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Wozu eigentlich (als Nicht- Profi) fotografieren?


alba63

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 Dank der Beiträge u. A. von @Maikäfer, @DRS und @AS-X muss ich nicht mehr alle Gedanken schreiben, die mir zu diesem Thema eingefallen sind.

"Ein Leben ohne Hobby ist denkbar, aber sinnlos" - abgewandeltes Zitat von Vicco von Bülow aka Loriot.

Auch ich habe mein erstes Hobby zum Beruf machen können - Elektronik im Bereich HiFi. Das wurde irgendwann langweilig. Dann habe ich mit Freunden "Hausmusik" gemacht und nebenbei mein im Job erlerntes Wissen genutzt, um Lautsprecherboxen, (Röhren)verstärker etc. selbst zu bauen. So bin ich Hobbymusiker geworden - und das war ein sehr teures Hobby, hat aber riesigen Spaß gemacht. Bei den Proben konnte ich den neuen, stressigen Job in der Veranstaltungstechnik komplett ausblenden und bei Konzerten erst recht.

Beide Bands, in denen ich aktiv war, zerbrachen 2004 / `06, was schon hart für mich war. Dann wurde die Firma, in der ich 25 Jahre gearbeitet habe, aus Altersgründen vekauft. Plötzlich ohne Job und ohne Hobby dazustehen hat mir `den Boden unter den Füßen weggerissen`. Mit 59 Jahren ist es nicht leicht, einen neuen Job zu finden, auch wenn man in der Branche einen guten Namen hat. Was also tun?

Mein altes Hobby (zur Konfirmation konnte ich mir eine Zenit Spegelreflexkamera mit 1,8/55 leisten. Später kamen gebraucht ein 2,8/28, ein 4/280 und Zubekör wie Makrozwischenringe dazu) wiederbeleben? Damit habe ich viele Bilder von Wochenendausflügen und im Urlaub gemacht, von denen einige nicht nur bei mir immer noch an der Wand hängen.

Zwei Ex- Kollegen waren ambitionierte Hobbyfotografen. Beide haben mir dazu geraten, mir eine T1 + 18 - 55 (die T1 war damals gerade ein halbes Jahr auf dem Markt) zu kaufen. Zeitnahe habe ich mich hier im Forun angemeldet, habe gute Antwoten auf meine Fragen zum X- System und Inspiration in den Bildern Anderer gefunden. Wie viele User, die nach mir gekommen sind, konnte ich mich dadurch verbessern, was die "Ausbeute an brauchbaren Bildern" angeht - Danke Euch Allen 👍

Für mich ist es ein reines Hobby. Wenn nach einer Fototour nichts brauchbares herauskommt, ärgere ich mich nicht und wenn doch, freue ich mich. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, kann ich fast so gut "abschalten" wie damals als Musiker auf der Bühne.

vor 9 Stunden schrieb alba63:

Ich hab vor längerer Zeit mal überschlagen/ hochgerechnet, dass ich vermutlich schon deutlich über 1Mio. Bilder seit digital gemacht habe.

Das macht Deine Ausgangsfrage für mich verständlich. Seit meiner ersten kompakten Digitalknipse aus dem Jahr 2003, der Lumix Bridge von 2009 bis hin zur kürzlich gebraucht gekauften H1 habe ich geschätzt "nur" 30.000 Bider gemacht - seit 2014 mit der "Ollen" T1 etwa 20.000 mit Fuji - X :).

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Mein zweiter Post in diesem Thread. Schön zu lesen, wie reflektiert viele Mitforenten mit ihrem Hobby und mit ihrem eigenen Leben umgehen. Und erleichternd, dass die meisten sich selbst dabei nicht allzu ernst nehmen.

Ich hatte vor 40 Jahren das Privileg, über ein audiovisuelles Thema promovieren zu dürfen, hab um Geld zu verdienen meinem Prof jahrelang die Fotos gemacht und entwickelt und war front-of-house bei seinen Vorträgen, Powerpoint gab's ja noch nicht. Musste dazu sogar einen Vorführschein machen, sonst hätte mich die Uni nicht an die Geräte gelassen. War ich deswegen Profi? Eher nein. 

Ich war nach der Contax-Pleite auf der Suche nach einer neuen Kamera, Bridge war mir zu simpel, Nikon zu klobig, Canon Massenware. Ich ging nach Presse- und Internetrecherche zu meinem Händler und wollte die Kamera XXX kaufen. "Hab' ich da, verkauf' ich Ihnen gerne", sagte er, "aber erst wenn Sie sich auch die neue Fujifilm X-T1 angesehen haben". Dafür bin ich ihm heute noch dankbar und weiterhin treuer Kunde.

Wenig später wurde ich Mitglied hier im Forum. Es gab und gibt seither genügend Gelegenheiten, in denen interessante Threads von Pixelzählern, Hobbyphysikern und notorischen Nörglern zerredet werden. Fast wie im richtigen Leben.

Threads wie dieser sind dann das Salz in der Suppe. Beim Lesen bekomm ich das Gefühl, dass viele nur auf die Gelegenheit gewartet haben, sich einen Teil ihrer Lebensgeschichte von der Seele zu schreiben! Ich würde mit vielen von Euch gern mal ein Bier trinken gehen. 

bearbeitet von exContax
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Mir macht es einfach Spaß, zu fotografieren. 

Mir macht es auch Spaß, einige Bilder davon am Rechner zu interpretieren. 

Mir macht es Spaß, wenn ich ein schönes Motiv auch so schön einfangen kann, wie ich es schon gesehen habe. 

Mir macht es aber auch Spaß, ein Motiv anders darzustellen, als es sonst so gezeigt wird. 

Und es gibt mir eine absolute Ruhe, wenn ich manche Dinge NICHT fotografiere und ich mir schon vorher sage, dass jetzt laufen und gucken mehr bringt als olle Fotos, über die ich mich später nicht freuen kann. 

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vor 7 Stunden schrieb exContax:

Threads wie dieser sind dann das Salz in der Suppe. Beim Lesen bekomm ich das Gefühl, dass viele nur auf die Gelegenheit gewartet haben, sich einen Teil ihrer Lebensgeschichte von der Seele zu schreiben! Ich würde mit vielen von Euch gern mal ein Bier trinken gehen. 

Naja, soll ja keine Lebenshilfe werden hier, aber toll, dass sich hier, und das ist ja schon etwas öffentlich, viele von Euch "öffnen" können und mal nicht Technik quatschen, sondern ihre Lebens-Erlebnisse und sehr persönlichen Erfahrungen schildern. Ich bin da sehr beeindruck, weil das zeigt wie vielfältig unser Fotoleben stattfindet.

Jetzt frage ich aber mal ganz frech in die Runde hier, ob es denkbar ist, dass wir uns überregional mal treffen....wer sich halt angesprochen fühlt und kann und möchte. Klar, dass immer wer nicht kommen kann, privat geht ja schon vor. Aber vielleicht mal an ein gemeinsames Wochenende verbringen, Samstag+Sonntag, in der Mitte Deutschlands....zum Reden zum gemeinsam fotografieren, sich kennenlernen. Kann das gehen?

Jetzt diskutiert nicht wo die Mitte Deutschlands ist, die lege ich mit jetzt mit "ungefähr Eisenach und Bad Hersfeld" fest. Gerne neue Vorschläge.

Denkt mal drüber nach. Ich fände das gut und wäre dabei. Kommt, schreibt was.

Lieben Gruß von

Manfred

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Fände ich eine gute Idee! Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich Gespräche und Kontakte ergeben, die den Zusammenhalt fördern würden und jeder von uns gute Momente erleben kann!

Dieser menschliche Mehrwert ist doch das, was uns weiter bringt.

Um gleich einen Vorschlag zu unterbreiten: Bad Wildungen Nähe Edersee wäre für mich ein gutes Gebiet. Preiswerte Unterkünfte und auch fotografisch ein interessantes Gebiet.

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Ich finde die Idee auch gut ! Wenn die "Mitte" einen Bahnhof in der Nähe hat wäre das prima.

Toll die Vielfalt an interessanten und auch zum Nachdenken anregenden Beiträgen, die den Weg in diesen Thread gefunden haben. 

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vor 6 Stunden schrieb Maikäfer:

Ich finde die Idee auch gut ! Wenn die "Mitte" einen Bahnhof in der Nähe hat wäre das prima.

Toll die Vielfalt an interessanten und auch zum Nachdenken anregenden Beiträgen, die den Weg in diesen Thread gefunden haben. 

Selbst wenn nicht direkt am Ort des Treffens, ein Bahnhof vorhanden sein sollte, so denke ich, dass unter den Teilnehmenden Foristen bestimmt einer bereit ist, Dich vom nächstgelegenen Bahnhof mit dem Auto abzuholen. 😉

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vor 9 Stunden schrieb oldhusky:

Jetzt diskutiert nicht wo die Mitte Deutschlands ist, die lege ich mit jetzt mit "ungefähr Eisenach und Bad Hersfeld" fest. Gerne neue Vorschläge.

Ich habe jetzt erst mal „Mitte Deutschlands gegoogelt“ 😆

Nein, da passt Eisenach schon ziemlich gut und ist wahrscheinlich deutlich interessanter als Niederdola.

Auf den ersten Blick könnte ich mir vorstellen das in Eisenach sowohl fotografisch als auch von der nötigen Logistik für so ein Treffen (inkl. Bahnhof 😉) alles gegeben ist was man für so ein Treffen bräuchte.
Ideal wäre natürlich wenn ein Teilnehmer in der Region lebt und vor Ort hilft so etwas zu organisieren. 

Manfred, das klingt nach einer guten Idee. 

bearbeitet von AS-X
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Vielleicht klingt es pathetisch, aber für mich ist dieses Hobby lebenswichtig. Es hält mich mental am Boden und macht mich einfach glücklich. Wenn man einfache Dinger, die nicht Mal selbst wissen dass die schön sind, in eigenem Werk so zeigen kann wie man es möchte, das ist doch wunderschön...

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vor 2 Stunden schrieb AS-X:

Auf den ersten Blick könnte ich mir vorstellen das in Eisenach sowohl fotografisch als auch von der nötigen Logistik für so ein Treffen (inkl. Bahnhof 😉) alles gegeben ist was man für so ein Treffen bräuchte.
Ideal wäre natürlich wenn ein Teilnehmer in der Region lebt und vor Ort hilft so etwas zu organisieren. 

Ich wohne ja in Suhl, was nicht sonderlich weit weg von Eisenach ist, aber da gibt es außer der Natur drumherum und vielleicht für den einen oder anderen das Fahrzeugmuseum nicht viel zu sehen. In Eisenach ist die Drachenschlucht sehr interessant, die Wartburg und auch die Stadt hat einiges zu bieten. Einen legalen Los Place gibt es auch, mit Voranmeldung. ich könnte mich ja mal schlau machen, wo man da gut und bezahlbar übernachten kann. Ich könnte natürlich auch noch zwei Personen hier im Bungalow unterbringen, ein oder zwei bei meinen Freundin im Bungalow, wenn die abends mit nach Suhl zurück fahren möchten. Das wäre natürlich dann gratis. Einen Bahnhof hätte Suhl auch noch.

Eisenach ist aber die bessere Wahl zum Fotografieren. Wie gesagt, wenn ihr wollt könnte ich mich mal umhören. Habe ein paar Freunde und Kunden dort, die mir da auch mal helfen könnten. Wenn natürlich jemand näher dran wohnt als ich und sich da besser auskennt, ist das natürlich die bessere Option.

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Schöne und interessante Beiträge hier von Euch, und auch so Einiges was nachdenklich macht. Ich für meinen Teil kann sagen dass dieses Hobby mich schon über 50 jahre begleitet, mal mehr, mal weniger intensiv. Seit meiner Herzgeschichte ist es aber eine für mich essentielle Komponente meines Lebens geworden, denn damit habe ich viel Bewegung, frische Luft, und immer den Kopf frei! Wichtig ist mir aber auch der gesellige Aspekt, denn es macht immer sehr viel (mehr) Spaß wenn man mit Gleichgesinnten unterwegs ist. Die Lichtbildnerei ist auch für mich der Teil des Lebens wo ich, zumindest ansatzweise, soetwas wie Kreativität ausleben kann, denn dichten, schreiben, malen, komponieren, musizieren, kann ich nicht. Und ein großer Teil beim Fotografieren ist auch die Beherschung der Technik (da kommt der Techniker und Ausbilder/Lehrer in mir zum Zuge) und auch das weitergeben Dieser. Wenn ich so Alles zusammen zähle ist es der Jäger und Sammler der da in mir befriedigt wird, denn bis auf einen eher kleineren Zeitraum in meiner Jugend, habe ich mit der Knipserei kein Geld verdient. Ich hatte es schon irgendwo mal woanders hier geschrieben dass die Fotografiererei für mich ein Dreiklang ist von: Equipment für den nächsten Tag zusammenstellen, und sich dabei auf's angepeilte Thema und 2-3 Linsen beschränken. Dann der Tag an dem dann geknippst wird, und im Anschluß die Entwicklung der Bilder (früher in der Dunkelkammer, heute halt am Rechenknecht!). Damit ist mir immer ein gewisses innerliches Glücksgefühl sicher! Die Präsentation (tw. nur für mich) ist davon losgelöst und nicht so wichtig, oder anders gesagt erst seitdem ich hier im Forum dabei bin.

Michel

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Am 24.10.2021 um 16:07 schrieb DRS:

Ich glaube es würde uns allen gut tun, wenn jeder nur das veröffentlichen würde, was er für "würdig" hält, wo er selbst dahinter steht, was man anderen zeigen möchte und was einem gefällt.

Ist ja eine ausgesprochen subjektive Annahme, dass hier alle Fotos veröffentlichen, von denen sie nicht überzeugt wären, dass sie würdig seien.

Ich glaube sogar, dass die Wenigsten hier Fotos veröffentlichen, die sie selbst nicht für würdig halten.
Ob es auch der Betrachter für würdig hält, ist natürlich eine andere Geschichte. 😉
 

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Am 22.10.2021 um 23:45 schrieb herbert-50:

Doch, die sind ganz wichtig. Und auch die Schlechten. Sie sind die Voraussetzung für die Guten und man kann von ihnen lernen.

 

Das ist natürlich richtig. Wenn man daraus gelernt hat und festgestellt hat, dass ein Foto dieser Art nicht gut ist, muss man es ja nicht noch einmal machen. So meinte ich das.

Dass man als Anfänger viele Fotos macht, die sich später als nicht gut herausstellen, ist ganz klar. Später werden diese vielleicht weniger häufig, aber sie hören mit Sicherheit nicht auf und man hört auch nicht auf, zu lernen.

4 Tage Venedig: Meine Frau, die noch nicht so lange fotografiert, macht 600 Fotos, bei mir sind es 260 digital + 40 analog. Nach dem Löschen der "Schlechten" sind wir etwa gleichauf. ;) 

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vor 10 Minuten schrieb Lenz Moser:

4 Tage Venedig: Meine Frau, die noch nicht so lange fotografiert, macht 600 Fotos, bei mir sind es 260 digital + 40 analog. Nach dem Löschen der "Schlechten" sind wir etwa gleichauf. ;) 

So ähnlich war es bei mir auch bevor ich Michael Freemans Buch Der fotografische Blick gelesen habe. Danach habe ich die Mülltonne gesehen, das Kabel quer durchs Bild, die unerwünschte Person, den falschen Moment, eine andere, bessere Perspektive, usw. Im Ergebnis fotografiere ich bewusster. Waren es vorher gefühlt 80-90% Ausschuss, sind es jetzt nur noch 10-30%. Bin auch schon mal mit nur einem Bild nach Hause gekommen (vom Fotowalk versteht sich, nicht vom Urlaub 😆 ).

Ich erwisch mich aber leider immer noch zu oft dabei, dem Wettkampfgedanken zu erliegen. Jeder Like wird wohlwollend wahrgenommen, jeder nicht gegebene hinterfragt. Ich habe aber gemerkt, dass je mehr ich hinter einem Bild stehe, desto weniger macht mir das aus. Mein absolutes Lieblingsbild zum Beispiel hat nur wenige Likes bekommen und ein befreundeter Fotograf wie auch meine Frau haben beim Anblick nur mit den Schultern gezuckt 😁 , es ist aber auf vielen meiner digitalen Geräte seit Jahren als Hintergrund aktiv und hängt auch in der Wohnung. Gerade der Druck, den man sich macht, mal wieder was zu posten, hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass ich Sachen geteilt habe, die eben nicht sooo toll waren. Teilweise geschieht mir das auch noch heute, aber es wird besser. Von daher kann ich @DRS nur beipflichten, es ist aber auch verdammt schwer, die würdigen Bilder erst mal zu identifizieren.

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vor 42 Minuten schrieb rwam:

vom Fotowalk versteht sich, nicht vom Urlaub 

Für mich ist jeder Urlaub auch Fotowalk. Ich will nichts dokumentieren, auch nicht meinen Urlaub und auch wenn ich eine rostige Schraube oder ein anderes Detail fotografiere, anstatt der Kathedrale, erinnert mich dieses eine Foto an meine Reise und was ich rund um diese alles gesehen und an diesem Tag erlebt habe. ;) 

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Ich schreibe nicht, ich male nicht, ich musiziere nicht...ich fotografiere.

Bin ein "Augenmensch". Als solcher stelle ich mir keine Aufgaben. Was für mich sehenswert ist, das versuche ich fotografisch umzusetzen. Wenn es meinen Ansprüchen genügt, freue ich mich, selbst wenn andere fragen: "Wie kann man nur so etwas fotografieren?".

(Neben dem Foto spielen bei mir aber auch die Gerätschaften eine Rolle: entweder ihre Ästhetik oder ihre Wertigkeit. Am besten beides. Die technische Seite interessiert mich weniger.)

Gustav

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Für mich ist Fotografie die einfachste Form der Kommunikation. Sprich: Ich kann anderen zeigen, wie ich die Welt wahrnehme.

Angefangen hat das ganz wild romantisch damit, dass ich total isoliert für mich in meinem Kämmerchen sass und Bilder malte und praktisch mit niemandem gross redete. Ich bin leider erstmal gar nicht mit Fotografie in Kontakt gekommen, weil mein Vater immer sagte: Nur Malerei sei was wert, Fotografie bildet ja nur ab, nur Malerei interpretiert und ist kreativ. Ausserdem sind Fotografen keine wirklich kreativen Menschen. Also malte und zeichnete ich und quälte mich. Ziemlich. Als ich dann irgendwann begriffen hatte, wie schön es ist, aktiv in Kommunikation mit Menschen und meiner Umwelt zu treten beim Bildermachen ging für mich eigentlich mein Leben erst los. Zu fotografieren was ich sehe und wichtig finde, ist für mich ein ganz elementarer Bestandteil meines Lebens. Vergleichbar mit einem Übersetzer, einem Kanal zwischen innen und aussen. Klingt wieder blöd pathetisch, ich aber genau so gemeint.

 

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vor 1 Stunde schrieb Lenz Moser:

Ist ja eine ausgesprochen subjektive Annahme, dass hier alle Fotos veröffentlichen, von denen sie nicht überzeugt wären, dass sie würdig seien.

So habe ich das absolut nicht gemeint, aber auch nicht gesagt.

Natürlich ist ein Foto rein subjektiv und außerdem ging es mir gar nicht darum, dass es vornehmlich Fotografen tun und auch nicht um "hier", sondern im Allgemeinen darum dass jeder Salat, den man gerade isst, jedes Foto dass man macht bei vielen gleich im Netz landet. Sorry, aber da widerspreche ich dir mal, das sich die meisten da überlegt haben, ob sie ein tolles Foto posten. Mit "uns allen" meine ich auch alle im Sinne unserer Mitmenschen. Ich denke aber mal, dass ich mich nicht gut ausgedrückt habe und du das missverstanden hast.

"Es würde allen Gut tun" heißt ja nicht dass es alle schlecht tun.

Auch alle Hobbyfotografen und Fotografen müssten sich das natürlich mal überlegen, obwohl ich da auch schon weniger glaube, dass sie sehr oft etwas zur Schau stellen, was sie wirklich schlecht finden, es sei denn sie brauchen gerade etwas und haben nichts besseres und müssen es nehmen. 

Im Auge des Betrachters sieht das natürlich immer ganz anders aus. Was gibt es hier in meinen Augen für tolle Fotos, die keiner sieht und die mehr als nur ein Like verdient haben.  Durch wieviel schlechte muss man sich wühlen, um im ganzen Internet auf ein gutes zu stoßen? Mit der Fotografie ist es  da wie in der Musik. Wenn man sieht wie unterschiedlich da die Hörgewohnheiten zwischen Klassik und Heavy Metal sind. Manche finden auch beides gut, aber die meisten finden eins ganz schlimm und heben das andere in den Himmel obwohl beide auf Ihre Art handwerklich beste Musik machen. In diesen kreativen Richtungen ist es immer so, dass auch das außergewöhnliche seinen Platz und seine Fans hat, dass auch manchmal das bewusst alle Regeln Missachtende gefällt oder plötzlich von allen so gemacht wird. 

 

Es ist einfach schwer zu ergründen und lässt sich sowohl als auch nicht sagen. Es können die wahren "Juwelen" der Fotografie von uns ungesehen bei einem zu selbstkritischen Menschen auf einer Festplatte schmoren, aber genauso landen viele Bilder unüberlegt im Netz, weil man vorher nicht groß darüber nachdenkt.

 

Das schöne an einem guten Foto ist ja, dass es von jedem sein kann, von einem Kind, von einem Profi oder von meiner Mutter usw. Manchmal täte es aber gut, einfach noch mal zu überlegen, ob man jetzt  den "Upload" Button drückt.  Da schließe ich mich nicht aus, obwohl ich eigentlich nicht viel poste. Trotzdem ertappe mich manchmal im Nachhinein, dass ich mein Bild hier betrachte und denke...." Warum hast du das nicht so oder so oder gar nicht gemacht?"

 

 

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vor 7 Stunden schrieb DRS:

So habe ich das absolut nicht gemeint, aber auch nicht gesagt.

Ich habe es aber leider so verstanden, tut mir leid. 😉

Ich bin aber dennoch der Meinung, wir sollten mit der Diskussion beim "Hier" bleiben und uns auch auf jene beschränken, die sich in irgendeiner Form als Fotografen fühlen.

Dass Leute ständig ihr Essen mit ihren Telefonen fotografieren und sofort teilen müssen, wohl in der Hoffnung irgendwelche Daheimgebliebenen damit neidisch machen zu können, oder warum auch immer, hat ja mit dem was wir hier machen, nichts, bzw. so gut wie nichts, zu tun.

Was das Filtern von Fotos im Internet anbelangt, habe ich da eine einfache Methode. Ich folge auf Instagram und Flickr ausschließlich Leuten, deren Fotos mir so gut wie immer gefallen. Von Zeit zu Zeit schaue ich bei denen, was diesen gefällt und finde dann immer wieder weitere, denen ich folgen kann.

So bin ich in meiner Blase, aber was Blasen im Allgemeinen so an sich haben: sie sind nicht besonders fest und lassen sich leicht durchbrechen. :)

Um wieder den Bogen zum Thema zu schaffen: Ich halte das Fotografieren für eine sehr schöne Beschäftigung. Ich mag es einfach konzentriert durch die Gegend zu streifen und nach Fotos zu suchen.

Meine Frau hat immer gemeint, ich würde dadurch ja nichts von meiner Umgebung sehen, weil ich mich die ganze Zeit nur auf das Fotografieren konzentrieren würde. Und ich habe gemeint, dass ich im Gegenteil mehr davon sehen würde als sie. Hat sie mir aber nie geglaubt. Jetzt, da sie Orte auf dieselbe Weise erkundet, meint sie auch selbst, vorher nie so viel davon mitbekommen zu haben.

Unsere Städtereisen sind nun ganz entspannt, jedenfalls solange wir zu zweit sind. Niemand will zur nächsten Kirche, Kathedrale, zum nächsten Museum oder Denkmal eilen und wir können auch dieselbe Straße mehrmals entlang-  oder in einem Viertel jede Gasse abgehen, ohne dass es langweilig wird. Wir versäumen auch nichts und können die Zeit zwischendurch auch immer wieder in einem Cafe verbringen. Mit demselben Antrieb können wir auch durch die Landschaft streifen oder durch die Stadt an deren Rand wir wohnen und die wir schon hunderte oder tausende Male durchstreift haben. Irgendwas ist immer anders. Meistens das Licht. 

Andere Leute sehen draußen nichts und müssen sich vermutlich aus Langeweile stundenlang vor Museen, Palästen oder Kathedralen anstellen nur um diese von innen zu sehen zu können. 🙃

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Ein Grund ist die Bewegung, die mir meine Kamera verschafft. So laufe ich oft viele Kilometer auf der Suche nach schönen Motiven. Die Alternativen zum Fotografieren wären somit ein Hund oder Golfspielen 🙂

Hund scheidet für mich aus, da ich keine Lust habe Überbleibsel einzusammeln. Ich habe lieber einen zweiten Akku in der Tasche als einen Haufen ... Vermutlich belastet der Hund die CO2-Bilanz auch mehr als meine Kamera.

Golf kann ich nur auf Golfplätzen spielen. Ich muss mich an Abschlagzeiten halten und muss im Takt der Golfer in 4 Stunden über den Platz jagen. Zudem zahle ich noch Green_Fee und/oder eine Clubmitgliedschaft. Ähnlich wie beim Golfen kann ich je nach Aufnahme/Schlag das passende Equipment wählen und trage meine Kamera-/bzw Golftasche. Ich kämpfe auch nur gegen mich selbst und kann meine eigenen Fähigkeiten durch Übung verbessern. Beim Fotografieren habe ich aber meinen eigenen Takt und kann ein paar Minuten oder den ganzen Tag damit zubringen. Ich kann überall mein Hobby ausüben und bin nicht an Plätze gebunden. Bei Regen mache ich Innenaufnahmen. Eine Clubmitgliedschaft benötige ich nicht und LR ist im ABO vergleichsweise billig. Zudem darf ich in Jeans rumlaufen und muss, wenn ich auf eine Person schieße, nicht "Fore" rufen.

Insofern ist die relevante Frage eher, warum Golfspieler nicht lieber fotografieren 🙂

bearbeitet von Roswitz
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