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Schnappschuss vs. geplantes Bild


RedRobin

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Angeregt durch das aktuelle Wochenthema und die Gedanken einiger Foristen zum Thema Schnappschuss, würde ich gern mal wissen, wie ihr so zu euren Bildern kommt. Mir ist in den letzten Tagen bewusst geworden, dass mir eigtl. noch nie ein Bild so gelungen ist, wie ich es mir im Vorfeld vorgestellt habe / geplant habe. Ich bin ja vorwiegend im Bereich Natur / Wildlife unterwegs und sicherlich ist da vieles vom Zufall geprägt. Trotzdem hat man ja bestimmte Bilder im Kopf, die man gern machen möchte und kann das (so dachte ich zumindest) z. T. planen. Nun ist mir aber wie gesagt bewusst geworden, dass ich das bisher nie geschafft habe. So ziemlich alle meine Bilder sind eigtl. Schnappschüsse, bzw. Zufallstreffer. Immer wenn ich gezielt plane und ansitze kommt da nichts bei heraus, bzw. nicht das was ich mir vorstelle. Klar ist nicht jeder Ansitz umsonst, aber das geplante Bild will einfach zustande kommen.

Nun gibt es Genres, wie Architektur oder Porträt, wo das sicher einfacher ist ein Bild zu planen und entsprechend umzusetzen. Bei Streetfotografie und Wildlife und z. T. auch bei Landschaft scheint aber vieles vom Zufall geprägt zu sein. Meine Frage an die Forumsgemeinde lautet daher: Wie haltet ihr es, bzw. wie ist bei euch das Verhältnis von Schnappschuss zu geplantem Bild? Wieviele eurer Bilder sind Schnappschüsse, wieviel wirklich nach Plan und innerer Vorstellung entstanden? Wie geht ihr an eure Bilder heran, lass ihr es kommen, wie es kommt oder geht ihr mit einer bestimmten Idee los?

Ich für meinen Teil bin kurz davor mich komplett von dem Gedanken des geplanten Bildes zu verabschieden, weil mir das irgendwie zu verkopft erscheint und ich wie gesagt nie ein Bild nach Plan zustande bekommen habe. Danke für eure Gedanken zu dem Thema und einen entspannten Start in die neue Woche.

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Du beschreibst zwei Extreme. In der Regel ist es doch eher eine Mischung mit Tendenz in die eine oder andere Richtung. Die wenigsten Bilder von mir sind so extrem geplant, dass ein Skizze im Vorfeld mit dem späteren Bild tatsächlich übereinstimmen würde. Aber genauso wenig gibt es bei mir den absoluten Zufallstreffer, weil, alleine eine Kamera dabeizuhaben ist ja schon nicht zufällig. Zumindest ist es bei mir so, dass ich noch nie überrascht davon war, eine Kamera dabeizuhaben. 
 

Und selbst bei geplanten Porträts oder Architekturbildern, ist immer noch Kommissar Zufall beteiligt. Eine Strähne, die besonders fällt, ein Ausdruck, der nicht geplant war, eine Lichtspiegelung, die unerwartet das Gebäude verändert…

Eine strikte Trennung kommt mir da nicht in den Sinn. Es ist immer ein bisschen sowohl als auch. Mal mehr in die eine, mal mehr in die andere Richtung. Ich mache mir da keine Gedanken, sondern mache einfach.
 

 

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Bei mir ist es eine Mischung: Wenn ich im "Scouting-Modus" durch den Wald ziehe, suche ich ja nach neuen Motiven und Eindrücken. Da ist dann alles Schnappschuss. Gehe ich allerdings im "Shooting-Modus" zu einer Location, habe ich meist eine konkrete Bildidee im Kopf. Natürlich muss man dann Wetter und andere Unvorhersehbarkeiten einbeziehen, aber soviel Freiraum sollte der Plan schon lassen.

Was Wildlife angeht: Eigentlich gehe ich immer mit einem Plan los, komme dann aber meist mit ungeplantem Beifang nach Hause. Das gehört aber zum Plan dazu, Wildlife ist eben keine Tierparkfotografie. Hirsche laufen jeden Tag zwischen 20 und 50 km. Dass sie an deinem Ansitz aufscheinen, wenn du gerade da bist, ist eher unwahrscheinlich. Man muss seine Chance durch stetes Wiederkommen erhöhen. Und wenn du dann deinen Zwanzigender einmal pro Saison vor die Linse kriegst, ist das schon einen Plan...

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vor 47 Minuten schrieb Harlem:

Bei mir ist es eine Mischung:

Bei mir ist es ebenso. Ich bin oft mit dem Fahrrad unterwegs und wenn ich unterwegs ein Motiv sehe, halte ich an und schaue, was ich daraus machen kann. Das Gleiche gilt für den Urlaub. Das sind also eher "Schnappschüsse", auch wenn die Bilder durchaus "komponiert" sein können.

Es gibt aber auch Bilder, die in meinem Kopf sind, z.B. weil sie aus einem der Schnappschüsse entstehen und ich mit dem Resultat noch nicht zufrieden bin (z.B. das Licht stimmt nicht, es sind zu viele Leute auf dem Bild oder das Wetter passt nicht). Eine andere Möglichkeit zur Entstehung solcher Pläne sind Fotos von Locations, die ich im Netz gesehen habe und die ich ähnlich umsetzen möchte. Hierfür benötige ich dann oftmals mehrere Anläufe, bis ich mit dem Resultat zufrieden bin.

Das hier ist so ein Beispiel: Ich hatte die Szene schon auf verschiedenen Aufnahmen gesehen und hatte mir vorgenommen, im Mai mal vorbei zu fahren, um ein paar Aufnahmen zu machen. Geplant war eine Aufnahme bei Sonnenuntergang mit LZB. Also bin ich die 26km mit dem Fahrrad abends dorthin gefahren; die Sonne stand dort aber bereits hinter dem gegenüberliegenden Ufer und die Szene lag schon im Schatten. Die entstandenen Bilder waren "seelenlos". Aber ich hatte viel über die "Location" gelernt.

Zwei Tage später bin ich bei Sonnenaufgang noch einmal los und konnte die verlinkten Aufnahmen machen. Diese gefielen mir schon deutlich besser, ich glaube aber, dass die Location noch mehr hergibt. Also werde ich im Herbst noch ein paar Mal dort sein, bis (hoffentlich) alles passt...

Gruß Ingo

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vor 1 Stunde schrieb Harlem:

Bei mir ist es eine Mischung: Wenn ich im "Scouting-Modus" durch den Wald ziehe, suche ich ja nach neuen Motiven und Eindrücken. Da ist dann alles Schnappschuss. Gehe ich allerdings im "Shooting-Modus" zu einer Location, habe ich meist eine konkrete Bildidee im Kopf. Natürlich muss man dann Wetter und andere Unvorhersehbarkeiten einbeziehen, aber soviel Freiraum sollte der Plan schon lassen.

Was Wildlife angeht: Eigentlich gehe ich immer mit einem Plan los, komme dann aber meist mit ungeplantem Beifang nach Hause. Das gehört aber zum Plan dazu, Wildlife ist eben keine Tierparkfotografie. Hirsche laufen jeden Tag zwischen 20 und 50 km. Dass sie an deinem Ansitz aufscheinen, wenn du gerade da bist, ist eher unwahrscheinlich. Man muss seine Chance durch stetes Wiederkommen erhöhen. Und wenn du dann deinen Zwanzigender einmal pro Saison vor die Linse kriegst, ist das schon einen Plan...

Vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten.

Gut der Zwanzigender ist ein Extrembeispiel und Rothirsch haben wir hier auch nicht in der Gegend. Ich handhabe es aber im Groben so wie du. Ich habe Erkundungstage und Umsetzungstage. Jedoch sind realistisch betrachtet die Erkundungstage oft produktiver. Da habe ich gelegentlich auch mal Glück und bekomme tolle, unerwartete Bilder, aber fast immer wenn ich gezielt ansitze, bekomme ich nicht das gewünschte Motiv. Es gibt da zwar auch fast immer irgendwelchen "Beifang", aber mehr auch nicht. Daher denke ich ernsthaft darüber nach gleich ganz auf konkret geplante Motive zu verzichten, da mich das zum einen frustet, wenn ich mehrere Tage investiere ohne "mein" Bild zu bekommen und ich mir außerdem die Flexibilität raube, die scheinbar produktiveren Streifzüge mitzunehmen. 

Entweder kommt das Reh zu früh bei hartem Licht und später in feinstem Licht passiert dann nichts … oder der erwartete Fuchs lässt sich auch nach 4 Tagen Ansitz nicht blicken, läuft dir dann aber unerwartet 1 Tag später über'n Weg, wenn die Kamera nicht griffbereit ist oder der Hintergrund einfach Mist ist … oder man richtet sich nach dem Wind aus und dieser dreht plötzlich und versaut den Ansitz … oder die Windrichtung passt über Wochen nicht zur gewünschten Lichtrichtung … usw. Ich könnte etliche weitere Beispiel nennen.

Klar versuche ich auch bei Zufallsbegegnungen das Bild zu komponieren, sofern es der Moment zulässt und ich lass mittlerweile auch viele Bilder sein, wenn das Licht blöd ist oder der Hintergrund nicht passt. Aber die Traumbilder aus meiner Vorstellung wollen einfach nicht gelingen oder geschehen. Daher frage ich mich, ob es für mich nicht sinnvoller / erfüllender ist, mich lieber spontan auf die Situation einzulassen, anstatt ein bestimmtes Bild erzwingen zu wollen und es interessiert mich ebenso, wie ihr das handhabt und eure Erfahrung dazu sind. 

 

bearbeitet von RedRobin
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Ich mach bisher nur ungeplante Fotos. Also fast. Meine bisherige größte Fotoplanung bestand darin, an einem schönen Frühsommerabend gen Felder auf zu brechen um Roggenfelder mit Mohn im Gegenlicht zu fotografieren. Naja. Bis ich dazu kam, war kein Mohn mehr da, aber andere wilde Plümchen. Dieses Jahr gibts weniger Getreidefelder in der Umgebung und gefühlt gar kein Mohn. Oder sonstige wilde bunte Blümchen als Eyecatcher. Normalerweise entscheide ich mich 5 Minuten bevor ich losgeh, dass ich fotografieren gehen könnte. Da ist nix mit Planung, bzw. die beschränkt sich auf die Objektivauswahl und die Richtung in die ich losziehe. 

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Das kommt wohl drauf an wie man Planung definiert.

Mache auch Wildlife, besonders halt auch Libellen, Falter. Viele Sachen kann man planen. Bevor ich losgehe schaue ich mir den Wetterbericht von mindestens 3 verschiedenen Diensten an. Wenn das passt kann es losgehen. Bei Orten, die ich nicht gut kenne schaue ich zusätzlich auch wie die Sonne verläuft (sonnenverlauf.de) Das zeigt mir halt, wo ich früh morgens oder früh abends Licht habe. Auf der Karte kann ich zusätzlich das Habitat erahnen. Das alles hilft mir ja, weil ich nur ein bestimmten Gebiet absuchen muss.

Ansonsten kenne ich mittlerweile viele Plätze und kann damit planen. Ich weiss, wo es bestimmte Arten gibt. So Arten wie Azurjungfern, Winterlibellen, Jakobsbrautbär gibts hier nur an bestimmten Stellen. Auch Schmetterlinge allgemein sind hier ziemlich selten. Da muss man die Plätze kennen (was auch nicht bedeutet, dass da Massen an Tieren sind - auf meiner Wiese z. B. im Schnitt 3-4 Falter) und das ist jahrelange Vorarbeit.

Also man kann schon sagen, dass meine Bilder zu 90% geplant sind. Natürlich kann ich aber auch nicht alles planen z. B. worauf ein Falter sitzt. Gestern z. B. saß einer mitten im Dickicht und einer auf einer riesigen Gräserblüte, was auch oft nicht so gut aussieht. Das ist dann leider Pech und davon hab auch ich viel.

vor 41 Minuten schrieb RedRobin:

Klar versuche ich auch bei Zufallsbegegnungen das Bild zu komponieren, sofern es der Moment zulässt und ich lass mittlerweile auch viele Bilder sein, wenn das Licht blöd ist oder der Hintergrund nicht passt. Aber die Traumbilder aus meiner Vorstellung wollen einfach nicht gelingen oder geschehen. Daher frage ich mich, ob es für mich nicht sinnvoller / erfüllender ist, mich lieber spontan auf die Situation einzulassen, anstatt ein bestimmtes Bild erzwingen zu wollen und es interessiert mich ebenso, wie ihr das handhabt und eure Erfahrung dazu sind. 

Wenn das Licht blöd ist oder der Hintergrund total schlecht ist, dann lasse ich es immer sein. Solche Bilder sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Das sind ja keine Bilder, die du wirklich haben willst (eigentlich nur Belegbilder), wo du ein gutes Gefühl hast und die würde man eh bei nächster Gelegenheit sofort aussortieren, wenn besserer Ersatz da ist. Dann braucht man auch nicht auf den Auslöser drücken.

Traumbilder....gute Bilder brauchen viel Zeit und viel Nerven. Es kann wirklich deprimierend und sogar demotivierend sein. Leider kenne ich das auch so, dass es meist nicht 100% alles so passt wie man will. Aber auf der anderen Seite ist es dann auch für mich wichtig, dass man sich nicht selbst belügt. Irgendwann kommt dann das Traumbild...und wenns Jahre dauert. Aber auch wenn man sich ein bestimmtes Motiv ausmalt kann man sich ja auf spontane Sachen einlassen.

Ich kenne deine Vorstellung eines Traumbilds nicht, aber gerade so im Wildlifebereich bei Säugern und Vögel gibts auch "Bezahlverstecke" Das bucht man, setzt sich rein und fotografiert. Da werden die Tiere auch teils angelockt usw. Da entstehen teils spektakuläre Fotos, aber im Grunde ist sowas schon was wie ein Tierpark und nicht 100% Wildlife. Ich glaub daran solltest du dich gar nicht messen....falls du es tust.

Mein Senf dazu...

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vor 20 Stunden schrieb Photon123:

Das kommt wohl drauf an wie man Planung definiert.

Mache auch Wildlife, besonders halt auch Libellen, Falter. Viele Sachen kann man planen. Bevor ich losgehe schaue ich mir den Wetterbericht von mindestens 3 verschiedenen Diensten an. Wenn das passt kann es losgehen. Bei Orten, die ich nicht gut kenne schaue ich zusätzlich auch wie die Sonne verläuft (sonnenverlauf.de) Das zeigt mir halt, wo ich früh morgens oder früh abends Licht habe. Auf der Karte kann ich zusätzlich das Habitat erahnen. Das alles hilft mir ja, weil ich nur ein bestimmten Gebiet absuchen muss.

Ansonsten kenne ich mittlerweile viele Plätze und kann damit planen. Ich weiss, wo es bestimmte Arten gibt. So Arten wie Azurjungfern, Winterlibellen, Jakobsbrautbär gibts hier nur an bestimmten Stellen. Auch Schmetterlinge allgemein sind hier ziemlich selten. Da muss man die Plätze kennen (was auch nicht bedeutet, dass da Massen an Tieren sind - auf meiner Wiese z. B. im Schnitt 3-4 Falter) und das ist jahrelange Vorarbeit.

Also man kann schon sagen, dass meine Bilder zu 90% geplant sind. Natürlich kann ich aber auch nicht alles planen z. B. worauf ein Falter sitzt. Gestern z. B. saß einer mitten im Dickicht und einer auf einer riesigen Gräserblüte, was auch oft nicht so gut aussieht. Das ist dann leider Pech und davon hab auch ich viel.

Wenn das Licht blöd ist oder der Hintergrund total schlecht ist, dann lasse ich es immer sein. Solche Bilder sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Das sind ja keine Bilder, die du wirklich haben willst (eigentlich nur Belegbilder), wo du ein gutes Gefühl hast und die würde man eh bei nächster Gelegenheit sofort aussortieren, wenn besserer Ersatz da ist. Dann braucht man auch nicht auf den Auslöser drücken.

Traumbilder....gute Bilder brauchen viel Zeit und viel Nerven. Es kann wirklich deprimierend und sogar demotivierend sein. Leider kenne ich das auch so, dass es meist nicht 100% alles so passt wie man will. Aber auf der anderen Seite ist es dann auch für mich wichtig, dass man sich nicht selbst belügt. Irgendwann kommt dann das Traumbild...und wenns Jahre dauert. Aber auch wenn man sich ein bestimmtes Motiv ausmalt kann man sich ja auf spontane Sachen einlassen.

Ich kenne deine Vorstellung eines Traumbilds nicht, aber gerade so im Wildlifebereich bei Säugern und Vögel gibts auch "Bezahlverstecke" Das bucht man, setzt sich rein und fotografiert. Da werden die Tiere auch teils angelockt usw. Da entstehen teils spektakuläre Fotos, aber im Grunde ist sowas schon was wie ein Tierpark und nicht 100% Wildlife. Ich glaub daran solltest du dich gar nicht messen....falls du es tust.

Mein Senf dazu...

Ja, mittlerweile drücke ich auch seltener auf den Auslöser, als noch zu Beginn und lösche auch mittlerweile nach einer Session deutlich rigoroser, mal von dokumentarischen Schnappschüssen abgesehen. Manchmal möchte ich das für mich dokumentieren, wann ich wo welches Tier gesehen habe, um evtl. später eine geplante Tour zu machen.

Diese Bezahlverstecke kommen für mich nicht in Frage. Auch wenn sie mich vielleicht zum Traumfoto bringen könnten, ist das absolut nicht meine Baustelle. Für mich ist ein wesentlicher Teil meiner Fototouren das Naturerlebnis, welches ich fotografisch festhalten möchte und ja, vielleicht ist das auch schon die Antwort auf meine Frage, zumindest was mich selbst betrifft.

 

 

bearbeitet von RedRobin
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Blumen sind planbar, Tiere wie schon oben beschrieben weniger. Jedenfalls nicht bis ins letzte Detail. Will ich was Bestimmtes und habe durch Beobachtung bisl Vorstellung wo  wann welches Tier sein könnten, dann achte ich schon auf  Tageszeit, Jahreszeit und Wetter um die Change zu erhöhen.

Meist sind es dann trotzdem etliche Anläufe. Dafür bringe ich sehr oft was ungeplantes mit. Macht mir genauso Freude.

Landschaft: kenne ich ein Gebiet gut, dann fahre ich bei passend erscheinenden Licht gezielt dort hin. Aber auch das ist keine Garantie. Genauso oft wander ich einfach so umher und freue mich, wenn sich ein Motiv anbahnt, für das ich dann auch gerne 1 Stunde und länger an einem Fleck bleibe.

Worauf ich fast immer achte: Tageszeit und wander Richtung um Gegenlicht oder Flimmern zu umgehen. Ausser ich suche es gezielt.

Darum, immer Blick in alle Richtungen und Ohren auf halten. Zuviel Plan macht auch blind.

bearbeitet von Maikäfer
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vor 7 Minuten schrieb RedRobin:

Diese Bezahlverstecke kommen für mich nicht in Frage. Auch wenn sie mich vielleicht zum Traumfoto bringen könnten, ist das absolut nicht meine Baustelle.

Meine auch nicht. Dann lieber zufällig kein Tier. Ein schöner Spaziergang Morgens um 6 ist schon an sich was Schönes.

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Ich bin ja eigtl. nicht so der Blümchenfotograf. Wenn ich hier Blumen zeige, ist das fast immer das Ergebnis eines mißlungenen Ansitzes. Da kommt dann irgendwie der Jäger und Sammler durch, der doch noch irgendwas mit nach Hause bringen möchte.   😁 

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vor 6 Stunden schrieb RedRobin:

Ich für meinen Teil bin kurz davor mich komplett von dem Gedanken des geplanten Bildes zu verabschieden, weil mir das irgendwie zu verkopft erscheint und ich wie gesagt nie ein Bild nach Plan zustande bekommen habe. Danke für eure Gedanken zu dem Thema und einen entspannten Start in die neue Woche.

Setz dich selbst doch nicht so unter Druck. Fotografieren als Hobby soll einfach Spass machen. Sei froh, dass du nicht abliefern musst. Meine Bilder entstehen auch unterschiedlich. Mal habe ich konkrete Ideen im Kopf, die ich umsetze. Mal lasse ich mich motivtechnisch treiben und warte, was mir vor die Linse kommt und Assoziationen im Kopf auslösen. Manchmal werde ich durch das Betrachten von Bildern inspiriert, dass sich dann  zu einem wochenlangem oder gar monatelangem Projekt entwickelt. Meine Kamera ist allerdings immer dabei und bei persönliches Wellnesprogramm. Wenn dann noch etwas Brauchbares herauskommt, dann ist das schön. Wenn nicht, dann ist das zumindest für mich ein Training.

Einmal im Jahr entsteht aus dem Jahresergebnissen dann ein Kalender für Freunde und Bekannte. Darüber freut sich jeder.

Und irgendwann wird vielleicht die Zeit kommen, wo ich mich für Wochen an einem Ort aufhalten kann, um auf das richtige Licht zu warten. Oder auf den richtigen Zwölfender. Was auch immer. Nur keinen Stress und keinen Druck. Das belastet nur.

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vor 1 Stunde schrieb RedRobin:

Diese Bezahlverstecke kommen für mich nicht in Frage. Auch wenn sie mich vielleicht zum Traumfoto bringen könnten, ist das absolut nicht meine Baustelle. Für mich ist ein wesentlicher Teil meiner Fototouren das Naturerlebnis, welches ich fotografisch festhalten möchte und ja, vielleicht ist das auch schon die Antwort auf meine Frage.

Gute Einstellung ;)

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Natur kann man halt nicht planen; Tiere schon mal gar nicht. Natürlich sollte sich ein Wildlife-Fotograf mit dem Verhalten der Tiere, der Landschaft und dem Wetter vertraut machen, und insofern vorplanen. Dann folgt aber oft stundenlanges vergebliches Warten, und wenn sich plötzlich eine spannende Szene zeigt, muss man schnell handeln. Als Schnappschuss würde ich das aber nicht bezeichnen, sondern eher als Serendipity, also das vorteilhafte Ausnutzen einer Situation, die sich überraschend ergibt. Man muss schon selbst etwas dazu tun, um solche Situationen zu begünstigen, aber am Ende braucht man viel Geduld und etwas Glück. Eine Bildkomposition im Kopf zu entwickeln, um dann loszuziehen, um genau dieses Bild zu machen, das wird nur im Ausnahmefall einmal funktionieren.

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Danke für die weiteren Antworten. Vielleicht mache ich mir wirklich selbst zu viel Druck und sollte mich mehr mit wachem Auge auf das einlassen was kommt. Ungezwungen und ohne Erwartung. Und vielleicht gibt es dann zwar nicht das geplante Bild, aber dafür stattdessen vielleicht Bilder, von denen ich nicht zu träumen gewagt hätte.

 

bearbeitet von RedRobin
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Komme gerade von einem "geplanten" Shooting zurück. Eigentlich habe ich an einer meiner Lieblingslocations auf Kolbenhirsche angesessen, so der Plan. Leider hat sich keiner sehen lassen, dafür erfreute mich ein Bock über eine Stunde lang nur ca. 25m vor mir, so dass ich ausgiebig die Möglichkeiten der X-T5 mit dem 150-600mm testen konnte, bis das Licht ausging. Dann kam er so dicht bei mir vorbei, dass ich die X-H1 mit dem 90mm noch einsetzen konnte.

Auf dem Heimweg kam ich an einem Wildacker vorbei und ich denke, ich sehe nicht richtig: Ein Hirschrudel von 5 kapitalen Feisthirschen im Bast. Leider war es schon 22:30, das 150-600 schon im Rucksack. Alles wieder raus, im Halbdunkel zusammengefrickelt, gaaaanz leise auf die Kanzel und dann mit manuellen Einstellungen ein paar Dokumentaraufnahmen gemacht, mit denen ich zwar keinen Preis gewinne, die aber immer noch eine schöne Trophäe für den Blog sind.

Ein perfekter Abend. Nun plane ich den Wildacker...

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Total spannendes Thema, weil ich auch die ganze Woche darüber nachgedacht habe. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ziemlich viel, was ich mache, Schnappschüsse sind. Abgesehen von einigen Reportagen und mittlerweile ganz selten Porträtshootings, besteht mein Leben daraus, dass ich immer eine Kamera dabei habe und einfach Momente festhalten möchte. Meine Frau und ich leben wegen ihres Jobs seit einem Jahr in Jerusalem und ich möchte einfach vieles festhalten, was wir erleben. Nicht nur für mich, sondern auch um Familie und Freunden etwas zu zeigen. 

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