Jump to content

Cropfaktor an Vollformat


Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Am 14.10.2020 um 12:09 schrieb waldi:

Habe Frage bezüglich des Cropfaktors da ich bei Fremdobjektiven nicht ganz so verstehe.Verstehe ich daß z.b. Fujifilm Objektive APS C + 1,5 gerechnet werden und die Brennweite sich nicht ändert sondern nur der Ausschnitt kleiner wird, verstehe aber nicht warum Altglass Objektive für den Kleinbild Negatiiv an einer Vollformat Kamera auch als APS C gerechnet werden müssen.

 

danke und gruss waldi

Wer behauptet das denn?

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb kermit66:

Ich hätte besser von der physikalischen Brennweite des betrachteten Objektivs sprechen sollen.

Das wäre ja auch nur ein anderes Wort für die reale Brennweite. Es gibt nur eine Brennweite eines Objektivs, nämlich den Abstand der bildseitigen Hauptebene von dem Punkt, an dem sich parallel einfallende Strahlen hinter dem Objektiv schneiden, um es ganz präzise zu sagen.

Es gibt also keine zwei Brennweiten, und schon gar nicht gibt es irreale oder unphysikalische Brennweiten. Wenn wir von einer kleinbildäquivalenten Brennweite reden, meinen wir keine andere Art von Brennweite, sondern ein anderes Objektiv – nämlich ein Objektiv, das an einer Kleinbildkamera den gleichen Bildwinkel erfasst. Die kleinbildäquivalente Brennweite gibt die reale (physikalische) Brennweite dieses Objektivs an.

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Am 14.10.2020 um 12:09 schrieb waldi:

Habe Frage bezüglich des Cropfaktors da ich bei Fremdobjektiven nicht ganz so verstehe.Verstehe ich daß z.b. Fujifilm Objektive APS C + 1,5 gerechnet werden und die Brennweite sich nicht ändert sondern nur der Ausschnitt kleiner wird, verstehe aber nicht warum Altglass Objektive für den Kleinbild Negatiiv an einer Vollformat Kamera auch als APS C gerechnet werden müssen.

Weil der Sensor nun mal einen kleineren Ausschnitt erfasst. Was für ein Objektiv es ist, von dessen Bild der Sensor einen Ausschnitt erfasst, ist ihm schnuppe.

Aber natürlich musst Du nicht umrechnen, weder bei Systemobjektiven noch bei Altglas. Du tust das nur, wenn Du mit Kleinbildsystemen vergleichen willst – oder mit ganz anderen Systemen, wofür es sich anbietet, sich auf eine Referenz wie eben das Kleinbildformat zu beziehen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Die Verwirrung entsteht u.a. auch dadurch, dass einige Hersteller von (kompakten) Kameras oder auch Handys einfach KB-äquivalente Brennweiten auf ihre Datenblätter schreiben, ohne dies zu erwähnen bzw. auch Testberichte entsprechend verfasst werden. Dort werden die physikalischen Brennweiten oft nicht einmal genannt. Die Lichtstärke wird dagegen nie KB-äquivalent angegeben... 😉

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Sunhillow:

@Tommy43 meinte ganz sicher, dass mit der Angabe des Bildwinkels die Brennweitenangabe ersatzlos gestrichen werden soll. Was dann aber auch wieder blöd wäre bei Kamerasystemen mit KB- und Cropsensoren und auch beim adaptieren von Objektiven

Nicht unbedingt ersatzlos gestrichen, aber in den Hintergrund treten. Beispiel: Ich gehe ins Geschäft und kaufe für meine KB-Kamera und meine mFT-Kamera Objektive und sage, ich möchte für beide Kameras jeweils ein Objektiv mit sagen wir mal 74 Grad Winkel. Da muss ich mich als unbedarfter Kunde nicht damit rumschlagen, dass das an KB in etwa 24mm, an mFT 12mm Brennweite entspricht. Ich sage einfach, was ich an Anforderungen habe und muss erstmal nichts über die dahinterstehende Technik wissen. Das wäre eine Vereinfachung für viele, die in die Fotografie einsteigen. Über die Verwendung von Bildwinkeln statt Brennweiten käme man auch organischer zu den anderen Fragen der Bildwirkung wie z.B. Perspektive. Bildwinkel hat etwas mit dem Bild zu tun, Brennweite ist ein technischer Aspekt des Objektivs, der erst in Verbindung mit der Größe des Sensors den Bildwinkel erschließt.

Spannend wäre, wenn man das tatsächlich mal in einem Fotogeschäft machen würde … 😎😉.

vor 18 Minuten schrieb nightstalker:

ich weiss nicht, ich habe viele Jahre Mittelformat fotografiert ohne Was vom Cropfaktor zu wissen ... Ich wusste, dass mein 105er ein Normalobjektiv war ... und mein 45er ein starkes Weitwinkel

Sobald man sich länger innerhalb eines Systems bewegt, geht das natürlich in Fleisch und Blut über. Ich weiß mittlerweile, was ein 16er, 23er, 35er etc. bedeutet in APS-C und habe die KB Entsprechungen nur noch deswegen irgendwo tief im Hinterkopf, weil ich mal mit analogem KB angefangen habe. Brauchen tue ich die nicht.

bearbeitet von Tommy43
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb nightstalker:

Wir haben halt jetzt eine Generation Fotohobbyisten, die nie Erfahrungen mit Kleinbild hatten ... und sich dann im Dschungel der Cropangaben verirren ... Beweis?

Die Threads, die alle paar Wochen hier aufschlagen ;) 

Dieser Faktor wurde in der Zeit der Kompaktkameras eingeführt. Die damals gebräuchlichsten Sensoren hatte durchaus unterschiedliche Abmessungen von 1/3 Zoll bis 2/3 Zoll, und dass die zölligen Größenangaben wenig mit der tatsächlichen Sensorgröße zu tun hatten, machte es auch nicht gerade einfacher. Man brauchte irgendetwas, das Vergleiche ermöglichte, und das im analogen Bereich dominierende Kleinbildformat (Pocket war da längst tot und APS schwächelte) bot sich dazu an. Es ging also einmal darum, eine Vergleichbarkeit bei verwirrend vielen Bildformaten herzustellen, und dann um eine größere Anschaulichkeit der Brennweiten – die Leute konnten sich schlecht daran gewöhnen, dass bei einer Kamera 7 mm die Normalbrennweite war und bei der nächsten dann 10 mm; 50 mm beim Kleinbild war dagegen eine handfeste Größe, die einem etwas sagte.

Heutzutage fotografieren die meisten mit Smartphones und es gibt immer weniger Menschen, die wirklich Erfahrungen mit dem (mittlerweile digitalen) Kleinbild haben, aber das Problem der Vergleichbarkeit bleibt – dass mittlerweile auch Mittelformatkameras erschwinglich geworden und daher in das Blickfeld geraten sind, hat es eher noch vergrößert. Wir brauchen also weiterhin eine gemeinsame Referenz – oder ein ganz anderes Maß, das nicht auf der Brennweite basiert, sondern beispielsweise auf dem Bildwinkel. Aber das müsste ja auch erst wieder vermittelt werden, und wer möchte sich schon eine Vorlesung zu Bildwinkeln anhören? Oder man gibt die Vergrößerung relativ zu einem Normalobjektiv an, aber dann müsste man erklären, was ein Normalobjektiv ist, was auch nicht so trivial ist.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Die alleinige Angabe KB-äquivalenter Brennweiten halte ich auch für unsinnig. Nur die physikalische Brennweite erlaubt einen Rückschlußauf die (blendenabhängige) Tiefenschärfe - und die ist wiederum formatunabhängig.

(Bezieht sicht auf den Beitrag von Mepe)

bearbeitet von klabund
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mehr als die physikalische Brennweite, die Sensorgröße (bzw. den Cropfaktor) und die Offenblendeblende braucht man als Angaben doch nicht. 

Im Gegenteil, die Brennweite KB-äquivalent anzugeben, ohne aber die Sensorgröße zu benennen bzw. die Offenblende auch umzurechnen, verwirrt noch viel mehr. Da steht dann nämlich ein 85mm/1.8 für KB vermeintlich gleichberechtigt neben einem "85mm"/1.8 für mFT oder einer Kompaktkamera und der Laie fragt sich, was so große Objektive überhaupt für einen Mehrwert haben.

bearbeitet von MEPE
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb mjh:

Weil der Sensor nun mal einen kleineren Ausschnitt erfasst. Was für ein Objektiv es ist, von dessen Bild der Sensor einen Ausschnitt erfasst, ist ihm schnuppe.

Aber natürlich musst Du nicht umrechnen, weder bei Systemobjektiven noch bei Altglas. Du tust das nur, wenn Du mit Kleinbildsystemen vergleichen willst – oder mit ganz anderen Systemen, wofür es sich anbietet, sich auf eine Referenz wie eben das Kleinbildformat zu beziehen.

... nur der Himmel hört mein Seufzen ...

Und den Fragesteller, der das Murmeltier wieder aufgeweckt hat, interessiert das alles offensichtlich gar nicht ...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Minuten schrieb klabund:

Die alleinige Angabe KB-äquivalenter Brennweiten halte ich auch für unsinnig. Nur die physikalische Brennweite erlaubt einen Rückschlußauf die (blendenabhängige) Tiefenschärfe - und die ist wiederum formatunabhängig.

Die Schärfentiefe ergibt sich schon aus dem Bildwinkel und der Eintrittspupille, also ganz ohne Brennweite. (In der Blendenzahl ist die Brennweite ja enthalten, weshalb man stattdessen die Eintrittspupille angibt.)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Übrigens gibt es da noch einen ähnlichen Fall: die sogenannte „gefühlte Temperatur“, wie man sie aus dem Wetterbericht kennt.

Natürlich gibt es nur eine Art von Temperatur, und die gefühlte Temperatur ist auch nur eine ganz normale Temperatur. Es ist nur eben so, dass das Kälte- und Wärmeempfinden des Menschen nicht allein von der Lufttemperatur abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie der Windgeschwindigkeit, der Luftfeuchtigkeit, der Strahlungsenergie etc.. Um eine größere Anschaulichkeit und Vergleichbarkeit herzustellen, definiert man also eine Standardsituation, in der es keinen Wind, eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit etc. gibt, und fragt sich dann, wie hoch die Lufttemperatur sein müsste, damit sich dieselbe Kälte- oder Wärmeempfindung einstellt, und das ist dann die gefühlte Temperatur. Es ist keine andere Art von Temperatur, sondern dieselbe Art von Temperatur in einer anderen, standardisierten Situation.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb mjh:

Übrigens gibt es da noch einen ähnlichen Fall: die sogenannte „gefühlte Temperatur“, wie man sie aus dem Wetterbericht kennt.

Natürlich gibt es nur eine Art von Temperatur, und die gefühlte Temperatur ist auch nur eine ganz normale Temperatur. Es ist nur eben so, dass das Kälte- und Wärmeempfinden des Menschen nicht allein von der Lufttemperatur abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie der Windgeschwindigkeit, der Luftfeuchtigkeit, der Strahlungsenergie etc.. Um eine größere Anschaulichkeit und Vergleichbarkeit herzustellen, definiert man also eine Standardsituation, in der es keinen Wind, eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit etc. gibt, und fragt sich dann, wie hoch die Lufttemperatur sein müsste, damit sich dieselbe Kälte- oder Wärmeempfindung einstellt, und das ist dann die gefühlte Temperatur. Es ist keine andere Art von Temperatur, sondern dieselbe Art von Temperatur in einer anderen, standardisierten Situation.

Wobei das hier nicht ganz vergleichbar ist, da die gefühlte Temperatur auch in gewisser Weise subjektiv empfunden wird. Man versucht das zu standardisieren aber ob das zu 100% gelingt würde ich anzweifeln.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb mjh:

Die Schärfentiefe ergibt sich schon aus dem Bildwinkel und der Eintrittspupille, also ganz ohne Brennweite. (In der Blendenzahl ist die Brennweite ja enthalten, weshalb man stattdessen die Eintrittspupille angibt.)

Das hilft jetzt, glaube ich, bei der Betrachtung von Objektiven nicht wirklich weiter. Die Brennweite ist hier vorgegeben (oder der Brennweitenbereich beim Zoom) sowie Lichtstärke und Blendescala. Der Bildwinkel ist dagegen letzlich formatabhängig, aber natürlich, je nach Objektivrechnung, nach oben begrenzt.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb kermit66:

Wobei das hier nicht ganz vergleichbar ist, da die gefühlte Temperatur auch in gewisser Weise subjektiv empfunden wird. Man versucht das zu standardisieren aber ob das zu 100% gelingt würde ich anzweifeln.

Sicher kann man die Einordnung in Weitwinkel, Normal und Tele auch dem individuellem Gefühl des Nutzers überlassen, da zur Differenzierung von Objektiven ja auch die Angabe von Brennweite und Bildwinkel (oder Cropfaktor) möglich ist. 😊

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 32 Minuten schrieb kermit66:

Wobei das hier nicht ganz vergleichbar ist, da die gefühlte Temperatur auch in gewisser Weise subjektiv empfunden wird. Man versucht das zu standardisieren aber ob das zu 100% gelingt würde ich anzweifeln.

Schon richtig; das Körpergewicht, Geschlecht etc. spielen auch mit hinein. Aber das kann man ja bei einem Wetterbericht für ein großes Publikum nicht einzeln aufschlüsseln; da werden daher nur die objektivierbaren und für alle gleichen Faktoren standardisiert.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 29 Minuten schrieb klabund:

Das hilft jetzt, glaube ich, bei der Betrachtung von Objektiven nicht wirklich weiter. Die Brennweite ist hier vorgegeben (oder der Brennweitenbereich beim Zoom) sowie Lichtstärke und Blendescala. Der Bildwinkel ist dagegen letzlich formatabhängig, aber natürlich, je nach Objektivrechnung, nach oben begrenzt.

Die Brennweite ist ja aber gerade das Problem, da sie für sich genommen nichts besagt. Was für eine nützliche Information kann man der Brennweitenangabe schon entnehmen? Der Bildwinkel dagegen ist von unmittelbarer Bedeutung für die Bildkomposition. Der Punkt ist, dass man weder die Brennweite noch das Bildformat kennen muss, und das heißt, dass diese für die Fotografie letztlich irrelevanten Größen auch nicht für die Berechnung der Schärfentiefe benötigt werden.

Wenn ich drei verschiedene Kameras mit drei verschiedenen Objektiven vor mir habe, auf denen keine einzige technische Angabe zum Objektiv und zum Sensor eingraviert ist, kann ich trotzdem etwas über die Schärfentiefe aussagen, mit der sie abbilden werden. Dazu schaue ich sie mir von vorne und von hinten an: Wenn alle drei Kameras hinten auf dem Display beziehungsweise im Sucher den gleichen Bildausschnitt (also den gleichen Bildwinkel) zeigen und die von vorne sichtbare Blendenöffnung (also die Eintrittspupille) gleich groß ist, bilden sie mit derselben Schärfentiefe ab. Ganz egal, wie lang jeweils die Brennweite und wie groß der Sensor ist.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 22 Minuten schrieb mjh:

Die Brennweite ist ja aber gerade das Problem, da sie für sich genommen nichts besagt. Was für eine nützliche Information kann man der Brennweitenangabe schon entnehmen? Der Bildwinkel dagegen ist von unmittelbarer Bedeutung für die Bildkomposition. Der Punkt ist, dass man weder die Brennweite noch das Bildformat kennen muss, und das heißt, dass diese für die Fotografie letztlich irrelevanten Größen auch nicht für die Berechnung der Schärfentiefe benötigt werden.

Wenn ich drei verschiedene Kameras mit drei verschiedenen Objektiven vor mir habe, auf denen keine einzige technische Angabe zum Objektiv und zum Sensor eingraviert ist, kann ich trotzdem etwas über die Schärfentiefe aussagen, mit der sie abbilden werden. Dazu schaue ich sie mir von vorne und von hinten an: Wenn alle drei Kameras hinten auf dem Display beziehungsweise im Sucher den gleichen Bildausschnitt (also den gleichen Bildwinkel) zeigen und die von vorne sichtbare Blendenöffnung (also die Eintrittspupille) gleich groß ist, bilden sie mit derselben Schärfentiefe ab. Ganz egal, wie lang jeweils die Brennweite und wie groß der Sensor ist.

Vollkommen korrekt die Beschreibung. Für kurze Brennweiten wäre es in der Tat günstiger, wenn ich wüsste das das XF33 z.B. einen Bildwinkel von 46,6° hat. Das kann ich mir gut vorstellen. Bei langen Telebrennweiten wird das aber knifflig, wenn z.B. ein Bildwinkel von 16 bis 4.1° für das XF100-400 angegeben ist. Wieviel sind 4,1° und was bekomme ich da in 20 m noch auf den Sensor gebannt. Die Brennweite hilf hier allerdings auch nicht wirklich weiter sondern eher das Wissen, dass sich der Fotograf angeeignet und in seinem Hinterkopf gespeichert hat.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich ergänze hier mal etwas für diejenigen, die noch keinen Durchblick beim Thema "Cropfaktor" gefunden haben.

Vor kurzem hab ich ein Sony-"Vollformat-Objektiv" zum Kauf angeboten. Gleich zu Klarstellung: Das bedeutet ein Objektiv, das für die Verwendung an Sony-"Vollformat"-Kameras vorgesehen ist, d.h. Kameras, die einen Sensor in der Größe 36 x 24mm haben.

Ein Interessent meldete sich bei mir, sagte, er kenne sich nicht so gut aus und fragte, ob er das Objektiv auch an seiner Sony mit APS-C-Sensor verwenden könnte (d.h. an einer Sony mit einem Sensor in der Größe 23,6 x 15,6mm).

In meiner Antwort hab ich ihm dann erklärt, wie es sich mit dem Sony-E-Bajonett und den Sonys mit unterschiedlichen Sensorgrößen so verhält. Er war sehr zufrieden mit der Antwort, so dass ich jetzt weiter unten mal einen Ausschnitt davon zitiere, der auch das Thema "Cropfaktor 1,5" umfasst. Eventuell kann es sich ja hier noch als nützlich erweisen.

=======================
Zitat:

(...)

Das Sony FE 28-70mm F3.5-5.6 OSS war bisher immer das Standard-Objektiv für die Vollformat-Sonys. Das Sony-E-Bajonett ist bei den Vollformat-Sonys und den APS-C-Sonys (wie die a6400) mechanisch und elektronisch identisch. Die APS-C-Kameras mit dem kleineren Sensor (23,6 x 15,6 mm) haben also genau den gleichen Anschluss wie die Sonys mit dem Vollformat-Sensor (36 x 24 mm).

Die Objektive, die für die Vollformat-Sonys gedacht sind (oft "FE" im Namen), lassen sich auch an den APS-C-Kameras verwenden und umgekehrt.

Im Fall "umgekehrt" gibt es aber ein Problem: Ein Objektiv wirft an seinem hinteren Ende ja ein rundes Bild in die Kamera. In der Mitte dieses runden Bildes sitzt der rechteckige Sensor. Er wird also sozusagen mit einem runden Bild "beleuchtet", das groß genug ist, um den gesamten rechteckigen Sensor zu umfassen. Ein Objektiv wird so gebaut, dass dieses runde Bild groß genug ist - bzw. gerade eben groß genug ist - um den Sensor, für den es gedacht ist, vollständig auszuleuchten.

Wenn ein Objektiv für den APS-C-Sensor konstruiert wurde, dann wird dieses runde Bild logischerweise kleiner sein als bei Vollformat-Objektiven, die für einen größeren Sensor konzipiert wurden.

Wenn man jetzt ein Sony-Objektiv, das für APS-C gedacht ist, an eine Vollformat-Sony anschließt, dann funktioniert es zwar auch dort. Der Bildkreis bzw. "sein rundes Bild", das es in die Kamera wirft, ist aber zu klein, um den gesamten (größeren) Sensor abzudecken. Deswegen haben die Vollformat-Sonys die Funktion, dass sie automatisch erkennen können (über die elektronischen Kontakte), dass ein APS-C-Objektiv angeschlossen ist, und dann schalten sie auf einen anderen Modus um, in dem nur genau diejenige zentrale, rechteckige Fläche ihres Sensors beachtet wird, die genau der Größe des APS-C-Sensors entspricht.

Im Fall, in dem man ein Vollformat-Objektiv (wie das Sony FE 28-70mm F3.5-5.6 OSS) an eine APS-C-Sony anschließt, gibt es dieses Problem nicht, da der Bildkreis des Objektivs ja dann größer als erforderlich ist und nicht etwa zu klein.

Man muss dann aber beachten, dass die angegebenen Brennweiten (bzw. die jeweilige Brennweite des Objektivs) zu anderen Bildwinkeln führen als an Vollformat-Kameras. Das ist ja auch leicht nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass ein Vollformatobjektiv einen Bildkreis hat, der den ganzen Vollformatsensor ausleuchtet, man nachher an der APS-C-Kamera aber nur einen kleineren zentraleren Teil des Bildkreises nutzt. Wenn man also das 28-70mm-Objektiv auf z.B. 50mm Brennweite stellt und dann einmal mit einer Vollformat-Sony ein Foto macht und dann mit einer APS-C-Sony, dann wird man sehen, dass das APS-C-Bild so aussieht, als hätte man "etwas weiter reingezoomt". Der rechnerische Unterschied ist dieser berühmte Crop-Faktor 1,5. Der ergibt sich daraus, dass die Sensordiagonale des Vollformat-Sensors genau 1,5 Mal so viel beträgt wie die Sensordiagonale des APS-C-Sensors.
( ... )

======================

Und hier ergänze ich noch:

Das bedeutet:

1) Ein Objektiv mit der Brennweite Y hat diese Brennweite immer - egal an welcher Kamera es angeschlossen ist, und auch wenn es gerade auf dem Tisch liegt.

2) Wenn man ein Objektiv mit der Brennweite Y an eine Kamera mit APS-C-Sensor anschließt (also z.B. an eine Fuji X-T3), dann wird ein Bild mit einem Bildwinkel entstehen, der demjenigen Bildwinkel entspricht, den ein Objektiv mit der Brennweite "Y mal 1,5" an einer Kamera mit Vollformat-/Kleinbild-Sensor (36 x 24mm) erzeugt.

 

bearbeitet von cosmovisione
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb mjh:

Übrigens gibt es da noch einen ähnlichen Fall: die sogenannte „gefühlte Temperatur“, wie man sie aus dem Wetterbericht kennt.

Das passt gut. Die "gefühlte Temperatur" liegt für meine Schwiegertochter gefühlt 10 Grad unter der von mir gefühlten Temperatur ;) 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb kermit66:

Bei langen Telebrennweiten wird das aber knifflig, wenn z.B. ein Bildwinkel von 16 bis 4.1° für das XF100-400 angegeben ist. Wieviel sind 4,1° und was bekomme ich da in 20 m noch auf den Sensor gebannt. Die Brennweite hilf hier allerdings auch nicht wirklich weiter sondern eher das Wissen, dass sich der Fotograf angeeignet und in seinem Hinterkopf gespeichert hat.

Ja, da braucht man dann schon mal einen Taschenrechner für den Tangens und Kotangens, wenn man es nicht im Gefühl hat. Wenn einem das Bildformat präsent ist (wie hoch und breit war noch mal ein APS-C-Bild?) und man die Brennweite kennt, kann man bei größeren Entfernungen die Bildweite vereinfachend gleich der Brennweite setzen und dann mit einem Dreisatz rechnen:

Abbildungsgröße = Motivgröße × Brennweite / Entfernung

oder

Brennweite = Abbildungsgröße × Entfernung / Motivgröße

Dafür braucht man dann doch wieder die Brennweite. Das funktioniert übrigens ebenso gut mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite, falls einem die 36 mm × 24 mm des Kleinbilds vielleicht doch geläufiger sind als die krummen Werte des APS-C-Formats. Wenn ich also ein 1,5 Meter hohes Motiv in 10 Metern Entfernung habe und ich es hochkant fast formatfüllend abbilden möchte, sollte es auf dem (Kleinbild-) Sensor so um die 32 mm messen. Daraus ergibt sich dann die kleinbildäquivalente Brennweite:

32 mm × 10 m / 1,5 m = 213 mm

Da ich die Brennweite aber für APS-C brauche, teile ich noch durch 1,5 und erhalte 142 mm.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wir brauchen einfach mehr Verkäufer in Fotogeschäften mit großen Geodreiecken, auf den man mit Hilfe von Schablonen die verschiedenen Winkel für die Fotobegeisterten darstellen und erlebbar machen kann 😂.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb kermit66:

Wobei das hier nicht ganz vergleichbar ist, da die gefühlte Temperatur auch in gewisser Weise subjektiv empfunden wird. Man versucht das zu standardisieren aber ob das zu 100% gelingt würde ich anzweifeln.

Oh doch, unbedingt, frag meine Frau 😉

Sie erklärt mir regelmäßig, das die vom Thermometer angezeigte Temperatur Blödsinn ist. Relevant ist (einzig und alleine auf der Welt) die von ihr gefühlte Temperatur.
Die ist meist viel zu niedrig. Ganz selten im Hochsommer auch mal zu hoch, definitiv aber nie ganz richtig. 
 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb AS-X:

Oh doch, unbedingt, frag meine Frau 😉

Sie erklärt mir regelmäßig, das die vom Thermometer angezeigte Temperatur Blödsinn ist. Relevant ist (einzig und alleine auf der Welt) die von ihr gefühlte Temperatur.
Die ist meist viel zu niedrig. Ganz selten im Hochsommer auch mal zu hoch, definitiv aber nie ganz richtig. 
 

Kann ich bestätigen. Deswegen darf ich auch nicht an der Heizungsanlage rumschrauben 😊

Okay, das kostet jetzt 'nen 5er in der Chauvikasse

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb MEPE:

Die Verwirrung entsteht u.a. auch dadurch, dass einige Hersteller von (kompakten) Kameras oder auch Handys einfach KB-äquivalente Brennweiten auf ihre Datenblätter schreiben, ohne dies zu erwähnen bzw. auch Testberichte entsprechend verfasst werden. Dort werden die physikalischen Brennweiten oft nicht einmal genannt.

das Problem ist halt, dass Kompakte leider ein Sammelsurium an Sensorgrössen haben, bei denen zum Teil nichtmal Kameras der gleichen Serie, aber anderer Generation die gleichen Sensoren haben ... da würde ich dieses Verhalten nachsehen :) 

Zitat

 Die Lichtstärke wird dagegen nie KB-äquivalent angegeben... 😉

na zum Glück sind die darauf noch nicht gekommen ...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Diskutiere mit!

Du kannst direkt antworten und dich erst später registrieren. Wenn du bereits einen Account hast, kannst du dich hier anmelden, um unter deinem Usernamen zu posten.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...