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Da eine oft diskutierte. aber nicht abschließend zu beantwortende Frage (s.o.) im Nikon Z Thread (zu finden hier im small-Talk) offenbar bin einigen Forumsmitgliedern interessiert diskutiert wurde hatte vorgeschlagen, dieses OT als eigenen Thread zu gestalten und es nach Anregung durch @Dare mo jetzt mal gemacht


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Was macht ein gutes Foto zu einem guten Foto?

Man merkt es wenn man eines betrachtet.Â đŸ€©

Sowohl der Laie als auch der Kenner. Der Kenner weiß nur mehr darum Bescheid, warum das so ist, was dazu beitrĂ€gt.

Wenn man viele dieser Fotos "nebeneinanderlegt", erkennt man Gemeinsamkeiten, die als Zutat offenbar unabdingbar sind, um eines zu machen.

Das sind oft die Zutaten, welche der Laie/ AnfÀnger (noch) nicht (er)kennt, wenn er mal wieder vor seinen Bildern sitzt und sich fragt, warum diese nicht so wirken und nicht so "gut" sind und wieder mal max. "nur" als Erinnerungsbild taugen. Das wÀren meiner Meinung nach die "technischen Faktoren" jenseits der Kameratechnik.

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Ich starte mal mit einem ersten posting:

Es gibt wie immer bei einer Kommunikation Sender und EmpfĂ€nger. BEIDE urteilen im Rahmen ihrer eigenen PrĂ€gung ĂŒber das etwas pauschal (erscheinende) Foto: „gut“ oder „schlecht“? und die vielen Beurteilungsmöglichkeiten dazwischen.

In der Diskussion kam die Frage auf, ob es (mehr oder weniger) klare Kriterien fĂŒr ein (ĂŒberwiegend) positives Urteil oder ein (ĂŒberwiegend) negatives Urteil, welches dann (meiner Meinung nach) das ganz individuelle Urteil ergĂ€nzen, stĂŒtzen, erklĂ€ren, zumindest ein wenig nachvollziehbar machen kann?

Ich meine, daß es auch dann, wenn man das verneinen sollte, es zumindest eine weitere Facette gibt:  Wenn man das Foto, welches einen fesselt oder einfach „nur“ gefĂ€llt, in Ruhe analysiert und dem eigenen Ich dabei nahekommt („warum gefĂ€llt mir das?“) , aber auch Stilmittel erkennt, welche handwerklich die mit dem Foto verbundene Botschaft (so denn eine bewusst gesendet werden sollte) fĂŒr den EmpfĂ€nger gut verstĂ€ndlich machen. Oder eben genau das Gegenteil.

Bei Fotos, welche mit Titeln oder in einem bestimmten Themenkreis verortet werden, ist noch am ehesten ein „gut“ oder „schlecht“ erkennbar.

Man kann dabei aus subjektiv (oder auch objektiv?)  „guten“ ebenso viel lernen wie aus den „schlechten“ Fotos.

Allein bereits die Möglichkeit, durch eine (möglichst Systematische) Bildanalyse selber dazu zu lernen, macht aus einem Foto ein „gutes“ Foto - alleine bereits dadurch, daß man es analysiert!

Als QualitĂ€tskriterium fĂŒr ein Foto, welches ein bestimmtes Thema betreffen soll, könnte man sowohl den möglichst Prozentsatz der EmpfĂ€nger nehmen, welche das Thema als „getroffen“ bezeichnen. Am einfachsten und deutlichsten nenne ich hier mal das typische „Symbolbild“, welches zunehmend anstelle eines authentischen Reportagebildes zum konkreten Betreff gewĂ€hlt wurde.

Als weiteres Kriterium könnte man dann noch ergĂ€nzend oder auch separat die „Anziehung“ des Betrachters an das Bild oder das  „hineingezogen werden“ als qualitatives Kriterium heranziehen.  Hier wĂ€re eine jeweils subjektive Bewertung auf einer Skala zwischen 0-10 interessant aber auch eine  messbare Bewertung  anhand  der Betrachtungsdauer. Bekanntermaßen fĂ€llt die Entscheidung, ob ein Bild die eingehendere Betrachtung „verdient“, innerhalb weniger als einer Sekunde. Da stellt sich dann die Frage, ob man die Lönge der Bezrachtung als solche bereits zu einem (objektiven?) Kriterium machen könnte.

Eine andere Herangehensweise wĂ€re die komplexere Beurteilung, ob eine bestimmte Zielgruppe mit dem Foto angesprochen werden soll. Hier wĂ€re die Treffsicherheit nur auf die Zielgruppe bezogen interessant fĂŒr eine Bewertung. Typisches Beispiel wĂ€re die Werbefotografie.

Ich stoppe hier erst mal, denn inzwischen wird mir angezeigt, daß bereits Jemand geantwortet hat


😊

bearbeitet von hybriderBildersucher
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Ganz abgesehen von gestalterischen Regeln und technischen Kriterien gibt es vorrangig ganz andere entscheidende Parameter dafĂŒr, ob ein Foto fĂŒr "schön", "gut" oder "gelungen" angesehen wird und das sind die m. E. Sozialisierung, Herkunft, Ethnie, Bildungsgrad, Alter, des Betrachters und mehr. 

Ein Beispiel hierfĂŒr: Bei der Auswahl von Bildern fĂŒr eine Ausstellung meiner frĂŒheren Fotogruppe wurde ein technisch mittelmĂ€ĂŸiges, gestalterisch zufĂ€lliges Bild (dies wĂ€re MEINE Bewertung gewesen) des Neugeborenen eines Gruppenmitglieds ausgewĂ€hlt. Entscheidend waren bei dieser Mehrheitsentscheidung die Stimmen von drei Personen, die alle im vorangegangenen Jahr Großeltern geworden waren. 

Ein anderes: Die Partnerin eines frĂŒheren Arbeitskollegen war SĂŒdamerikanerin. Wenn es um die Frage ging, ob ein Foto gut sei, fiel ihre Wahl regelmĂ€ĂŸig auf die Variante mit den gesĂ€ttigteren Farben. 

Drittes Bsp: Ein Journalist wird i.d.R. mehr Wert auf (journalistischen) Inhalt und Aussage legen, als auf technisches "Foto-Handwerk". 

Fazit: Die Diskussion wird viele Meinungen hervorbringen, aber keine neuen Erkenntnisse. 

bearbeitet von Randyderzweite
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vor 23 Minuten schrieb hybriderBildersucher:

Allein bereits die Möglichkeit, durch eine (möglichst Systematische) Bildanalyse selber dazu zu lernen, macht aus einem Foto ein „gutes“ Foto - alleine bereits dadurch, daß man es analysiert!

Die Analyse allein macht ja noch kein gutes Foto. Ich kann ja auch bei einem schlechtem Foto analysieren, warum es schlecht ist und daraus lernen.  

Wir versuchen in unserem Fotoclub die Bilder zum Monatswettbewerb nach der Bewertung auch zu analysieren. Das klappt mal besser, mal schlechter. Leider sind Vielen die ZusammenhĂ€nge in der Bildanalyse nicht bekannt. Erst, wenn dann Dinge angesprochen werden, wird manches klarer. Ich habe beispielhaft mal einen c't Fotografie Artikel von Thomas Brotzler herausgesucht, der das beschreibt und dem Einzelnen Techniken an die Hand gibt, die eigenen und andere Bilder zu analysieren, um sich weiterzuentwickeln. Vielleicht ja fĂŒr den einen oder anderen interessant. Der Artikel ist allerdings kostenpflichtig, sofern kein Heise Abo vorliegt.

 https://www.heise.de/ratgeber/Bildbewertung-3276491.html

Auch Martin ZurmĂŒhle hat z.B. verschiedene BĂŒcher verfasst, die sich mit dem Thema befassen.

Die Frage ist halt, wie intensiv man sich, neben der reinen Kameratechnik, auch (noch!!) damit auseinandersetzen möchte.

Ich habe gestern die Ausstellung von Walter Schels in Regensburg besucht. Obwohl die Bilder jetzt nicht technisch "perfekt" (Filmkorn, unscharf) waren, haben sie eine intensive Ausstrahlung und waren sehr beeindruckend. Da stellte sich fĂŒr mich die Frage, gut oder schlecht ĂŒberhaupt nicht. Die Wirkung war entscheidend.

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Neben technisch/handwerklichen MaßstĂ€ben lösen gute Fotos meiner Ansicht nach Ă€hnliche Empfindungen bei den Betrachtern aus. Sie emotionalisieren, sie berĂŒhren, sie erwecken Interesse und Respekt oder sie sind einfach nur sehr dekorativ. Wie Randy bereits beschrieben hat, hĂ€ngen diese Empfindungen vom Kulturkreis bzw. soziodemographischen Faktoren der Betrachter ab.

Anders verhĂ€lt es sich mit weltweit anerkannter Spitzenfotografie Ă  la Gursky, Man Ray, Newton u. v. a.  Bei den großen Fotografen erweitern sich die EinflussgrĂ¶ĂŸen. Auktionspreise,  Honorare, Kunstkritiker und Ausstellungen/Verbreitung in Museen gehören hier zu den relevanten Faktoren.

 

 

bearbeitet von Don Pino
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vor 47 Minuten schrieb Randyderzweite:

Ein anderes: Die Partnerin eines frĂŒheren Arbeitskollegen war SĂŒdamerikanerin. Wenn es um die Frage ging, ob ein Foto gut sei, fiel ihre Wahl regelmĂ€ĂŸig auf die Variante mit den gesĂ€ttigteren Farben.

Wenn man dieses Foto isoliert und es ist "gut" (wenn es "funktioniert"), dann wiederum ist es auch "gut" ĂŒber die Grenzen der Kultur und Sozialisierung hinaus. Ein gutes Foto funktioniert so gesehen weltweit, grenzenlos. Oder wenn man "der Partnerin" drei Fotos mit gesĂ€ttigten Farben anbietet, eines davon im förderlichen Licht und auch sonst ausdrucksstark, die anderen beiden mittelmĂ€ĂŸig, dann fĂ€llt auch ihre Wahl vermutlich auf das "gute".

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@Randyderzweite

@Don Pino

das, was Ihr richtigerweise ins Licht rĂŒckt, habe ich in meinem posting als - bezogen auf den jeweiligen Betrachter bzgl. der individuellen Reaktion -  „im Rahmen ihrer PrĂ€gung“ umschrieben. Ich sehe das genauso wie Ihr. Aber es gibt auch weniger spezifisch-individuelle Kriterien, wie ich ja schrieb  - und auch @Einer_unter_vielen

bearbeitet von hybriderBildersucher
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vor 8 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Wenn man dieses Foto isoliert und es ist "gut" (wenn es "funktioniert"), dann wiederum ist es auch "gut" ĂŒber die Grenzen der Kultur und Sozialisierung hinaus. Ein gutes Foto funktioniert so gesehen weltweit, grenzenlos.

Da bin ich anderer Meinung. In anderen Kulturkreisen wĂŒrde man das Bild ggf. als kitschig bezeichnen.

Ich bin selbst eher ein Freund gedeckterer Farben. Die Bilder des allseits bekannten Ken Rockwell z.B. finde ich durch die Bank gruselig, aber manchen gefÀllt es. 

vor 14 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Oder wenn man "der Partnerin" drei Fotos mit gesĂ€ttigten Farben anbietet, eines davon im förderlichen Licht und auch sonst ausdrucksstark, die anderen beiden mittelmĂ€ĂŸig, dann fĂ€llt auch ihre Wahl vermutlich auf das "gute".

NatĂŒrlich, aber umgekehrt funktioniert das nicht. Ein Bild mit fĂŒr ihren Geschmack zu blassen Farben hĂ€tte sie garnicht in die Wahl genommen. 

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vor 3 Minuten schrieb Randyderzweite:

Die Bilder des allseits bekannten Ken Rockwell

da musste ich jetzt erstmal googeln, aber nach einem kurzen Blick in die Gallery frage ich mich aber dann doch, ob er tatsĂ€chlich wegen seiner Bilder bekannt ist. WĂŒprde mich wundern. Â đŸ€”

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vor 12 Minuten schrieb Randyderzweite:

Ein Bild mit fĂŒr ihren Geschmack zu blassen Farben hĂ€tte sie garnicht in die Wahl genommen.

Dann wĂ€ren wir an dem Punkt in wie weit man sich bei der Bildkritik, bei der Beurteilung, in wie weit man also als "Jurymitglied" in der Lage sein muss, sich selbst ein StĂŒck zurĂŒckzunehmen, damit am Ende nicht ausschlißlich die Farbsozialisierung gewinnt.  😉

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Wir mĂŒssen unterscheiden, worĂŒber, ĂŒber welchen Betrachterkreis, wir sprechen.

Die Mehrzahl der Menschen sind eben keine Hobbyfotografen, fĂŒr die der technische Aspekt eine Rolle spielt. Rein psychologisch entscheidet, wie auch ĂŒber Sympathie oder Antipathie zwischen Menschen, der erste Eindruck. Wenn das Bild kein "Hingucker" ist, gehen die Menschen weiter. Profis, insbesondere aus der Werbung, wissen das, deshalb werden in verschiedenen LĂ€ndern unterschiedliche Kampagnen gefahren. Wobei hier natĂŒrlich das technisch bessere Bild gewĂ€hlt wird. 

bearbeitet von Randyderzweite
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Hi,

warum wird eigentlich immer ĂŒber "ein gutes (Einzel-)Foto" gesprochen? 

Ich erweitere mal die Frage: "Wann ist eine fotografische Arbeit" gut?

Meine Anwort: wenn sie ihr Thema gut erzÀhlt.

VG, Christian

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vor 30 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Dann wĂ€ren wir an dem Punkt in wie weit man sich bei der Bildkritik, bei der Beurteilung, in wie weit man also als "Jurymitglied" in der Lage sein muss, sich selbst ein StĂŒck zurĂŒckzunehmen, damit am Ende nicht ausschlißlich die Farbsozialisierung gewinnt.  😉

DafĂŒr hat z.B. der DVF ein Juryhandbuch fĂŒr die DVF Wettbewerbe veröffentlicht:

https://www.dvf-fotografie.de/downloads/DVF_Juryhandbuch.pdf
 

Ansonsten ist das natĂŒrlich immer schwierig, die eigenen Vorlieben und auch andere Bilder komplett auszublenden (Wieder das 1000 Bild von Motiv x, leicht modifiziert). DafĂŒr sind es ja auch meist mehrere Juroren, die das Ergebnis ausdiskutieren (sollten).

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vor 36 Minuten schrieb Don Pino:

Eine BildungslĂŒcke, denn...

...Ken Rockwell ist der Chuck Norris der Fotografie;-)

Das siehst du durch das "Fanglas". Richtig muss es heißen: Chuck Norris ist der Ken Rockwell der Martial Arts:D👍

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vor 22 Minuten schrieb christian ahrens:

Hi,

warum wird eigentlich immer ĂŒber "ein gutes (Einzel-)Foto" gesprochen? 

Ich erweitere mal die Frage: "Wann ist eine fotografische Arbeit" gut?

Meine Anwort: wenn sie ihr Thema gut erzÀhlt.

VG, Christian

Wichtiger Punkt! Ich hatte vor ein paar Jahren die Möglichkeit, einen Kurs bei einer sehr erfolgreichen, jungen Fotografin aus Hannover zu belegen. Thema war "Visual Storytelling". Hier habe ich gelernt, dass es fĂŒr die Wirkung einer Serie sogar gut sein kann, unter zwei Bildern das weniger gute auszuwĂ€hlen. 

bearbeitet von Randyderzweite
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vor 22 Minuten schrieb Uwe1956:

DafĂŒr hat z.B. der DVF ein Juryhandbuch fĂŒr die DVF Wettbewerbe veröffentlicht:

Danke dafĂŒr.

Auslöser fĂŒr diesen thread war ja unter anderem eine Aussage in diesem Forum, es gĂ€be keine ObjektivitĂ€t, sondern nur SubjektivitĂ€t, also es sei alles nur eine Sache des Betrachters; ich hatte das mit "Freifahrtschein der Relativierung fĂŒr alles" kommentiert. Diesem Dokument lĂ€sst sich entlocken:

Ein Juror sollte nicht intuitiv (aus dem Bauch heraus) sondern aufgrund
nachvollziehbarer Kriterien und deren Gewichtung entscheiden können.

Ein Juror muss ĂŒber allgemeine Kenntnisse des Mediums Fotografie - aller gĂ€ngigen
Genres und Techniken verfĂŒgen. Er benötigt dazu eine gute Expertise!

Und diese Expertise fÀllt nicht vom Himmel und ist kein ungefÀhres Etwas.

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vor 8 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Ein Juror sollte nicht intuitiv (aus dem Bauch heraus) sondern aufgrund nachvollziehbarer Kriterien und deren Gewichtung entscheiden können.

Ein Juror muss ĂŒber allgemeine Kenntnisse des Mediums Fotografie - aller gĂ€ngigen
Genres und Techniken verfĂŒgen. Er benötigt dazu eine gute Expertise!

Ja, nur welches sind diese Kriterien? Sind das immer die gleichen? Ich sage nein! Auch hier mĂŒssen wir unterscheiden nach Intention des Fotografen bzw. Zweck des Fotos. Ist das Fotografieren (wie fĂŒr die meisten Hobbyisten) Selbstzweck oder Kommunikationsmittel (egal ob aus Profession oder dem Wunsch, eine Botschaft zu vermitten)? FĂŒr das World Press Photo des Jahres 20xx spielen sicher AktualitĂ€t und politische Relevanz eine grĂ¶ĂŸere Rolle, als die perfekte Belichtung. Beim Nikon Makro-Wettbewerb ist das definitiv anders.

Die Qualifikation der Juroren hat damit nix zu tun, die sollte die gleiche sein. 

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vor 2 Minuten schrieb Randyderzweite:

Ja, nur welches sind diese Kriterien? Sind das immer die gleichen? Ich sage nein! Auch hier mĂŒssen wir unterscheiden nach Intention des Fotografen bzw. Zweck des Fotos. Ist das Fotografieren (wie fĂŒr die meisten Hobbyisten) Selbstzweck oder Kommunikationsmittel (egal ob aus Profession oder dem Wunsch, eine Botschaft zu vermitten)? FĂŒr das World Press Photo des Jahres 20xx spielen sicher AktualitĂ€t und politische Relevanz eine grĂ¶ĂŸere Rolle, als die perfekte Belichtung. Beim Nikon Makro-Wettbewerb ist das definitiv anders.

Die Qualifikation der Juroren hat damit nix zu tun, die sollte die gleiche sein. 

Im DVF Juryhandbuch geht es um DVF Wettbewerbe. Soweit ich weiß, orientieren sie sich an der Bewertung nach dem doppelten Dreieck.

NatĂŒrlich gelten fĂŒr andere, wie von dir genannt, andere Kriterien. Das wird normalerweise aber in der Ausschreibung oder den Richtlinien entsprechend artikuliert und bei der Jurierung berĂŒcksichtigt.

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vor einer Stunde schrieb Uwe1956:

DafĂŒr hat z.B. der DVF ein Juryhandbuch fĂŒr die DVF Wettbewerbe veröffentlicht:

https://www.dvf-fotografie.de/downloads/DVF_Juryhandbuch.pdf
 

Hochinteressant, fĂŒr die Wettbewerbsfotografie. So sind schlechte Bilder u.a. definiert als...
"Permanent wiederkehrende gleiche Motivinterpretationen, keine Bildideen"

Und genau da scheiden sich schon die Geister. Beispiel: Tausende ambitionierte Fotografen lichten jedes Jahr in der Hamburger Speicherstadt das "Schlösschen bei Nacht" Motiv ab. Weil das Motiv und die Bildidee ihnen persönlich gefallen oder weil sie es sich als dekoratives Bild an die Wand hĂ€ngen möchten. Auch wenn es in einem Foto Wettbewerb keine Chance hĂ€tte, so finden doch viele Menschen dieses Bild schön. Und natĂŒrlich ist auch die "Kirche bei Nacht" im overtourismisierten Hallstatt ein Ikonisches oder, negativ formuliert, totfotografiertes Motiv, das Menschen auf der ganzen Welt als ein gutes Bild erachten.

bearbeitet von Don Pino
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vor 4 Minuten schrieb Randyderzweite:

Sorry, ich wußte nicht, dass wir hier nur ĂŒber die Kriterien fĂŒr DVF-Wettbewerbe sprechen 😇

So schnell wird man missverstanden. Das mit dem DVF war als Beispiel gedacht, um darzulegen, dass es durchaus objektive Kriterien gibt. 

Der Ausrichter bestimmt die Regeln. 

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vor 21 Minuten schrieb Einer_unter_vielen:

Ein Juror sollte nicht intuitiv (aus dem Bauch heraus) sondern aufgrund
nachvollziehbarer Kriterien und deren Gewichtung entscheiden können.

Ein Juror muss ĂŒber allgemeine Kenntnisse des Mediums Fotografie - aller gĂ€ngigen
Genres und Techniken verfĂŒgen. Er benötigt dazu eine gute Expertise!

Und diese Expertise fÀllt nicht vom Himmel und ist kein ungefÀhres Etwas.

FĂŒr meine VerhĂ€ltnisse lĂ€sst sich das darauf nicht herunter brechen. Fotografie ist in gewisser Weise auch eine Kunst etwas auszusagen mit seinem Bild, und das auf Millionen Arten. Am Anfang steht eine Idee und die setzt man dann um. Dazu muss man absolut nichts festgeschriebenes einhalten oder  beachten, wenn das Ergebnis das zum Ausdruck bringt, was man sagen möchte. Das kann absichtlich krumm und schief sein, die Ozeane können aus dem Bild heraus laufen, die SchĂ€rfe kann bewusst nicht da sein und man kann mit Farben arbeiten. Auch der goldene Schnitt kann zum selbst kreierten "Zinkblechernen Schnitt" werden, wenn man damit etwas aussagt. Wie gesagt gibt es AnsĂ€tze ĂŒber AnsĂ€tze, Stile ĂŒber Stile, gebrochene Regeln, neue Denkweisen oder Erfindungen, ZufĂ€lle und Gewolltes etc. Wie will man das beurteilen? Wenn sich jetzt ein Juror nur nach dem festgefahrenen angeblich richtigen Dingen richtet, hat so jemand ja nie eine Chance, der es ganz anders macht. Man muss das im gewissen  gewisses Maße aus dem Bauch heraus entscheiden, denn genau darĂŒber wirkt ein Bild bei vielen Betrachtern. Es trifft sie irgendwo, ohne dass sie sich vielleicht erklĂ€ren können warum. Sie nehmen es mit ihren Sinnen als Bild war und das jeder auf seine Weise. 

Im großen und Ganzen geht man durch so eine Galerie und sagt im Endeffekt und auch ohne 10 Stunden Expertise... Das sieht aber schlimm aus" bzw. "Das gefĂ€llt mir", "Das berĂŒhrt mich" etc.

Wenn ein Thema vorgegeben ist kann man zumindest halbwegs entscheiden, ob der Fotograf das denn getroffen hat, aber doch auch nur, wenn man sich in ihn hineinversetzt oder wenn es offensichtlich ist. Wenn aber jemand auf seine spezielle und individuelle Art etwas ausdrĂŒcken möchte, dann muss man es ihm auch zugestehen und kann es einfach gut finden oder eben nicht.

Ich war ja vor Jahren mal  in so einer Jury und da waren noch drei Fotografen, zwei Designer, zwei Journalisten und ein Kunstprofessor. Das war ein richtiger Spaß und das waren nahezu alles Profis, die wussten was sie tun. ich weiß nicht wie lange wir gesessen haben und jedem gefiel an irgendeinem Bild etwas anderes nicht oder besonders gut.

Ich interessiere mich gern auch mal fĂŒr etwas, dass ich so noch nicht gesehen habe und versuche es zu ergrĂŒnden, auch wenn es auf dem ersten Blick vielleicht fĂŒr einige nicht salonfĂ€hig aussieht.

Das ist wohl auch der Grund warum ich das nicht unterschreibe, dass so eine Bewertung objektiv ist. ist sie in meinen Augen niemals, auch aus  den GrĂŒnden die @Randyderzweiteirgendwo oben mal erwĂ€hnt hat. Das geht nĂ€mlich eigentlich gar nicht, weil wir Menschen sind, die sich von irgendwas beeinflussen lassen, genauso wie diese KĂŒnstler Menschen sind, die sich im besten Falle mal was ganz neues Gutes ausdenken, was einen beeindruckt und man so noch nicht gesehen hat.

Sowas geht doch nur, wenn ich etwas vorschreibe und sich alle daran halten mĂŒssen. dann ist es nachvollziehbar und vielleicht auch etwas objektiver bewertbar. Fotografie, Malerei usw. gehören fĂŒr mich in der Regel nicht  zu den Dingen, die sich objektiv  bewerten lassen. ich finde das persönlich auch sehr gut.

Und ja, es gibt sicherlich viele Bilder, die so eine Strahlkraft haben, dass sie von der Mehrheit fĂŒr gut befunden werden. Das sind aber dann auch besondere Bilder, wo ab und an nicht nur die Idee und die Technik gestimmt hat, sondern vielleicht auch noch die Zeit und der Ort und das es da genau passiert ist.

Auch wenn ich mir öfter mal solche Wettbewerbe anschaue und ich finde dann "mein persönliches Siegerbild" auf dem vorletzten Platz der PrÀmierten und da habe ich ja nur diese hier gesehen, die am Ende auch veröffentlicht wurden.

 

 

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