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Da eine oft diskutierte. aber nicht abschließend zu beantwortende Frage (s.o.) im Nikon Z Thread (zu finden hier im small-Talk) offenbar bin einigen Forumsmitgliedern interessiert diskutiert wurde hatte vorgeschlagen, dieses OT als eigenen Thread zu gestalten und es nach Anregung durch @Dare mo jetzt mal gemacht…

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Was macht ein gutes Foto zu einem guten Foto?

Man merkt es wenn man eines betrachtet. 🤩

Sowohl der Laie als auch der Kenner. Der Kenner weiß nur mehr darum Bescheid, warum das so ist, was dazu beiträgt.

Wenn man viele dieser Fotos "nebeneinanderlegt", erkennt man Gemeinsamkeiten, die als Zutat offenbar unabdingbar sind, um eines zu machen.

Das sind oft die Zutaten, welche der Laie/ Anfänger (noch) nicht (er)kennt, wenn er mal wieder vor seinen Bildern sitzt und sich fragt, warum diese nicht so wirken und nicht so "gut" sind und wieder mal max. "nur" als Erinnerungsbild taugen. Das wären meiner Meinung nach die "technischen Faktoren" jenseits der Kameratechnik.

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Ich starte mal mit einem ersten posting:

Es gibt wie immer bei einer Kommunikation Sender und Empfänger. BEIDE urteilen im Rahmen ihrer eigenen Prägung über das etwas pauschal (erscheinende) Foto: „gut“ oder „schlecht“? und die vielen Beurteilungsmöglichkeiten dazwischen.

In der Diskussion kam die Frage auf, ob es (mehr oder weniger) klare Kriterien für ein (überwiegend) positives Urteil oder ein (überwiegend) negatives Urteil, welches dann (meiner Meinung nach) das ganz individuelle Urteil ergänzen, stützen, erklären, zumindest ein wenig nachvollziehbar machen kann?

Ich meine, daß es auch dann, wenn man das verneinen sollte, es zumindest eine weitere Facette gibt:  Wenn man das Foto, welches einen fesselt oder einfach „nur“ gefällt, in Ruhe analysiert und dem eigenen Ich dabei nahekommt („warum gefällt mir das?“) , aber auch Stilmittel erkennt, welche handwerklich die mit dem Foto verbundene Botschaft (so denn eine bewusst gesendet werden sollte) für den Empfänger gut verständlich machen. Oder eben genau das Gegenteil.

Bei Fotos, welche mit Titeln oder in einem bestimmten Themenkreis verortet werden, ist noch am ehesten ein „gut“ oder „schlecht“ erkennbar.

Man kann dabei aus subjektiv (oder auch objektiv?)  „guten“ ebenso viel lernen wie aus den „schlechten“ Fotos.

Allein bereits die Möglichkeit, durch eine (möglichst Systematische) Bildanalyse selber dazu zu lernen, macht aus einem Foto ein „gutes“ Foto - alleine bereits dadurch, daß man es analysiert!

Als Qualitätskriterium für ein Foto, welches ein bestimmtes Thema betreffen soll, könnte man sowohl den möglichst Prozentsatz der Empfänger nehmen, welche das Thema als „getroffen“ bezeichnen. Am einfachsten und deutlichsten nenne ich hier mal das typische „Symbolbild“, welches zunehmend anstelle eines authentischen Reportagebildes zum konkreten Betreff gewählt wurde.

Als weiteres Kriterium könnte man dann noch ergänzend oder auch separat die „Anziehung“ des Betrachters an das Bild oder das  „hineingezogen werden“ als qualitatives Kriterium heranziehen.  Hier wäre eine jeweils subjektive Bewertung auf einer Skala zwischen 0-10 interessant aber auch eine  messbare Bewertung  anhand  der Betrachtungsdauer. Bekanntermaßen fällt die Entscheidung, ob ein Bild die eingehendere Betrachtung „verdient“, innerhalb weniger als einer Sekunde. Da stellt sich dann die Frage, ob man die Lönge der Bezrachtung als solche bereits zu einem (objektiven?) Kriterium machen könnte.

Eine andere Herangehensweise wäre die komplexere Beurteilung, ob eine bestimmte Zielgruppe mit dem Foto angesprochen werden soll. Hier wäre die Treffsicherheit nur auf die Zielgruppe bezogen interessant für eine Bewertung. Typisches Beispiel wäre die Werbefotografie.

Ich stoppe hier erst mal, denn inzwischen wird mir angezeigt, daß bereits Jemand geantwortet hat…

😊

bearbeitet von hybriderBildersucher
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Ganz abgesehen von gestalterischen Regeln und technischen Kriterien gibt es vorrangig ganz andere entscheidende Parameter dafür, ob ein Foto für "schön", "gut" oder "gelungen" angesehen wird und das sind die m. E. Sozialisierung, Herkunft, Ethnie, Bildungsgrad, Alter, des Betrachters und mehr. 

Ein Beispiel hierfür: Bei der Auswahl von Bildern für eine Ausstellung meiner früheren Fotogruppe wurde ein technisch mittelmäßiges, gestalterisch zufälliges Bild (dies wäre MEINE Bewertung gewesen) des Neugeborenen eines Gruppenmitglieds ausgewählt. Entscheidend waren bei dieser Mehrheitsentscheidung die Stimmen von drei Personen, die alle im vorangegangenen Jahr Großeltern geworden waren. 

Ein anderes: Die Partnerin eines früheren Arbeitskollegen war Südamerikanerin. Wenn es um die Frage ging, ob ein Foto gut sei, fiel ihre Wahl regelmäßig auf die Variante mit den gesättigteren Farben. 

Drittes Bsp: Ein Journalist wird i.d.R. mehr Wert auf (journalistischen) Inhalt und Aussage legen, als auf technisches "Foto-Handwerk". 

Fazit: Die Diskussion wird viele Meinungen hervorbringen, aber keine neuen Erkenntnisse. 

bearbeitet von Randyderzweite
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vor 23 Minuten schrieb hybriderBildersucher:

Allein bereits die Möglichkeit, durch eine (möglichst Systematische) Bildanalyse selber dazu zu lernen, macht aus einem Foto ein „gutes“ Foto - alleine bereits dadurch, daß man es analysiert!

Die Analyse allein macht ja noch kein gutes Foto. Ich kann ja auch bei einem schlechtem Foto analysieren, warum es schlecht ist und daraus lernen.  

Wir versuchen in unserem Fotoclub die Bilder zum Monatswettbewerb nach der Bewertung auch zu analysieren. Das klappt mal besser, mal schlechter. Leider sind Vielen die Zusammenhänge in der Bildanalyse nicht bekannt. Erst, wenn dann Dinge angesprochen werden, wird manches klarer. Ich habe beispielhaft mal einen c't Fotografie Artikel von Thomas Brotzler herausgesucht, der das beschreibt und dem Einzelnen Techniken an die Hand gibt, die eigenen und andere Bilder zu analysieren, um sich weiterzuentwickeln. Vielleicht ja für den einen oder anderen interessant. Der Artikel ist allerdings kostenpflichtig, sofern kein Heise Abo vorliegt.

 https://www.heise.de/ratgeber/Bildbewertung-3276491.html

Auch Martin Zurmühle hat z.B. verschiedene Bücher verfasst, die sich mit dem Thema befassen.

Die Frage ist halt, wie intensiv man sich, neben der reinen Kameratechnik, auch (noch!!) damit auseinandersetzen möchte.

Ich habe gestern die Ausstellung von Walter Schels in Regensburg besucht. Obwohl die Bilder jetzt nicht technisch "perfekt" (Filmkorn, unscharf) waren, haben sie eine intensive Ausstrahlung und waren sehr beeindruckend. Da stellte sich für mich die Frage, gut oder schlecht überhaupt nicht. Die Wirkung war entscheidend.

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Neben technisch/handwerklichen Maßstäben lösen gute Fotos meiner Ansicht nach ähnliche Empfindungen bei den Betrachtern aus. Sie emotionalisieren, sie berühren, sie erwecken Interesse und Respekt oder sie sind einfach nur sehr dekorativ. Wie Randy bereits beschrieben hat, hängen diese Empfindungen vom Kulturkreis bzw. soziodemographischen Faktoren der Betrachter ab.

Anders verhält es sich mit weltweit anerkannter Spitzenfotografie à la Gursky, Man Ray, Newton u. v. a.  Bei den großen Fotografen erweitern sich die Einflussgrößen. Auktionspreise,  Honorare, Kunstkritiker und Ausstellungen/Verbreitung in Museen gehören hier zu den relevanten Faktoren.

 

 

bearbeitet von Don Pino
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vor 47 Minuten schrieb Randyderzweite:

Ein anderes: Die Partnerin eines früheren Arbeitskollegen war Südamerikanerin. Wenn es um die Frage ging, ob ein Foto gut sei, fiel ihre Wahl regelmäßig auf die Variante mit den gesättigteren Farben.

Wenn man dieses Foto isoliert und es ist "gut" (wenn es "funktioniert"), dann wiederum ist es auch "gut" über die Grenzen der Kultur und Sozialisierung hinaus. Ein gutes Foto funktioniert so gesehen weltweit, grenzenlos. Oder wenn man "der Partnerin" drei Fotos mit gesättigten Farben anbietet, eines davon im förderlichen Licht und auch sonst ausdrucksstark, die anderen beiden mittelmäßig, dann fällt auch ihre Wahl vermutlich auf das "gute".

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@Randyderzweite

@Don Pino

das, was Ihr richtigerweise ins Licht rückt, habe ich in meinem posting als - bezogen auf den jeweiligen Betrachter bzgl. der individuellen Reaktion -  „im Rahmen ihrer Prägung“ umschrieben. Ich sehe das genauso wie Ihr. Aber es gibt auch weniger spezifisch-individuelle Kriterien, wie ich ja schrieb  - und auch @Einer_unter_vielen

bearbeitet von hybriderBildersucher
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vor 8 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Wenn man dieses Foto isoliert und es ist "gut" (wenn es "funktioniert"), dann wiederum ist es auch "gut" über die Grenzen der Kultur und Sozialisierung hinaus. Ein gutes Foto funktioniert so gesehen weltweit, grenzenlos.

Da bin ich anderer Meinung. In anderen Kulturkreisen würde man das Bild ggf. als kitschig bezeichnen.

Ich bin selbst eher ein Freund gedeckterer Farben. Die Bilder des allseits bekannten Ken Rockwell z.B. finde ich durch die Bank gruselig, aber manchen gefällt es. 

vor 14 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Oder wenn man "der Partnerin" drei Fotos mit gesättigten Farben anbietet, eines davon im förderlichen Licht und auch sonst ausdrucksstark, die anderen beiden mittelmäßig, dann fällt auch ihre Wahl vermutlich auf das "gute".

Natürlich, aber umgekehrt funktioniert das nicht. Ein Bild mit für ihren Geschmack zu blassen Farben hätte sie garnicht in die Wahl genommen. 

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vor 3 Minuten schrieb Randyderzweite:

Die Bilder des allseits bekannten Ken Rockwell

da musste ich jetzt erstmal googeln, aber nach einem kurzen Blick in die Gallery frage ich mich aber dann doch, ob er tatsächlich wegen seiner Bilder bekannt ist. Wüprde mich wundern.  🤔

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vor 12 Minuten schrieb Randyderzweite:

Ein Bild mit für ihren Geschmack zu blassen Farben hätte sie garnicht in die Wahl genommen.

Dann wären wir an dem Punkt in wie weit man sich bei der Bildkritik, bei der Beurteilung, in wie weit man also als "Jurymitglied" in der Lage sein muss, sich selbst ein Stück zurückzunehmen, damit am Ende nicht ausschlißlich die Farbsozialisierung gewinnt.  😉

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Wir müssen unterscheiden, worüber, über welchen Betrachterkreis, wir sprechen.

Die Mehrzahl der Menschen sind eben keine Hobbyfotografen, für die der technische Aspekt eine Rolle spielt. Rein psychologisch entscheidet, wie auch über Sympathie oder Antipathie zwischen Menschen, der erste Eindruck. Wenn das Bild kein "Hingucker" ist, gehen die Menschen weiter. Profis, insbesondere aus der Werbung, wissen das, deshalb werden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Kampagnen gefahren. Wobei hier natürlich das technisch bessere Bild gewählt wird. 

bearbeitet von Randyderzweite
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Hi,

warum wird eigentlich immer über "ein gutes (Einzel-)Foto" gesprochen? 

Ich erweitere mal die Frage: "Wann ist eine fotografische Arbeit" gut?

Meine Anwort: wenn sie ihr Thema gut erzählt.

VG, Christian

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vor 30 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Dann wären wir an dem Punkt in wie weit man sich bei der Bildkritik, bei der Beurteilung, in wie weit man also als "Jurymitglied" in der Lage sein muss, sich selbst ein Stück zurückzunehmen, damit am Ende nicht ausschlißlich die Farbsozialisierung gewinnt.  😉

Dafür hat z.B. der DVF ein Juryhandbuch für die DVF Wettbewerbe veröffentlicht:

https://www.dvf-fotografie.de/downloads/DVF_Juryhandbuch.pdf
 

Ansonsten ist das natürlich immer schwierig, die eigenen Vorlieben und auch andere Bilder komplett auszublenden (Wieder das 1000 Bild von Motiv x, leicht modifiziert). Dafür sind es ja auch meist mehrere Juroren, die das Ergebnis ausdiskutieren (sollten).

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vor 36 Minuten schrieb Don Pino:

Eine Bildungslücke, denn...

...Ken Rockwell ist der Chuck Norris der Fotografie;-)

Das siehst du durch das "Fanglas". Richtig muss es heißen: Chuck Norris ist der Ken Rockwell der Martial Arts:D👍

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vor 22 Minuten schrieb christian ahrens:

Hi,

warum wird eigentlich immer über "ein gutes (Einzel-)Foto" gesprochen? 

Ich erweitere mal die Frage: "Wann ist eine fotografische Arbeit" gut?

Meine Anwort: wenn sie ihr Thema gut erzählt.

VG, Christian

Wichtiger Punkt! Ich hatte vor ein paar Jahren die Möglichkeit, einen Kurs bei einer sehr erfolgreichen, jungen Fotografin aus Hannover zu belegen. Thema war "Visual Storytelling". Hier habe ich gelernt, dass es für die Wirkung einer Serie sogar gut sein kann, unter zwei Bildern das weniger gute auszuwählen. 

bearbeitet von Randyderzweite
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vor 22 Minuten schrieb Uwe1956:

Dafür hat z.B. der DVF ein Juryhandbuch für die DVF Wettbewerbe veröffentlicht:

Danke dafür.

Auslöser für diesen thread war ja unter anderem eine Aussage in diesem Forum, es gäbe keine Objektivität, sondern nur Subjektivität, also es sei alles nur eine Sache des Betrachters; ich hatte das mit "Freifahrtschein der Relativierung für alles" kommentiert. Diesem Dokument lässt sich entlocken:

Ein Juror sollte nicht intuitiv (aus dem Bauch heraus) sondern aufgrund
nachvollziehbarer Kriterien und deren Gewichtung entscheiden können.

Ein Juror muss über allgemeine Kenntnisse des Mediums Fotografie - aller gängigen
Genres und Techniken verfügen. Er benötigt dazu eine gute Expertise!

Und diese Expertise fällt nicht vom Himmel und ist kein ungefähres Etwas.

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vor 8 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Ein Juror sollte nicht intuitiv (aus dem Bauch heraus) sondern aufgrund nachvollziehbarer Kriterien und deren Gewichtung entscheiden können.

Ein Juror muss über allgemeine Kenntnisse des Mediums Fotografie - aller gängigen
Genres und Techniken verfügen. Er benötigt dazu eine gute Expertise!

Ja, nur welches sind diese Kriterien? Sind das immer die gleichen? Ich sage nein! Auch hier müssen wir unterscheiden nach Intention des Fotografen bzw. Zweck des Fotos. Ist das Fotografieren (wie für die meisten Hobbyisten) Selbstzweck oder Kommunikationsmittel (egal ob aus Profession oder dem Wunsch, eine Botschaft zu vermitten)? Für das World Press Photo des Jahres 20xx spielen sicher Aktualität und politische Relevanz eine größere Rolle, als die perfekte Belichtung. Beim Nikon Makro-Wettbewerb ist das definitiv anders.

Die Qualifikation der Juroren hat damit nix zu tun, die sollte die gleiche sein. 

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vor 2 Minuten schrieb Randyderzweite:

Ja, nur welches sind diese Kriterien? Sind das immer die gleichen? Ich sage nein! Auch hier müssen wir unterscheiden nach Intention des Fotografen bzw. Zweck des Fotos. Ist das Fotografieren (wie für die meisten Hobbyisten) Selbstzweck oder Kommunikationsmittel (egal ob aus Profession oder dem Wunsch, eine Botschaft zu vermitten)? Für das World Press Photo des Jahres 20xx spielen sicher Aktualität und politische Relevanz eine größere Rolle, als die perfekte Belichtung. Beim Nikon Makro-Wettbewerb ist das definitiv anders.

Die Qualifikation der Juroren hat damit nix zu tun, die sollte die gleiche sein. 

Im DVF Juryhandbuch geht es um DVF Wettbewerbe. Soweit ich weiß, orientieren sie sich an der Bewertung nach dem doppelten Dreieck.

Natürlich gelten für andere, wie von dir genannt, andere Kriterien. Das wird normalerweise aber in der Ausschreibung oder den Richtlinien entsprechend artikuliert und bei der Jurierung berücksichtigt.

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vor einer Stunde schrieb Uwe1956:

Dafür hat z.B. der DVF ein Juryhandbuch für die DVF Wettbewerbe veröffentlicht:

https://www.dvf-fotografie.de/downloads/DVF_Juryhandbuch.pdf
 

Hochinteressant, für die Wettbewerbsfotografie. So sind schlechte Bilder u.a. definiert als...
"Permanent wiederkehrende gleiche Motivinterpretationen, keine Bildideen"

Und genau da scheiden sich schon die Geister. Beispiel: Tausende ambitionierte Fotografen lichten jedes Jahr in der Hamburger Speicherstadt das "Schlösschen bei Nacht" Motiv ab. Weil das Motiv und die Bildidee ihnen persönlich gefallen oder weil sie es sich als dekoratives Bild an die Wand hängen möchten. Auch wenn es in einem Foto Wettbewerb keine Chance hätte, so finden doch viele Menschen dieses Bild schön. Und natürlich ist auch die "Kirche bei Nacht" im overtourismisierten Hallstatt ein Ikonisches oder, negativ formuliert, totfotografiertes Motiv, das Menschen auf der ganzen Welt als ein gutes Bild erachten.

bearbeitet von Don Pino
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vor 4 Minuten schrieb Randyderzweite:

Sorry, ich wußte nicht, dass wir hier nur über die Kriterien für DVF-Wettbewerbe sprechen 😇

So schnell wird man missverstanden. Das mit dem DVF war als Beispiel gedacht, um darzulegen, dass es durchaus objektive Kriterien gibt. 

Der Ausrichter bestimmt die Regeln. 

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vor 21 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Ein Juror sollte nicht intuitiv (aus dem Bauch heraus) sondern aufgrund
nachvollziehbarer Kriterien und deren Gewichtung entscheiden können.

Ein Juror muss über allgemeine Kenntnisse des Mediums Fotografie - aller gängigen
Genres und Techniken verfügen. Er benötigt dazu eine gute Expertise!

Und diese Expertise fällt nicht vom Himmel und ist kein ungefähres Etwas.

Für meine Verhältnisse lässt sich das darauf nicht herunter brechen. Fotografie ist in gewisser Weise auch eine Kunst etwas auszusagen mit seinem Bild, und das auf Millionen Arten. Am Anfang steht eine Idee und die setzt man dann um. Dazu muss man absolut nichts festgeschriebenes einhalten oder  beachten, wenn das Ergebnis das zum Ausdruck bringt, was man sagen möchte. Das kann absichtlich krumm und schief sein, die Ozeane können aus dem Bild heraus laufen, die Schärfe kann bewusst nicht da sein und man kann mit Farben arbeiten. Auch der goldene Schnitt kann zum selbst kreierten "Zinkblechernen Schnitt" werden, wenn man damit etwas aussagt. Wie gesagt gibt es Ansätze über Ansätze, Stile über Stile, gebrochene Regeln, neue Denkweisen oder Erfindungen, Zufälle und Gewolltes etc. Wie will man das beurteilen? Wenn sich jetzt ein Juror nur nach dem festgefahrenen angeblich richtigen Dingen richtet, hat so jemand ja nie eine Chance, der es ganz anders macht. Man muss das im gewissen  gewisses Maße aus dem Bauch heraus entscheiden, denn genau darüber wirkt ein Bild bei vielen Betrachtern. Es trifft sie irgendwo, ohne dass sie sich vielleicht erklären können warum. Sie nehmen es mit ihren Sinnen als Bild war und das jeder auf seine Weise. 

Im großen und Ganzen geht man durch so eine Galerie und sagt im Endeffekt und auch ohne 10 Stunden Expertise... Das sieht aber schlimm aus" bzw. "Das gefällt mir", "Das berührt mich" etc.

Wenn ein Thema vorgegeben ist kann man zumindest halbwegs entscheiden, ob der Fotograf das denn getroffen hat, aber doch auch nur, wenn man sich in ihn hineinversetzt oder wenn es offensichtlich ist. Wenn aber jemand auf seine spezielle und individuelle Art etwas ausdrücken möchte, dann muss man es ihm auch zugestehen und kann es einfach gut finden oder eben nicht.

Ich war ja vor Jahren mal  in so einer Jury und da waren noch drei Fotografen, zwei Designer, zwei Journalisten und ein Kunstprofessor. Das war ein richtiger Spaß und das waren nahezu alles Profis, die wussten was sie tun. ich weiß nicht wie lange wir gesessen haben und jedem gefiel an irgendeinem Bild etwas anderes nicht oder besonders gut.

Ich interessiere mich gern auch mal für etwas, dass ich so noch nicht gesehen habe und versuche es zu ergründen, auch wenn es auf dem ersten Blick vielleicht für einige nicht salonfähig aussieht.

Das ist wohl auch der Grund warum ich das nicht unterschreibe, dass so eine Bewertung objektiv ist. ist sie in meinen Augen niemals, auch aus  den Gründen die @Randyderzweiteirgendwo oben mal erwähnt hat. Das geht nämlich eigentlich gar nicht, weil wir Menschen sind, die sich von irgendwas beeinflussen lassen, genauso wie diese Künstler Menschen sind, die sich im besten Falle mal was ganz neues Gutes ausdenken, was einen beeindruckt und man so noch nicht gesehen hat.

Sowas geht doch nur, wenn ich etwas vorschreibe und sich alle daran halten müssen. dann ist es nachvollziehbar und vielleicht auch etwas objektiver bewertbar. Fotografie, Malerei usw. gehören für mich in der Regel nicht  zu den Dingen, die sich objektiv  bewerten lassen. ich finde das persönlich auch sehr gut.

Und ja, es gibt sicherlich viele Bilder, die so eine Strahlkraft haben, dass sie von der Mehrheit für gut befunden werden. Das sind aber dann auch besondere Bilder, wo ab und an nicht nur die Idee und die Technik gestimmt hat, sondern vielleicht auch noch die Zeit und der Ort und das es da genau passiert ist.

Auch wenn ich mir öfter mal solche Wettbewerbe anschaue und ich finde dann "mein persönliches Siegerbild" auf dem vorletzten Platz der Prämierten und da habe ich ja nur diese hier gesehen, die am Ende auch veröffentlicht wurden.

 

 

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