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Meine Gedanken zur Fotografie (jekami)


hooky69

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vor 3 Stunden schrieb stmst2011:

Ich glaube nicht daran, dass bessere Fotos durch die perfekte Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten einer Kamera entstehen. Auch die Reduzierung auf eine Kamera mit einem Objektiv scheint mir nicht die Lösung. 

Den ersten Satz unterschreibe ich sofort, Gustav - den zweiten aber nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Reduktion einen gerade dann weiterbringt, wenn man mit vorhandenem großen Equipment eine Art kreativer Schaffenskrise durchlebt. 

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vor 21 Minuten schrieb uli-P:

Den ersten Satz unterschreibe ich sofort, Gustav - den zweiten aber nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Reduktion einen gerade dann weiterbringt, wenn man mit vorhandenem großen Equipment eine Art kreativer Schaffenskrise durchlebt. 

... hab ich lange Zeit für Unsinn gehalten...jetzt merke ich es allerdings tatsächlich selbst ebenso!

(muss natürlich nicht bei jedem so sein)

Gruß

Thomas

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vor 18 Minuten schrieb uli-P:

Den ersten Satz unterschreibe ich sofort, Gustav - den zweiten aber nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Reduktion einen gerade dann weiterbringt, wenn man mit vorhandenem großen Equipment eine Art kreativer Schaffenskrise durchlebt. 

Hi,

ich würde auch sagen, dass solche Fingerübungen durchaus Sinn machen, vor allem dann, wenn man zuvor möglicherweise mit einem Overkill an Möglichkeiten losgezogen ist. 

Aber letztlich entscheidend ist für mich nicht die formale Beschränkung auf eingeschränkte technische Mittel, sonder die Hinwendung des eigenen Geistes auf ein Thema, auf eine Stimmung, auf eine Atmosphäre, auf die individuelle Wahrnehmung / auf eine fotografische Idee - und natürlich auf deren Umsetzungen. Ob das mit einem oder mit 5 Objektiven geschieht, ist dann sekundär und hängt wiederum von dem ab, was man da vorhat. 

Oder anders ausgedrückt: wenn man gerade "dazwischen hängt" und gerade nicht weiß, was oder wie man weiter fotografieren soll, dann rettet einen eine IDEE, für die man sich begeistert und der man nachgeht - nicht der Umstand, dass man nur eine Brennweite verwenden darf.

Viele Grüße, Christian 

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vor 2 Stunden schrieb christian ahrens:

Oder anders ausgedrückt: wenn man gerade "dazwischen hängt" und gerade nicht weiß, was oder wie man weiter fotografieren soll, dann rettet einen eine IDEE, für die man sich begeistert und der man nachgeht - nicht der Umstand, dass man nur eine Brennweite verwenden darf.

So ähnlich sehe ich das ebenfalls :) ...

Auch wenn ich eine umfangreiche Ausrüstung mein Eigen nenne, laufe ich ja nicht mit der kompletten Ausrüstung zum Fotografieren herum. In der Regel sind es 2-3 Objektive und maximal 2 Bodies dabei. Zum Einsatz kommt dann meist die Linse, die ich zuerst auf der Kamera drauf habe, oder ich wechsel zwischendurch nur einmal.
Insofern veranstalte ich so gut wie nie einen "ausrüstungsmäßigen Overkill".
Die Reduzierung auf wenige Objektive praktiziere ich deshalb ständig - nur halt jedesmal anders :) ...

Es kommt auch bei mir oft genug vor, dass ich kaum oder keine Fotos mache. Da ich das öfters schon mal habe (ich bezeichne das aber bewusst nicht als Sinn- oder Schaffenskrise), suche ich mir dann andere Beschäftigungen - und wenn ich nur bei WOW ein wenig herum metzel ;). Auch so etwas macht den Kopf frei :) .
Irgendwann kommt dann die Lust auf die Knipserei schon wieder.

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vor 3 Stunden schrieb christian ahrens:

... Hinwendung des eigenen Geistes auf ein Thema, auf eine Stimmung, auf eine Atmosphäre, auf die individuelle Wahrnehmung ...

Hallo,

dieser Satz von Christian ist für mich das Entscheidende.

Ein Freund und Arbeitskollege von mir geht noch einen Schritt weiter (nicht immer aber manchmal) : Er zieht ohne Kamera, mit A3-Block und Bleistift los, sucht sich ein Objekt  und beschäftigt sich dann einige Stunden - egal bei welchem Licht - mit Diesem (überwiegend Landschaften aber auch Insekten und Fische). Als zusätzliche Hilfsmittel hat er ein kleines Fernglas und eine Lupe dabei um feine Strukturen ausfindig zu machen. Dazu notiert er sich Standort, Himmelsrichtungen, Entfernungen, Sonnenstände etc.

Zuhause wählt er dann entsprechend dem Motiv die für ihn passende Brennweite und kommt - wie es der Terminkalender zulässt - mehrmals an diesen Ort, zu unterschiedlichen Tageszeiten zurück um die Aufnahmen zu machen.

Das Fotografieren wird dadurch zu einem Prozess und den geringsten Anteil hat dabei die Technik.

Euch allen eine angenehme Woche

bearbeitet von Gast
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vor 4 Stunden schrieb uli-P:

Den ersten Satz unterschreibe ich sofort, Gustav - den zweiten aber nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Reduktion einen gerade dann weiterbringt, wenn man mit vorhandenem großen Equipment eine Art kreativer Schaffenskrise durchlebt. 

Ich stimme Dir ja zu. Nur beziehst Du Dich auf den Sonderfall "in der Schaffenskrise".

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vor 12 Stunden schrieb christian ahrens:

Hi,

ich würde auch sagen, dass solche Fingerübungen durchaus Sinn machen, vor allem dann, wenn man zuvor möglicherweise mit einem Overkill an Möglichkeiten losgezogen ist. 

Aber letztlich entscheidend ist für mich nicht die formale Beschränkung auf eingeschränkte technische Mittel, sonder die Hinwendung des eigenen Geistes auf ein Thema, auf eine Stimmung, auf eine Atmosphäre, auf die individuelle Wahrnehmung / auf eine fotografische Idee - und natürlich auf deren Umsetzungen. Ob das mit einem oder mit 5 Objektiven geschieht, ist dann sekundär und hängt wiederum von dem ab, was man da vorhat. 

Oder anders ausgedrückt: wenn man gerade "dazwischen hängt" und gerade nicht weiß, was oder wie man weiter fotografieren soll, dann rettet einen eine IDEE, für die man sich begeistert und der man nachgeht - nicht der Umstand, dass man nur eine Brennweite verwenden darf.

Viele Grüße, Christian 

Ich bin da ganz bei Dir, Christian! Die Beschränkung auf ein Thema oder die Umsetzung einer konkreten Idee ist ansich schon eine Reduzierung. Sie verschafft einem einen freien Kopf und liefert neue (kreative) Impulse. Man muss auch nicht ständig eine Knipse mit sich herumtragen, weil man fürchtet, den ultimativen Schuss zu verpassen. 

bearbeitet von Gast
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Habe gerade einen problematischen Beitrag und die Reaktionen darauf ausgeblendet.

Wer anderen Mitgliedern Nähe zu einer pschologischen Erkrankung unterstellt und sich über solche Erkrankungen lustig macht, bekommt hier Probleme.

Ja, da pfeife ich kleinlich und ja, da bin ich sehr humorlos.

Andreas

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Ich habe den Beitrag zwar nicht gelesen, aber Alles was hilft, diese seit 5 Seiten sachlich und ernsthaft geführte Diskussion vor dem Abdriften in eine polemische Auseinandersetzung auf Grund einzelner Provokationen zu bewahren, befürworte ich vorbehaltlos. :)

 

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Wir interagieren hier mit einer relativ großen Gruppe von Menschen, die das Interesse an Fotografie und die Wahl des Werkzeugherstellers zusammengeführt hat. Das wir in den Reaktionen den Spiegel der Gesellschaft erleben, dürfte nicht überraschen. 

Überraschend finde ich vielmehr, und hier bin ich ganz bei @Winkelsucher, wie viele lesenswerte Beiträge hier zusammengetragen wurden. Hier ist Heiko dafür zu danken, dass er mit seiner offenen und selbstreflektierten Art diese Diskussion erst ermöglicht hat. Offenbart man sich dabei mit Schwächen? Na klar, aber das macht die Person ja nicht weniger kompetent oder sympathisch - meiner Meinung nach ganz im Gegenteil. 

Natürlich aber auch Dank all die anderen, die thematisch über den Techniktellerrand hinausgeschaut haben und diesen Thread zum wohl besten im neuen Jahr gemacht haben.

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Am 20.1.2019 um 10:39 schrieb AS-X:

Natürlich aber auch Dank all die anderen, die thematisch über den Techniktellerrand hinausgeschaut haben und diesen Thread zum wohl besten im neuen Jahr gemacht haben.

Nachdem einige ihre Solidarität bekundet und ein paar Krokodilstränen verdrückt haben, scheint das allgemeine Interesse abhanden gekommen zu sein..(?)

Hier macht sich m.E. immer mehr Oberflächlichkeit breit. Wer das falsch findet, möge meinen Beitrag bitte löschen.

bearbeitet von Gast
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vor einer Stunde schrieb uli-P:

Nachdem einige ihre Solidarität bekundet und ein paar Krokodilstränen verdrückt haben, scheint das allgemeine Interesse abhanden gekommen zu sein..(?)

Hier macht sich m.E. immer mehr Oberflächlichkeit breit. Wer das falsch findet, möge meinen Beitrag bitte löschen.

Ich finde das falsch, aber weiß nicht wie ich deinen Beitrag löschen kann. Was nun?


Worauf gründet sich unsere – sicher wohl begründete – Zuversicht, daß wir jeden beliebigen Sinn in unserer zweidimensionalen Schrift werden ausdrücken können?!  

Das weiß ich auch nicht, aber falls du diese Zuversicht hast, dann sei doch nicht zu enttäuscht, wenn an dieser Stelle kurze Stille, Leere, Raum für Neues ist.

 

Darf man deinen Blick in den Spiegel als Beitrag zum WabiSabi verstehen, oder als ersten Weg zur Besserung?

 

 

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Es ist meines Erachtens kein Problem, wenn man mit den Aussagen aus welchen Gründen auch immer nichts anzufangen weiß und/oder keinen weiterführenden Gedankengang beitragen mag.

Ich würde mir aber sehr wünschen, dass diese Personen sich aber dann auch selber zurückhalten, gerade wenn ein Beitrag in seiner Empathie und Menschlichkeit eine gute Entwicklung hat. Dieses sollte doch möglich sein, oder?

Desweiteren hat jeder die Möglichkeit, dem TO auch persönlich zu schreiben, wenn er das nicht öffentlich tun möchte. Ich habe diesen Weg bereits auch genutzt.

 

bearbeitet von forensurfer
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vor 3 Stunden schrieb uli-P:

Hier macht sich m.E. immer mehr Oberflächlichkeit breit. 

Wir alle haben jederzeit die Möglichkeit, das zu ändern! Also los.

Viele Grüße, Christian 

bearbeitet von christian ahrens
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..Solidaritätsbekundigungen...Krokodilstränen.....Interesse...Oberflächlickeit: da bist Du natürlich fein raus, Uli, trifft es doch auf Dich nicht zu. Ich finde Deinen Post unglücklich.

Gustav

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Ich sehe das mit der Oberflächlichkeit nicht so eng. Immerhin ist dies ein Forum für Fotografie und - na klar - beschäftigen wir uns mit der Oberfläche von Gegenständen - sonst wären wir wohl im Bereich der Radiologie tätig 😛 .

Ich glaube das derzeit eine kleine Richtungsänderung im Forum stattfindet. Der Thread  "WabiSabi-Jekami" beispielsweise hat seit einem Hinweis weiter oben in diesem Faden hier eine Renaissance erlebt - und ich nehme mich davon nicht aus. Auch Heiko hat wieder ein paar Bilder eingestellt und scheint auf dem richtigen Weg zu sein ...

Diese kleinen Indizien zeigen mir, dass dieses Forum lebt, Richtungen ändert und nicht in Lethargie verfällt und es werden sich immer wieder Themen oder Gedanken finden, die diesen Thread weiterführen. Ich könnte mir z.B. vorstellen, auch ethische Belange der Fotografie in dieser Rubrik hier zu diskutieren.

bearbeitet von Gast
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vor 9 Stunden schrieb arm:

Ich könnte mir z.B. vorstellen, auch ethische Belange der Fotografie in dieser Rubrik hier zu diskutieren.

Hi,

solche und viele andere inhaltlich und/oder ästhetisch motivierte Themen sind ja die eigentlichen Themen in der Fotografie. Daher: nur zu, wenn Dir da irgendetwas auf der Seele brennt.

Viele Grüße, Christian 

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Die Momente des Zweifels sind es, die uns weiter bringen, nicht die (Selbst-) Zufriedenheit. Isofern sehe ich deine "Sinnkrise", @Heiko, absolut positiv.
Aus der Erkenntnis, dass deine bisherigen Bilder nicht die großen Themen dieser Welt widerspiegeln, solltest du aber nicht die falschen Schlüsse ziehen. Deine z.T. herausragenden Hundebilder sind vermutlich wirklich nicht das, was man sich an die Wand hängt, aber das müssen sie auch gar nicht. Die meisten von denen, die mir einfallen, sind es auf jeden Fall wert, als Serie in einem Buch präsentiert zu werden.

Und hier komme ich zu einem - aus meiner Sicht - entscheidenden Punkt.
Viele Hobbyfotografen denken zu sehr in Einzelbildern und da muss irgendwann Frust aufkommen, weil nicht zu erkennen ist, was den Fotografen interessiert und was er dem Betrachter näher bringen möchte. Erst die Serie oder die Bilderstrecke einer Reportage bietet einen Einblick in die Seele des Fotografen. Und das ist doch unser aller Ziel. Wir wollen doch, dass man unsere Leidenschaft für ein Thema teilt oder sie zumindest versteht.

Spätestens jetzt wird auch deutlich, warum Bilder unbedingt gedruckt/ausbelichtet werden müssen. Sie müssen (im Zusammenhang) "das Licht der Welt erblicken" um in ihrem Sinne wahrgenommen und verstanden zu werden. Dazu müssen sie aus der virtuellen in die reale Welt gebracht werden, ansonsten gehen sie hoffnungslos unter in der Flut digitaler Daten. Ob ein Bild "geeignet" oder es "wert" ist, an die Wand gehängt zu werden spielt keine Rolle, wichtig ist, ob der Fotograf etwas zu sagen hat.

Dazu braucht es auch keine tiefgreifende Reportage, auch, wer Blümchen oder Schmetterlinge fotografiert, will anderen etwas mitteilen; z.B. die Schönheit der Natur oder die Agilität, Dynamik und Ästhetik bei Heikos Hunden.

Ich habe den Eindruck, dass sich viele Hobbyfotografen blenden lassen von den Ikonen der Fotogeschichte und ständig bemüht sind Ähnliches zu schaffen.
Doch all diese großen Vorbilder hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie wir. Auch sie erlebten Frust, weil am Ende auf den entwickelten Filmen nicht das war, was sie sich erhofft hatten. Keine(r) von ihnen ist losgezogen, um ein Meisterwerk fürs Museum zu  schaffen. Sie haben einfach fotografiert, was sie für wichtig oder zeigenswert hielten. Genau, wie wir.

Und ich kann mir gut vorstellen, dass einige der Bilder, die wir heute produzieren, dereinst genauso bewundernd betrachtet werden, wie wir das heute bei den Bildern vergangener Tage tun. Wer weiß, vielleicht wird eines fernen Tages eine neue "Vivian Maier" entdeckt. Das Potential ist jedenfalls vorhanden.

Mit digitalen Datenträgern wird das allerdings nicht gelingen, weil diese Daten in fünfzig oder hundert Jahren niemand mehr (aus) lesen kann.
Unsere Bilder müssen also unbedingt auf Papier und wir sollten hier, in unserem Urteil, nicht zu kleinlich sein. Welche Bilder in ferner Zukunft von Interesse sind, werden nachfolgende Generationen entscheiden. Was uns heute banal erscheint, kann für die Menschen in hundert Jahren von großer Bedeutung sein.

bearbeitet von DeLuX
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vor 15 Minuten schrieb DeLuX:

Die Momente des Zweifels sind es, die uns weiter bringen, nicht die (Selbst-) Zufriedenheit.

Das sehe ich auch so. Jamie Windsor hat dazu ein Video gemacht mit dem zugegebenermaßen etwas reißerischen Titel "Why bad photgraphers think they're good". sehenswert. Ab Minute 4:08 greift er genau das Thema auf.

Video von Jamie

vor 11 Stunden schrieb arm:

Ich glaube das derzeit eine kleine Richtungsänderung im Forum stattfindet. Der Thread  "WabiSabi-Jekami" beispielsweise hat seit einem Hinweis weiter oben in diesem Faden hier eine Renaissance erlebt - und ich nehme mich davon nicht aus.

auch das empfinde ich so. Durch diesen Thread hat sich bei mir auch ein gewisses Hinterfragen alter Gewohnheiten eingestellt. Zumindest tauchen jetzt interssante neue Sichtweisen auf und auch die Toleranz scheint größer geworden zu sein. Wenn das mal nichts ist 🤗

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vor 53 Minuten schrieb DeLuX:

… Und hier komme ich zu einem - aus meiner Sicht - entscheidenden Punkt.
Viele Hobbyfotografen denken zu sehr in Einzelbildern und da muss irgendwann Frust aufkommen, weil nicht zu erkennen ist, was den Fotografen interessiert und was er dem Betrachter näher bringen möchte. Erst die Serie oder die Bilderstrecke einer Reportage bietet einen Einblick in die Seele des Fotografen. Und das ist doch unser aller Ziel. Wir wollen doch, dass man unsere Leidenschaft für ein Thema teilt oder sie zumindest versteht …

Das ist auch für mich der entscheidende Gedanke: Dem «Knipsen» von Bildern aus Zufall und Laune heraus zu entkommen und den Wechsel zum bewussten Fotografieren zu vollziehen. Als älteres Semester bin ich es gewohnt Bilder als Abzug in der Hand zu haben. Wurden diese früher in ein Fotoalbum eingeklebt, kamen bei mir schon früh digital produzierte Fotobücher hinzu. Es ging mir schon damals darum, in den Alben und Fotobüchern eine Geschichte zu erzählen – einen roten Faden zu haben. Diesem Gedanken folgend habe ich immer fotografiert – einem Spannungsbogen folgend, damals vornehmlich auf Reisen. Folgerichtig kamen mit Aufkommen der Fotobücher umfangreiche Texte und ein grafisch ansprechendes Layout hinzu. Meine Fotobücher erzählen heute alle eine Geschichte – Reportage wer es so nennen will. Sie lassen mich Reisen nochmals vom Sofa aus erleben; anschaulich, fassbar und nachvollziehbar. Erinnerungen werden so wach und wieder greifbar.

Dieses bewusste Fotografieren habe ich vor Jahren noch erweitert: Ich gehöre nicht zu denen, die spontan sind; die ihre Fuji täglich mithaben oder im Auto mitführen. Sondern überlege mir ein Thema das mich interessiert, fasziniert und gehe es gedanklich und konzeptionell für eine Umsetzung an. Dazu recherchiere ich durchaus auch im Internet, das ich als Quelle für eigene Ideen betrachte. Erst wenn sich eine Idee verfestigt hat gehe ich es fotografisch und textlich an. Das kann durchaus einige Zeit dauern. 

Das Outcome dieser Bemühungen, neben schönen Fotobüchern, ist mein Blog, den ich schon seit einigen Jahren betreibe. «Mein Blog bietet mir die Möglichkeit Themen zur Fotografie ausserhalb von einschlägigen Foren vertieft zu bearbeiten und hier einen Teil meiner Bilder zu zeigen» schrieb ich im allersten Blogeintrag. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Er ist und bleibt mein Gefäss für Kurzgeschichten, inhaltlich mit Bild und Text. Das Beste für mich: Ich fühle mich wohl dabei.

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vor 23 Minuten schrieb DeLuX:

Ich habe den Eindruck, dass sich viele Hobbyfotografen blenden lassen von den Ikonen der Fotogeschichte und ständig bemüht sind Ähnliches zu schaffen.

Was man dabei im Auge behalten sollte: Die großen, berühmten Fotografen haben meist hunderttausende von Fotos und mehr gemacht, aber populär, also allgemein bekannt, sind davon nur eine Handvoll und die wurden zu Ikonen. Was ist mit dem Rest?

Der schönste Moment beim Fotografieren ist für mich die unmittelbare Zeit vor dem Drücken des Auslösers. Also von dem Moment an, an dem ich beschließe ein Foto zu machen, bis es gemacht ist. Gemacht mit dem Bewusstsein oder wenigstens dem Gefühl, ein gutes Foto im "Kasten" zu haben.
Gut in dem Sinne, dass ich selbst damit zufrieden sein muss. Aufgrund meiner Jagd auf Motive, die für die Meisten gar keine sind, finden meine Fotos von der Allgemeinheit zwar wenig Zuspruch, aber  das muss einem egal sein und ist mir auch egal. Meine Fotos mögen am ehesten Leute,  die ähnlich fotografieren. Das reicht mir als Hinweis, dass ich nicht ganz auf dem Holzweg bin.
Versteckte Schönheiten meist. Aber nicht in dem Sinne versteckt, dass man nur näher hingehen muss, sondern versteckt in ihrem Umfeld, wobei die Schönheit zu Tage kommt, indem man sie über den Ausschnitt eines Fotos aus dem Kontext herauslöst und neue Bedeutung gibt. Wenn das für mich gelingt, dann bin ich zufrieden. Wobei diese Art von Schönheit aber nicht für jeden sichtbar ist. Vielleicht auch eine Frage der Entwicklung.

Das Spannende daran ist, dass ich oft, dieselbe Gegend, Wälder, Orte oder Straßen durchstreifen  kann und ich trotzdem immer wieder zuvor nicht gemachte Fotos bekomme, weil sich irgendetwas geändert hat. Das Licht, die Wolken, die Vegetation, Gegenstände usw. Das überrascht mich immer wieder. 
Ich behaupte auch, man kann sogar niemals das exakt gleiche Foto ein zweites Mal machen, wenn man all die Bedingungen nicht selbst setzen kann, wie man es z.B. im Studio möglich wäre. Das heißt jetzt nicht, dass ich immer wieder dasselbe fotografiere, nein es ergeben sich immer wieder neue Sichtweisen und Entdeckungen.

Die Sache mit den Einzelbildern ist auch so eine Sache. Die Jagd danach muss jedenfalls frustrierend sein. Ich habe da auch oft ein Fotobuch im Kopf, wobei ich dann im Endeffekt selten eines wirklich mache. Aber ich hätte viel Material für unterschiedlich themenbezogene Kollektionen. Dies bietet dann auch weiters die Möglichkeit nicht nur die "Knaller" aufzuheben, in einer Serie braucht es auch immer weniger gute Fotos als Verbindungsglieder zwischen den "Killer"-Fotos. :) 

Ein Foto nur machen zu wollen, wenn man es dann als das ganz besondere Foto auch drucken will, halte ich jedenfalls für eine Methode, die zwangsweise zur Verzweiflung und Frust führt. Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, die Kamera immer bereit zu halten, also nicht im Fotorucksack zu lassen, bis das erste Foto "kommt". Im Rucksack oder Tasche lassen, führt dazu, dass man an X-Gelegenheiten vorbei geht, weil es wahrscheinlich nicht so gut werden wird, dass sich das Auspacken auszahlt. 50 Meter weiter, ärgert man sich dann regelmäßig, weil einem dann im Kopf doch ein tolles Foto entstanden ist. Eine weitere verpasste Gelegenheit. Also im Zweifelsfall lieber machen und dann wegwerfen, egal ob analog oder digital.

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Ich bin gerade beim lesen der letzten Beiträge auf einen Gedanken gekommen.

Neben dem persönlichen Ansporn, die Kamera für das Erstellen von Fotos zu nutzen, kommt bei mir unweigerlich die Frage nach dem Sinn und nach dem Wesen der Fotografie auf.

Die Vielfältigkeit der Antwortmöglichkeiten zeigt wieder auch die Vielfältigkeit des Individuums, das die Kamera betätigt.

Jeder von uns ist in seinem Universum unterwegs, kein Mensch hat in seinem Leben alle Erlebnisse identisch gemacht. Selbst sehr nahe Angehörige wie Zwillingen fangen irgendwann an, das ein oder andere auf dem Lebensweg anders zu machen.

Diese Historie beeinflusst unsere Wahrnehmung, unser Sehen beim Entdecken von Motiven. Das macht es auch so spannend, da jeder sein eigener Entdecker ist. Neben der rein technischen Umsetzung erleben wir im besten Fall eine Emotionalität beim Fotografieren, was uns weiter antreibt und uns die Chance bietet, etwas Tolles zu erstellen.

Ich habe in der digitalen Fotografie und auch in der digitalen Informationsbeschaffung etwas entdeckt, was ich mit „digitaler Demenz“  beschreiben würde. Ich merke den Unterschied bereits bei so banalen Handlungen wie das analoge Zeitung lesen gegenüber der Aufnahme von Informationen im Internet. Das ich nicht alleine damit bin, habe ich bei zahlreichen Bewerbern bei uns erlebt. Wir fragen immer danach, wie sie sich über das gesellschaftliche Geschehen informieren. Bei fast allen, die das vorrangig online machen, ist festzustellen, dass sie bei Themen zwar die Schlagzeilen wiedergeben können, aber wenn man versucht, ein wenig in die Tiefe zu gehen, dann ist da meistens bald Schluss.

Ich habe zu verschiedenen Themen umfangreichere digitale Sammlungen auf meinen Festplatten.

Da es thematisch für mich wichtig war, habe ich einmal einen großen Teil meiner Bilder mit Bäumen als Motiv zusammengestellt und die 30 besten Bilder in DIN A3 ausbelichten lassen. Diese sind nun in einer Mappe und alleine das haptische Empfinden ist für mich ein Genuss! Dazu dann das Gesamtwerk an sich, was ich mir auch sehr gut mit Passepartouts und Rahmen in einer Ausstellung vorstellen könnte. Ich werde aber diese Vorlagen auch verwenden, um sie in einem sehr persönlichen Fotobuch einmal ausgedruckt als Geschenk fertigen zu lassen.

Auch dabei steht für mich wieder im Vordergrund, dass ich den beschenkten Menschen damit eine Freude machen möchte und das womöglich auch mehr als einmal. Es wäre dann eine „kleine Ausstellung“ mit persönlicher Begleitung für die Tasche, den genießerischen Moment auf dem Sofa usw.

Daneben gibt es mir ein Gefühl, etwas Positives beim Gegenüber hinterlassen zu haben und für mich wird deren Freude zu mir zurückkehren und meine Seele bereichern.

Wir haben wirklich ein sehr schönes Hobby :)

bearbeitet von forensurfer
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vor 1 Stunde schrieb DeLuX:

Spätestens jetzt wird auch deutlich, warum Bilder unbedingt gedruckt/ausbelichtet werden müssen. Sie müssen (im Zusammenhang) "das Licht der Welt erblicken" um in ihrem Sinne wahrgenommen und verstanden zu werden. Dazu müssen sie aus der virtuellen in die reale Welt gebracht werden, ansonsten gehen sie hoffnungslos unter in der Flut digitaler Daten

Sehr poetisch, aber ich sehe es nicht so.

Vielleicht weil hier viele bereits ein gewisses fortgeschrittenes Alter haben gibt es natürlicherweise eine gewisse Anhänglichkeit an alte Techniken. Der Druck hat zweifellos seinen Reiz und seine Berechtigung. Aber die Art und Weise, wie heute Erlebtes und Gesehenes präsentiert werden, hat sich gewandelt und wandelt sich ständig.

Hatte man noch vor 50 Jahren seine kleinen Bildchen in mit Pergamentpapier getrennten Fotoalben präsentiert, so wurde vor 40 Jahren das Zimmer verdunkelt, um seine Dias zu präsentieren (wobei man so herrlich wegdämmern konnte) und hatte damit eine größere Darstellung und Helligkeit als mit den kleinen Bildchen.

Heute zeigt keiner mehr Dias, denn die digitale Präsentation (z.B. mit Powerpoint) konnte das Dia verdrängen. Für "den kleinen Hunger" zwischendurch gibt es das Tablet oder das Handy. Damit ist die Präsentierbarkeit der eigenen Fotos huete nicht mehr nur für den ausgewählten (Verwandten) kreis möglich, sondern auch für andere Personen, die sich vielleicht inspirieren lassen (habe ich schon sehr oft erlebt!).

Auf unserem letzten Treffen der Kubagruppe hatte jemand ein teures Fotobuch dabei. das ist im Halbdunkel der Location, in der wir uns trafen, regelrecht untergegangen. Die Bilder derjenigen, die sie mit Powerpoint präsentierten waren der Knaller. Will sagen: Der Druck kann im passenden Rahmen etwas Großartiges sein, aber wir sollten die neuen Möglichkeiten der Darstellung nicht geringschätzen.

 

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Ein Forumskollege schreibt hier irgendwo - ich finde es leider über die Suchfunktion* nicht wieder - dass er sich als Fotograf mit Oberflächen beschäftige, er sei ja schließlich kein Radiologe. (Bitte um Entschuldigung, wenn ich es fehlerhaft zitiert habe)
Ich bin auch kein Radiologe, sondern Diplomingenieur für Architektur mit Abschluss an einer Technischen Hochschule. Mein „Blick“ auf Architektur, mein Sehen und Denken, hat sich während dieser Ausbildung ganz grundlegend vom Liebhaber = Amateur zum „Profi“ gewandelt. Wenn ich eine, von einem „guten“ Architekten entworfene Fassade sehe, erkenne ich gleichzeitig wesentliche Informationen, wie der Grundriss dahinter aufgebaut ist, was das Konzept des Architekten war, und wenn er richtig gut ist, sogar wer er ist.
Kann ich als Amateur im Bereich Fotografie Fotos machen, die eine Ästhetik haben, die dahinter weitere Bedeutungsebenen haben, und bei denen man in der Zusammenschau sehen kann, dass ich sie gemacht habe?
In der aktuellen Werbung für Opel sagt Jürgen Klopp: Im Fussball sprechen Alle immer nur vom Talent, dabei ist Leidenschaft viel wichtiger. Ohne das Feuer nützt Talent gar nichts. (Aus dem Gedächtnis zitiert, hoffentlich richtig)
Bin ich Amateur, bin ich Profi, oder gar Künstler, und ist das für mich wichtig?
Ich hoffe, wünsche mir, in der Fotografie ein leidenschaftlicher Liebhaber zu sein, zu werden, zu bleiben. Mit einem „professionellen“ Blick. Aber dass können nur die Anderen wirklich beurteilen, und wenn ich meine Fotos nicht zeige, nicht darüber diskutiere, werde ich es nicht herausfinden.

 

Viele weitere, meiner Ansicht nach, wichtige und richtige Gedanken hier:

Wo die Technik aufhört
Texte zur Fotografie von Michael Albat

Mach nicht in Kunst... https://andreashurni.ch/ali/keinekunst.htm
Bleibe Amateur https://andreashurni.ch/ali/bleibeamateur.htm
Lass Dich nicht entmutigen https://andreashurni.ch/ali/nichtentmutigen.htm


*Technik, hier Suchfunktion, sollte dem Menschen dienen, das heißt für mich, intuitiv zu benutzen sein. Von Architektur verlangt jeder Benutzende - zu Recht! - das sie intuitiv zu erfassen ist. Braucht man schon einen Wegweiser, um den Eingang zu finden, hat der Architekt nicht gut gearbeitet, und sei die Fassade (Oberfläche) auch noch so „schön“.

@catweezle schreibt gerade für hier und mich passend: „Vielleicht weil hier viele bereits ein gewisses fortgeschrittenes Alter haben gibt es natürlicherweise eine gewisse Anhänglichkeit an alte Techniken.“

Wenn es meinen Zielen besser dient, nutze ich auch „alte“ Technik. (Fahrrad, 200 Jahre alt)
Meine letzte, völlig intuitiv zu bedienende Kamera war die Nikon FE2. Bitte, liebe Fujifilm-Ingenieure, gebt mir Mikroprismenring und Schnittbildindikator zurück, und macht beim manuellen Fokus einen Anschlag bei Unendlich und der Naheinstellgrenze. Weil damit kann ich schnell und effektiv die Schärfentiefe genau dorthin legen, wo ich sie haben möchte, egal ob dort ein Objekt (zum Anpeilen für den Autofokus) ist, oder nicht.

bearbeitet von Elm
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