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Straßenfotografie heute - was macht den Unterschied?


DeLuX

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Joa und wenn du genau denen entgegenkommst, anstatt dein Handeln weit und breit zu begründen, fühlen sie sich ernstgenommen und hüpfen vll wieder ins Gleis.

Wenn ich mich auf Kritik kaum einlasse, brauch ich mich halt nicht wundern, wenn mir jemand den sorgenden Umgang beim Fotomachen schwer abnimmt :rolleyes:

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Hi,

 

ich habe das schon mal in diesem Forum gepostet, vielleicht hilft der Text weiter bei der Frage, wie man sich zur Street-Fotografie stellt:

 

 

Ernst Haas hat sein 1976 im Econ-Verlag erschienenes Buch "In Deutschland" mit folgenden Worten eingeleitet:

"Ich widme dieses Buch all denen, die mir, ohne es zu wissen, Modell gestanden haben. Jeder hat das Recht am eigenen Bild. Dies sind meine Bilder, aber auch die Abbildungen der Dargestellten. Ihre Persönlichkeitsrechte musste ich antasten, sonst wäre meine Arbeit nicht möglich gewesen. Ich bitte jeden um Vergebung, der sich dadurch verletzt fühlt, (...). Meine unfreiwillig "Mitwirkenden" bleiben zwar anonym, aber von ihrer Identität mit sich selbst lebt mein Buch, ich habe Ihnen allen zu danken."

Diese Worte drücken das Dilemma des Street-Fotografen sehr schön aus, das letztlich nicht zu lösen ist.

Es drückt aber auch aus, was Street-Fotografie im Kern ist: eine humane / humanistische / dem Menschen zugewandte Fotografie, die sich für Menschen einsetzt. Es geht nicht darum, Obdachlose abzuschießen oder Menschen in den Rücken zu ballern. Schon gar nicht, sie aggressiv zu bedrängen.

 

 

VG

Christian

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Joa und wenn du genau denen entgegenkommst, anstatt dein Handeln weit und breit zu begründen, fühlen sie sich ernstgenommen und hüpfen vll wieder ins Gleis.

Wenn ich mich auf Kritik kaum einlasse, brauch ich mich halt nicht wundern, wenn mir jemand den sorgenden Umgang beim Fotomachen schwer abnimmt :rolleyes:

 

Du warst damit gar nicht gemeint, aber wenn du die letzten Beiträge verfolgst, wirst du meinen Kommentar vielleicht verstehen.

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Ernst Haas hat sein 1976 im Econ-Verlag erschienenes Buch "In Deutschland" mit folgenden Worten eingeleitet:

"Ich widme dieses Buch all denen, die mir, ohne es zu wissen, Modell gestanden haben. Jeder hat das Recht am eigenen Bild. Dies sind meine Bilder, aber auch die Abbildungen der Dargestellten. Ihre Persönlichkeitsrechte musste ich antasten, sonst wäre meine Arbeit nicht möglich gewesen. Ich bitte jeden um Vergebung, der sich dadurch verletzt fühlt, (...). Meine unfreiwillig "Mitwirkenden" bleiben zwar anonym, aber von ihrer Identität mit sich selbst lebt mein Buch, ich habe Ihnen allen zu danken."

 

 

Sehr schönes Zitat.

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Es gibt hier einzelne Mitglieder, denen es  - mit traumwandlerischer Sicherheit - gelingt, jede bis dahin sachliche Diskussion zum Entgleisen zu bringen.

 

..jede bis dahin sachliche Diskussion :) :) :)

 

 

Moralwächter, selbsternannte Beschützern, paranoide Angst, Doppelmoral, diffusen Ängste und das Misstrauen gegenüber Allem und Jedem, Thema verfehlt, viele, die so gerne den moralischen Zeigefinger erheben, keine Skrupel kennen, wenn es um persönliche Vorteile (oder die Vermeidung von Nachteilen) geht. aus jedem Befindlichkeitsfurz ein Gesetz zu machen, Blockwart,  Diktatur der Mehrheit; dem Photographen etwas anzulasten, was aus der eigenen Wertung entspringt; von den bekannten Aktivisten, Herr Lehrer, ich weiss auch was....

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Ja, schwierig und ein wahrscheinlich nicht zu lösendes Thema.

 

Ich mache eigentlich nie Streetfotos (1-2 im Jahr), weil ich nicht gerne ungefragt Menschen, die ich  nicht kenne, fotografiere. Ich selber möchte auch nicht von von jedem fotografiert werden, nur weil ich mir vor einer Taschentuchwerbung die Nase putze.

Das es Fotografen gibt die das trotzdem gerne und häufig machen, kann ich verstehen (ich mag gute Streetfotos).

Ich hoffe immer nur, das wenn es mal schief geht und derjenige eine auf die "zwölf" bekommt, oder seine Kamera durch Totalschaden verliert, nicht zu Mama (Polizei) rennt um seine Rechte einzuklagen.

Das würde ich als extrem peinlich und lächerlich empfinden. 

Und nein, ich finde Körperverletzung nicht in Ordnung.

Aber wenn man ein Risiko eingeht, muss man auch gewillt sein das zu tragen, finde ich.

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..jede bis dahin sachliche Diskussion :) :) :)

 

 

Moralwächter, selbsternannte Beschützern, paranoide Angst, Doppelmoral, diffusen Ängste und das Misstrauen gegenüber Allem und Jedem, Thema verfehlt, viele, die so gerne den moralischen Zeigefinger erheben, keine Skrupel kennen, wenn es um persönliche Vorteile (oder die Vermeidung von Nachteilen) geht. aus jedem Befindlichkeitsfurz ein Gesetz zu machen, Blockwart,  Diktatur der Mehrheit; dem Photographen etwas anzulasten, was aus der eigenen Wertung entspringt; von den bekannten Aktivisten, Herr Lehrer, ich weiss auch was....

 

O.K., der Punkt geht an dich, auch, wenn ich mit deiner Aufzählung nicht ganz einverstanden bin. Sie ist in Teilen ebenfalls unsachlich, weil sinngemäß unzutreffend oder aus dem Zusammenhang gerissen.
Aber zumindest hast du die Zitate schön eingesammelt und wirkungsvoll zusammengestellt, das ist schon pfiffig und ich mag clevere Konter.   :)
 
Den Passus "bis dahin sachliche" habe ich deshalb gestrichen.
bearbeitet von DeLuX
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Wenn du deine Bilder verbessern willst ist das studieren der "alten Meisterfotografen" sicher nicht verkehrt aber denke nicht die Lösung. Was die alle Gemeinsam hatten war, dass die für sich ihr eigenes Thema gefunden hatten. Das wäre die erste Frage die ich mir stellen würde wenn man ich mit meinen Bildern nicht zufrieden bin - habe ich mein Thema gefunden? Das banale Leben auf der Strasse einfach festzuhalten ist als eigenes Thema zu allgemein, so finde ich ist auch keine Wiedererkennung des Fotografen in seinen (Street-) Bildern zu finden.

 

Ich glaube massenhaft Bilder ins Forum zu stellen um immer von den selben Personenkreis ein Like zu bekommen bringt dich auch nicht weiter. Ich bin immer wieder erstaunt, dass der Thread hier im Forum der meiner Meinung nach am Besten geeignet ist um sich zu verbessern mit Abstand am wenigsten genutzt wird - Bildkritik ausdrücklich erwünscht! Einmal im Monat das beste Bild nehmen was man glaubt gemacht zu haben und dann einstellen, sich der Kritik stellen die man dann auch aushalten muss. Vielleicht nicht so viel Likes, aber bestimmt vom größerem Nutzen um sich zu verbessern. Aber das würde bedeuten sich öffentlich für sein Bild vor Allen und Jedem bewerten lassen zu müssen, eventuell sogar in einer Form die einem persönlich nicht gefällt. Das scheint aber nicht jeder zu wollen obwohl es doch so viel bringen würde was ja auch vollkommen O.K. ist. Eine interessante Parallele, oder?

 

Was das Recht am eigenen Bild angeht hat sich also niemand zu rechtfertigen warum er nicht fotografiert werden möchte. Das ist eine Umkehrung der Sachlage, der Fotograf ist derjenige der ein bestehendes Recht umgehen möchte, ob er das als sinnvoll oder nicht sinnvoll betrachtet ist unerheblich. Er/ Sie muss auch keine andere Street Fotos machen oder sich einschränken - er/sie hat nur die Pflicht vorher zu klären ob die Person damit einverstanden ist, dass das Bild veröffentlicht wird. Insofern glaube ich nicht, dass dieses Gesetz die Street-Fotografie in ihrer Gesamtheit verändert hat.

 

Eher die Umstände, dass die zuvor beschriebenen fehlenden Filter bei der Auswahl der Fotos, die Möglichkeiten der einfachen nicht nachverfolgbaren Veröffentlichungen der Bilder sowie das Verhalten einer Vielzahl an Personen die eine Kamera verwenden ein anderes Bewusstsein bezüglich Fotografen in der Bevölkerung hervorgerufen hat.

bearbeitet von O'Gigis
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Ach komm Detlef, das ist ein Austausch, kein Kampf.

Oder hab ich da schon wieder was falsch verstanden?

 

Liebe Grüße

 

Kleinfriese

 

Auch wenn ich Tommy zustimme, die Art und Weise in diesem Thread ist wesentlich sachlicher als in dem Street-Thread - zu dem ich auch meinen Teil beigetragen habe .. sry dafür!

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Das wollte kein Vorwurf sein!

Es war nur der dann doch offensichtlich fehlgeschagene Versuch ins Licht zu bringen, dass nicht alles, was geschieben wird, auf die Goldwaage zu legen ist.

Nichts will so heiß gegessen werden, wie es gekocht wird.

Und ich schätze Detlef sehr. Mir ist also schon lieb, er wolte auch bei unteschiedlichen Betrachtungen am Ende keinen Groll hegen.

 

Die Auseinandersetzung im Street-Thread habe ich auch nicht unter Bezug setzen wollen.

 

kleinfriese

bearbeitet von kleinfriese
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Nichts will so heiß gegessen werden, wie es gekocht wird.

Mir ist also schon lieb, er wolte auch bei unteschiedlichen Betrachtungen am Ende keinen Groll hegen.

 

Du sagst es.

Ich kann auch gar nicht heiß essen und Groll wird es meinerseits nicht geben.

 

Harald (Harlem) schrieb einmal: "Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts zu suchen" und genau so sehe ich das auch.

Ich halte auch hitzige Debatten aus.

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Sorry, bin momentan nicht so häufig online.

 

@GambaJo

Dass Bilder immer subjektiv sind steht ja außer Frage, es geht um den Inhalt.

Walker Evans und Robert Frank hast du zwar jetzt versehentlich durcheinanander gebracht, aber kontrovers war das Thema schon immer, da hast du recht.

Auch die Fotografen vor uns hatten es oft nicht leicht mit ihren Bildern, auch das ist bekannt und HCB wird ja u.a. zitiert mit den Worten "anvisieren, abdrücken, abhauen".

Du hast Recht, Asche über mein Haupt.

Genau so ein Verhalten ("anvisieren, abdrücken, abhauen") hat unter anderem für den schlechten Ruf von Fotografen in der Öffentlichkeit gesorgt. "Abhauen" impliziert ja, dass der Fotograf weiß, dass ein Foto unerwünscht ist und er es trotzdem macht.

 

HCB & Co. haben keine "Street-Fotografie" im heutigen Sinne betrieben, sie haben Reportagen zu gesellschaftlichen oder politischen Themen ihrer Zeit gemacht.

Das Genre ist mehr oder weniger aus ihrer schnappschussartigen Bildsprache heraus entstanden, im Grunde ist es ja Dokumentarfotografie.

Das ist unnütze Haarspalterei. Zum einen ist für mich Streetfotografie dokumentarisch, zum anderen sehe ich keinen Nutzen darin sich über Definitionen zu streiten. Es geht in diesem Thread um Bilder vom öffentlichen Raum mit Menschen drauf. Ob man das nun Streetfotografie, Dokumentarfotografie oder Schnitzel nennt, ist aus meiner Sicht irrelevant und lenkt vom Motiv ab.

 

Bei den Kindern geht es ja gerade nicht um die eigenen sondern explizit um fremde Kinder, in einer alltäglichen oder besonderen Szenerie/Situation, die man festhalten will.

Das ist mir bewusst. Mir geht es nur darum zu zeigen, dass wenn man selbst nicht bereit ist Fotos von seinen Kindern zu veröffentlichen, man dieses Recht auch anderen eingestehen sollte. Es dürfte auch wesetlich einfacher sein die eigenen Kinder zu fotografieren, die quasi als "Ersatz" für fremde Kinder dienen dürften. Den meisten Betrachtern dürfte es nicht auffallen, ob es die eigenen oder fremde Kinder sind (bezogen auf deine zwei Beispiele). Wenn Du also keine Fremden Kinder findest oder drafst, dann kannst Du doch auf die eigenen ausweichen und dann diese Bilder vollig legal veröffentlichen. Ärger könnte es dann höstens geben, wenn deine Kinder älter sind, und die Bilder nicht so gut finden, wie Du.

 

Welcher Nachteil sollte einem der Kinder aus der Veröffentlichung dieser Fotos erwachsen? Auf welcher Grundlage sollte es gemobbt werden?

Da sind sie dann wieder, die diffusen Ängste und das Misstrauen gegenüber Allem und Jedem.

Heutzutage liest man überall, dass Mobbing, vor allem im Internet, ein massives Problem geworden ist. Wurde ein Kind früher "höhstens" auf dem Schulhof gehänselt, kann heute die ganze Welt dran Teil haben. Hinzu kommt, dass sich Bilder sehr einfach manipulieren lassen. Ein mal im Netz verbreitet, lassen sie sich auch nicht mehr so einfach entfernen. Gerde die Deutsche Geschichte zeigt eindrucksvoll, was Überwachung und das besitzen von persönlichen Daten bewirken kann. In Zeiten von mächtigen Internetkonzernen, Gesichtserkennung und autoritären Regierungen sehe ich derzeit viele Gründe möglichst wenig von seinem Privatleben preis zu geben.

Unterm Strich ist das eine Entscheidung, die jedes Elternteil für sich entscheiden muss. Und wie schon oben gesagt, wenn Du keine Risiken siehst, seht es dir frei Bilder von deinen Kindern online zu stellen und auch Fremden erlauben Bilder deiner Kinder zu machen. Wenn das für dich in Ordnung geht, akzeptiere ich das und würde selbst gerne deine Kinder fotografieren. Genau so, wie ich von dir akzeptiert haben möchte, dass ich als Elternteil entscheide, wer mein Kind fotografiert.

Das Schöne daran ist, dass so jeder zu seinem Recht kommt. Du kannst weiterhin Kinder fotografieren (wenn es deine sind, oder wenn Du die Einverständnis der Eltern hast), und ich habe nun die Möglichkeit als Elternteil zu entscheiden, wer mein Kind fotografieren darf nd wer nicht.

Eine Win-Win-Situation.

 

Klar kann man nur für sich fotografieren und damit moralischen wie juristischen Problemen aus dem Wege gehen.

Aber, welchen Sinn macht es, einen Roman zu schreiben den niemand lesen soll oder einen Film zu drehen, der nicht in die Kinos kommen soll?

Bei einem Roman kann man auf Verleumdung verklagt werden. Bei einem Film wirken in der Regel Menschen mit, die sich freiwillig und für Geld filmen lassen. Du wärest sicher auch nicht von einem Film im Kino begeistert, der heimlich von dir gemacht wurde.

 

Sind es tatsächlich (nur) Ort und Zeit, spielt es wirklich eine Rolle, ob das dokumentierte Ereignis in Deutschland, in den USA oder in Bangladesh stattgefunden hat bzw. festgehalten wurde?

Natürlich nicht "nur". Das kommt immer auf das Bild an. Dennoch gehört zur Dokumentation, dass man das Gesehene in einen sachlichen Kontext versteht. Bilder von Menschen in der Öffentlichkeit ohne diesen Kontext, sind einfach nur Bilder von Menschen in der Öffentlichkeit und haben relativ wenig dokumentarischen Wert.

 

 

So, dach den vielen Worten lass doch einfach mal Taten folgen. Butter bei die Fische, poste doch mal Bilder von dir, deiner Familie, deinen Kindern, Enkeln, usw.

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So, dach den vielen Worten lass doch einfach mal Taten folgen. Butter bei die Fische, poste doch mal Bilder von dir, deiner Familie, deinen Kindern, Enkeln, usw.

 

Kinder und Enkel scheiden aus, die sind alle erwachsen und Bilder meiner Ur-Enkelin habe ich hier bereits gepostet.

Habe sogar extra den Thread "Kinder, Kinder" dafür eröffnet.  https://www.fuji-x-forum.de/topic/26058-kinder-kinder-jekami

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Hallo.

 

Eine (überwiegend) sehr interessante Diskussion, wenn auch hin und wieder von Einzelnen gestört, die eben nicht verstehen wollen...

 

Es kommt ja selten vor, aber in Sachen "Recht am eigenen Bild" halte ich die US-amerikanische Regelung für beispielhaft: im öffentlichen Raum muß jeder damit rechnen, fotografiert zu werden. Auch die Veröffentlichung (und selbst die Vermarktung in Büchern oder Ausstellungen) ist erlaubt, lediglich die kommerzielle Nutzung - gemeint ist: Werbung - ist untersagt. Diese Auffassung wurde z. B. vom höchsten Gericht New Yorks bestätigt, nachdem ein Angehöriger einer recht einflussreichen Minderheit geklagt hatte, weil seine Religion Fotografie verbiete. Das Gericht stellte klar, dass Religion seine Privatsache ist und die Rechte Aller Vorrang haben. So eine Gesetzeslage ist eindeutig und jedem verständlich.

 

Ich bin seit etwa vier Jahren intensiv mit "Street Photography" (nach meiner Definition) beschäftigt, aber auch zu analogen Zeiten kam das vor. Dass ich mich damit ausserhalb der Rechtssprechung, oder mindestens in einer Grauzone bewege, ist mir vollkommen klar. Aber ebenso, wie ich nicht nachts an einer roten Fußgängerampel warte, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist, nehme ich mir auch hier die Freiheit, "es darauf ankommen zu lassen". Und nein, Körperverletzung oder Gefährdung anderer nehme ich mir nicht heraus...

 

Dabei fotografiere ich Situationen, die mich in irgendeiner Weise reizen. Das können auch Einzelpersonen sein, in der Regel aber eher bestimmte Konstellationen von Menschen, die miteinander und/oder der Umwelt agieren. Ich fotografiere niemanden in einer herabwürdigenden Weise (auch hier wieder: nach meiner Definition) und falls es doch mal den Anschein erweckt, veröffentliche ich diese Bilder nicht.

 

Das führt mich zum letzten Punkt: dem Veröffentlichen. Die allermeisten meiner Street-Fotos landen in meinen Fotobüchern, in der Regel eins bis zwei pro Jahr und Thema. Diese bekommen dann meine engen (Foto-)Freunde zu sehen, sonst niemand. Dort finden sich dann auch Bilder, die einzelne Personen vielleicht weniger vorteilhaft darstellen. Das hängt aber auch mit meinem Ansatz beim Fotografieren zusammen: ich tue dies in erster Linie zur Entspannung und als Zeitvertreib, nicht um die Bilder irgendwo unkontrolliert zu zeigen.

 

Grüße

Matthias

bearbeitet von Mattes
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..., die eben nicht verstehen wollen...

Ja, die erlebe ich auch.

Bei mir muss man dann damit leben, dass ich dem Fotografen auf meine Art klar mache, dass ich nicht fotografiert werden möchte.

Er ignoriert eine Regel, ich eine andere.

 

Quitt?

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Heutzutage liest man überall, dass Mobbing, vor allem im Internet, ein massives Problem geworden ist.

... wie schon oben gesagt, wenn Du keine Risiken siehst, seht es dir frei Bilder von deinen Kindern online zu stellen und auch Fremden erlauben Bilder deiner Kinder zu machen.

 

Auch in diesem Beitrag erkenne ich, wie bereits weiter oben erwähnt, lediglich diffuse Ängste und Misstrauen gegenüber Allem und Jedem, die m.E. jeder Grundlage entbehren.

Ich habe jetzt noch einmal recherchiert und konnte keinen Fall finden (bei Privatpersonen in diesem Kontext), in dem es wegen rufschädigender Bildmanipulation zu einer Anzeige gekommen wäre.

 

Risiken sehe ich dagegen viele, sehr viele sogar. Allgemeine Lebensrisiken, gegen die wir uns ohnehin nicht oder kaum schützen können.

 

Hier einige Beispiele:

 

Straßenverkehrsunfälle 2016
Polizeilich erfasste Unfälle: 2 585 327
mit ausschl. Sachschaden:  2 277 182
mit Personenschaden:           308 145
Verkehrs­tote:                              3 206
Schwerverletzte:      67 426
Leichtverletzte:                      329 240
 
 
Arbeitsunfälle 2016
meldepflichtige Arbeitsunfälle:   877.071
meldepflichtige Wegeunfälle:     186.070
Tote:                                                   41
 
 
Haushaltsunfälle 2015
Unfälle gesamt:   3,15 Mio (geschätzt/RKI)
Tote                    9815
 
 
Badeunfälle 2016
Tote (ertrunken):   537
 
 
Blitzschlag / Jahr
Verletzte: 250
Tote:            6
 
 
Und dann gibt es da noch Amokläufer und Attentäter, die mit Messern, Schusswaffen, Sprengstoffgürteln, LKW oder Flugzeugen bewaffnet, wahllos tausende von Menschen verletzen oder töten.
Das nenne ich reale Gefahren und das sind nur die Zahlen aus Deutschland.
 
Trotz alledem gehen wir ganz selbstverständlich tagtäglich unserem Broterwerb nach, schicken die Kinder zur Schule und zum Sport oder verbringen unsere Freizeit, ohne uns unnötige Sorgen zu machen. 
Auch vor dem Fliegen fürchtet man sich offenbar nicht, wohl wissend, dass so ein Gerät vom Himmel fallen kann und gelegentlich auch tut.
 
Selbst die unwahrscheinlichsten Ereignisse sind um ein vielfaches wahrscheinlicher, als eine Schädigung durch missbrauchte oder gar manipulierte Bilder im Internet oder sonst wo.
 
 
Hier z.B. die Lottogewinner im Jahr 2016 (Chance 1:15,5 Mio.)
 
6 Richtige:   303
6 Richtige + Superzahl:  28
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Immer wieder wird hier im Forum (aber auch anderswo), direkt oder indirekt, die Frage aufgeworfen, was ein gutes Streetfoto ausmacht bzw. was Streetfotografie überhaupt ist.
Da die Straßenfotografie zu meinen fotografischen Hauptinteressen zählt, beschäftigt mich diese Frage auch regelmäßig und nach einer längeren, kontroversen Diskussion - ausgelöst durch eines meiner Bilder - habe ich mich in den letzten Tagen erneut intensiv damit auseinandergesetzt.
 
Warum faszinieren uns die Bilder von HCB, Robert Doisneau, Walker Evans, Vivian Maier und der anderen legendären Street-Fotografen so und warum tun wir uns so schwer damit, selbst Fotografien mit einer solchen Kraft zu schaffen? Bilder, die uns berühren, fesseln, mitreißen. Was macht den Unterschied?
 
Seit Tagen treibt mich diese Frage um.
Ich studiere die Werke namhafter Straßenfotografen so intensiv wie schon lange nicht mehr, analysiere sie inhaltlich wie kompositorisch, auf der Suche nach einer Antwort.
 
Einerseits zeigen uns diese Bilder eine Welt, die wir aus eigenem Erleben ja überwiegend nicht kennen, was aber viel wichtiger ist und m.E. eben den Unterschied macht, sie zeigen uns ihre Welt so, wie sie ist.
Unverblümt und schonungslos, mit allem, was dazu gehört.
Das Unerfreuliche genauso wie das Schöne, die Sonnen- und die Schattenseiten des Lebens und genau das ist heute nicht mehr möglich.
 
An jeder Ecke steht ein Moralwächter, der uns ermahnt und belehrt, weil wir einen Menschen öffentlich in den Fokus rücken.
Insbesondere, wenn dieser Mensch einer Randgruppe angehört oder irgendwie auf dem Foto nicht so gut "aussieht".
 
Obdachlose, Bettler, Betrunkene oder Menschen, denen man ihre Armut u.ä. ansieht, dürfen wir heute nicht mehr zeigen.
Dabei glaube ich übrigens nicht, dass es den selbsternannten Beschützern um das (seelische) Wohl der jeweiligen Person geht, vielmehr habe ich den Eindruck, dass sie einfach die Realität nicht sehen wollen.
Sie fühlen sich gestört, wenn man sie mit der Nase auf Probleme stößt, die es in einer modernen Wohlstandsgesellschaft eigentlich gar nicht geben dürfte.
 
Ja, ich glaube, das ist der Unterschied. Viele fühlen sich durch derartige Bilder der Gegenwart gestört.
 
Und dann ist da diese paranoide Angst vor dem Fotografen, bei dem man ja nie weiß, was der mit den Fotos anstellt und man hat ja schließlich ein "Recht am eigenen Bild".
Man weiß zwar nicht wo das steht und noch weniger was da steht, aber das ist auch nicht wichtig: "der hat mich einfach nicht ungefragt zu fotografieren."
 
Fremde Kinder auf der Straße oder gar auf dem Spielplatz fotografieren? Das kann nur ein Pädophiler sein.
Dabei kann man spielende Kinder ja nur noch dort fotografieren, im, vor und hinter dem Haus dürfen sie es ja nicht mehr.
Kinderlärm stört ja auch.
 
Kinder, Alte, Behinderte, Obdachlose, alle unter "Artenschutz" gestellt und für Fotografen tabu.
 
Was am Ende bleibt, sind belanglose Bilder, mit Silhouetten von hinten fotografierter Personen, die nichts mehr über das Leben erzählen.
Nur die Jungen mit ihren Handys, am besten beim Seilfie-Knipsen, dürfen offenbar noch abgelichtet werden.
 
Der Bilder selbst ist man aber, der schieren Masse wegen, längst schon überdrüssig.
Mit dieser Realität will man ja (via Fotografie) auch nicht konfrontiert werden.

 

 

Das triffts es wohl ganz gut. Mir verging daher auch schon die Lust an der Straßenfotografie.

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DeLuX,

dein Eingangsthread ist recht verwirrend: du fragst, ich verkürze mal, nach dem Weg zum guten Streetfoto und schließt dessen Erlangen jedoch gleichzeitig durch das bestehen von Regeln oder Moralbedenken aus. Schiebst du das als Rechtfertigung keine guten Fotos zu machen nur vor? Da hast du dir aber ganz schön einen eingeschenkt. Das klingt ein bisschen so wie, ich falle mit Fahrrad immer um, weil es nur zwei Räder hat. Was verfolgst du also? Scheinbar bist du nicht wirklich am guten Bild interessierst, steigst du doch mit großer Genüsslichkeit in die „Rechtsdebatte“ ein, statt auf hilfreiche Tipps einzugehen.

Kopfschüttelnd, zwanzignullzwei

bearbeitet von zwanzignullzwei
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Ich will keine erneute Rechtsdiskussion lostreten, aber das bloße Fotografieren bestimmter Situationen ist inzwischen auch schon strafbewehrt (§ 201a StGB). Eine schöner Ausrutscher unseres übereifrigen Gesetzgebers, der damit eigentlich das leidige Fotografieren von Unfällen durch Gaffer eindämmen wollte. Leidtragende sind Reporter, für die das eine weitere Reglementierung ihrer Arbeit bedeutet.

 

Natürlich geht´s vorrangig um das Öffentlichmachen.

 

WIe sooft vom Gesetzgeber: Nicht zuende gedacht!

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Der Thread heisst "Strassenfotografie heute - was ist der Unterschied", insofern zwanzignullzwo ist die rechtliche Betrachtung ein Punkt hierzu der sehr kontrovers diskutiert wird.

 

Wie ich zuvor schon erwähnt habe glaube ich nicht, dass das der Grund ist warum man keine guten Street-Bilder machen kann ... bei dem Thema kommen wir eh nicht auf eine Linie ;-)

 

Ich halte dir zugute DeLuX, dass mit dem Zeigen deiner Enkelkinder zumindest eine gewisse Integrität in deinen Ausagen sichtbar wird - ich würde es nicht tun.

 

Aber dass wird dann auch zu einer Wertung deinerseits sobald du nicht verstehen willst warum andere das nicht so sehen. Du kommst jetzt auch wie ein "Moralapostel" rüber wenn du jetzt mit Statistiken deinen Standpunkt hier als den richtigen Standpunkt darzustellen versuchst.

 

Wenn du meinst, dass das mit dem Recht am Bild Quatsch ist zeige weiterhin deine Familienbilder und lasse andere ihre Sichtweise auf die Thematik. Die haben auch gute für sich begründete Argumente dafür.

 

Gestatte mir eine Frage .. Hast du aus dem bisher gesagten zu deiner Fragre bezüglich wie du dich verbessern kannst bisher für dich etwas herausziehen können?

bearbeitet von O'Gigis
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Der Thread heisst "Strassenfotografie heute - was ist der Unterschied", insofern zwanzignullzwo ist die rechtliche Betrachtung ein Punkt hierzu der sehr kontrovers diskutiert wird.

 

Wie ich zuvor schon erwähnt habe glaube ich nicht, dass das der Grund ist warum man keine guten Street-Bilder machen kann ... bei dem Thema kommen wir eh nicht auf eine Linie ;-)

 

Ich halte dir zugute DeLuX, dass mit dem Zeigen deiner Enkelkinder zumindest eine gewisse Integrität in deinen Ausagen sichtbar wird - ich würde es nicht tun.

 

Aber dass wird dann auch zu einer Wertung deinerseits sobald du nicht verstehen willst warum andere das nicht so sehen. Du kommst jetzt auch wie ein "Moralapostel" rüber wenn du jetzt mit Statistiken deinen Standpunkt hier als den richtigen Standpunkt darzustellen versuchst.

 

Wenn du meinst, dass das mit dem Recht am Bild Quatsch ist zeige weiterhin deine Familienbilder und lasse andere ihre Sichtweise auf die Thematik. Die haben auch gute für sich begründete Argumente dafür.

 

Gestatte mir eine Frage .. Hast du aus dem bisher gesagten zu deiner Fragre bezüglich wie du dich verbessern kannst bisher für dich etwas herausziehen können?

 

Bitte nichts verdrehen, ich versuche nicht meinen Standpunkt als den richtigen darzustellen, ich habe lediglich einige reale Lebensrisiken aufgezählt.

Und das nur, weil man mir vorgehalten hatte, die angeblich berechtigten Sorgen einiger Kritiker als diffuse Ängste zu bezeichnen.

 

Das einzige gute (weil zutreffende) Argument, das ich erkennen und anerkennen kann ist: "Ich will das nicht. Basta!"

Gefahren, die sich im einstelligen Promille-Bereich bewegen, taugen nicht als ernstzunehmende Begründung.

 

Einen Nutzen konnte ich aus dieser Diskussion nicht ziehen, weil sie, wie so oft, am Thema vorbei geführt wurde und die Ausgangsfrage wieder einmal kaum eine Rolle gespielt hat.

Im Mittelpunkt stand halt doch eher wieder die Frage: "Straßenfotografie, ja oder nein und wenn ja, unter welchen Bedingungen?"

 

 

Edit: Formulierung geändert.

bearbeitet von DeLuX
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(…)

 

Einen Nutzen konnte ich aus dieser Diskussion nicht ziehen, weil sie, wie so oft, am Thema vorbei geführt wurde und die Ausgangsfrage wieder einmal kaum eine Rolle gespielt hat.

 

(…)

 

 

... komisch, schon wieder sind es äußere Umstände, die „Schuld“ sind.

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