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vor 6 Minuten schrieb platti:

Über weite Strecken ist sein Oeuvre im Grunde recht banal ...  

So banal wie das Leben. Er war Reportage-/ Dokumentarfotograf und verstand weder die Fotografie als Kunst noch sich selbst als Künstler sondern als Handwerker. Als Handwerker, der seine Aufgabe, zu informieren, ernst zu nehmen und so gut wie möglich auszuführen hatte.

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vor 2 Stunden schrieb Don Pino:

mit dem Song "Heart of Gold" allein 100 Millionen youtube Aufrufe

Die Nummer hat er vor 51 Jahren eingespielt, da war ein gerade einmal 25 Jahre alt. Irgendwann danach hat ihn sein Plattenlabel verklagt, weil er sich weigerte weiterhin so populäres Zeug zu produzieren. Mit dem ersten großen Geld hat er sich dann eine ganz normale Farm gekauft, die immer sein Hauptwohnsitz war. Wie das jetzt nach seiner Scheidung ist, habe ich nicht verfolgt, egal, andere Geschichte. 😉

Dass er trotzdem ausreichend Geld macht, glaube ich schon, aber es ging mir um das Prinzip sein eigenes Ding zu machen, anstatt sich an die Mehrheit anzubiedern.

Kürzlich habe ich den Spruch gehört: Wer versucht Fotos zu machen, die allen gefallen, macht am Ende Fotos, die niemandem gefallen.

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Wie viele Fotos mag HCB gemacht haben? Zweihunderttausend, fünfhunderttausend oder mehr? Für mich ist das immer etwas irritierend, wenn dann einer der großen Fotografen, auf ein einziges Foto reduziert wird. Selbst die 602 Fotos im Buch "Wer sind sie, Henri Cartier-Bresson?" sind ja nur ein kleiner Teil.

Hat im Pfützenspringer schon jemand auf das Plakat im Hintergrund geachtet, oder auf die Spiegelungen im Wasser?

Und natürlich war HCB oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort, weil wenn man sein ganzes Leben an irgendwelchen Orten verbringt und auf den richtigen Moment wartet, ist man eben dabei manchmal auch erfolgreich.

Der noch unbekannte Joel Meyerowitz trifft HCB in New York, das Foto das Meyerowitz dabei von Bresson gemacht hat, sagt da etwas aus, finde ich: https://digismak.com/when-joel-meyerowitz-met-cartier-bresson-babelia/ 

bearbeitet von Lenz Moser
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Um noch mal etwas zu HCB zu sagen, ich denke nicht das man ihn beurteilen könnte wenn man ein X beliebiges Negativ zur Hand nimmt. 
Genauso wenig wie irgendjemand ernsthaft einen Pianisten nach seinen Fingerübungen beurteilt. 
Aber -und hier schließt sich der Kreis- es muss nicht jede Fingerübung gezeigt werden, nur weil das Motiv hübsch ist. 

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vor 1 Stunde schrieb Lenz Moser:

Die Nummer hat er vor 51 Jahren eingespielt, da war ein gerade einmal 25 Jahre alt. Irgendwann danach hat ihn sein Plattenlabel verklagt, weil er sich weigerte weiterhin so populäres Zeug zu produzieren. Mit dem ersten großen Geld hat er sich dann eine ganz normale Farm gekauft, die immer sein Hauptwohnsitz war. Wie das jetzt nach seiner Scheidung ist, habe ich nicht verfolgt, egal, andere Geschichte. 😉

Dass er trotzdem ausreichend Geld macht, glaube ich schon, aber es ging mir um das Prinzip sein eigenes Ding zu machen, anstatt sich an die Mehrheit anzubiedern.

Kürzlich habe ich den Spruch gehört: Wer versucht Fotos zu machen, die allen gefallen, macht am Ende Fotos, die niemandem gefallen.

Kleiner OT Einwand zu N. Young:

Ich schätze Neil Young als Musiker durchaus und habe einige Tonträger über Heart of Gold bzw. Harvest hinaus im Regal. 
Musikalisch fand ich immer die Platte „This Note‘s for You“ sehr stark.
Von der dortigen Ansage (I don‘t sing for Pepsi….) hat er sich aber spätestens mit dem gewinnbringenden Verkauf seiner Songrechte an eine Investmentgruppe verabschiedet. Seitdem hinterlässt die Scheibe bei mir einen schalen Nachgeschmack. 

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vor 10 Stunden schrieb AS-X:

Kleiner OT Einwand zu N. Young:

Ich schätze Neil Young als Musiker durchaus und habe einige Tonträger über Heart of Gold bzw. Harvest hinaus im Regal. 
Musikalisch fand ich immer die Platte „This Note‘s for You“ sehr stark.
Von der dortigen Ansage (I don‘t sing for Pepsi….) hat er sich aber spätestens mit dem gewinnbringenden Verkauf seiner Songrechte an eine Investmentgruppe verabschiedet. Seitdem hinterlässt die Scheibe bei mir einen schalen Nachgeschmack. 

Kleiner OT Einwand zu N. Young: soviel ich weiß, hat er nur 50% der Songrechte verkauft um ein Vetorecht zu haben, für welche Werbung seine Musik benutzt wird. Das ändert aber nichts daran, dass er ein "kantiger" Charakter ist - auch wenn er viele epochale Hymnen geschrieben hat.

bearbeitet von Don Pino
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Ja, die alten Männer verkaufen ihre Rechte. Bob Dylan hat das auch gemacht und wie Rick Beato in einem Video erklärt hat, ist das eigentlich ziemlich schlau. Der Preis war bei Dylan ungefähr so hoch, wie diese Rechte in den darauffolgenden 20 Jahren etwa einspielen werden, wenn es wie bisher weitergeht. Da er das selbst wahrscheinlich nicht mehr erleben wird, ist das eigentlich ein guter Schachzug.

vor 2 Stunden schrieb AS-X:

Aber -und hier schließt sich der Kreis- es muss nicht jede Fingerübung gezeigt werden, nur weil das Motiv hübsch ist. 

Ist auch unmöglich. In meinem Lightroomkatalog auf Arbeits-SSD-Platte sind aktuell fast 32.000 Fotos und das sind nur die neueren Fotos von Jänner 2019 bis heute. Und ich mache eigentlich immer nur ein Foto pro Motiv und falls es doch einmal zwei oder drei sind, lösche ich beim Ausarbeiten alle bis auf eines. ;)

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vor 58 Minuten schrieb Lenz Moser:

Ist auch unmöglich. In meinem Lightroomkatalog auf Arbeits-SSD-Platte sind aktuell fast 32.000 Fotos und das sind nur die neueren Fotos von Jänner 2019 bis heute. Und ich mache eigentlich immer nur ein Foto pro Motiv und falls es doch einmal zwei oder drei sind, lösche ich beim Ausarbeiten alle bis auf eines. ;)

Da bin ich aber froh (über deine Rücksichtnahme) und überrascht zugleich. Du findest gut 800 Motive pro Monat, da kann ich nicht mithalten 😉

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Dank euerer Diskussion, habe ich zum ersten mal nach den Werken von H.C.Bresson geschaut. WOW! 😮 Das war eine tolle visuelle Reise. Viele geniale Sachen die geschaffen werden sind unerklärlich und selbst die Autoren können oft nicht sagen wie die es geschaffen haben, aber ich hatte den Eindruck dass in seinen Fotos er ganz genau gewusst hatte was und wie er tat. Ist sehr inspirierend und ist wie eine Schule des Scwarzweißdenkens.

Pfützen-Bild hat mich am wenigsten angesprochen, aber einige andere Werke haben mich umgehauen!

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Am 5.4.2022 um 11:42 schrieb AS-X:

Die spannende Frage ist aber doch, wenn hier ein Forenmitglied ein Bild präsentieren würde, welches zB HCB heute genau so aufgenommen hätte, würde es dann auch entsprechend gewertet?

Nein, mit Sicherheit nicht.

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vor 23 Stunden schrieb DeLuX:

So banal wie das Leben. Er war Reportage-/ Dokumentarfotograf und verstand weder die Fotografie als Kunst noch sich selbst als Künstler sondern als Handwerker. Als Handwerker, der seine Aufgabe, zu informieren, ernst zu nehmen und so gut wie möglich auszuführen hatte.

Genau so. 

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vor einer Stunde schrieb platti:

Genau so. 

Handwerker, so wie der Tischler nebenan. Der macht auch alles sehr schön und perfekt, da kann man nichts sagen. Berühmt wird er damit allerdings nie werden und der Nachwelt ewig erhalten bleiben, sowieso nicht. Und dabei ist es so, dass man als Tischler Jahre braucht um dieses Handwerk zu erlernen.

Zu erlernen, wie man eine Kamera ausreichend gut bedient, dauert nur wenige Tage. Blende, Zeit, Schärfe oder alles auf "A". Das war allerdings in den 1920er Jahren noch etwas schwieriger.

Irgendjemand hat einmal gesagt, dass HCBs Bildkompositionen zeigen, dass er Bildkomposition als Maler gelernt hat.
https://greg-neville.com/2017/10/01/henri-cartier-bresson-painter/

Uns so viel ich weiß, hat er am Ende seines Lebens auch die Kamera weggelegt und nur mehr gezeichnet und gemalt.

Die meisten wirklichen Künstler behaupten von sich, keine Künstler zu sein. Während so manche Scharlatane dies ständig von sich verkünden. 😉

Aus dem englischen Wiki:
Cartier-Bresson gilt als eine der bescheidensten Persönlichkeiten der Kunstwelt. Er mochte keine Publicity und war seit seiner Zeit, als er sich während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis versteckte, sehr schüchtern. Obwohl er viele berühmte Porträts anfertigte, war sein Gesicht in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Vermutlich trug dies dazu bei, dass er ungestört auf der Straße arbeiten konnte. Er lehnte die Bezeichnung "Kunst" für seine Fotografien ab. Er war vielmehr der Meinung, dass sie lediglich seine Bauchreaktionen auf flüchtige Situationen waren, die er zufällig gesehen hatte.

Zu welchem Handwerk gehört "Bauchgefühl"?

 

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vor 17 Minuten schrieb Snapper:

@Lenz MoserIch würde sagen, dass alles über HCB gesagt ist und es nicht mehr unbedingt zum eigentlichen Thema gehört/passt! DANKE!

Stimmt, jetzt schon. 😁

Wenn man Fotografie nur als Handwerk betrachtet, als solches ja in kürzester Zeit erlernbar, muss man sich auch nicht wundern, wenn die Qualität der Fotos niedrig ist. Und ich meine nicht die Qualität in Bezug auf Schärfe, Belichtung, Rauschen und all dem Zeugs, welches man als technische Bildqualität zusammenfassen kann. 

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Wenn man über diese ganzen Größen spricht, meint man damit ein ganzes Arbeitsleben.
Wie viele Bilder wurden da wohl gemacht, wie viele ausgearbeitet, wie viele gedruckt und wie viele sind in Erinnerung?
Ich denke, dass der Eine oder Andere, auch hier, einen ähnlichen output hätte. Vor allem wenn man noch die Mystifizierung in Betracht zieht.
Aber HIER sind Hobbyisten, die nicht einen Bruchteil der Zeit und des Equipments aufbringen können und da verlangt man Ähnliches!?

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vor 41 Minuten schrieb lefou:

die nicht einen Bruchteil der Zeit und des Equipments aufbringen können und da verlangt man Ähnliches!?

Wer hat das verlangt? Der Name des großen Fotografen, der hier nicht mehr genannt werden soll, wurde unter dem Gesichtspunkt eingebracht, dass dieser ja nur deshalb gute Fotos gemacht hätte, weil er immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen sei.

Die Forumsmitglieder hier hätten folglich also nur das Pech, dass sie das nicht so oft sind. 😉

Equipment, also Ausrüstung ist zudem komplett egal. Niemand hier hat schlechte Ausrüstung und niemand hier betrachtet es nur als ein Hobby. Ich behaupte hier tummeln sich ambitionierte Hobbyisten, deren Ziele höher sind, als Familienfotos im Urlaub oder zu Omas Geburtstag zu schießen.

Aber zum X-ten Mal: Mich stört die Qualität hier nicht.

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vor 20 Stunden schrieb Lenz Moser:

Handwerker, so wie der Tischler nebenan. Der macht auch alles sehr schön und perfekt, da kann man nichts sagen. Berühmt wird er damit allerdings nie werden und der Nachwelt ewig erhalten bleiben, sowieso nicht. Und dabei ist es so, dass man als Tischler Jahre braucht um dieses Handwerk zu erlernen.

Zu erlernen, wie man eine Kamera ausreichend gut bedient, dauert nur wenige Tage. Blende, Zeit, Schärfe oder alles auf "A". Das war allerdings in den 1920er Jahren noch etwas schwieriger.

Es geht nicht um das handwerkliche Bedienen der Kamera. Am besten lassen wir HCB noch einmal selbst zu Wort kommen: "Fotografieren ist nichts, Schauen ist alles." Das Erkennen des Wesentlichen im Motiv bzw. des Kerns der Geschichte und es dann noch gut komponiert festzuhalten, darin lag seine Meisterschaft. Und ja, die Beherrschung der Geometrie in seinen Bildern kommt nicht von ungefähr. Die Malerei ist eine gute Schule.

bearbeitet von DeLuX
Doppelung entfernt
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Zum Titel des Thema zurückzukommen, ich finde dass hier im X-Forum unglaublich gute und geniale Bilder gezeigt werden. Viele Meisterwerke versinken leider ohne von den Mengen gesehen zu werden. Ich könnte mir gut vorstellen aus diesen Bildern eine tolle X-Forumsmitglieder-Ausstellung, mit Bildern in so ca. 1X1m Größe. Sehr interessante und umfangreiche Arbeiten, mit vielen Autoren in einem schicken Ausstellungssaal. Es würde reichen auch nur aus dem "Schwarzweiss (JeKaMi) Thread" nur S/W Bilder zu wählen. Da könnte man sehr gute 200-300 Bilder zusammenstellen.

Ich kenne so eine passende Ausstellungs-Fläche z.B. in Wetzlar. 🤭

Träum weiter Gocha... 😁

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vor 8 Stunden schrieb DeLuX:

Es geht nicht um das handwerkliche Bedienen der Kamera. Am besten lassen wir HCB noch einmal selbst zu Wort kommen: "Fotografieren ist nichts, Schauen ist alles." Das Erkennen des des Wesentlichen im Motiv bzw. des Kerns der Geschichte und es dann noch gut komponiert festzuhalten, darin lag seine Meisterschaft. Und ja, die Beherrschung der Geometrie in seinen Bildern kommt nicht von ungefähr. Die Malerei ist eine gute Schule.

Das ist ein sehr schönes Zitat. Ich habe den Eindruck für mich, dass ich, seit ich mit der Kamera durch die Straßen gehe, meine Umgebung anders sehe. Ich bleibe stehen, schaue, verändere die Perspektive, gehe näher ran oder drehe mal den Kopf. Ich warte darauf, dass ich mal die Finger zu einem Rahmen forme, so aus Reflex. Soweit ist es aber noch nicht und vielleicht ist das auch nur eine Attitüde. Aber die Sicht und Aufmerksamkeit für das, was mich umgibt hat sich verändert. Ich glaube zum Guten, denn ich habe Freude daran und meine Familie und Freunde nehmen daran mit Interesse teil. Wenn ich bei einem Spaziergang stehenbleibe, läßt sich auch meine Frau auf das Schauen ein - und schon haben wir wieder ein Thema. 

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