Das wöchentliche Fotothema

6. September 2020

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vor 1 Stunde schrieb Quernest:

Das Rädchen dreht in ruckartigen Sekundenschritten und benötigt 10 Sek. für eine Umdrehung.

Dann bewegt sich das Rädchen in 1 s ruckartig um 36°. Mit 'ner Belichtungszeit von 1/6 s kann also keine Bewegungsunschärfe entstehen.

Da musst Du schon 3,5 s belichten, damit Du wenigstens eine ¼ Umdrehung einfängst...

6. September 2020

Hallo Gast,

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DRS · 6. September 2020

vor 35 Minuten schrieb Photoweg:

und gerade hier im Forum gibt es ganz viele Betrachter und mancher hat ein scharfes Auge für Unschärfe

Wir reden aber schon jetzt noch von diesem roten minirad in der Schachuhr, dass gefühlt nicht mal ein Prozent des Bildes ausmacht und quasi an der Bildaussage nichts ändert. Das hätte mich wirklich mal interessiert, wieviel von 100 Betrachtern, das bemerkt hätten. Ausgeschlossen ist das natürlich nicht.

Jürgen Heger · 6. September 2020

Wenn das Rädchen sich ruckartig bewegt, besteht die Gefahr, dass man keine verschwommenen Zwischenpositionen erhält, sondern nur die jeweiligen Standpositionen , egal wie lange die Verschlusszeit ist. Wenn die Verschlusszeit länger wird, bekommt man nur mehr verschiedene Standpositionen.

7. September 2020

Leute, ich danke euch. Mit soviel Feedback auf das Bild zeigt sich, dass es eine gute Idee ist sich bei einem Wochenthema eine Situation auszudenken und zu versuchen, das ins Bild umzusetzen. Meine Vorstellung war, die üblicherweise bei Kunstlicht stattfindende Situation eines Schachspiels nachzustellen. Dazu gehören natürlich die Original Staunton Turnier Figuren, ein Schachbrett in Turniergrösse und eine Schachuhr. Erst wollte ich noch Wassergläser und eine Tabakpfeife dazu drapieren. Aber dann wäre der Bildausschnitt ein anderer geworden. Nach ein paar Testaufnahmen mit der X100F aus der Hand war mir klar, es muss ein Tele sein, die Figuren dürfen nicht scharf abgebildet werden. So kam ich auf die Bildidee, eine Eröffnung stellen, die Uhr als Ziel zu definieren und mit der ziehenden Hand abzulichten. Ihr glaubt ja nicht, was alles für Fehlaufnahmen entstanden sind:

Die Frau hatte den schwarzen und weissen Bauern vertauscht beim hinstellen

Die Uhr war natürlich zu weit vorgerückt

Die Uhr stand auf dem falschen Spieler

Die Bewegung der Hand war zu früh oder zu spät

Ich musste die Uhr immer wieder zurückstellen, sauber hinstellen, den Knopf kurz vor der Aufnahme drücken. Die Schärfe hatte ich auf den weissen Bauern auf D4 gesetzt, das gab dann mit Blende 2.8 die gewünschte Unschärfe der Figuren und eine scharfe Uhr. Die Bewegung des roten Rädchen war eigentlich bis zum fertigen Bild gar nicht so im Fokus, kam dann halt als perfektionistisches Schmankerl noch auf den Sinn. Darf ich damit die Diskussion abschliessen, damit der Bilder Thread nicht in einen Textthread ausartet? Ganz herzlichen Dank allen für die Rückmeldungen. Die Situation steht noch und ich werde versuchen, ob ich das Rädchen doch noch unscharf bekomme.

risottodirk · 7. September 2020

@Quernest Wenn sich das rote Rädchen ruckartig bewegt, ist die Bewegungsunschärfe vielleicht gar nicht machbar. Dann wird aus dem Stern mit 4 Spitzen einer mit 8, wenn es sekundenweise tickt. Wenn es alle 2,5 Sekunden tickt wäre gar nichts zu sehen. oder ist das ein Denkfehler meinerseits? Hast du schon mal probiert wie das Rädchen aussieht wenn du es länger belichtest?

@DRS Aber die Rädchen sind rot und das verschafft ihnen Aufmerksamkeit.

Peter Lienau · 7. September 2020

Wäre es denn denkbar, die Drehbewegung in der Bildnachbearbeitung einzubringen? Radiale Unschärfe z. B. ?

FG, Peter.

DRS · 7. September 2020

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vor 1 Stunde schrieb risottodirk:

Aber die Rädchen sind rot und das verschafft ihnen Aufmerksamkeit.

Das stimmt wohl so, aber für mich ändert sich damit nichts an der eigentlichen Bildaussage und es wird für meine Begriffe weder besser noch schlechter, noch realistischer wenn dieses Rädchen noch eine Bewegungsunschärfe hat. Wenn es sich bei dieser winzigen Größe einmal in 10s komplett dreht, dann geschieht das wohl sehr langsam. Ich würde das jedenfalls auch in der Bildbearbeitung erledigen. Uhr mit Unschärfe aufnehmen, freistellen und einfügen. Ich kenne mich beim Schach leider auch nicht aus. Danke auch noch mal an @Quernestfür die schöne Idee, die Geschichte dazu und die Anregung darüber zu diskutieren.

harlud · 7. September 2020

@Quernest, Du hast ja die Bildbearbeitung erlaubt. Ich hab mich also mal mit GIMP versucht. Wahrscheinlich dreht sich das Flügelrad im bearbeiteten Bild auf der falschen Seite. Für die Gesamtbeurteilung macht das aber nichts: Dein Bild ist auch ohne Drehunschärfe gut.

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Methode: Bild in GIMP geladen, Flügelrad ausgeschnitten, in der Breite gestreckt, mehrfach dupliziert, die so erhaltenen Ebenen jeweils etwas verdreht, von jeder Ebene die Deckkraft so weit herabgesetzt, bis das Ergebnis passte ( jede auf ca.20% ), Ebenen vereint, in der Breite gestaucht und mit verminderter Deckkraft über das Flügelrad kopiert. Spreizen und Stauchen habe ich wegen der Perspektive gemacht, war rückblickend aber wohl überflüssig.

DRS · 7. September 2020

Habe mich jetzt auch mal am Spiel versucht und nach dem Frühstück eine Runde Boule auf den Plan gerufen, bevor ich los muss. Meine Freundin ist sogar freiwillig dafür aufgestanden, bei 9 Grad und nasser Wiese, aber strahlendem Sonnenschein. Wir spielen öfter mal meist in der Bretagne, aber es geht auch in Suhl mit schräger Wiese und auf holprigen Boden. Das macht es zwar nicht authentischer, aber interessanter und meine Gewinnchancen erhöhen sich ungemein 😉

Zuerst wollte ich nur die Kugel und die anderen in der Unschärfe, aber am ende fand ich auch den "Anti-Bück-Magneten" gut, mit dem man die Kugeln wieder aufheben kann. Den hatte ich mir mal damals zugelegt, als ich Kniebeschwerden hatte.

Die Sonne hat natürlich erbarmungslose Schatten und Lichter erzeugt, aber Live ist eben Live. Um die Härte noch etwas zu entschärfen, habe ich durch meine Kornblumen fotografiert.

Anfangs hatte ich noch die kühne Idee, dass sie die Kugeln auf mich zu wirft und ich sie in der Bewegungsunschärfe habe, aber da konnte ich angstlos kein Bild machen, weil man ja bei meiner Holperwiese nie sicher sein kann, wo das schwere Spielgerät am Ende landet. Wir hatten Spaß

Fotografiert mit der X-T4, dem 56er bei Blende 2,8 und mit Silver Effex in s/w umgewandelt.