im Wartezimmer des Arztes oder in der Kneipe, und so entstehen Ansätze einer Gemeinschaft.

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vor 15 Minuten schrieb Parallaxe:

Hm... was sind das für merkwürdige junge Leute, die du kennst? Und was haben die mit meinen Aussagen zu tun? Das klingt ein bisschen frustriert.. Bei mir im familiären Umfeld und in meinem Arbeitsbereich sieht das ganz anders aus. Das sind tolle, engagierte Menschen mit Esprit.

Ich denke, er spielt auf unsere neue Ministerin des Äußeren an ;) ...

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vor 3 Minuten schrieb mjh:

... Im reinen Wohngebiet verlässt man morgens die Wohnung und gleich darauf den Stadtteil; nachdem man abends zurückgekehrt ist, unternimmt man dort nichts mehr. Auf diese Weise lernt man nicht einmal mehr seine direkten Nachbarn kennen. (Am besten schafft man sich einen Hund an: Hundebesitzer müssen mit ihren Tieren regelmäßig ’raus, langweilen sich dabei und kommen dann mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch.) ...

Wo ich früher mein Häuschen hatte, war kein reines Wohngebiet - es war auch ein Dachdeckerbetrieb gegenüber.
Das mit dem "Hund anschaffen" stimmt schon, denn als ich dann mit unserem Balu zu Fuß unterwegs auf unserer Straße war, wurde ich von den Nachbarn drei Häuser weiter angesprochen, ob ich erst kürzlich hier hingezogen bin.
"Ja," meinte ich dann "vor sieben Jahren!" An diesen Häusern bin ich meist nur mit dem Auto vorbei gekommen.

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vor 2 Stunden schrieb Tommy43:

Wir werden die Entwicklung nicht zurückdrehen.

Als ich Kind war, hatten wir sechs! Lebensmittelgeschäfte in einem Dorf mit 1800 Einwohnern. Dazu zwei Bäckereien, zwei Geschäfte mit Mode und Kurzwaren, einen Schreibwarenladen und einen Elektroladen, zwei Schuhgeschäfte inklusive Reparatur, zwei Frisöre. Dazu fünf Kneipen. Heute gibts davon noch: eine Kneipe. 
Mein Vater hat damals die ersten Einkaufsmärkte auf dem freien Feld (Famila) mit aufgebaut. Heute sind es Amazon und Co., die die Innenstädte und großen Märkte killen.

Innenstädte werden in Zukunft nur noch für Freizeit, Dienstleistungen, Religion, Essen und Trinken, Kunst und Kultur gebraucht. Entsprechend müssen sie ggf. umgestaltet werden.
 

Ich bin 1987 ins Sauerland gezogen, der Ort hatte und hat ca. 12000 Einwohner (ÖPNV ganz schlecht getacktet). damals kein leeres Ladenlokal, jede wichtige Branche, auch Foto, war mindestens einmal vertreten. Von Schuhen über Porzellan bis Computer; alles konnte ich vor Ort kaufen, wenn es wirklich mal nicht so zu bekommen war, half die Kreisstadt (30km entfernt). Heute: Supermärkte, ein Schuhgeschäft, zwei Handyläden und sonst leere Ladenlokale.

Ich (jetzt Rentner) bin weggezogen , in eine Stadt mit 250.000 Einwohnern. Hier bekomme ich (noch) alles vor Ort. Wenn ich Einkaufe, dann per Fahrrad oder zu Fuß, bei Schietwetter auch mal ÖPNV. Das Auto brauchen wir fast nur noch für Reise.

Ganz bewusst kaufe ich auch bei Karstadt;  inzwischen gibt es auch hier einige Sortimente nur noch im Kaufhaus. Die Alternative wäre sonst oft nur der Versand.

Versand zahlt für mich keine lokalen Steuern, bildet nicht lokal aus und ich bekomme einen dicken Hals, wenn ich sehe, wieviel Paketdienste jeden Tag durch meine Wohnstraße fahren.

Wenn ich hier im Einzelhandel regelmäßig kaufe, habe ich als Kunde auch einen "Wert" (persönliche Erfahrung!), im Versandhandel bin und bleine ich eine Nummer. Den Unterschied habe ich durchaus schon festgestellt.

Belehren oder bekehren kann und will ich Niemand, allerdings bin ich sicher, dass viele heutige Onlinekäufer irgendwann zu der Erkenntnis kommen, aufs verkehrte Pferd gesetzt zu haben.

LG, Pillendreher

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vor 4 Stunden schrieb rachmaninov:

Zum "Blöd-Markt" - in der Computer Abteilung gibt es öfters mal "Nerds", die einen auf Ideen bringen, auf die ich selber nie gekommen wäre. Bei Foto gibt es das sicher auch (aber sicher sehr, sehr selten).

Wenn es so jemandem in einem E-Discount gibt, der wirklich Ahnung hat, dann ist das vom Betreiber so nicht gewollt, indem man dem Personal eine gute Verkaufsschulung bietet.

Ich hab mich in so einem Markt mal als Unwissender ausgegeben auf der Suche nach HiFi-Equipment. Der sehr selbstbewusste Verkaufer tat so, als wäre er absoluter Fachmann, hat aber nur Unsinn erzählt. Als ich ihn dann darauf ansprach und mit seinen unmöglichen Aussagen konfrontierte, wurde er dann ziemlich patzig. :D

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vor 1 Stunde schrieb FxF.jad:

Wie reagierst Du denn, wenn Du derart vorgeführt wirst? 

Bestimmt auch nicht begeistert. :D

Aber derselbe Typ hatte zuvor einer Freundin meiner Frau unmögliches Zeugs aufgequatscht, gab sich sehr überzeugt und fachkundig. Da durfte man das schon mal machen.
Auf erste, dezente Nachfragen meinerseits, hatte er noch sehr überheblich getan.

Übrigens werde ich in meinem Job häufig von Kunden und deren Mitarbeitern befragt und muss hier fach- und sachkundig antworten sowie die Verantwortung für meine Entscheidungen tragen.

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vor 2 Stunden schrieb FxF.jad:

Wie reagierst Du denn, wenn Du derart vorgeführt wirst? 

wenn ich beim Blödsinn - Reden ertappt werde, ist mir das peinlich. Eine Entschuldigung wäre dann angebracht, patzig werden ist schwach.

vor 12 Minuten schrieb PrimaFoto:

Bestimmt auch nicht begeistert. :D

Aber derselbe Typ hatte zuvor einer Freundin meiner Frau unmögliches Zeugs aufgequatscht, gab sich sehr überzeugt und fachkundig. Da durfte man das schon mal machen.
Auf erste, dezente Nachfragen meinerseits, hatte er noch sehr überheblich getan.

Übrigens werde ich in meinem Job häufig von Kunden und deren Mitarbeitern befragt und muss hier fach- und sachkundig antworten sowie die Verantwortung für meine Entscheidungen tragen.

stimmt - begeistert muss man dann nicht sein - eher peinlich berührt.

ja - niemand sollte Dummheiten verbreiten - da sollte man schon was sagen, wenn es einem auffällt.

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vor 1 Minute schrieb EmHa:

Menschen bloßstellen, auch ein schönes Hobby 🙄

weder Hobby, noch schön, aber manchmal notwendig.

Oder soll man sich wie die 3 Affen verhalten (nichts hören, nichts sehen, nichts sagen)?

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vor 1 Minute schrieb EmHa:

Meinst Du wirklich, es wären weniger Autos, wenn jeder seinen Kram selbst holte?

Viele menschen sind doch eh mit dem Auto unterwegs und planen die Route ein. Extra zu fahren tut man sich eher nicht freiwillig an.

Also 3x Schuhe vom Paketdienst, 1 Objektiv, 2 Speicherkarten, ein Body - geht mit einmal selber fahren und bei Amazon gut & gern mal mit 6 Lieferungen

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vor 9 Minuten schrieb rachmaninov:

Oder soll man sich wie die 3 Affen verhalten (nichts hören, nichts sehen, nichts sagen)?

Sich extra als Unwissender ausgeben, als offensichtlich genauso scheiße zu erzählen, wie der, den man vorführen will, ist niemals notwendig. Außer man arbeitet als Polizist oder ähnliches. 
 

Man kann auch einfach ganz erwachsen jemandem sagen, dass etwas nicht richtig ist, was er sagt. Da muss man nicht irgendeine Rolle einnehmen.

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vor 12 Minuten schrieb EmHa:

Sich extra als Unwissender ausgeben, als offensichtlich genauso scheiße zu erzählen, wie der, den man vorführen will, ist niemals notwendig. Außer man arbeitet als Polizist oder ähnliches. 
 

Man kann auch einfach ganz erwachsen jemandem sagen, dass etwas nicht richtig ist, was er sagt. Da muss man nicht irgendeine Rolle einnehmen.

ich war nicht dabei - Du warst nicht dabei.

Herablassendes pseudo-kompetentes Gehabe lässt sich manchmal wirkunsvoller eindämmen, wenn man zuerst noch etwas Information (zum Un-wissensstand) sammelt, da diese Typen gern mal sofort "dicht machen".

bearbeitet von Gast
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