Schätze im Bücherregal - Fotobuchempfehlungen - Bildbände, keine Lehrbücher - JEKAMI

MHFoto · 29. April 2019

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Michael Kenna - Forms of Japan

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"Forms of Japan" ist ein Buch neueren Datums (2015) mit 240 Bildern. Sehr passend finde ich den leicht transparenten Buchumschlag. Die Verarbeitung ist sehr gut, der Umschlag leider etwas empfindlich.

Das Buch selbst ist in verschiedene Kategorien unterteilt, die Bilder wie üblich im Quadrat (Analoge MF-Kamera). Michael Kenna ist ein bekennender Fan der Bildnachbearbeitung in der Dunkelkammer, dementsprechend dürften auch viele Bilder entsprechend bearbeitet sein.

Die Bilder haben eine deutliche Tendenz zum High-Key, darunter auch viele Bilder in der Art wie im Beispielbild. Einige Fotos sind im Winter aufgenommen, was die Kontraste natürlich unterstützt.

Bisher mein Lieblingsbuch von Michael Kenna. Interessieren würde mich auch sein Buch "Impossible to Forget", jedoch schwer zu bekommen.

bearbeitet 29. April 2019 von MHFoto

29. April 2019

Hallo MHFoto,

schau mal hier Schätze im Bücherregal - Fotobuchempfehlungen - Bildbände, keine Lehrbücher - JEKAMI. Dort wird jeder fündig!

Mattes · 29. April 2019

Hallo.

Heute mal zur Abwechslung zwei Bücher von Fotografen, die für ihre Farbaufnahmen bekannt wurden. Den Anfang macht Harry Gruyaert, ein belgischer Magnum-Fotograf:

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Mattes · 29. April 2019

Der zweite Bildband zeigt Bilder von Ernst Haas und heisst "Color Correction". Zu Haas Zeiten war Farbfotografie noch als Domäne der Amateur- und Werbefotografie, erst William Egglestone brachte mit "William Egglestone's Guide" Farbaufnahmen auch ins Museum:

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Mattes · 30. April 2019

Heute mal Josef Hoflehner "Retrospektive 1975-2015".

Der relativ unbekannte Josef Hoflehner (https://www.josefhoflehner.com), 1955 in Österreich geboren, fotografiert sowohl in schwarzweiss als auch in Farbe. Seine Bilder, handwerklich perfekt gemacht, erinnern an Fotografen wie Joel Meyerowitz, Stephen Shore oder Joel Sternfeld. Das hier gezeigte Buch enthält ausschliesslich seine schwarzweissen Arbeiten. Bekannt wurde er vor allem durch seine Serie "Jet Airliner", die tief fliegende Passagierflugzeuge beim Anflug auf St. Maarten beinhaltet.

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bearbeitet 30. April 2019 von Mattes

Mattes · 1. Mai 2019

Weiter mit schwarzweissen Bildern: Christopher Thomas "New York Sleeps"

C. Thomas arbeitet mit einer Großformatkamera und Polaroid SW-Film. Die Langzeitbelichtungen zeigen Bilder dieser Stadt, die ich so noch nie gesehen habe. Es gibt noch zwei weitere Bildbände in dieser Art mit Bildern aus L.A. und Venedig, die ich auch sehr empfehlen kann.

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Mattes · 3. Mai 2019

Heute mal ein Buch mit grösserem Textanteil: "BYSTANDER - A History of Street Photography" von Colin Westerbeck und Joel Meyerowitz

Ich habe hier die aktuelle Ausgabe von 2017, die früheren Ausgaben waren relativ schnell ausverkauft. In diesem Buch schreibt Colin Westerbeck über die Entstehung und die Geschichte(n) des Genres, das wir heute "Street Photography" nennen. Dazu gibt es natürlich jede Menge Bilder, angefangen von frühen Plattenkameras bis zu den Smartphones von heute. Verarbeitung und Druckqualität des Buches ist wirklich gut. Bild 3 zeigt einen Textauszug, damit Ihr beurteilen könnt, ob Ihr mit dem Text zurecht kommt - ich finde Colin Westerbecks Art zu schreiben leicht verständlich, unterhaltsam und informativ - er gehört zu den kenntnisreichsten und eloquentesten Autoren, die ich kenne.

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bearbeitet 3. Mai 2019 von Mattes

Mattes · 4. Mai 2019

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Hallo,

Heute mal zwei Giganten der klassischen Portraitfotografie des letzten Jahrhunderts. Den Anfang macht das Buch „Richard Avedon - Photographs 1946-2004“.

Das Buch in hervorragender Druck- und Verarbeitungsqualität zeigt die wichtigsten Bilder aus seinen Serien, sowohl den kommerziellen Portrait- und Modeaufträgen als auch den privaten. Dabei wird erkennbar, dass der weisse Hintergrund als „Markenzeichen“ seiner Portraits keineswegs immer verwendet wurden, so z. B. bei. wohl ehrlichsten Portrait von Marilyn Monroe.

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Mattes · 4. Mai 2019

Der zweite Portraitfotograf und Zeitgenosse von Richard Avedon ist Irving Penn. Seine Bilder im gleichnamigen Bildband zeigen das „Who is who“ seiner Zeit in seiner unverwechselbaren Art. Wer hier auf den Geschmack kommt, dem sei das Fotobuch „Centennial“ empfohlen.

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Mattes · 5. Mai 2019

Heute mal ein Buch über, nicht von einer Fotografin, obwohl ihre Bilder enthalten sind. Es das Buch von John Garofolo heisst "Dickey Chapelle under Fire".

Dickey Chapelle war eine amerikanische Kriegsberichterstatterin, die als erste amerikanische Journalistin in Vietnam getötet wurde. Bis dahin hatte sie, mit 46 Jahren, schon sieben Kriege dokumentiert. Sie erhielt Preise, ihre Bilder wurden in den damals namhaften Magazinen veröffentlicht. Vom US Marine Corps wurde sie posthum zum "Marine ehrenhalber" ernannt. Dennoch war sie schon zu Lebzeiten relativ unbekannt, heute ist sie fast vergessen, vermutlich, weil sie nicht in die links-orientierte Presse ihrer Zeit passte.

Das vorliegenden Buch zeichnet ihre Lebensgeschichte nach und zeigt ihre Bilder:

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Wer sich für ihr Leben interessiert und das bewegte Bild vorzieht, kann sich in dieser Dokumentation weiter informieren:

Mattes · 5. Mai 2019

Das zweite Buch für heute beinhaltet Bilder des britischen Kriegs- und Krisenfotografen Don McCullin. Er ist einer der renommiertesten Fotografen dieses Genres aus dem letzten Jahrhundert. Seine Autobiografie "Unreasonable behaviour" gehört für mich zu den beeindruckensten Büchern dieser Art. Er selbst sagt heute, im hohen Alter, dass er 50 Jahre seines Lebens verschwendet hätte. Ein trauriges Fazit eines überaus eindrucksvollen Lebens.

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Eine Dokumentation auf DVD oder Blu-Ray ist auch zu bekommen und sehr zu empfehlen: https://www.amazon.de/McCullin-DVD-UK-Don/dp/B00AIUSG4Y/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=Don+McCullin&qid=1557065763&s=dvd&sr=1-1-catcorr

Mattes · 6. Mai 2019

Das erste für heute ist ebenfalls ein Buch eines sehr bekannten Kriegsfotografen: Philip Jones Griffith "Dark Odyssey".

Bekannt wurde der Magnum-Fotograf ja vor allem durch sein (sehr empfehlenswertes) Buch "Vietnam Inc.". Der damalige vietnamesische Machthaber erklärte ihn wegen dieses Buches zur "Persona non grata" und setzte angeblich sogar ein Kopfgeld auf ihn aus - was PJG nicht davon abhielt, illegal nach Vietnam einzureisen und weiter zu fotografieren.

In diesem Buch werden natürlich auch seine Vietnam-Fotos gezeigt, aber auch die Reportagen aus anderen Kriegs- und Krisengebieten. Sehenswert, wenn auch keine "leichte Kost".

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Mattes · 6. Mai 2019

Das zweite Buch für heute ist etwas "leichter verdaulich". Es erscheint unter "Magnum Images - Heroes and Antiheroes".

Dort wird die ganze thematische Bandbreite von Jahrzehnten an Reportagefotografie in Ausschnitten gezeigt. Von Schauspielern (James Dean, Marilyn Monroe...) über Politiker (Assad, Che, Castro...) und andere Kriminielle sowie Künstler und Personen der Zeitgeschichte. Ein faszinierender Überblick über das letzte Jahrhundert mit allen seinen Höhen und (leider überwiegenden) Tiefen.

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Mattes · 7. Mai 2019

Meine beiden Buchvorstellungen für heute sind weniger düster, den Anfang macht Bettina Rheims "Female Trouble".

Anders als die späteren Aufnahmen sind die Fotos in diesem Buch schwarzweiß und erinnern mich sehr an Helmut Newton. Die wenigen Farbaufnahmen wirken hingegen naturgemäß eher billig, was später zu einem der Kennzeichen Rheims' Fotografie wurde - das kann einem gefallen, muß aber nicht... Da es sich zum großen Teil um Aktaufnahmen handelt, war die Auswahl der Beispielbilder nicht ganz einfach; ich habe daher hier eher die portraitlastigen Motive ausgesucht:

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bearbeitet 7. Mai 2019 von Mattes

Mattes · 7. Mai 2019

Das zweite Buch zeigt exzellente, meist getonte, Schwarzweiß-Landschaftsaufnahmen: Tom Jacobi "Grey Matters".

Seine Aufnahmen sind, anders als viele schwarzweisse Landschaftsbilder, deutlich moderner in ihrer Anmutung, trotz der teilweise urtümlichen Landschaft. Dieser Kontrast macht für mich den Reiz seiner Aufnahmen aus. Die hervorragende Druck- und Fertigungsqualität des Buchs hilft dabei.

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bearbeitet 7. Mai 2019 von Mattes

MHFoto · 8. Mai 2019

Darf man fragen, wie Du auf die ganzen Fotobücher kommst? Bei Amazon und Co. sind die "Stöber"-Funktionen nach Bildbänden leider sehr eingeschränkt (oder ich stell mich nur zu blöd an).

Ich schaue mittlerweile regelmäßig bei Artbooksonline, jedoch findet man da ja oft nur eher ältere Bücher. Bücher von "neuen" Fotografen finde ich nur eher schwer.

Mattes · 8. Mai 2019

vor 1 Stunde schrieb MHFoto:

Darf man fragen, wie Du auf die ganzen Fotobücher kommst? Bei Amazon und Co. sind die "Stöber"-Funktionen nach Bildbänden leider sehr eingeschränkt (oder ich stell mich nur zu blöd an).

Ich schaue mittlerweile regelmäßig bei Artbooksonline, jedoch findet man da ja oft nur eher ältere Bücher. Bücher von "neuen" Fotografen finde ich nur eher schwer.

Klar darf man.

Ich beschäftige mich viel mit Fotografie, nicht nur aktiv. Durch Podcasts und Youtube-Videos bekomme ich wieder mal neue Anregungen, und eines ergibt dann oft das andere. Wenn ich einfach nur stöbern will, ist Lindemanns in Stuttgart meine virtuelle Anlaufstelle. Hinzu kommen Entdeckungen von meinen Fotobekannten.

Mattes · 8. Mai 2019

Die erste Vorstellung für heute ist Fred Herzog "Modern Color".

Der kanadische Fotograf Fred Herzog war zu Lebzeiten zwar immer gut gebucht, aber weitgehend unbekannt. Erst in den letzten Jahren wurde ihm die Aufmerksamkeit zuteil, die ihm m. E. zusteht. Er ist einer der Pioniere der Farbfotografie in den zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Seine Bilder sind weniger abstrakt als die seines Zeitgenossen Saul Leiter, was sie in meinen Augen aber keineswegs schlechter macht. Der Bildband "Modern Color" fasst seine bekanntesten Farbfotografien zusammen, die überwiegend in und um Vancouver entstanden.

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Mattes · 8. Mai 2019

Der zweite Bildband für heute ist Anton Corbijn "Hollands Deep".

Anton Corbijn, ein niederländischer Fotograf, portraitiert seit Jahrzehnten Schauspieler, vor allem aber Musiker und Bands. Er hat zahlreiche Platten- und Magazincover fotografiert und maßgeblich auch den Look von Musikvideos (z. B. von Depeche Mode) verantwortlich. Ausserdem hat er auch Kinofilme produziert, z. B. "The American" mit George Clooney und "Life" über Fotos von Dennis Stocks Fotos von James Dean.

Das Buch "Hollands Deep" umfasst seine wichtigsten und bekanntesten Schwarzweissbilder der letzten Jahrzehnte, die Produktions- und Druckqualität ist hervorragend.

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Mattes · 9. Mai 2019

Die erste Vorstellung für heute ist Evelyn Hofer "Retrospektive".

Mir war Evelyn Hofer vollkommen unbekannt, bis ich bei Amazon über die Empfehlung gestolpert bin. Ihre Bilder decken eine sehr große Bandbreite an Motiven ab, von klassischen schwarzweissen Reportagen über Farbaufnahmen (in den traumhaften Farben des Kodachrome I), Street, Mode und Portraits. Dieser Bildband ist eines meiner Highlights in meiner Fotobuchsammlung und eine klare Empfehlung.

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Mattes · 9. Mai 2019

Meine zweite Empfehlung ist ein Bildband von Martin Munkacsi.

Seine Reportagefotos aus dem vergangenen Jahrhundert umfassen nahezu alle wichtigen Ereignisse und Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts. Das Buch ist hervorragend verarbeitet und gedruckt.

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Mattes · 10. Mai 2019

Heute mal zwei Klassiker der dokumentarischen Street Photography, zuerst Robert Frank "Die Amerikaner" (im Original: The Americans)

EDIT: Ich habe gerade gesehen, dass Detlef dieses Buch bereits am Anfang des Threads vorgestellt hat. Daher nehme ich es hier raus und zeige statt dessen:

Elliott Erwitt "Dogs"

Der Magnum-Fotograf Elliott Erwitt ist nicht nur Hundeliebhaber, sondern auch bekannt für seine humorvollen Street- und Reportagefotos. Das hier vorliegende Buch macht da keine Ausnahme und verbindet seine beiden Passionen: Hunde und Fotografie. Er sagte einmal, "Dogs are just people with more hair", und dass er gerne Hunde fotografiere, weil sie sich nicht beschwerten und später keine Abzüge wollten...

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bearbeitet 10. Mai 2019 von Mattes

Mattes · 10. Mai 2019

Das zweite Buch stammt vom deutschen Fotografen Robert Lebeck. Es enthält drei Bildbände im Schuber, die mit den Aufnahmeorten bzw. Themen benannt sind: Moskau - Tokyo - Leopoldville.

Robert Lebeck war einer der bekanntesten deutschen Fotoreporter der 50er bis 80er Jahre. Sein berühmtestes Bild zeigt den damaligen belgischen König, dem bei einem Besuch in der Kolonie "Belgisch-Kongo" der Säbel entrissen wird - ein Sinnbild für das Ende der Kolonialzeit. Bekannt wurden auch seine Bilder von Romy Schneider, die er kurz vor ihrem Tod aufnahm und mit der ihn eine tiefe, wenn auch kurze Freundschaft verband. Seine lesenswerte Autobiographie "Neugierig auf die Welt - Erinnerungen eines Fotoreporters" liefert u.a. dazu mehr Informationen. Diese drei Bildbände im Schuber bieten eine sehr gute Übersicht über sein fotografisches Werk, sind aber auch ein interessantes Zeitdokument.