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In den letzten Wochen und Monaten kam ein großer Haufen neuer Kameras auf den Markt. Ich persönlich gehört zu jenen, denen neben dem Fotografieren die Technik (und sogar die Bildbearbeitung ;) ) Freude bereitet.

 

Ein Vergleich der neuesten Technik ist da natürlich naheliegend. Viele gehen dafür auf DPReview und schauen sich dort die Studioszene an und vergleichen entwickelte RAWs als auch OOC JPGs bei unterschiedlichen ISO Werten.

In den Kommentaren ließt man dort (wie auch sonst überall im Web) oft: "man darf nicht mit Fuji vergleichen, die Schummeln bei der ISO!"

 

Der Vorwurf der abweichenden ISO liegt dabei zwischen 2/3 und 1.5 Blenden. (interessanterweise nicht Kamera- sondern Benutzerabhängig ;) )

 

Nun gut, DPReview hat bei seinen Tests dies berücksichtigt und schreibt groß "exposure compensated" dazu. 

 

 

Nachdem ich so einem kleinen Webtool nicht zu sehr traue, lade ich die RAWs meist selbst runter und entwickle sie. (großes Lob an DPReview, dass die alle RAWs zur Verfügung stellen).

Und da ist mir in den letzten Wochen etwas aufgefallen, dass ich hier mal kund tun möchte:

 

Das Vorurteil, dass Fuji mit den ISO Angaben daneben liegt, trifft so gut wie nicht mehr zu! (es mag beim Vergleich mit älteren Kameras stimmen, aber nicht mit neuen)

 

Ich habe dazu die RAWs in Photoshop geladen (mit ACR entwickelt und den Weißabgleich gemacht. Ansonsten alles auf 0/deaktiviert). Dann wurde versucht, die Helligkeit so gut wie möglich anzugleichen.

Verglichen wurden: X-Pro2, GX8, Pen-F, A6300 und 80D (also auch eine DSLR)

 

Das Ergebnis sieht in etwas so aus:

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Die A6300 war am hellsten, weshalb ich sie als Ausgangspunkt hergenommen habe.

Die Canon 80D war etwas dunkler. 0,1 also 1/10 Blende. Danach schon die

Fuji X-Pro2: 0,16 oder ~1/6 Blende Aufhellung waren nötig

Dann die beiden µFT Kameras:

Oly Pen-F 0,33 also 1/3 Blende und die 

Panasonic GX8 mit ~0,43 also schon beinahe einer halben Blende.

 

 

Eigentlich wollte ich die D7200 noch dazu nehmen. Diese belichtet wirklich nochmals rund 1/3 Blende heller. Doch die D7200 ist auch schon eine geraume Zeit auf dem Markt, deshalb habe ich die D5 genommen und siehe da: perfect match für die A6300.

 

 

Was auffällt ist, dass die Hersteller alle inflationär mit der ISO umgehen. Da bei der Technik keine all zu großen Fortschritte möglich sind, können so deutliche Verbesserungen suggeriert werden.

 

 

Schummelt nun irgendjemand? Nein, bzw. kann man das so nicht sagen. Es gibt unterschiedliche Standards zur Festlegung der ISO (dazu findet man hier im Forum und im Netz genügend) und dort wiederum gibt es Toleranzen. 

 

Eigentlich müsste man Fuji in diesem Fall sogar loben, denn auch wenn sie zu Beginn (X-Pro1) eine andere Bildhelligkeit (dunkler) bei gleicher ISO hatten, so sind sie wenigstens einigermaßen konsistent über all ihre Geräte. Die Abweichung von X-T10 zu X-Pro2 ist vernachlässigbar. Bei anderen Herstellern finden sich da nun 1/3Blende (und sogar mehr). 

Wenn ich bei Fuji also mit f/1.4 1/200s und ISO400 auf der einen Kamera ein richtig belichtetes Bild bekomme, dann auch auf der anderen. Bei anderen Herstellern dürfte dies nun nicht mehr ganz so sein. 

 

 

 

Ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwo Fehler gemacht habe. Es kann sich jeder die RAWs von DPReview laden bzw. kann ich bei Interesse auch mein Photoshop File zur Verfügung stellen. 

bearbeitet von wildlife
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@wildlife

 

Danke für deinen Test und die Mühe und den Zeitaufwand, die dabei nötig waren.

Letztendlich hat mich dieses "Fuji schummelt" nicht wirklich interessiert, aber ein wenig gewurmt hat mich das Gerücht schon.

Dass es nicht nur Fuji sein wird hatte ich mir zwar gedacht - dies aber nun bestätigt zu bekommen mit deiner Testreihe ist schon gut.

 

Ist ein wenig wie VW und wohl auch anderen Autofirmen mit ihren Abgaswerten.

Glücklicherweise atmen wir die fehlenden ISO ja aber nicht ein :)

 

Grüße von Jens

bearbeitet von sehreilig
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  • 2 weeks later...
  • 9 months later...

....

 

Ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwo Fehler gemacht habe. Es kann sich jeder die RAWs von DPReview laden bzw. kann ich bei Interesse auch mein Photoshop File zur Verfügung stellen. 

 

Ich habs gemacht und mir die RAWs für X-T10 und Nikon D7000 heruntergeladen. Dann in darktable mittels Belichtungsregler die Helligkeit der Fuji-RAFs erhöht, bis das Histogramm in etwa aussieht wie bei den Nikons. Der Test hat meine eigenen Tests mit Nikon D5100 und Fuji X-T10 bestätigt:

 

In den unteren ISO-Stufen (200-1600) besteht ca 1/2 Blende Unterschied. Bei ISO 3200 ist es über eine Blende und bei ISO 6400 sogar fast zwei Blenden.

 

Allerdings rauscht die D7000 in den höheren ISO Stufen stärker. Wenn man dann D7000 ISO 1600 mit X-T10 ISO3200, dann ist das Rauschen ähnlich stark. Also hebt sich die Belichtung wieder auf.

 

Es stimmt schon die Nikon D7000 und die D5100 sind nicht die aktuellen Modelle von Nikon. Aber ich habe diese genommen, weil ich selbst eine D5100 besitze und die D7000 den gleichen Sensor hat.

 

Ein Vergleich mit der A6300 zeigt, dass diese sich ähnlich verhält wie die Fuji. Also besteht auch hier eine Unterschied von ca 1/2 Blende im Gegensatz zu Nikon.

 

Ein Vergleich von Nikon D7000 mit D7200 zeigt, dass es hier kaum Unterschiede in der Helligkeit bei gleicher Belichtung gibt. Hier hab ich mir allerdings nur die ISO 3200+1600 angesehen.

 

Fuji schummelt also bei den ISO-Werten. Sony auch. Oder Nikon schummelt und gibt schlechtere Werte an. Aber unterm Strich kommt bei allen mehr oder weniger das gleiche raus.

 

 

Mein Fazit - und das ist das, was ich schon lange denke: Die Kamerahersteller versuchen uns mit immer neuen Sensoren, die angeblich weniger rauschen sollen (obwohl sie eine höhere Auflösung haben!?) zum Kauf von neuen Kameras zu bewegen. Aber letztendlich kochen alle nur mit Wasser und die neuen Sensoren sind nicht besser (aber auch nicht schlechter) als die alten.

 

Schade eigentlich. Dabei gibt es soviele interessante Sachen Dinge, die ich mir für eine neue Kamera wünschen würde.

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Ich habe aktuell keinen Computer zur Hand, also kann ich es selber nicht ausprobieren, sondern nur schreiben, was ich denke.

 

Die D7000 ist vermutlich heller (wie du schreibst) und neue Kameras (vermutlich auch von Nikon wie die D5 oder D500) sind dunkler.

Man könnte jetzt sagen, dass alle Hersteller schummeln, aber wo genau sind die Regeln, die besagen dass sie dies nicht dürfen?

Vielmehr machen sich die Hersteller zu Nutzen, was monderne Sensoren ausmacht: sie lassen die Tiefen extrem stark aufhellen. Man schützt also die Lichter durch eine leichte Unterbelichtung und gewinnt so Dynamik.

 

Warum die Fuji bei hohen ISOs zwei Blenden unterbelichtet hängt auch damit zusammen. Die Sensoren sind isolos/isoinvariant. Was Fuji macht ist, dass sie bei ~ISO1600 mit der analogen Verstärkung aufhören und den Rest dem RAW Konverter überlassen. Auch hier wieder: dadurch gewinnt man Dynamik!

Ich finde es schade, dass die Hersteller dieses Verhalten nicht noch viel mehr ausnutzen!

 

Und natürlich werden moderne Sensoren immer besser. Die Fortschritte halten sich aber in Grenzen. 1/3 Blende beim Rauschen ist schon sehr viel! Da Kämpft man mit der Physik.

 

Aber Rauschen ist ja nicht das einzige was den Sensor ausmacht. Die Dynamik wurde ja bereits genannt und diese ist (vor allem bei höheren ISOs) mittlerweile deutlich besser. Dazu kommt dann ein schnelles Auslesen das 4K Video, schnellen AF oder EVF erlaubt.

Kurz: Sensoren werden immer besser, vor allem aber in Bereichen die nur indirekt die Bildqualität betreffen

bearbeitet von wildlife
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Warum die Fuji bei hohen ISOs zwei Blenden unterbelichtet hängt auch damit zusammen. Die Sensoren sind isolos/isoinvariant. Was Fuji macht ist, dass sie bei ~ISO1600 mit der analogen Verstärkung aufhören und den Rest dem RAW Konverter überlassen. Auch hier wieder: dadurch gewinnt man Dynamik!

Ich finde es schade, dass die Hersteller dieses Verhalten nicht noch viel mehr ausnutzen!

 

 

Es ist auch ein Beleg dafür, dass der Test keine Aussagekraft hat. Denn ein Konverter, der nicht auf die Kamera kalibriert ist und über ISO 1600 nicht korrekt verstärkt, ist nicht vertrauenswürdig und nicht vollständig mit der getesteten Kamera kompatibel. Wer ISO-Helligkeiten vergleichen will, braucht dafür ein perfekt kalibriertes Messwerkzeug. Der hier verwendete Konverter ist diesbezüglich offensichtlich ungeeignet, da er bereits bei den Basics kläglich versagt.

 

Bei unserem RAW-Workshop vergleichen wir natürlich auch die Helligkeiten vom sieben kommerziellen RAW-Konvertern und stellen dabei fest, dass sich die Hersteller nicht einmal darauf einigen können, wie hell Mittelgrau im konvertierten Bild bei Basis-ISO erscheinen soll. Wenn also die Messgeräte schon alle etwas anderes anzeigen, wie will man damit dann feine Unterschiede bei den Kameras erkennen?

bearbeitet von flysurfer
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Es ist auch ein Beleg dafür, dass der Test keine Aussagekraft hat. Denn ein Konverter, der nicht auf die Kamera kalibriert ist und über ISO 1600 nicht korrekt verstärkt, ist nicht vertrauenswürdig und nicht vollständig mit der getesteten Kamera kompatibel. Wer ISO-Helligkeiten vergleichen will, braucht dafür ein perfekt kalibriertes Messwerkzeug. Der hier verwendete Konverter ist diesbezüglich offensichtlich ungeeignet, da er bereits bei den Basics kläglich versagt.

 

Bei unserem RAW-Workshop vergleichen wir natürlich auch die Helligkeiten vom sieben kommerziellen RAW-Konvertern und stellen dabei fest, dass sich die Hersteller nicht einmal darauf einigen können, wie hell Mittelgrau im konvertierten Bild bei Basis-ISO erscheinen soll. Wenn also die Messgeräte schon alle etwas anderes anzeigen, wie will man damit dann feine Unterschiede bei den Kameras erkennen?

Kann man die Unterschiede bei den Kameras nicht einfach durch eine Spotmessung auf eine Graukarte feststellen?

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Kann man die Unterschiede bei den Kameras nicht einfach durch eine Spotmessung auf eine Graukarte feststellen?

 

 

Was sollte das bringen, wenn das Problem bekanntermaßen bei der Verstärkung der RAWs liegt? 

 

ISO bezieht sich per Definition bei digitalen Kamera nicht umsonst auf JPEGs aus der Kamera (SOOC). Alles, was jemand mit externen Konvertern erzeugt, hat deshalb schonmal keine Aussagekraft in Bezug auf ISO-Genauigkeit. Die Hersteller sind ja nicht doof und wissen ganz genau, dass die Hersteller externer Konverter oft ziemlichen Mist bauen und sich keine Mühe geben. Die RAW-Konverter-Hersteller wiederum wissen, dass sie einem Großteil der Kunden praktisch alles vorsetzen können, da gibt es wenig Qualitätsbewusstsein. 

 

Wobei die Definitionen von REI und SOS ISO sich unterscheiden, sodass man Fujis Kameras per se nur mit anderen SOS-Kameras vergleichen kann, wenn man herausfinden möchte, ob da jemand schummelt. Vergleiche mit Kameras von Canon, Nikon oder Sony scheiden also schonmal aus, wenn man nachweisen möchte, dass einer der Hersteller bei den ISOs "schummelt", denn bei REI gibt es praktisch kein objektives Bezugssystem. Seltsamerweise finden jedoch fast alle Vergleiche mit solchen Kameras statt, was den Vergleichenden als inkompetent entlarvt. Es gibt hingegen kaum ernsthafte Vergleiche zwischen Fujifilm und Olympus (beide SOS), was vielleicht auch daran liegt, dass sich die Unterschiede im Bereich der vom SOS-Standard erlaubten Abweichungen von ±1/3 EV bewegen und man keine Handhabe hat, neue Skandalthreads in den Foren zu eröffnen.

bearbeitet von flysurfer
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Was sollte das bringen, wenn das Problem bekanntermaßen bei der Verstärkung der RAWs liegt? 

 

ISO bezieht sich per Definition bei digitalen Kamera nicht umsonst auf JPEGs aus der Kamera (SOOC). Alles, was jemand mit externen Konvertern erzeugt, hat deshalb schonmal keine Aussagekraft in Bezug auf ISO-Genauigkeit. Die Hersteller sind ja nicht doof und wissen ganz genau, dass die Hersteller externer Konverter oft ziemlichen Mist bauen und sich keine Mühe geben. Die RAW-Konverter-Hersteller wiederum wissen, dass sie einem Großteil der Kunden praktisch alles vorsetzen können, da gibt es wenig Qualitätsbewusstsein. 

 

Wobei die Definitionen von REI und SOS ISO sich unterscheiden, sodass man Fujis Kameras per se nur mit anderen SOS-Kameras vergleichen kann, wenn man herausfinden möchte, ob da jemand schummelt. Vergleiche mit Kameras von Canon, Nikon oder Sony scheiden also schonmal aus, wenn man nachweisen möchte, dass einer der Hersteller bei den ISOs "schummelt", denn bei REI gibt es praktisch kein objektives Bezugssystem. Seltsamerweise finden jedoch fast alle Vergleiche mit solchen Kameras statt, was den Vergleichenden als inkompetent entlarvt. Es gibt hingegen kaum ernsthafte Vergleiche zwischen Fujifilm und Olympus (beide SOS), was vielleicht auch daran liegt, dass sich die Unterschiede im Bereich der vom SOS-Standard erlaubten Abweichungen von ±1/3 EV bewegen und man keine Handhabe hat, neue Skandalthreads in den Foren zu eröffnen.

 

Wenn ich die praktische Auswirkung unterschiedlicher ISO-Behandlung prüfen will,könnte ich doch sehen bei welchen Kameras bei identischer Blende und Zeit der ISO-wert nach oben geht. Damit wäre ja dann auch ein Hinweis darauf gegeben, bei welchen ISO Angaben eine Vergleichbarkeit der Jpeg Qualität möglich wäre. Mit meiner x20 habe ich mal die good old "sunny f16 rule" geprüft und das hat, wenn ich mich recht erinnere, bei ISO 100 sogar ziemlich genau gestimmt.

bearbeitet von M.S.
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Ist das eigentlich schlimm, wenn einem User wie mir das egal ist?

Ich stelle die Iso ein, die ich brauche um ein Bild (hoffentlich) richtig zu belichten. Ob die eingestellten 1600 oder 3200 Iso nun in Wirklichkeit 1400 oder 3600 Iso sind, ist mir dabei reichlich egal. Wichtig ist, dass das Ergebnis passt.

 

Gruß Wolfgang

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Wenn ich die praktische Auswirkung unterschiedlicher ISO-Behandlung prüfen will,könnte ich doch sehen bei welchen Kameras bei identischer Blende und Zeit der ISO-wert nach oben geht. Damit wäre ja dann auch ein Hinweis darauf gegeben, bei welchen ISO Angaben eine Vergleichbarkeit der Jpeg Qualität möglich wäre. Mit meiner x20 habe ich mal die good old "sunny f16 rule" geprüft und das hat, wenn ich mich recht erinnere, bei ISO 100 sogar ziemlich genau gestimmt.

 

 

Der angezeigte ISO-Wert ist ja nun ohne echte Aussage. Die einzige relevante Aussage wäre hier die Helligkeit der SOOC-JPEGs bei gleicher Belichtung, wobei man dafür dann auch identische Objektive verwenden muss, wegen der Transmissionsunterschiede.

 

Die X20 ist soweit ich mich erinnere eh heller kalibriert, die hat ja auch einen anderen Sensortyp und Basis-ISO 100. Aber alles noch im Rahmen von SOS, da ist man mit ± 1/3 EV ja auch großzügig.

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Ist das eigentlich schlimm, wenn einem User wie mir das egal ist?

 

Im Gegenteil, das ist die richtige Einstellung. Ob das Brot im Supermarkt nun 2 Pfund oder 1 Kilo wiegt, ist auch egal, aber in den Foren gibt es Leute, die dann sagen würden, dass das Brot mit 1 Kilo Schummelei ist – weil es nämlich nur halb so schwer ist wie das Brot mit 2 Pfund, denn 2 ist doppelt so viel wie 1. 

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Na ja - ich hab das Ganze ja nicht zum Spaß gemacht oder weil ich ein Fuji-Hasser bin (das bin ich ganz gewiss nicht) und nachweisen will, dass Fuji schlecht ist.

 

Bei mir stand eine ganz praktische Frage hinter dem Ganzen: nehme ich bei Nachtaufnahmen ohne Stativ besser meine X-T10 mit oder meine Nikon D5100 oder ist es egal. Beim Ausprobieren und Suchen im Netz bin ich auf diesen Thread gestoßen.

 

In einem Punkt gebe ich euch recht: Die ISO Einstellung ist im Prinzip egal. Jedoch ist es wichtig, wie stark ein Bild, das bei bestimmten Lichtverhältnissen aufgenommen wurde, rauscht. Ob ich bei 1/60 f2.8 dafür ISO1600 oder ISO2500 habe ist mir egal. Das (möglichst nicht sichtbare) Rauschen ist das Kriterium.

 

Ich hab inzwischen noch etwas weiter probiert. Ausgangspunkt waren dabei die Bilder von dpreview aus dem Threadstart. Diese haben ja über Kameragrenzen hinweg die gleiche Belichtung verwendet (und hoffentlich das Motiv auch immer gleich ausgeleuchtet).

 

Um das Problem des RAW-Konverters auszuschließen, hab ich mir die jpgs heruntergeladen.

 

Erste Überraschung:

Die Bilder von D7000 und X-T10 sind in etwa gleich hell. Die von der X-T10 sind sogar eher noch etwas heller.

 

Zweite Überraschung:

Die Helligkeit der beiden JPEGs entspricht eher der RAW-Entwicklung (darktable) des X-T10 Bildes als der des D7000 Bildes. Nikon scheint also das RAW ca 0,5EV überzubelichten und zieht dann bei JPEG die Helligkeit wieder herunter. Im RAW-Konverter ist dann eine Anpassung von ca -0,5EV notwendig (ISO1600,ISO3200,ISO6400), um die Helligkeit des JPGs zu erreichen. Bei der X-T10 ist bei ISO 1600 ca +0,3EV Anpassung notwendig, um die Helligkeit der jpgs zu erreichen. Bei ISO 3200/6400 sind es 1EV und 2EV.

 

Die Frage ist nun, welche Bilder rauschen mehr. Hier vergleiche ich ISO-Stufenweise JPEG mit JPEG und RAW mit RAW weil:

 

- Die jpg-Bilder sind ja (in etwa) gleich hell und haben bei gleicher ISO-Stufe auch die gleiche Belichtung erfahren. Das bestätigt in meinen Augen, was oben gesagt wurde: Die ISO Stufe bezieht sich auf das JPG-Bild.

- Die RAW-Bilder sind jetzt auch in etwa gleich hell, weil die Belichtung im RAW-Konverter angepasst wurde. Das gleiche machen ja die Kameras auch bei der Umwandlung nach JPG.

 

Das Ergebnis: Sowohl in JPG als auch in den konvertierten RAWs rauschen die Bilder der X-T10 weniger.

Bei den ISO-Stufen 3200 und 6400 sind die Unterschiede größer als bei 1600.

 

Dann hab ich noch JPG gegen RAW verglichen: Mit darktable kann ich zwar das Rauschen einstellen, aber das Ergebnis der JPEGs erreiche ich nicht dadurch. Entweder ist das Rauschen höher als bei JPEG oder die Details gehen verloren. Ok - das betrifft darktable, lightroom ist da vielleicht besser.

 

Also mein (revidiertes) Fazit:

 

Fuji schummelt doch nicht bei den ISO-Werten. Bei JPEG stimmt die Helligkeit mit der anderer Kameras überein (zumindest mit der D7000) und es ist weniger Rauschen vorhanden.

Also werd ich bei Nachtaufnahmen weiter die X-T10 (E-1) benutzen und mir auch mal die jpgs anschauen.

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Es ist auch ein Beleg dafür, dass der Test keine Aussagekraft hat. Denn ein Konverter, der nicht auf die Kamera kalibriert ist und über ISO 1600 nicht korrekt verstärkt, ist nicht vertrauenswürdig und nicht vollständig mit der getesteten Kamera kompatibel. Wer ISO-Helligkeiten vergleichen will, braucht dafür ein perfekt kalibriertes Messwerkzeug. Der hier verwendete Konverter ist diesbezüglich offensichtlich ungeeignet, da er bereits bei den Basics kläglich versagt.

 

Natürlich ist der RAW-Konverter kein Messwerkzeug. Ich habe ja auch nur ca-Werte angegeben. Auf der anderen Seite ist der RAW-Konverter, den man verwendet das Maß der Dinge. Das heißt, wenn man bei einem Testfoto mit ISO6400 um 2EV die Belichtung korrigieren muss, dann muss man es auch bei allen anderen Fotos tun, die man mit dieser Kamera bei ISO 6400 in dem Konverter verarbeiten will - vorausgesetzt, sie wurden gleich belichtet.

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Bei unserem RAW-Workshop vergleichen wir natürlich auch die Helligkeiten vom sieben kommerziellen RAW-Konvertern und stellen dabei fest, dass sich die Hersteller nicht einmal darauf einigen können, wie hell Mittelgrau im konvertierten Bild bei Basis-ISO erscheinen soll. Wenn also die Messgeräte schon alle etwas anderes anzeigen, wie will man damit dann feine Unterschiede bei den Kameras erkennen?

 

Zum Teil liegt das auch daran, dass ein warmer Farbton dunkler empfunden wird als ein kalter Farbton.

Und der Farbton für Mittelgrau hängt damit zusammen, dass die RAW-Konverter versuchen, den Weißabgleich der Kamera nachzubilden. Wenn man einen eigenen Weißabgleich im Konverter macht, dann sieht Mittelgrau schon eher nach Grau aus. Andererseits verwenden die RAW Konverter unterschiedliche Eingabeprofile und Basiskurven, teilweise sogar für jede Kamera eigene.

 

In darktable lässt sich sowohl die Basiskurve als auch das Eingabeprofil einstellen. Wenn man für die Bilder von Nikon die gleichen Werte einstellt wie für Fuji, dann sehen die Farben sehr ähnlich aus. Wenn man dann noch die Belichtung anpasst, dann sehen die Bilder auch was die Helligkeit angeht, ähnlich aus - wenn auch nicht zu 100%.

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Hallo Herbert-50

Liegt es vielleicht auch an den Objektiven?

Mir ist letzte Woche etwas aufgefallen.

Ich wollte 3 Objektive bezgl. der Schärfe miteinander vergleichen.

Also 2 Altgläser und ein Fujinon.

Exakta 135/2.8, Cosinon 135/2.8 und XC 50-230 bei 135mm.

Aller Bilder der drei Objektive waren gleich hell, gut, das Fujinon war wesentlich kontrastreicher, entsprechend sind die Tiefen im Histogramm gegen 0/0/0 verschoben, aber sonst etwa die gleiche Helligkeitsverteilung.

Hauptlichtquelle war eine Pflanzenneonröhre.

Und hier die Belichtungszeiten der drei Kandidaten bei Blende 8, Zeitautomatik:

Exakta: 1/5 sek

Cosinon: 1/3 sek

Fujinon: 1/2 sek

Also zwischen jedem Objektiv fast 2/3 Blenden Unterschied?

Ist Blende 8 nicht gleich Blende 8 oder differiert die Transmission so stark, oder beides?

 

Ich weiss es nicht, ich habe nur gestutzt.

 

Viele Grüße

Olaf

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Hallo Olaf,

 

Ähnliches habe ich bei Altglas auch schon festgestellt, allerdings bei den eher niedrigen Blendenzahlen. Und hier war es so, dass ich beim Altglas (Revuenon 50 1,4, Pentax SMC M 50 1.7) eher längere Belichtungszeiten hatte, als beim XF 35 1.4. In den mittleren Blenden (4-5.6) hat es dann wieder ungefähr übereingestimmt. Außerdem hat das Verhältnis nächste Blendenstufe = verdoppeln der Zeit beim Altglas in den unteren Stufen nicht gestimmt, beim XF 35 1.4 hingegen schon.

 

Ich denke einen Teil kann man auf die Transmission zurückführen. Aber wenn es nur die Transmission wäre, dann müsste sich ja beim Verändern von 1,4 auf 2, 2.8 die Belichtungszeit halbieren - und das war nicht so. Außerdem liegen die Transmissionswerte moderner Objektive eher im Bereich 1/3-1/2 Blendenstufen. Ich glaube eher, dass hier die Objektivhersteller die Toleranzen zu ihren Gunsten genutzt haben und bei offenen Blenden etwas kleinere Werte angegeben haben und bei den geschlossenen etwas höhere Werte.

 

Aber du hast schon recht. Streng genommen müsste man bei dem Vergleich Fuji-Nikon bei beiden das gleiche Objektiv verwenden. Aber mir geht es dabei ja nicht hauptsächlich darum, nachzuweisen, dass Fuji bei den ISO-Werten schummelt. Hauptsächlich stellt sich mir die Frage, welches System nutze ich für Nachtaufnahmen mit wenig Licht und hohen ISO-Zahlen. Da macht es beispielsweise für mich nur wenig Sinn, ein Nikon-Objektiv zusammen mit der X-T10 zu verwenden, weil ich bei den Nikon-Objektiven, die ich hab, die Blende nicht manuell einstellen kann.

 

Bisher gute Erfahrungen für diesen Einsatzzweck hab ich mit dem XF 35 1.4 und dem XF 18-55 2.8-4 gemacht. Letztes ist deswegen gut, weil es einen Bildstabilisator hat und man trotz der weiter geschlossenen Blende noch gut Fotos freihand machen kann. Das war mit der D5100 so nicht möglich, aber dafür hab ich auch kein 35 1.4 oder ein stabilisiertes 18-55 2.8. Wenn sich jedoch herausgestellt hätte, dass die D5100 bei gleichen Lichtbedingungen weniger rauscht, wäre das vielleicht eine Anschaffung gewesen.

 

Viele Grüße

Herbert

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