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Segen oder Fluch: künstliche Intelligenz in Kameras und in der Bildbearbeitung


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vor 2 Stunden schrieb AS-X:

Natürlich kommt es, wie Rico ja auch dargestellt hat, auf den Kontext der Aufgabe an. Aber die AI Möglichkeiten könnten da künftig eine Welle lostreten wo einem nichts mehr glaubhaft erscheint. 

Das ist in der Tat eines der größten Problemfelder: Wenn jeder ohne Aufwand die Realität so manipulieren kann, dass man es als Dritter gar nicht mehr merkt, dann verlieren die Leute zu Recht das Vertrauen in Bilder und Videos. Dann gelten grundsätzlich erst einmal alle gut gemachten Bilder und Videos als manipuliert, zumindest bis zum Beweis des Gegenteils. Kurzum: Wenn es gut und schön aussieht, ist es sicherlich "nicht echt". Der Fake wird zum Normalfall. 

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vor 40 Minuten schrieb Rico Pfirstinger:

Das ist in der Tat eines der größten Problemfelder: Wenn jeder ohne Aufwand die Realität so manipulieren kann, dass man es als Dritter gar nicht mehr merkt, dann verlieren die Leute zu Recht das Vertrauen in Bilder und Videos. Dann gelten grundsätzlich erst einmal alle gut gemachten Bilder und Videos als manipuliert, zumindest bis zum Beweis des Gegenteils. Kurzum: Wenn es gut und schön aussieht, ist es sicherlich "nicht echt". Der Fake wird zum Normalfall. 

Ohne jetzt ins Politische abdriften zu wollen, aber die Unterscheidung zwischen Realität und Deep Fake verschärft das Glaubwürdigkeitsproblem der seriösen Medien (und auch der Entscheider auf politischer Ebene) massiv. 
Was das bedeutet haben wir in jüngeren Zeit schon alle erleben dürfen und mit den neuen Möglichkeiten der Bildmanipulation durch Jedermann wird sich das verschärfen. 

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vor 5 Minuten schrieb AS-X:

Ohne jetzt ins Politische abdriften zu wollen, aber die Unterscheidung zwischen Realität und Deep Fake verschärft das Glaubwürdigkeitsproblem der seriösen Medien (und auch der Entscheider auf politischer Ebene) massiv. 
Was das bedeutet haben wir in jüngeren Zeit schon alle erleben dürfen und mit den neuen Möglichkeiten der Bildmanipulation durch Jedermann wird sich das verschärfen. 

Das betrifft alle Bereiche. Wenn erst einmal viele ihre Schnappschüsse "aufmotzen", machen das am Ende alle, schon um "mithalten" zu können. Kostet ja nur ein paar Klicks. Das unbearbeitete Normalfoto sticht dann negativ aus der Masse heraus.

Auf der anderen Seite sieht man sich an der immer gleichen "Perfektion" auch schnell satt, es wird langweilig und belanglos. Durchaus möglich, dass derlei dann wieder aus der Mode kommt.

Außerdem arbeiten die großen Firmen an Möglichkeiten, die Authentizität von Bildern im gesamten Workflow zu gewährleisten. Adobe ist da auch ganz vorne mir dabei. Die in diesen Bereichen tätigen Unternehmen sehen das Problem der Fakes natürlich auch, gerade im Bereich der Medien. 

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vor 2 Stunden schrieb AS-X:

Vielleicht gehört demnächst zu einer Pro Kamera grundsätzlich ein Modus dazu, der zumindest dem Journalisten oder sonst wie dokumentarischen Fotografen / Gutachter etc. OOC JPG mit einer Art digitalem Wasserzeichen versieht.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass es bei Canon sowas schon vor Jahren gab. 

Naja, wenn die KI dann in der Kamera implementiert wird, hilft das auch nicht mehr unbedingt. 

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vor 1 Stunde schrieb bastibe:

Das macht vor allem ein unangenehmes Fass auf, was ist "KI", und was nicht? Zählen alle Methoden des maschinellen Lernens zu KI? 

Maschinelles Lernen ist ja nur eine Technologie, die für die Entwicklung von KI-Systemen eingesetzt wird, und nicht die so produzierte Technologie selbst, der am Ende ein Produkt seine besonderen Fähigkeiten verdankt. Maschinelles Lernen hat per se nichts mit KI zu tun. Wenn Adobe beispielsweise maschinelles Lernen einsetzt, um die Reglerstellungen von Lightroom zu finden, mit denen man am besten Kodachrome simuliert, dann führt das im Ergebnis nicht zu einem KI-System, sondern bloß zu einem Preset für old school Lightroom; das Verfahren ist aber prinzipiell das gleiche, das auch zum Training neuronaler Netze benutzt wird. Man kann auch mit maschinellem Lernen versuchen, optimale Fahrpläne in einem Verkehrsverbund zu finden, und das Ergebnis ist ein Fahrplan und wiederum keine KI.

Zu meiner Zeit haben wir KI-Systeme noch ganz traditionell programmiert; das war symbolische KI, bei der maschinelles Lernen keine Rolle spielte. Damals war es also natürliche Intelligenz, die künstliche Intelligenz produzierte. Aber genauso und mit den gleichen programmiertechnischen Mitteln hätte man auch eine Lohnbuchhaltung programmieren können.

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vor 36 Minuten schrieb Uwe1956:

Naja, wenn die KI dann in der Kamera implementiert wird, hilft das auch nicht mehr unbedingt. 

Bei Rohdaten schon.

Natürlich wird KI heutzutage für alle möglichen Aufgaben genutzt, auch für die Belichtungssteuerung (das erste neuronale Netz wurde schon in den 90er Jahren in eine – analoge – Kamera eingebaut) und den Autofokus, aber die KI-Verfahren, von denen hier die Rede ist, finden sich ja in der Bildverarbeitungspipeline, also dem, was der Volksmund „JPEG-Engine“ nennt (in Zukunft muss man vielleicht „HEIF-Engine“ sagen).

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vor 1 Stunde schrieb Rico Pfirstinger:

Dann gelten grundsätzlich erst einmal alle gut gemachten Bilder und Videos als manipuliert, zumindest bis zum Beweis des Gegenteils. Kurzum: Wenn es gut und schön aussieht, ist es sicherlich "nicht echt". Der Fake wird zum Normalfall.

Und da muss man sich fragen, ob das nun gut oder schlecht ist. Fotos, die man irgendwo im Internet gesehen hat, ungeprüft als echt zu akzeptieren, wäre ja sträflich naiv, wird aber oft gemacht. Eine allgemeine Skepsis („Man kann nichts und niemandem mehr trauen“) hilft uns aber auch nicht weiter.

Mir fallen da die Verschwörungstheoretiker ein, die schon vor Jahren Fotos der Apollo-Astronauten auf vermeintliche Fehler untersuchten, weil es ja nicht sein konnte, dass wirklich Menschen auf dem Mond gelandet waren. Oft war es so, dass Auffälligkeiten, die sie entdeckt zu haben meinten, bloß Artefakte in schludrig herunterskalierten und brutal JPEG-komprimierten Bildern waren. Man musste sich nur mal die hochaufgelösten Versionen derselben Bilder heraussuchen (die die NASA ja dankenswerterweise kostenlos und gemeinfrei zur Verfügung stellt), um zu sehen, dass da gar nichts war.

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Zu #81 Das ist schon klar. Es ging ja nur um das digitale Wasserzeichen. Gutachter werden sicher Rohdaten haben. Aber wenn jedes Bild nur noch mit zugehöriger Rohdatei gelten, ist das auch irgendwie unpraktikabel.

bearbeitet von Uwe1956
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Gerade eben schrieb Uwe1956:

Das ist schon klar. Es ging ja nur um das digitale Wasserzeichen. Gutachter werden sicher Rohdaten haben. Aber wenn jedes Bild nur noch mit zugehöriger Rohdatei gelten, ist das auch irgendwie unpraktikabel.

Dafür hat Nikon passende Software und die Kriminaltechnik auch entsprechende Möglichkeiten, um festzustellen, ob an den Bildern manipuliert wurde.

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vor 9 Minuten schrieb mjh:

Fotos, die man irgendwo im Internet gesehen hat, ungeprüft als echt zu akzeptieren, wäre ja sträflich naiv, wird aber oft gemacht.

Und auch echte Fotos sind im Internet oft Fake, weil sie in einen vollkommen anderen Kontext gestellt werden. Unmanipulierten Fotos, die irgendwann, irgendwo erstellt wurden und irgendwas bzw. irgendwen zeigen, wird dann durch den Begleittext unterstellt, dass sie zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort erstellt wurden und etwas anderes zeigen. Das wird geglaubt und massenhaft geteilt. Dabei kann es sich um ganz harmlose Bilder wie das eines Wolfsrudels handeln: https://correctiv.org/faktencheck/wirtschaft-und-umwelt/2019/01/24/was-hinter-diesem-wolfsrudel-bild-steckt/

 

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vor einer Stunde schrieb Uwe1956:

Zu #81 Das ist schon klar. Es ging ja nur um das digitale Wasserzeichen. Gutachter werden sicher Rohdaten haben. Aber wenn jedes Bild nur noch mit zugehöriger Rohdatei gelten, ist das auch irgendwie unpraktikabel.

Es hat ja schon Streitfälle gegeben, in denen die Rohdaten offengelegt werden mussten. Das ist natürlich bei einem Wettbewerb praktikabler als beispielsweise bei Bildern aus Krisengebieten. Aber da geht es dann oft auch um viel simplere Dinge wie die Frage, ob ein Foto wirklich an dem Ort und zu der Zeit aufgenommen worden ist, wie es in der Bildunterschrift behauptet wird.

bearbeitet von mjh
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Mir ist nicht ganz eindeutig klar wo echte KI in der Bildbearbeitung oder der Kamera anfängt, die Suche im Internet hat mir auch nicht eindeutig weitergeholfen:

ist es nur echte KI, wenn bei der Anwendung eines Gerätes - einer Software, diese permanent dazulernt - oder ist es schon KI, wenn eine Funktion auf Basis Massenhafter Infos selbstständig passende Lösungen errechnet. Ohne selbständig dazu zulernen ! Abbildungsfehler von Objektiven weg rechnen oder Bilder mit Automatik Funktionen zu bearbeiten. Das wäre dann ja auch z.B. die automatische Verbesserung in CaptureOne usw. Mit der hat man aber noch Alles selber im Griff, weil weiter veränderbar und auch ersichtlich ist welche Werte die Software verstellt.

Was ich nicht mögen würde wäre, wenn die Software eines Tages aus meinem Arbeiten mit ihr so eine Art Profil von mir erstellt und darauf basierend meine Bilder nicht nachvollziehbar bearbeitet. Nach dem Moto: so wird´s ihr schon gefallen. Das wäre dann eine eigenständig lernende, personalisierte Software. Sowas führt bei bequemen Menschen zum Tunnelblick und schränkt die Kreativität ein, genauso wie personalisierte Nachrichten in der Blase.

Bei der Suche um Antwort bin ich auf diese Seite gestoßen,  das ist mal eine andere Dimension von KI in der Fotografie oder besser gesagt in der Welt der Bilder Schaffung. 

https://futurezone.at/science/bildgenerator-kuenstliche-intelligenz-dall-e-imagen-google-artificial-intelligence/402050017

 

 

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vor 37 Minuten schrieb Maikäfer:

ist es nur echte KI, wenn bei der Anwendung eines Gerätes - einer Software, diese permanent dazulernt - oder ist es schon KI, wenn eine Funktion auf Basis Massenhafter Infos selbstständig passende Lösungen errechnet. Ohne selbständig dazu zulernen !

Keine KI-Funktion in Kameras oder Bildbearbeitungssoftware lernt etwas hinzu. Maschinelles Lernen findet ausschließlich beim Hersteller statt, und wenn es nach der Markteinführung weitere Lernerfolge gibt, bekommt der Anwender diese nur auf dem Wege von Updates. Im DOCMA-Blog hatte ich dazu schon vor ein paar Monaten mal etwas geschrieben: https://www.docma.info/blog/deep-learning-was-haenschen-nicht-lernt

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vor 6 Stunden schrieb mjh:

Keine KI-Funktion in Kameras oder Bildbearbeitungssoftware lernt etwas hinzu. Maschinelles Lernen findet ausschließlich beim Hersteller statt, und wenn es nach der Markteinführung weitere Lernerfolge gibt, bekommt der Anwender diese nur auf dem Wege von Updates.

Das muss nicht immer so sein: Viele solche Systeme sammeln beim User anonymisiert Daten, die dem Hersteller zurück gemeldet werden um dessen Trainings zu verbessern (siehe Siri/Alexa/Tesla). Andere Systeme erstellen lokale Benutzerprofile, die aktiv beim User mitlernen (siehe Nuance/SwiftKey). Ob und inwiefern das aber bei der Bildverarbeitung schon zur Anwendung kommt, keine Ahnung. 

Das ist zur Zeit noch ein größtenteils technisches Problem, da für das Training eines neuronalen Netzes wesentlich mehr Trainingsdaten und Rechenzeit nötig sind als für das Ausführen. In der Richtung ist aber einiges im Gange, und das könnte sich in den nächsten Jahren ändern. 

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KI-Unterstützung meint hier im Wesentlichen, dass die Maschine Dinge durchführt, die bisher Menschen selber vergleichsweise umständlich/aufwändig durchgeführt haben und die ein scheinbar "intelligentes Erkennen" von Inhalten, Strukturen etc. beinhalten. Also zum Beispiel die Fokusnachführung bei einem Fahrrad oder Haustier, das automatische Maskieren und Ersetzen eines Himmels, das Verschönern eines Gesichts oder das Entfernen eines störenden Objekts im Bild.

Die Entwicklung schreitet hier rasant voran, sodass der Input des Benutzers an die Maschine immer weniger speziell sein muss, sondern abstrakter werden kann. Man muss dem Gerät (also etwa der Kamera, oder einer auf dem Rechner installierten Software) also nur noch grobe Anhaltspunkte oder Fingerzeige liefern, die Maschine erledigt dann den Rest.

Beispiel: Musterbasiertes AF-Tracking ohne KI gibt es ja schon seit vielen Jahren. Der Benutzer markiert einen Bildbereich (Muster), und die Kamera hält das Fokusfeld dann auf diesem Muster, während es sich bewegt oder der Benutzer die Kamera bewegt. Das ist ein einfacher Algorithmus, bei dem der Benutzer natürlich weiß, dass er das Trikot eines Sportlers als Muster markiert hat – die Kamera weiß davon aber nichts, sie speichert nur Farb- und Helligkeitskontraste und verfolgt diese dann innerhalb des Bildausschnitts. KI bringt hier nun den Erkennungsfaktor ins Spiel. Aufgrund des vom Hersteller geleisteten Anlernens erkennt die Kamera Objekte wie Menschen, Gesichter, Augen, Flugzeuge, Autos, Fahrräder, Vögel, Hunde etc. – inkl. Bestandteile davon (= relevante Muster) – und kann somit das Fokusfeld selbständig auf diese relevanten Muster legen und sie im Bildausschnitt verfolgen. Die Mustererkennung erfolgt hier also in der Kamera, nicht mehr durch den Bediener. Der Bediener spart sich dabei den mühsamen/langsamen/umständlichen Vorgang, ein vom ihm erkanntes Objekt (Muster) mit dem Fokus-Stick oder Touchscreen zu markieren. Allerdings muss er der Kamera bei mehreren erkannten und relevanten Objekten weiterhin zeigen, welches davon ihn interessiert. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Gestern Abend lief auf Arte eine Sendung über KI. Nicht Fotografie, andere Bereiche. War sehenswert genau unter Ricos Überschrift: Fluch oder Segen.

Das Daten-Sammeln von Fotografierenden, um diese für die Weiterentewcklung zu verwenden, kann ja eigentlich nur über die Cloud gehen. 

Fluch oder Segen: das wird sich im Laufe der Jahre zeigen. Aus unpersönlich oder persönlich gesammelten Daten läßt sich viel machen. Jeder der im Internet unterwegs ist oder sein Handy auf "Standort ,Erkennung an" hat, der hinterlässt sein Profil.

Ob KI ganz allgemein Fluch oder Segen wird, hängt aus meiner Sicht ganz stark an der Gesellschaftlichen Entwicklung ab, was sie aus den technischen Möglichkeiten macht.

Ja, ich freue mich wenn die Bildbearbeitung mir Möglichkeiten bereit stellt. Nein, ich möchte nicht mich irgendwann ferngesteuert fühlen.

Was ist wenn irgendwann die Kamera selber vom User und dessen Motiven lernt (Rechenleistung...) ? Könnte es dann sein, daß der User mit SEINER Kamera im Laufe der Nutzung scheinbar bessere Bilder macht dies aber z.t. auf KI lernen der Kamera beruht ?

Zugegeben, das sind sehr weit speckulative Überlegungen. Aber in dem Tempo, indem sich die Welt ändert, beschäftigt mich sowas schon. Mensch und Technik - schon immer im Wechselspiel. Neu Entwicklungen öffnen neue Türen, gesunde Neugierde und gesunde Skepsis, so geh ich da ran.

Ob die Nutzung im positiven Bereich bleibt bestimmen die User. Die "Kleinen Leute" und die, die am Machthebel sitzen.

War schon immer so. Gibt auch Forscher, die Rückblickend ihr Tun recht kritisch sehen

bearbeitet von Maikäfer
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vor 49 Minuten schrieb Maikäfer:

Was ist wenn irgendwann die Kamera selber vom User und dessen Motiven lernt (Rechenleistung...) ? Könnte es dann sein, daß der User mit SEINER Kamera im Laufe der Nutzung scheinbar bessere Bilder macht dies aber z.t. auf KI lernen der Kamera beruht ?

 

Das wird es geben, über die Cloud. Also erst einmal bei Smartphones, wo jeder Benutzer automatisch in der Cloud persönlich angemeldet ist. Auch in anderen Bereichen "lernt" das Smartphone ja längst, sich auf individuelle Bedürfnisse und Vorlieben des Benutzers einzustellen. Das muss nicht immer via KI passieren, dafür reichen oft konventionelle Algorithmen.

Dass einzelne Kamera-Exemplare in ihrer Firmware individuell hinzulernen, ist für alle Beteiligten nicht besonders sinnvoll. Aber natürlich kann man ein Konto in der "Fujicloud" haben, mir der die Kameras des Benutzers regelmäßig in Verbindung stehen. Aus dieser Cloud könnte man sich dann nicht nur eigene Presets, sondern auch individuelle Funktionsvorlieben und Performance-Optimierungen herunterladen – auf jede Kamera, mit der man angemeldet ist. Diese individuellen Anpassungen und Verbesserungen würden dann auf allen kompatiblen Geräten funktionieren und im Arbeitsspeicher abgelegt werden. Die eigentliche Hersteller-Firmware ändern sich nur, wenn der Hersteller sie – für alle gleich – aktualisiert. 

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vor einer Stunde schrieb Maikäfer:

Fluch oder Segen: das wird sich im Laufe der Jahre zeigen.

ich denke mal eher, dass es immer so bleiben wird das nicht Fluch oder Segen ist, sondern Fluch und Segen. Einerseits nützt es einem, es braucht ja eine Menge an gesammelten Daten, weil es sonst nicht funktioniert. Die einen geben sie täglich bereitwillig im Netz einfach so ab, die anderen sperren alles, nutzen aber die Ergebnisse von denen, die ihre Daten freiwillig oder aus Oberflächlichkeit einfach Preis gegeben haben. Andere wiederum halten davon gar nichts und nutzen es auch nicht. 

Dazu kommt noch der Punkt, dass irgendwann der erste kommt, der das missbraucht oder es für seine persönlichen  Zwecke nutzbar macht. Man kann ja damit mehr anfangen, als ein gutes Foto zu kreieren. Man weiß, wo du warst, wie dein Leben so abläuft, was du gerne tust und weniger gern, welche Musik du hörst, wo dein Auto hinfährt etc.

Das lässt sich alles sehr positiv nutzen, damit es dir das Leben leichter macht, aber eben auch umgekehrt. Im besten Falle nervt es dann noch oder fügt dir schlimmsten Falle Schaden zu.

Wenn das so richtig funktionieren soll, dann muss die ganze Gesellschaft dazu bereit sein und es auch so nutzen, aber das ist wohl leider Utopie.

In der Fotografie ist das außerdem ein sehr schmaler Grat für meine Verhältnisse. Wenn es soweit käme, dass Kameras automatisch sehr gute Bilder machen, die bis zur Motiv Wahl, dem Ausschnitt usw. gehen. würden zwar alle vielleicht sehr gute Bilder machen, aber es wäre ja  am Ende immer eine Mixture, wo jemand zweimal das Rezeptbuch schüttelt und aus dem vorhandene wieder ein Bild entsteht, dass von vielen, aber eigentlich nicht von mir ist.

Es nimmt der Fotografie, von allem als Hobby auch sehr die Spannung, das Experimentieren, auch das Denken wird einen ja abgenommen und es verkommt vielleicht zu einem reinen Prozess und fördert auch nicht die eigene Kreativität, die durch Zufall oder Talent wieder neues schaffen kann. Vielleicht würde das bei einer KI auf ehr hohem Niveau nicht mal auffallen, weil die aus den Billionen Möglichkeiten auch wieder etwas neues kreiert, aber es ist eben ausgerechnet und entsteht nahezu automatisch.

Je mehr man darüber nachdenkt (ich meine mich), umso mehr verzettelt man sich da.  Am ende muss man da wohl auch mal ein Stück in der Vergangenheit graben, wo es sowas noch nicht gab und die Menschen auch sehr gute Fotos gemacht haben, Auto gefahren sind von A nach B und trotzdem nicht unglücklich waren. da hat man sich internetlos eine Schallplatte aufgelegt, sich bei einem Glas Wein auf der Terrasse unterhalten  und es waren nicht zwei von den Besuchern  gerade bei eBay Kleinanzeigen oder lasen gefakte Amazon Bewertungen.

Diese ganze "Automatisierung" hat uns glaube auch sehr bequem gemacht, auch im täglichen Leben. Man sieht es ja hier bei den Kameras, wo einige nicht meh darüber nachdenken was sie selbst nicht können ode lösen wollen, es aber von der neuen Technik fordern.

Natürlich kann man das alles auch nicht nutzen, aber wer macht das schon konsequent und warum. 

 

bearbeitet von DRS
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vor 35 Minuten schrieb Rico Pfirstinger:

Das wird es geben, über die Cloud. Also erst einmal bei Smartphones, wo jeder Benutzer automatisch in der Cloud persönlich angemeldet ist. Auch in anderen Bereichen "lernt" das Smartphone ja längst, sich auf individuelle Bedürfnisse und Vorlieben des Benutzers einzustellen. Das muss nicht immer via KI passieren, dafür reichen oft konventionelle Algorithmen.

Das ist dann ein weiterer Schritt an dem sich Jeder fragen wird: was macht mich in der Fotografie zufrieden.

Sie bedient ja viele Bedürfnisse: individuell was geschaffen zu haben - für sich selbst oder zum Teilen. Das mit oder ohne dem Anspruch Likes zu sammeln. Jagdtrieb mit Ausschüttung von Glückshormonen (Vogel gut erwischt), Erinnerungen die dann gut etwas bunter und Idealisierter sein dürfen als "das Original".

Weviel KI einen glücklicher macht oder emotionale Glücksmomente in der Fotografie abflacht, mal sehen. Der Stellwewert wird wohl schleichend umdefiniert.

Wenn jetzt Beiträge folgen: war mit jedem Technischen Fortschritt (auch dem Dauerthema Bedienkonzept) so, ja das stimmt. Die Dimensionen unterscheiden sich jefoch z.t. erheblich.

 

bearbeitet von Maikäfer
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vor 26 Minuten schrieb DRS:

ich denke mal eher, dass es immer so bleiben wird das nicht Fluch oder Segen ist, sondern Fluch und Segen.

Dazu kommt noch der Punkt, dass irgendwann der erste kommt, der das missbraucht oder es für seine persönlichen  Zwecke nutzbar macht

 

Dem UND stimme ich zu.

Der negativ Nutzen:

um auf den reagieren zu können , hilft es leider nicht KI zu ignorieren oder zu  verweigern. Nur das Wissen um KI hilft sich dem nicht schutzlos auszuliefern und Nutzen/Risiko abwägen zu können. Persönlich, Gesellschaftlich, Global.

Zustimmung: die gute Flasche Rotwein auf der Terrasse...die man selber ohne KI Unterstützung ausgesucht hat...genießen. Vielleicht sollte man wenns zuviel Nebenher wird, eine Kiste für alle Handys bereit stellen. Den Abend Info befreit genießen.

Jetzt packe ich mein Handy weg und gehe Fotografieren. 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Maikäfer
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So ist es. Deshalb finde ich dieses Thema auch diskussionswürdig, und hier im Exilbereich funktioniert das erfreulich gut – vielschichtig, ohne Streit und zuspitzende Polarisierung wie "gut/böse", "toll/mies" etc.

Bei den Kameras ist mir nicht Bange: Ich belichte meine Bilder weiterhin im Modus M, bei sich nicht bewegenden Motiven auch mit manuellem Fokus. Warum? Weil hier keine KI benötigt wird, die natürliche Intelligenz hinter der Kamera hat bei diesen Motiven ausreichend Zeit, die idealen Einstellungen nicht nur zu denken, sondern auch an der Kamera einzustellen.

Das Problem beim Fotografieren ist ja nicht, dass wir den Vogel oder den Hund im Sucher nicht auch sehen und mit unserem Auge verfolgen – das Problem ist, dieses Sehen/Erkennen/Verfolgen der Kamera in Echtzeit mitzuteilen. Die Schnittstelle ist das Problem, und Lösungen wie Canons Augenpupillen-AF sind offenbar nicht der große Wurf. Wenn das Sehen/Erkennen/Verfolgen von der Kamera erledigt wird, entfällt die langsame und ineffiziente Mensch/Maschine-Schnittstelle. Der Nachteil: Wir müssen uns nun darauf verlassen, dass die Kamera das Motiv richtig "sieht". 

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vor 2 Minuten schrieb Maikäfer:

Dem UND stimme ich zu.

Ja das stimmt wohl leider , außerdem kann man sich der Sache sowieso nicht mehr entziehen. Ich geh jetzt mit meiner normalen Intelligenz und Brille in die Pilze, weil ich beim letzten Mal keinen gefunden habe. Ich wünsche dir schöne Fotos.

 

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vor 3 Stunden schrieb bastibe:

Das muss nicht immer so sein: Viele solche Systeme sammeln beim User anonymisiert Daten, die dem Hersteller zurück gemeldet werden um dessen Trainings zu verbessern (siehe Siri/Alexa/Tesla).

Ja, das ist es eben: Das Lernen findet beim Hersteller statt.

 

vor 3 Stunden schrieb bastibe:

Andere Systeme erstellen lokale Benutzerprofile, die aktiv beim User mitlernen (siehe Nuance/SwiftKey).

Ja, darauf war ich im verlinkten DOCMA-Blog schon eingegangen.

 

vor 3 Stunden schrieb bastibe:

Ob und inwiefern das aber bei der Bildverarbeitung schon zur Anwendung kommt, keine Ahnung. 

Was die KI betrifft: Eher nicht. Einem Upload von Aufnahmen zum Hersteller stehen nicht nur rechtliche Probleme, sondern auch solche der Bandbreite (und überhaupt der Existenz einer Verbindung – die meisten Kameras, Smartphones ausgenommen, sind ja gar nicht in irgendeinem Netz) entgegen.

Und selbst wenn es ginge: Ein Haufen Bildern von Fotografen aus aller Welt wäre wohl nützlich, um KI-Systeme für die Bildverarbeitung zu trainieren, aber die KI in Kameras dient ja überwiegend ganz anderen Aufgaben, nämlich im Bereich der Kamerasteuerung – Belichtung und Autofokus. Da nützen die Aufnahmen alleine wenig; man müsste zumindest wissen, wie ein Bild vom Fotografen nach verschiedenen Kriterien bewertet wird. Und für eine Motivverfolgung beispielsweise genügen keine einzelnen Aufnahmen; man braucht ganze Live-View-Sequenzen.

bearbeitet von mjh
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Gerade eben schrieb mjh:

Was die KI betrifft: Eher nicht. Einem Upload von Aufnahmen zum Hersteller stehen nicht nur rechtliche Probleme, sondern auch solche der Bandbreite (und überhaupt der Existenz einer Verbindung – die meisten Kameras, Smartphones ausgenommen, sind ja gar nicht in irgendeinem Netz) entgegen.

Bei Apple landen die Bilder normalerweise in der iCloud. Adobe arbeitet beim nicht-klassischen LR ebenfalls über die Cloud. Wenn wiederum bestimmte KI-Algos gerne das Wasserzeichen-Copyright von Getty Images ins Bild einfügen, ist das ein klares Indiz dafür, wo die Anlerner das Bildmaterial abgegriffen haben. ;)

Inwieweit ein Hersteller von den Nutzern gemachte Aufnahmen (inkl. Ortsdaten) anonym verwenden kann, hängt sicherlich von der Zustimmung des Benutzers und lokalen rechtlichen Anforderungen ab – meistens klickt man ja auf seitenweise Kleingedrucktem ohne es zu lesen auf "OK". Auf der anderen Seite spricht aber auch wenig dagegen, Millionen von Nutzeraufnahmen einer Sehenswürdigkeit anonym zum Anlernen einer KI zu nutzen, damit diese dann bei den eigenen Aufnahmen die Lichtstimmung verbessern, Störendes smart entfernen oder den Himmel austauschen kann.

Aber es gibt eben auch Probleme. Apple wollte etwa alle in die Cloud geladenen (und evtl. auch auf dem Smartphone lokal gespeicherten) Bildinhalte auf illegale Inhalte (derzeit noch Kinderpornografie, aber das kann man natürlich beliebig ausweiten oder umdeuten) scannen. Das Unternehmen verständigt dann die Behörden, wenn der KI (bzw. den damit betrauten Menschen, denen das von der KI markierte Material vorgelegt wird) etwas "auffällt". Da wird man dann schnell zum Verbrecher, wenn man das eigene Kind mit dem Smartphone nackt in der Badewanne ablichtet. Dementsprechend umstritten sind solche Verfahren, die ohne KI nicht denkbar wären. Siehe etwa https://www.heise.de/news/Kinderporno-Scan-auf-iPhones-Apple-schweigt-wie-s-weitergeht-7220751.html

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Das was mit gesammelten Daten aus Endgeräten angestellt wird ist immer noch von "normalen" Intelligenzen gesteuert - so auch, ob es zum Nutzen oder zum Schaden angewandt wird.
Ich erinnere mich an den Fall, wo die TomTom-Navis bei den Verbindungen ins Netz, um ein Update zu zeihen, gleichzeitig auch angeblich anonyme Statistiken übermittelten. Aus diesen haben die bei TomTom dann eine Auswertung gefahren, wo die Fahrzeuge trotz Geschindigkeitsberenzungen zu schnell gefahren sind. Mit diesen Auswertungen sind sie dann an die regionalen Behörden herangetreten, und boten ihen an, diejenigen Stellen auszuweisen, wo es sich lohne, Radarfallen aufzustellen.
Glücklicherweise habe das jene Behörden kategorisch abgelehnt, aber irgendwann einmal wird sich das nicht mehr verhindern lassen.
Ein Gedanke, der einmal ausgesprochen und formuliert wurde, lässt sich nicht mehr zurück nehmen.
Im Fotografiebereich war es ja mal Google, die die User über Picasa aufforderten, zu ihren fotografierten Gesichtern auch den Namen anzugeben - der User würde dann schneller Fotos der betreffenden Personen in seinem Archiv wiederfinden.
Bei öffentlichen Fotos von Promis geht das ja bereits problemlos - die bekommt man ja ungefragt auch angezeigt, wenn man sich beispielsweise über einen Schauspieler und seinen Werdegang informieren möchte.
Auch ich habe bei meinen Smartphones (privat und dienstlich) die Ortung per GPS abgeschaltet und habe auch nicht vor, sie mit einer meiner Kameras zu verknüpfen, um möglichst wenig zu solchen Datensammlungen über mich beizutragen.

Was noch so alles aus gesammelten Daten in und mit der Fotografie angestellt wird, zeigt sich ganz bestimmt in den nächsten Jahren, wenn neue KI-Algoritmen weitere Anwendungen ermöglichen, an die wir bisher noch nicht gedacht haben.
Das mit dem Gefühl, sich fremdgesteuert zu fühlen, kommt doch meist erst dann auf, wenn es durch diverse Berichte über Marktforschung aufgedeckt wird - also auch zu spät ;) !

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